Im Rahmen der Einheit „Vom Problem zum Gesetz – Der politische Entscheidungsprozess in der Bundesrepublik Deutschlands am Beispiel des Betreuungsgeld-Gesetzes“ werden entscheidende Aspekte dieses Themas anhand des konkreten Falles um die Einführung des Betreuungsgeldes bearbeitet. In den ersten Stunden ging es darum, bei den Schülern ein Verständnis für das Problem der Kinderbetreuung in Deutschland zu wecken. Aus diesem Grund betrieben die Schüler eine Genese des Falles, indem sie den demografischen Wandel anhand von Grafiken und Statistiken und seine familienpolitischen Folgen für die Gesellschaft analysierten und daraus ein politisches Problem herausgearbeitet haben. Dabei wurden auch die verschiedenen familienpolitischen Vorschläge (Betreuungsgeld vs. KITA) thematisiert. Im zweiten Schritt ging es um die Wahrnehmung der Akteure im Gesetzgebungsprozess, beginnend mit den Parteien. Die Schüler benannten dabei die unterschiedlichen Positionen der CDU/CSU und der SPD und deren Argumente und fassten sie zusammen. Eine Stunde zur Förderung der Urteilskompetenz schloss sich daran an. Im weiteren Verlauf wurden sowohl Funktionen von Parteien, als auch die Methode zum Dreischritt zur Analyse von Karikaturen thematisiert, bevor der Fokus im Fall Betreuungsgeld mit den Medien auf einen weiteren Akteur im Gesetzgebungsprozess gerichtet wurde. In diesem Zusammenhang erarbeiteten die Schüler in der vorangegangenen Stunde die Funktionen von Medien und erkannten den öffentlichen Auftrag zur Ausführung dieser Funktionen. In dieser Stunde soll es darum, gehen, das Wissen um diese Funktionen zu vertiefen und gleichzeitig das Agieren der Medien im Fall Betreuungsgeld exemplarisch zu beleuchten, bevor darauf aufbauend in der kommenden Stunde das Agenda-Setting im Zusammenhang mit Medien thematisiert wird. Im weiteren Verlauf der Einheit werden die Themen Lobbyismus, formale Aspekte der Gesetzgebung sowie die Arbeit von Ausschüssen, Fraktionen und Koalitionen erarbeitet, bevor der Fall Betreuungsgeld-Gesetz in den Kontext des Politikzyklus gesetzt werden soll.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- 1. Darstellung der Unterrichtssequenz
- 2. Lerngruppenanalyse
- 3. Didaktische Erörterung
- Sachanalyse
- Didaktische Analyse
- Materialanalyse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die Zielsetzung dieser Unterrichtseinheit ist es, den Schülern die Funktionsweise des politischen Entscheidungsprozesses in Deutschland anhand des Beispiels des Betreuungsgeld-Gesetzes zu verdeutlichen. Dabei soll der Fokus auf die Rolle der Medien als Akteur im politischen Willensbildungsprozess gelegt werden.
- Die Funktionen der Medien im politischen Willensbildungsprozess
- Die Rolle der Medien in der Meinungsbildung
- Der Einfluss der Medien auf den politischen Entscheidungsprozess
- Die Verstärkertheorie und ihre Bedeutung für die Analyse der Medienwirkung
- Die Auseinandersetzung mit Fehlkonzepten hinsichtlich der Medienwirkung
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
In Kapitel 1 wird die Unterrichtssequenz zur Einheit „Vom Problem zum Gesetz - Der politische Entscheidungsprozess in der Bundesrepublik Deutschland am Beispiel des Betreuungsgeld-Gesetzes“ vorgestellt. Der Fokus liegt dabei auf der Rolle der Medien als Akteur im politischen Willensbildungsprozess. In Kapitel 2 wird die Lerngruppe analysiert, wobei insbesondere auf die Vorkenntnisse und die bestehenden Fehlkonzepte der Schüler hinsichtlich der Medienwirkung eingegangen wird. Kapitel 3 umfasst die didaktische Erörterung des Themas. In der Sachanalyse werden die Funktionen der Medien im politischen Willensbildungsprozess erläutert, während die didaktische Analyse die Relevanz des Themas im Kerncurriculum und die didaktische Konzeption der Stunde beleuchtet. Die Materialanalyse führt in die Wahl des Materials für den Unterricht ein.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Unterrichtseinheit sind: politischer Entscheidungsprozess, Betreuungsgeld-Gesetz, Medien, Willensbildungsprozess, Funktionen der Medien, Meinungsbildung, Verstärkertheorie, Fehlkonzepte, Manipulation, Informationsfunktion, Kritik und Kontrolle, normative Ansprüche.
- Arbeit zitieren
- Sören Haß (Autor:in), 2014, Die Medien. Wie viel Einfluss haben sie als Akteur im politischen Willensbildungsprozess? (Politik/Wirtschaft, 11. Klasse), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/311339