Diese Arbeit beschäftigt sich mit Namibia als postkolonialer Gesellschaft und seiner komplexen Erinnerungsarbeit. Sprachliche, kulturelle und politische Unterschiede innerhalb der schwarz-weißen Gesellschaft werden offenbart.
In einem einführenden Teil soll zunächst ein kurzer Überblick über die Historie Namibias gegeben werden. Daraus geht hervor welche Faktoren dazu führten, dass aus der einst deutschen Kolonie Deutsch-Südwestafrika die heutige unabhängige Republik Namibia hervorgegangen ist. Dazu wird das mehr als 100 Jahre stehende Reiterdenkmal in Windhoek vorgestellt, denn dieses ist für die vorliegende Arbeit von zentralem Interesse. Nach einem Exkurs über das Leben der Deutschsprachigen in Vergangenheit und Gegenwart wird auch evaluiert wie sich das Zusammenleben mit der schwarzen Mehrheit darstellt. Daran schließt sich ein Kernteil dieser Arbeit an, in dem der differenzierte, erinnerungskulturelle Umgang mit namibischem Kolonialerbe gesamtgesellschaftlich thematisiert wird.
Nachdem im letzten Part des Hauptteiles versucht wird, die gesellschaftliche Reaktion auf die Demontage des Reiterdenkmals abzubilden, bietet der Schluss dann eine kurze Zusammenfassung und einen Ausblick auf die nahe Zukunft eines möglichst friedlichen Miteinanders in der Republik Namibia.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Motivation & Problematisierung
- Aufbau der Arbeit & Forschungsbericht
- Hauptteil
- Ein Blick zurück
- Von Deutsch-Südwestafrika zu Namibia
- Die Geschichte des „Reiters von Südwest“
- Namibia's Status Quo
- Die Kultur der Deutschnamibier
- Das Verhältnis von Schwarz und Weiss
- Erinnerung und Gedenken
- „Sieger vs. Besiegter“ - Unterschiede in Deutung und Verständnis der Kolonialzeit
- Denkmäler, Symbole, Erinnerungsorte und -rituale
- Gesellschaftliche Rezeption der SWAPO-Politik
- Die SWAPO-Politik nach 1990: Nationale Versöhnung durch „Nation Buildung“ und „Affirmative Action“
- Berichterstattung über die Reiter-Demontage in der Allgemeinen Zeitung, der Namibian Sun und in The Namibian
- Gesellschaftliche Diskussionen über SWAPO-Politik
- Schluss
- Zusammenfassung der Ergebnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der komplexen und sensiblen Thematik des kolonialen Erbes in Namibia und der gesellschaftlichen Reaktion auf die Demontage des Reiterdenkmals in Windhoek. Der Autor möchte das Selbstverständnis der Deutschnamibier in der postkolonialen Gesellschaft untersuchen und die unterschiedlichen Perspektiven auf die Kolonialzeit analysieren.
- Das Selbstverständnis und die Identität der Deutschnamibier
- Der Umgang mit dem kolonialen Erbe in Namibia
- Die gesellschaftliche Reaktion auf die Demontage des Reiterdenkmals
- Die Rolle der Sprache, Kultur und Politik im Kontext der schwarz-weissen Beziehungen
- Die Frage, inwiefern die Hautfarbe die Sozialstruktur in Namibia beeinflusst
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit wird durch die persönliche Erfahrung des Autors während seines Praktikums in Namibia motiviert und stellt die Problematik des kolonialen Erbes und der deutsch-namibischen Beziehungen dar. Der Aufbau der Arbeit und die Forschungsmethodik werden vorgestellt.
- Ein Blick zurück: Dieses Kapitel beleuchtet die Geschichte Namibias, angefangen von der deutschen Kolonialzeit bis zur Unabhängigkeit 1990. Es wird auf die Rolle des Reiterdenkmals als Symbol des Kolonialismus eingegangen und die Geschichte der Deutschnamibier im Land betrachtet.
- Namibia's Status Quo: Der Status Quo der deutsch-namibischen Beziehungen wird analysiert, wobei die Kultur der Deutschnamibier und das Verhältnis von Schwarz und Weiss im Fokus stehen.
- Erinnerung und Gedenken: Dieses Kapitel behandelt die unterschiedlichen Perspektiven auf die Kolonialzeit und den Umgang mit dem kolonialen Erbe in Namibia. Es wird der Bedeutung von Denkmälern, Symbolen und Erinnerungsorten für die Gesellschaft nachgegangen.
- Gesellschaftliche Rezeption der SWAPO-Politik: Der Fokus liegt auf der politischen Entwicklung Namibias nach der Unabhängigkeit und der Rezeption der SWAPO-Politik in der Gesellschaft. Die Berichterstattung über die Reiter-Demontage in namibischen Medien und die gesellschaftlichen Diskussionen werden beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit Themen wie Kolonialismus, Postkolonialismus, Erinnerungskultur, Identität, Deutschnamibier, Namibia, Reiterdenkmal, SWAPO-Politik, Rassismus, Sozialstruktur, und die deutsch-namibischen Beziehungen. Es werden historische und aktuelle Aspekte betrachtet, um die komplexen Herausforderungen der postkolonialen Gesellschaft Namibias aufzuzeigen.
- Quote paper
- Claus Heinze (Author), 2014, Namibia. Erinnerungsarbeit in einer postkolonialen Gesellschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/311111