Wilhelm Hauff, der die Märchenvorlage für „Die Geschichte vom kleinen Muck“ und „Das kalte Herz“ lieferte, legte bereits in seinen Erzählungen großen Wert auf eine Moral. Diese wurde durch die Filmemacher aufgegriffen und teilweise sogar erweitert und dem Publikum, also dem Volk der DDR, angepasst.
Beide Filme wurden eigentlich für ein erwachsenes Publikum gedreht. Es gilt nun zu untersuchen, ob die erzieherischen Maßnahmen in beiden Filmen auch für Kinder geeignet sind. Obwohl beide Filme innerhalb eines kurzen Zeitraumes gedreht wurden („Die Geschichte vom kleinen Muck“ - 1953; „Das kalte Herz“ - 1950), unterscheiden sie sich in der Vermittlung der zu überbringenden Moral doch sehr.
Während „Die Geschichte vom kleinen Muck“ anhand eines Kinderdarstellers, Magie und bunten Kulissen einem allumfassenden Publikum (Erwachsene als auch Kinder) Menschlichkeit lehren kann, ist „Das kalte Herz“ eine eher düstere Geschichte, die Fleiß und Bescheidenheit auf eine nahezu grausame Art vermittelt und für Kinder eher ungeeignet erscheint.
In dieser Arbeit sollen beide Filme einer Analyse unterzogen werden, um festzustellen, wie geeignet sie für ein Kinderpublikum sind. Hierbei wird unter Berücksichtigung der Produktion, der historischen Hintergründe und der Rezeption der erzieherische Aspekt des Films untersucht und auf die Eignung für ein Kinderpublikum geprüft. Im Anschluss erfolgt ein Vergleich der Untersuchungsergebnisse und die Darstellung in einer Zusammenfassung.
Die DEFA-Kinderfilmproduktion hatte ihren Ursprung bereits Mitte des letzten Jahrhunderts. Bis heute haben die Filme Bestand und sind bei allen Generationen beliebt. Kinder, Erwachsene und selbst diejenigen, die damals selbst Kind waren, sehen sich Filme wie „Moritz in der Litfasssäule“ und „Das singende klingende Bäumchen“ auch heute noch gerne an. Gerade die Filme, die nach dem Vorbild eines Märchens gedreht wurden, sind berühmt geworden und werden in vielen Ländern gerade zur Weihnachtszeit auch heute noch häufig ausgestrahlt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Filmanalyse „Die Geschichte vom kleinen Muck“
- 2.1. Produktion
- 2.2. Historische Einordnung
- 2.3. Filmanalyse
- 2.4. Rezeption
- 2.5. Erzieherische Absichten des Films
- 2.6. Ist der Film auch kindgerecht?
- 3. Filmanalyse „Das kalte Herz“
- 3.1. Produktion
- 3.2. Historische Einordnung
- 3.3. Filmanalyse
- 3.4. Rezeption
- 3.5. Erzieherische Absichten des Films
- 3.6. Ist der Film auch kindgerecht?
- 4. Vergleich beider Märchenfilme
- 5. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die DEFA-Märchenfilme „Die Geschichte vom kleinen Muck“ und „Das kalte Herz“ hinsichtlich ihrer Eignung für ein Kinderpublikum. Die Analyse berücksichtigt Produktionsaspekte, historische Kontexte und Rezeption, um den erzieherischen Aspekt der Filme zu untersuchen. Ein Vergleich der Ergebnisse soll die Unterschiede und Gemeinsamkeiten beider Filme herausstellen.
- Erzieherische Intentionen der DEFA-Kinderfilme in der Nachkriegszeit
- Vergleich der filmischen Umsetzung der Märchenvorlagen
- Analyse der Gestaltungsmittel und ihrer Wirkung auf das Publikum
- Bewertung der Eignung der Filme für Kinder unterschiedlichen Alters
- Der Einfluss historischer und gesellschaftlicher Bedingungen auf die Filmproduktion
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Kontext der DEFA-Kinderfilmproduktion in der Nachkriegszeit der DDR. Sie betont die Popularität der DEFA-Märchenfilme über Generationen hinweg und hebt die beiden untersuchten Filme, „Die Geschichte vom kleinen Muck“ und „Das kalte Herz“, als Ursprünge dieser Tradition hervor. Die Einleitung führt die Thematik der erzieherischen Absichten der Filme und deren Eignung für Kinder ein, wobei bereits ein Kontrast zwischen der vermeintlich kindgerechten „Geschichte vom kleinen Muck“ und dem düsteren „Kalten Herz“ angedeutet wird. Die Rolle der DEFA-Kommission zur Kontrolle der Kinderfilme und die Vermittlung von Werten wie Menschlichkeit und Fleiß im Kontext der Nachkriegszeit werden ebenfalls hervorgehoben.
2. Filmanalyse „Die Geschichte vom kleinen Muck“: Dieses Kapitel analysiert den Film „Die Geschichte vom kleinen Muck“. Es beleuchtet die Produktion, einschließlich der Regie von Wolfgang Staudte und der Besetzung, sowie die aufwändige Gestaltung der orientalischen Kulissen und die Nutzung von Tricktechnik. Die historische Einordnung des Films in die Nachkriegszeit der DDR wird diskutiert und der Film als ein Beitrag der DEFA zur Stärkung der Hoffnung und des Optimismus interpretiert. Die Filmanalyse selbst beschreibt die filmischen Mittel, die verwendet wurden, um die Geschichte zu erzählen, wie die Kameraeinstellungen und die Klanggestaltung.
