Ziel der Arbeit ist es, durch die Beleuchtung der Ausnahmen des Geltungsbereichs insbesondere für Praktikanten, kritisch zu hinterfragen, ob das Mindestlohngesetz tatsächlich eine Ausweitung des Schutzbereiches für diese Arbeitsplätze darstellt und unter anderem die Unterbindung von „Kettenbefristungen“ ohne entsprechenden Sachgrund zur Folge hat.
In Deutschland gilt seit dem 1. Januar 2015 der flächendeckende gesetzliche Mindestlohn. Im Hinblick auf die Festlegung einer Mindesthöhe von Arbeitsentgelten geschieht dies erstmalig und ist im Mindestlohngesetz (MiLoG) geregelt. Allerdings ergeben sich bei der Betrachtung des persönlichen Geltungsbereiches des MiLoG mehrere Ausnahmen. Für Praktikanten, Jugendliche, Auszubildende, ehrenamtlich Tätige und Langzeitarbeitslose gilt das MiLoG nicht bedingungslos. Es stellt sich somit die Frage, welche tatsächlichen Veränderungen sich aus dem MiLoG für die oben genannten Arbeitnehmergruppen ergeben. Im Rahmen des betriebswirtschaftlichen Praktikums bei der HSV-Arena GmbH & Co. KG rückt der Fokus auf die Relevanz des Mindestlohns für Praktikanten. Daher befasst sich diese Arbeit im Folgenden genauer mit dem tatsächlichen Geltungsbereich des MiLoG für verschiedene Formen von Praktika, den Unterschieden sowie den daraus resultierenden Auswirkungen für Praktikanten.
Damit eine Grundlage für Einschätzungen gegeben ist und die Relevanz des Themas eingeordnet werden kann, wird im ersten Schritt der heutige Stellenwert von Praktika beleuchtet. Darauf folgt eine strukturierte Darstellung der Kerninhalte des MiloG, welche ebenso essentiell für eine fundierte Beantwortung der Leitfrage ist. Da das Gesetz bei der Definition von Praktikanten mehrere Unterscheidungen vornimmt, welche entscheidend für die Zugehörigkeit zum Schutzbereich des MiLoG sind, werden diese im nächsten Schritt beleuchtet. Die Ziele der Unterscheidungen werden ebenfalls in die Darstellung mit einbezogen, was für die Gesamtbetrachtung von Bedeutung ist. Der Paragraph 22 MiLoG rückt im Laufe der Arbeit besonders in den Vordergrund. Da auf diesen schon im selben Abschnitt eingegangen wird, werden anschließend positive und negative Konsequenzen für Praktikanten aus diesem Paragraphen abgeleitet. Abschließend erfolgt eine Evaluation in Hinblick auf den Erfolg und die gewünschte Wirkung des Mindestlohngesetzes, welche mit den vorher erlangten Erkenntnissen gestützt wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Heutiger Stellenwert von Praktika
- Stellenwert für Berufseinsteiger
- Stellenwert für Unternehmen
- Kerninhalte des MiLoG
- Formen des Praktikantenbegriffes und deren Rechtsstellung
- Konsequenzen aus Paragraph 22 MiLoG für Praktikanten
- Kritische Würdigung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Relevanz des Mindestlohns für Praktikanten im Kontext des Mindestlohngesetzes (MiLoG). Sie untersucht, ob das MiLoG tatsächlich zu einer Ausweitung des Schutzbereichs für Praktikanten führt und welche Auswirkungen es auf ihre Rechtsstellung hat. Der Fokus liegt dabei auf den Ausnahmen des Geltungsbereichs des MiLoG und deren Konsequenzen für Praktikanten.
- Der Stellenwert von Praktika für Berufseinsteiger und Unternehmen
- Die Kerninhalte des MiLoG und seine Ausnahmen
- Die verschiedenen Formen des Praktikantenbegriffs und deren Rechtsstellung
- Die Auswirkungen von Paragraph 22 MiLoG auf Praktikanten
- Eine kritische Würdigung des MiLoG und seiner Auswirkungen auf die Praktikantenarbeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz des MiLoG für Praktikanten dar und erläutert die Zielsetzung der Arbeit. Sie beleuchtet die Ausnahmen des MiLoG für bestimmte Arbeitnehmergruppen und verdeutlicht den Fokus auf Praktikanten.
Das Kapitel "Heutiger Stellenwert von Praktika" beleuchtet die Bedeutung von Praktika für Berufseinsteiger und Unternehmen. Es zeigt die Entwicklung des Stellenwerts von Praktika als Einstiegsform in den Arbeitsmarkt auf und analysiert den Nutzen für beide Seiten.
Das Kapitel "Kerninhalte des MiLoG" stellt die wichtigsten Inhalte des Mindestlohngesetzes dar. Es analysiert die Regelungen zur Festlegung des Mindestlohns und erläutert die Ausnahmen für bestimmte Arbeitnehmergruppen.
Das Kapitel "Formen des Praktikantenbegriffes und deren Rechtsstellung" untersucht verschiedene Formen von Praktika und deren rechtliche Stellung. Es erklärt die verschiedenen Begriffsdefinitionen und analysiert deren Bedeutung für die Anwendung des MiLoG.
Das Kapitel "Konsequenzen aus Paragraph 22 MiLoG für Praktikanten" analysiert die Auswirkungen von Paragraph 22 MiLoG auf die Rechtsstellung von Praktikanten. Es bewertet die positiven und negativen Folgen für Praktikanten und untersucht die Auswirkungen auf die Praktikantenarbeit.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Praktika, Mindestlohn, MiLoG, Rechtsstellung von Praktikanten, Paragraph 22 MiLoG, Berufseinsteiger, Unternehmen, Ausnahmen des MiLoG, Schutzbereich des MiLoG, Kettenbefristungen.
- Arbeit zitieren
- Lisa Kaufmann (Autor:in), 2015, Auswirkungen des Mindestlohngesetzes auf Praktika in Deutschland, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/310835