In dieser Hausarbeit soll Luthers Bedeutung für die Entwicklung der Neuhochdeutschen Schriftsprache untersucht werden. Um eine Einschätzung abgeben zu können, wie groß Luthers Einfluss auf die Gestaltung der neuhochdeutschen Schriftsprache war, scheint es allerdings unerlässlich auf zwei Punkte zuvor zu sprechen zu kommen. Zum einen ist es die Ausgangssituation, in der sich Luther befand, als er die Bibelübersetzung und andere Schriften veröffentlichte. Es stellt sich die Frage, wie Sprache zu Luthers Zeit organisiert war und wie einheitlich sie im deutschsprachigen Raum realisiert wurde.
Zum anderen muss die Luthersprache, wie sie sich in den verschiedenen Schriften auffinden lässt, näher betrachtet werden. Hierfür werden die Bereiche Wortschatz und Syntax genauer untersucht, um an einigen charakteristischen Merkmalen Luthers Sprachmächtigkeit exemplarisch aufzuzeigen. Anhand dieser Beobachtungen kann dann abschließend geschlussfolgert werden, wie und in welchem Umfang Luther zur Entwicklung der neuhochdeutschen Schriftsprache beigetragen hat. Zur Verdeutlichung einzelner Beispiel wird an einigen Stellen Luthers „Sendbrief vom Dolmetschen“ angeführt werden. Eine Kopie dieses Briefs, der 1530 entstand, findet sich im Anhang dieser Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG
- 2. DIE AUSGANGSSITUATION
- 3. LUTHERS SPRACHMÄCHTIGKEIT
- 3.1 EINWIRKEN VERSCHIEDENER SPRACHVARIETÄTEN AUF LUTHER
- 3.2 LUTHERS WORTSCHATZ
- 3.3 LUTHERS SYNTAX
- 4. LUTHERS EINFLUSS AUF DIE NEUHOCHDEUTSCHE SCHRIFTSPRACHE
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Bedeutung Martin Luthers für die Entwicklung der neuhochdeutschen Schriftsprache. Die Arbeit analysiert die Ausgangssituation der Sprache zu Luthers Zeit, untersucht seine Sprachmächtigkeit anhand von Wortschatz und Syntax und betrachtet schließlich seinen Einfluss auf die Standardisierung des Deutschen.
- Die sprachliche Situation in Deutschland zu Beginn des 16. Jahrhunderts
- Die verschiedenen Sprachvarietäten, die Luthers Sprachentwicklung beeinflusst haben
- Luthers Wortschatz und seine innovative Syntax
- Luthers Beitrag zur Standardisierung der deutschen Schriftsprache
- Die Bedeutung von Luthers „Sendbrief vom Dolmetschen“
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und erläutert die Ziele der Arbeit. Kapitel 2 beleuchtet die sprachliche Situation im deutschsprachigen Raum zu Luthers Zeit, die geprägt war von einer Vielzahl an regionalen Varietäten. In Kapitel 3 wird Luthers Sprachmächtigkeit näher betrachtet. Es wird herausgestellt, wie verschiedene Sprachvarietäten auf seine Sprachentwicklung einwirkten und wie sich sein Wortschatz und seine Syntax von denen anderer Schreiber seiner Zeit unterschieden. Kapitel 4 schließlich widmet sich Luthers Einfluss auf die Entwicklung der neuhochdeutschen Schriftsprache.
Schlüsselwörter
Neuhochdeutsche Schriftsprache, Martin Luther, Sprachentwicklung, Sprachvarietäten, Wortschatz, Syntax, „Sendbrief vom Dolmetschen“, Standardisierung, diatopische Ebene, diastratische Ebene, diasituative Ebene.
- Arbeit zitieren
- Oliver Bock (Autor:in), 2004, Luthers Bedeutung für die Entwicklung der neuhochdeutschen Schriftsprache, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/31098