3. Filmanalyse „Das kalte Herz“: Dieser Abschnitt widmet sich dem Film „Das kalte Herz“. Ähnlich wie im vorherigen Kapitel, werden die Produktion, historische Einordnung und die Filmanalyse behandelt. Es wird auf die Unterschiede in der Inszenierung und der Vermittlung der Moral im Vergleich zu „Die Geschichte vom kleinen Muck“ eingegangen. Während der erste Film eher heitere und farbenfrohe Bilder benutzt, um Werte wie Menschlichkeit zu vermitteln, wird der düstere Ton und die grausame Darstellung in „Das kalte Herz“ diskutiert. Die Frage der Eignung für ein Kinderpublikum wird kritisch betrachtet.
4. Vergleich beider Märchenfilme: Dieses Kapitel zieht einen Vergleich zwischen den beiden Filmen. Es analysiert die unterschiedlichen Erzählweisen, die verwendeten Gestaltungsmittel und die Art und Weise, wie die jeweiligen Moralvorstellungen vermittelt werden. Der Fokus liegt darauf, Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Gestaltung und Intention herauszuarbeiten, um die Frage nach der jeweiligen Eignung für Kinder umfassend zu beleuchten.
Schlüsselwörter
DEFA, Kinderfilm, DDR, Märchenverfilmung, „Die Geschichte vom kleinen Muck“, „Das kalte Herz“, Erziehung, Moral, Filmanalyse, Nachkriegszeit, Propaganda, historischer Kontext, Gestaltungsmittel, Rezeption.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Analyse der DEFA-Märchenfilme "Die Geschichte vom kleinen Muck" und "Das kalte Herz"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die beiden DEFA-Märchenfilme „Die Geschichte vom kleinen Muck“ und „Das kalte Herz“ im Hinblick auf ihre Eignung für Kinder. Die Analyse betrachtet Produktionsaspekte, historische Einordnung, Rezeption und die erzieherischen Absichten der Filme. Ein Vergleich beider Filme soll Unterschiede und Gemeinsamkeiten aufzeigen.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit untersucht die erzieherischen Intentionen der DEFA-Kinderfilme in der Nachkriegszeit, vergleicht die filmische Umsetzung der Märchenvorlagen, analysiert die Gestaltungsmittel und deren Wirkung auf das Publikum, bewertet die Eignung der Filme für Kinder unterschiedlichen Alters und beleuchtet den Einfluss historischer und gesellschaftlicher Bedingungen auf die Filmproduktion.
Welche Filme werden im Detail analysiert?
Die Arbeit analysiert ausführlich die DEFA-Filme "Die Geschichte vom kleinen Muck" und "Das kalte Herz". Für jeden Film werden Produktion, historische Einordnung, Filmanalyse (einschließlich Kameraführung, Klanggestaltung etc.), Rezeption und die erzieherischen Absichten behandelt. Es wird auch die Frage der Kindgerechtigkeit diskutiert.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Eine Einleitung, die den Kontext der DEFA-Kinderfilmproduktion und die Thematik einführt; zwei Kapitel mit detaillierten Filmanalysen von „Die Geschichte vom kleinen Muck“ und „Das kalte Herz“; ein Kapitel, das beide Filme vergleicht; und abschließend eine Zusammenfassung. Zusätzlich enthält die Arbeit ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte sowie Schlüsselwörter.
Welche Unterschiede zwischen den beiden Filmen werden herausgearbeitet?
Die Arbeit hebt die Unterschiede in der Inszenierung und der Vermittlung von Moral zwischen „Die Geschichte vom kleinen Muck“ (heiter, farbenfroh) und „Das kalte Herz“ (düster, grausam) hervor. Der Vergleich analysiert unterschiedliche Erzählweisen, Gestaltungsmittel und die Art der Vermittlung von Moralvorstellungen, um die jeweilige Eignung für Kinder zu beleuchten.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Arbeit zieht Schlussfolgerungen bezüglich der erzieherischen Intentionen und der Eignung beider Filme für Kinder unterschiedlichen Alters. Die Ergebnisse des Vergleichs der beiden Filme werden zusammengefasst und diskutiert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: DEFA, Kinderfilm, DDR, Märchenverfilmung, „Die Geschichte vom kleinen Muck“, „Das kalte Herz“, Erziehung, Moral, Filmanalyse, Nachkriegszeit, Propaganda, historischer Kontext, Gestaltungsmittel, Rezeption.
Für wen ist diese Arbeit bestimmt?
Diese Arbeit ist für alle bestimmt, die sich für DEFA-Kinderfilme, die Filmgeschichte der DDR, Kindermedienforschung oder die Analyse von Märchenverfilmungen interessieren. Sie eignet sich insbesondere für akademische Zwecke, z.B. für Studienarbeiten oder wissenschaftliche Forschungsarbeiten.
- Arbeit zitieren
- B.A. Susann Greve (Autor:in), 2014, Filmanalyse der DEFA-Märchen „Die Geschichte vom kleinen Muck“ und „Das kalte Herz“, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/311089