Stress - ein Wort das mittlerweile zu einem festen Bestandteil unserer Alltagssprache geworden ist. Die Techniker Krankenkasse (TKK) untersuchte in einer Studie die Stresslage der deutschen Nation. Die Ergebnisse zeigen, dass sich 57 Prozent der Befragten häufig oder manchmal gestresst fühlen. Spitzenreiter auf der Liste der Stressfaktoren ist die Arbeit gefolgt von Schule und Studium. Als weitere Stressursachen werden private Konflikte, Kindererziehung und -betreuung, hohe Ansprüche an die eigene Person sowie finanzielle Sorgen genannt (TKK, 2013a). In erster Linie enthält die Ausübung eines Berufes viel Positives für jeden Einzelnen. Für die meisten Menschen ist die Erwerbstätigkeit die zentrale Quelle des materiellen Wohlergehens. Regelmäßige Arbeit trägt zu einem strukturierten Tagesablauf bei und bietet in einem positiv geprägten Arbeitsumfeld ein stützendes soziales Umfeld. Nicht selten verbringen wir mit unseren Kolleginnen und Kollegen vergleichbar viel Zeit wie mit den engsten Familienmitgliedern (Allenspach & Brechbühler, 2005, S.13). Demnach spielt die Qualität der Arbeit eine wichtige Rolle für das Wohlergehen des Beschäftigten. Der von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) veröffentlichte Stressreport 2012 zeigt die negative Seite in der Arbeitsgestaltung auf. Veränderte beruflich bedingte Anforderungen und Belastungen haben ungünstige Auswirkungen auf die Gesundheit und führen zu Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems sowie zu psychovegetativen Belastungen (Müdigkeit, Erschöpfung, Schlafstörungen etc.). Multitasking, Termin- und Leistungsdruck, Monotonie und Arbeitsunterbrechungen zählen laut Studie zu den zentralen Belastungsfaktoren. Zudem geht aus der Umfrage hervor, dass 40 Prozent der Befragten arbeitsbedingt nur selten oder nie Rücksicht auf familiäre oder private Interessen nehmen können (BAuA, 2012). Einen entscheidenden Einfluss auf das Stresserleben hat die persönliche Bewertung eines Menschen in der jeweiligen Situation. Objektiv gefährliche Gegebenheiten lösen nur dann Stress bei einem Individuum aus, wenn dieser die Gefahr erkennt und glaubt, sie nicht bewältigen zu können. Dementsprechend können auch objektiv ungefährliche Umstände bedrohlich er-lebt werden und Stress erzeugen. Ausschlaggebend ist demzufolge unser Gefühl die Situation kontrollieren zu können. (Litzcke & Schuh, 2010, S. 15). [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1 EINLEITUNG UND PROBLEMSTELLUNG
- 2 ZIELSETZUNG UND FRAGESTELLUNG
- 3 GEGENWÄRTIGER KENNTNISSTAND
- 3.1 Das Phänomen Stress
- 3.1.1 Begriffsbestimmung Stress
- 3.1.2 Stressoren und Stressreaktionen
- 3.1.3 Stressfolgen
- 3.2 Theoretische Stressmodelle
- 3.2.1 Klassische Stressmodelle
- 3.2.1.1 Salutogenetischer Ansatz
- 3.2.1.2 Stressmodell nach Lazarus
- 3.2.2 Arbeitsbezogene Stressmodelle
- 3.2.2.1 Job-Demand-Control-Modell nach Karasek
- 3.2.2.2 Arbeitspsychologisches Stressmodell nach Bamberg
- 3.2.1 Klassische Stressmodelle
- 3.3 Stressmanagement
- 3.3.1 Instrumentelles Stressmanagement
- 3.3.2 Mentales Stressmanagement
- 3.3.3 Regeneratives Stressmanagement
- 3.4 Stress in der Arbeitswelt
- 3.4.1 Arbeitsbelastungen und -ressourcen
- 3.4.2 Stressbedingte gesundheitliche Beschwerden
- 3.4.3 Arbeitsunfähigkeitstage aufgrund psychischer Erkrankungen
- 3.4.4 Kosten durch psychische Erkrankungen
- 3.5 Das innere Team nach Friedemann Schulz von Thun
- 3.5.1 Die innere Pluralität
- 3.5.2 Die Teammitglieder und ihr Zusammenwirken
- 3.5.3 Der Teamleiter und seine Aufgaben
- 3.5.4 Das Modell in der Praxis
- 3.1 Das Phänomen Stress
- 4 METHODIK
- 4.1 Die Analyse des inneren Teams
- 4.1.1 Rekrutierung der Stichprobe
