Amerikanische Kriegsfilme sind bis heute nur selten Anklage gegen politische Entscheidungen, noch erzählen sie eine diplomatische Vorgeschichte des Krieges. Sie retuschieren gegebenenfalls die Ereignisse so um, dass sie ohne große Bedenken seitens der Regierung, vom amerikanischen Publikum konsumiert werden können.
Die Filme die daraus entstehen, zeigen den Krieg als eine existenzielle und unverrückbare Gegebenheit. Sie beschreiben die Ungerechtigkeit des Leidens einer jungen, tapferen Generation, die in den Schützengräben um ihr Leben kämpft. Gerade deshalb können diese Filme sowohl pazifistisch als auch patriotisch sein. Kriegsfilme waren schon immer Ausdruck des öffentlichen Umgangs mit einem militärischen Konflikt. Die Politik und die Bevölkerung kamen diesbezüglich, eine lange Zeit zu der gleichen Bewertung.
Schon der spanisch-amerikanische Krieg von 1898 wurde verfilmt und nach dem ersten Weltkrieg gab es pazifistische Werke wie, der 1939 gedrehte deutsche Film Im Westen nichts Neues. Zu der Anfangszeit des Filmes, machten diese Streifen Stimmung gegen die Sinnlosigkeit des Krieges.
Spätestens mit dem Angriff auf Pearl Habor haben sich die Paradigmen in Hollywood verschoben. Die Filmindustrie wurde Werkzeug der politischen Propaganda und die besten Regisseure wie Frank Capra, drehten patriotische Dokumentationen, die zum Pflichtprogramm der GIs wurden. Auch wegen dieser engen Verbindung von Unterhaltungsindustrie und Politik mussten die Filmemacher nach dem Vietnamkrieg Dissidenz erst wieder üben (vgl. Brüggemann).
Inhaltsverzeichnis
- Hollywood-Kriegsfilme
- Die Filmpropaganda im Ersten Weltkrieg
- Kooperation im Zweiten Weltkrieg
- Vietnamkrieg
- Der Irak-Konflikt
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Zusammenspiel zwischen Hollywood und Washington im Kontext von Kriegsfilmen. Sie analysiert die geschichtliche Entwicklung der Filmpropaganda und die Rolle, die Hollywood dabei spielte.
- Die Entwicklung des Hollywood-Kriegsfilms von seinen Anfängen bis zum Irak-Konflikt
- Die Nutzung von Filmen als Propagandainstrument im Ersten und Zweiten Weltkrieg
- Die Rolle von Hollywood als Werkzeug der Politik und die Auswirkungen auf die Meinungsbildung
- Der Konflikt zwischen künstlerischer Freiheit und staatlicher Kontrolle im Bereich der Filmproduktion
- Der Einfluss von Kriegsfilmen auf die amerikanische Gesellschaft und die Wahrnehmung von Krieg
Zusammenfassung der Kapitel
- Hollywood-Kriegsfilme: Dieses Kapitel analysiert die Entstehung und Entwicklung von Hollywood-Kriegsfilmen, die den Krieg meist als unvermeidliche Gegebenheit darstellen.
- Die Filmpropaganda im Ersten Weltkrieg: Dieses Kapitel beschreibt, wie der Film zum ersten Mal als Propagandainstrument eingesetzt wurde, um die Kriegsbereitschaft der Zivilbevölkerung zu stärken und das Feindbild des „barbarischen Hunnen“ zu verbreiten.
- Kooperation im Zweiten Weltkrieg: Dieses Kapitel beleuchtet die intensivierte Filmpropaganda während des Zweiten Weltkriegs, die von der Regierung mit dem Ziel gesteuert wurde, die Kriegsanstrengungen zu unterstützen und die Bevölkerung zu mobilisieren.
Schlüsselwörter
Hollywood-Kriegsfilme, Filmpropaganda, Erster Weltkrieg, Zweiter Weltkrieg, Vietnamkrieg, Irak-Konflikt, Meinungsbildung, Patriotismus, Staatszensur, künstlerische Freiheit, Krieg, Politik, Gesellschaft
- Arbeit zitieren
- Robert Pauly (Autor:in), 2004, Das Zusammenspiel zwischen Hollywood und Washington, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/31093