Die heutige Zugehörigkeit der Sprachwissenschaft zu den Geisteswissenschaften wurde im Laufe des Umbruches im 19. Jahrhundert in Frage gestellt. Einige Sprachwissenschaftler
vertraten sogar die Auffassung, dass die Sprachwissenschaft den Naturwissenschaften angehöre. Neben einigen namhaften Vertretern wie Wilhelm von Humboldt, August Schleicher sowie August Leskien existierte um 1900 eine ganze Gruppe von Sprachwissenschaftlern, die sogenannten Junggrammatiker, die Verbindungen zwischen Sprache und Natur sahen. Nach einer Zusammenfassung der Entwicklung der Sprachwissenschaft bis ins 19. Jahrhundert, soll aufgezeigt werden, wie die Vertreter dieser Theorie ihre Erkenntnisse begründeten. Weiterhin ist fraglich,wie groß der Einfluss dieser Theorie auf unsere heutige Linguistik ist und ob diese auch heute noch anwendbar ist.
Die Sprachwissenschaft, heute eine anerkannte Geisteswissenschaft, erfuhr im 19. Jahrhundert eine gravierende Wende. Thomsen bezeichnete diese in seinem Abriss über die Geschichte der Sprachwissenschaft bis zum Ausgang des 19. Jahrhunderts als „neue Ära in der Geschichte unserer Wissenschaft“. Kaum jemand, der die Sprachwissenschaft nicht selbst studiert, würde vermuten, dass innerhalb dieses Prozesses so viele neue Theorien und Erkenntnisse aufgekommen sind.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Einleitung
- Die Entwicklung der Sprachwissenschaft
- Die Linguistik im 19. Jahrhundert
- Theorien zur Begründung der Sprachwissenschaft als Naturwissenschaft
- Wilhelm Freiherr von Humboldt
- August Schleicher
- Die Junggrammatike
- Schlussfolgerungen
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Arbeit untersucht die Entwicklung der Sprachwissenschaft im 19. Jahrhundert und beleuchtet dabei die Entstehung und Begründung der Theorie, die Sprache als Naturwissenschaft zu betrachten. Der Fokus liegt dabei auf den Vertretern dieser Theorie und deren Erkenntnissen, sowie deren Einfluss auf die heutige Linguistik.
- Entwicklung der Sprachwissenschaft im 19. Jahrhundert
- Theorien zur Begründung der Sprachwissenschaft als Naturwissenschaft
- Vertreter der Theorie und deren Erkenntnisse
- Einfluss dieser Theorie auf die heutige Linguistik
- Anwendbarkeit der Theorie in der heutigen Zeit
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
- Einleitung: Diese Einleitung führt in das Thema der Sprachwissenschaft und deren Entwicklung im 19. Jahrhundert ein. Dabei wird die Bedeutung der Sprache für die Menschheit und die gravierende Wende in der Sprachwissenschaft im 19. Jahrhundert hervorgehoben.
- Die Entwicklung der Sprachwissenschaft: Dieser Abschnitt beschreibt die Entwicklung der Sprachwissenschaft von der Antike bis ins 19. Jahrhundert. Er behandelt die Anfänge der Sprachforschung in Indien und Griechenland, die Entstehung der Grammatik bei Aristoteles und die Entwicklung der Sprachwissenschaft in der römischen Kultur. Weiterhin werden die Rolle des Christentums und die Renaissance in der Sprachwissenschaft beleuchtet.
- Die Linguistik im 19. Jahrhundert: Dieser Abschnitt behandelt die Veränderungen in der Sprachwissenschaft im 19. Jahrhundert. Er betont die neue Sichtweise auf die Verwandtschaft von Sprachen und die Rolle des Indischen Sanskrit in der deutschen Sprachwissenschaft.
- Theorien zur Begründung der Sprachwissenschaft als Naturwissenschaft: Dieser Abschnitt beschäftigt sich mit der Theorie, dass die Sprachwissenschaft den Naturwissenschaften zugeordnet werden sollte. Es werden die Vertreter dieser Theorie, Wilhelm von Humboldt, August Schleicher und die Junggrammatiker, vorgestellt und deren Erkenntnisse dargestellt.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind Sprachwissenschaft, Entwicklung, 19. Jahrhundert, Naturwissenschaften, Wilhelm von Humboldt, August Schleicher, Junggrammatiker, Linguistik.
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- B.A. Susann Greve (Author), 2015, Linguistik als Naturwissenschaft? Wissenschaftstheoretische Einordnung im 19. Jahrhundert, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/311092