Der vielzitierte Lob eines exkursionsbegleiteten Geographieunterrichts stützt sich im Wesentlichen auf die Annahme, dass durch die Eigenart der Methode Lehrinhalte für Schülerinnen und Schüler nahbarer zu erfassen wären, als es konventioneller Unterricht leisten könne. Wie Rinschede und weitere festhalten, böte der Exkursionsansatz die Möglichkeit einer unverfälschten Raumerfahrung mit unmittelbarer Empfindungsnähe zum untersuchten geographischen Lerngegenstand. Demgegenüber erscheint der Klassenraum als ein isoliertes Gefüge, in dem geographische Kompetenzen allein durch synthetische Projektion tatsächlich bestehender Räume und ihrer Wirkungsgefüge möglich ist – nicht aber durch den persönlichen Erfahrungsprozess der Schülerinnen und Schüler.
Fast scheint es daher, als bestünde die gängige Ansicht, konventioneller Schulunterricht gleiche einem Simulationsraum für die tatsächliche Welt, der im Gegensatz zur geographischen Exkursion allerdings nie den gleichen Anschauungsgrad erreichen könne. Unbestreitbar ist in jedem Fall, dass nirgendwo anders als im untersuchten Raum selbst die Wahrnehmung des Bewertenden das höchste Maß an Authentizität erreichen kann. Meyer beschreibt daher nicht ungerechtfertigt die reale Begegnung im Feld als „Herzstück geographischen Arbeitens”. Nicht unbeachtet darf bleiben, dass Exkursionen aufgrund einiger ihrer Eigenheiten nicht unerschöpflich für den Geographieunterricht zur Verfügung stehen können. Der normale Unterricht muss ohne Zweifel den größeren Teil der beiden didaktischen Grundansätze für sich reservieren.
Unter dem Titel: „Die Potsdamer Torjäger – Eine Spurensuche zur Raumnutzung und -entwicklung anhand der Potsdamer Stadttore” wurde nun eine Exkursion für studentische Exkursionsteilnehmer konzipiert, deren Planung, Durchführung und Reflexion Bestandteile der folgenden Erläuterungen sein sollen.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Zur Rolle der Exkursion in der Geographiedidaktik
- Die Exkursionsmethode Spurensuche
- Spurensuche in der Potsdamer Innenstadt
- Stadtentwicklungstheoretische Vorbetrachtungen und RLP
- Planung der Beispielexkursion
- Vorstellung der Stationen
- Durchführung der Exkursion
- Auswertung und Reflexion
- Evaluation der Beispielexkursion
- Zum exkursionsdidaktischen Ansatz
- Rückschlüsse zur schulischen Anwendung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit setzt sich zum Ziel, die Exkursionsmethode der Spurensuche im Rahmen einer durchgeführten Beispielexkursion in der Potsdamer Innenstadt didaktisch-methodisch zu reflektieren. Dabei wird der Fokus auf die Planung, Durchführung und Auswertung der Exkursion gelegt, um die Stärken und Schwächen dieser Methode aufzuzeigen und deren Potenziale für den Geographieunterricht zu erörtern.
- Die Rolle der Exkursion in der Geographiedidaktik
- Die Methode der Spurensuche und ihre Anwendung im Gelände
- Die Stadtentwicklung Potsdams und ihre Spuren im Stadtraum
- Didaktische und methodische Aspekte der Spurensuche
- Potenziale und Grenzen der Exkursionsmethode Spurensuche für den Geographieunterricht
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung legt zunächst die Relevanz der Exkursion in der Geographiedidaktik dar und beleuchtet die Entwicklung von Raumkonzepten im Laufe der Zeit. Der Fokus liegt dabei auf der Bedeutung von Realraumerfahrungen für das Lernen in der Geographie. Anschließend wird die Exkursionsmethode der Spurensuche vorgestellt, wobei deren theoretische Grundlagen und praktische Umsetzung im Detail erläutert werden.
Das zweite Kapitel widmet sich der konkreten Planung und Durchführung der Beispielexkursion in der Potsdamer Innenstadt. Dabei werden die Stadtentwicklungstheoretischen Vorbetrachtungen und die Auswahl relevanter Stationen dargestellt. Der Fokus liegt auf der Analyse der Spuren im Stadtraum, die Aufschluss über die Stadtentwicklung Potsdams geben.
Kapitel 3 befasst sich mit der Auswertung und Reflexion der durchgeführten Exkursion. Es werden die Ergebnisse der Evaluation der Beispielexkursion diskutiert und die didaktischen Aspekte des exkursionsdidaktischen Ansatzes im Detail beleuchtet. Abschließend werden Rückschlüsse auf die schulische Anwendung der Exkursionsmethode der Spurensuche gezogen und die potenziellen Vorteile und Grenzen der Methode für den Geographieunterricht im Schulkontext erörtert.
Schlüsselwörter
Exkursion, Spurensuche, Geographiedidaktik, Stadtentwicklung, Potsdamer Innenstadt, Didaktik, Methode, Raumkonzept, Raumwahrnehmung, Realraumerfahrung, Schulische Anwendung
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2015, Eine didaktisch-methodische Reflexion der Methode Spurensuche im Rahmen einer durchgeführten Beispielexkursion in der Potsdamer Innenstadt, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/311049