- 4.1.2 Ein- und Ausschlusskriterien
- 4.2 Untersuchungsablauf und benötigtes Material
- 4.2.1 Vorphase - Erste Sitzung
- 4.2.2 Hauptphase – Zweite Sitzung „Inneres Team“
- 4.2.3 Abschlussphase – Dritte Sitzung
- 4.3 Qualitatives Interview
- 4.3.1 Problemzentriertes Interview
- 4.3.2 Interviewleitfaden
- 4.4 Datenaufbereitung und -auswertung
- 4.4.1 Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring
- 4.4.2 Auswertungsschritte
- 4.1 Die Analyse des inneren Teams
- 5 ERGEBNISDARSTELLUNG
- 5.1 Beschreibung der Probanden
- 5.1.1 Zusammenfassende Darstellung
- 5.1.2 Einzeldarstellung
- 5.2 Ergebnisse der Auswertung
- 5.2.1 Kognitionen in Stresssituationen (A)
- 5.2.2 Stressreaktionen (B)
- 5.2.3 Ebenen der arbeitsbezogenen Belastungsfaktoren (C)
- 5.1 Beschreibung der Probanden
- 6 DISKUSSION
- 6.1 Ergebnisdiskussion
- 6.1.1 Ergebnisinterpretation
- 6.1.2 Ergebnis beeinflussende Variablen
- 6.2 Methodische Kritik und Ausblick
- 6.1 Ergebnisdiskussion
- 7 ZUSAMMENFASSUNG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht das innere Team bei gestressten Personen mittels einer qualitativen Forschungsarbeit. Ziel ist es, ein tieferes Verständnis der kognitiven und emotionalen Prozesse in Stresssituationen zu gewinnen und die Auswirkungen auf das individuelle Stressmanagement zu analysieren. Die Arbeit beleuchtet die Interaktion verschiedener innerer "Stimmen" und deren Einfluss auf das Erleben und Bewältigen von Stress.
- Das innere Team als Modell zur Analyse von Stressbewältigung
- Kognitive und emotionale Prozesse in Stresssituationen
- Zusammenhang zwischen innerem Team und Stressreaktionen
- Ebenen der arbeitsbezogenen Belastungsfaktoren
- Methodische Herausforderungen qualitativer Forschung
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung und Problemstellung: Diese Einleitung führt in das Thema der Masterarbeit ein und beschreibt die Relevanz der Untersuchung des inneren Teams bei gestressten Personen. Sie skizziert die Problemstellung, nämlich das mangelnde Verständnis der komplexen Interaktionen innerhalb des individuellen psychischen Systems in Bezug auf Stress. Die Einleitung legt den Grundstein für die Forschungsfrage und den methodischen Ansatz der Arbeit.
2 Zielsetzung und Fragestellung: Dieses Kapitel definiert die konkreten Ziele und Forschungsfragen der Arbeit. Es wird präzise formuliert, welche Aspekte des inneren Teams und des Stresses untersucht werden sollen und welche Erkenntnisse erwartet werden. Die Formulierung der Forschungsfragen dient als Leitfaden für die gesamte Studie und strukturiert den weiteren Forschungsverlauf.
3 Gegenwärtiger Kenntnisstand: Dieses Kapitel liefert einen umfassenden Überblick über den aktuellen Forschungsstand zum Thema Stress. Es werden verschiedene Stressmodelle, einschließlich des salutogenetischen Ansatzes und des Modells nach Lazarus, sowie arbeitsbezogene Stressmodelle vorgestellt und diskutiert. Besonderes Augenmerk liegt auf dem Konzept des inneren Teams nach Schulz von Thun und seiner Anwendbarkeit im Kontext von Stressbewältigung. Der Kapitelteil legt die theoretischen Grundlagen für die empirische Untersuchung.
4 Methodik: Dieses Kapitel beschreibt detailliert die methodischen Vorgehensweisen der qualitativen Forschungsarbeit. Es wird der Ablauf der Studie erläutert, von der Rekrutierung der Teilnehmer über die Durchführung der Interviews bis hin zur Auswertung der Daten. Es werden die Kriterien für die Auswahl der Teilnehmer, die Interviewführung und die qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring spezifiziert. Die Transparenz der Methodik gewährleistet die Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse.
5 Ergebnisdarstellung: Hier werden die Ergebnisse der Studie präsentiert. Die Beschreibung der Teilnehmergruppe wird mit einer umfassenden Auswertung der Interviews kombiniert. Die Ergebnisse werden nach Kategorien geordnet und durch detaillierte Beispiele aus den Interviews illustriert. Die Darstellung der Ergebnisse bildet die Grundlage für die anschließende Diskussion.
Schlüsselwörter
Inneres Team, Stress, Stressmanagement, qualitative Forschung, Inhaltsanalyse, Stressmodelle, Arbeitsbezogene Belastungsfaktoren, Kognitionen, Emotionen, Schulz von Thun.
Häufig gestellte Fragen zur Masterarbeit: Inneres Team und Stress
Was ist der Gegenstand der Masterarbeit?
Die Masterarbeit untersucht den Zusammenhang zwischen dem inneren Team (nach Friedemann Schulz von Thun) und Stress bei betroffenen Personen. Sie analysiert die kognitiven und emotionalen Prozesse in Stresssituationen und deren Einfluss auf das individuelle Stressmanagement. Der Fokus liegt auf der Interaktion verschiedener innerer „Stimmen“ und deren Auswirkungen auf das Erleben und die Bewältigung von Stress.
Welche Methoden wurden in der Arbeit angewendet?
Es handelt sich um eine qualitative Forschungsarbeit. Die Methodik umfasst die Rekrutierung einer Stichprobe, die Durchführung problemzentrierter Interviews nach einem detaillierten Leitfaden, sowie die qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring zur Auswertung der Daten. Die Auswahl der Teilnehmer erfolgte anhand von Ein- und Ausschlusskriterien. Der Ablauf der Studie beinhaltete drei Sitzungen: eine Vorphase, eine Hauptphase ("Inneres Team") und eine Abschlussphase.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt verschiedene Aspekte von Stress und Stressbewältigung. Sie beleuchtet verschiedene Stressmodelle (z.B. Salutogenetischer Ansatz, Lazarus-Modell, Job-Demand-Control-Modell nach Karasek), arbeitsbezogene Belastungsfaktoren und die Rolle des inneren Teams als Modell zur Analyse von Stressbewältigung. Es werden kognitive und emotionale Prozesse in Stresssituationen sowie methodische Herausforderungen qualitativer Forschung diskutiert.
Welche Ergebnisse liefert die Arbeit?
Die Ergebnisse der Arbeit werden in Form einer detaillierten Beschreibung der Probanden und einer Auswertung der Interviews präsentiert. Die Auswertung analysiert Kognitionen in Stresssituationen, Stressreaktionen und Ebenen arbeitsbezogener Belastungsfaktoren. Die Ergebnisse werden durch Beispiele aus den Interviews illustriert und in der anschließenden Diskussion interpretiert.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in sieben Kapitel: Einleitung und Problemstellung, Zielsetzung und Fragestellung, Gegenwärtiger Kenntnisstand, Methodik, Ergebnisdarstellung, Diskussion und Zusammenfassung. Jedes Kapitel behandelt einen spezifischen Aspekt der Forschungsfrage, beginnend mit der Einführung des Themas und endend mit der Zusammenfassung der Ergebnisse und Schlussfolgerungen.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter, die die Arbeit beschreiben, sind: Inneres Team, Stress, Stressmanagement, qualitative Forschung, Inhaltsanalyse, Stressmodelle, arbeitsbezogene Belastungsfaktoren, Kognitionen, Emotionen, Schulz von Thun.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, ein tieferes Verständnis der kognitiven und emotionalen Prozesse in Stresssituationen zu gewinnen und die Auswirkungen auf das individuelle Stressmanagement zu analysieren. Sie möchte den Zusammenhang zwischen dem inneren Team und Stressreaktionen aufzeigen und die Anwendbarkeit des inneren-Team-Modells zur Analyse von Stressbewältigung untersuchen.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Die Schlussfolgerungen der Arbeit werden im Diskussionskapitel präsentiert, welches die Ergebnisse interpretiert, methodische Einschränkungen diskutiert und einen Ausblick auf zukünftige Forschungsfragen bietet. Es wird eine Ergebnisinterpretation vorgenommen und die Einflüsse von Variablen auf die Ergebnisse betrachtet.
- Arbeit zitieren
- Petra Tief (Autor:in), 2014, Die Analyse des Inneren Teams bei gestressten Personen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/311105