Mobile Payment. Eine Bewertung des Potenzials


Seminararbeit, 2015

22 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Darstellungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung und Problemstellung

2 Grundlagen des Mobile Payment
2.1 Definition und Grundprinzip
2.2 Anwendungsgebiete
2.3 Technologien
2.3.1 NFC
2.3.2 SMS
2.3.3 QR-Codes

3 Potenzialbewertung
3.1 Stärken
3.2 Schwächen
3.3 Chancen
3.4 Risiken
3.5 Anforderungen an ein Mobile-Payment-System

4 Fazit

Literaturverzeichnis

Rechtsprechungsverzeichnis

Darstellungsverzeichnis

Darstellung 1: Grundprinzip Mobile Payment

Darstellung 2: Anwendungsfelder Mobile Payment

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung und Problemstellung

„Die Zahlungsfunktion über ein mobiles Endgerät wird zu einem Standard werden.“ [1]

Interessant ist nicht nur der Inhalt dieser Aussage, sondern auch, dass sie bereits im Jahr 2001 getätigt wurde. Etwa zur selben Zeit wurde auf der CeBIT ein Getränkeautomat vorgestellt, der eine Bezahlung über mobile Endgeräte ermöglichte,[2] und die Euphorie war groß.

Heute – 15 Jahre später – ist diese Art der Bezahlung in Deutschland immer noch lange keine Selbstverständlichkeit; zwischenzeitlich machte sich sogar eine erste Ernüchterung breit.[3]

Dabei sind die Voraussetzungen denkbar günstig: Im Jahr 2015 besitzen bereits knapp 46 Millionen Deutsche ein Smartphone.[4] Und dieses wird längst nicht mehr bloß zum Telefonieren genutzt. Nach und nach macht es andere Geräte wie Digitalkamera, Taschenrechner, Wecker, Terminplaner oder Audio-Player überflüssig.[5] So gesehen erscheint es nur logisch, dass das Smartphone auch langfristig die physische Geldbörse ersetzen könnte.

Davon abgesehen gibt es weitere positive Trends wie z.B. der Eintritt einiger marktbeherrschender Unternehmen in das Mobile-Payment-Geschäft oder die Verbreitung von Mobile-Payment-Lösungen im asiatischen Raum bzw. in Entwicklungsländern.[6]

Alles in allem stellt sich somit die Frage, ob und wie sich Mobile Payment in Deutschland doch noch in der breiten Masse der Bevölkerung gegen bereits etablierte Bezahlverfahren durchsetzen kann. Die vorliegende Arbeit soll dazu eine Einschätzung liefern.

Zunächst ist es dafür nötig, den Begriff „Mobile Payment“ eindeutig zu umreißen. Hierzu zählt auch die Darstellung des grundsätzlichen Ablaufes einer Mobile-Payment-Transaktion (Kapitel 2.1).

Auch wenn alle Mobile-Payment-Verfahren nach einem bestimmten Grundprinzip ablaufen, lassen sie sich doch für vielfältige Anwendungsfelder einsetzen. Diese werden in Kapitel 2.2 vorgestellt. Und je nach Anwendungsfeld eignen sich verschiedene Technologien, denen sich Kapitel 2.3 widmet.

Auch wenn jede Technologie seine eigenen Vor- und Nachteile hat, wird in Kapital 3 eine möglichst allgemeine Bewertung des Potenzials von Mobile Payment in Deutschland vorgenommen. Zu diesem Zweck wird eine Analyse der Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken durchgeführt. Ziel ist es, aus dieser Analyse Anforderungen an ein Mobile-Payment-System abzuleiten, die eine Durchsetzung von Mobile Payment begünstigen.

2 Grundlagen des Mobile Payment

Mobile Payment ist ein weites Feld. Im Folgenden soll daher (nach einer kurzen Definition) das Grundprinzip erläutert werden, um anschließend Anwendungsgebiete und verschiedene Technologien vorzustellen.

2.1 Definition und Grundprinzip

Unter Mobile Payment versteht man „jegliche Bezahlung, die über mobile Geräte getätigt wird und bei der weder Bargeld noch physische Kreditkarten am Verkaufspunkt oder zum Zeitpunkt der Transaktion verwendet werden“.[7] Mobile Endgeräte können z.B. Mobiltelefone, Tabletcomputer oder Smartphones sein.[8]

Nachdem ein Kunde sich bei einem Mobile-Payment-Dienstleister registriert hat,[9] läuft ein Bezahlvorgang folgendermaßen ab:[10]

1. Ein Kunde löst den Bezahlvorgang aus.
2. Der Kunde wird durch den Mobile-Payment-Dienstleister z.B. durch Eingabe seiner persönlichen Identifikationsnummer (PIN) autorisiert.
3. Der Mobile-Payment-Dienstleister rechnet den getätigten Kauf ab. Dies ist möglich über die monatliche Mobilfunkrechnung (Carrier Billing), eine Prepaid-Wertkarte oder über das Bank- bzw. Kreditkartenkonto des Kunden.[11]
4. Der Mobile-Payment-Dienstleister bestätigt die Abrechnung und bezahlt den Händler.
5. Der Händler liefert die Ware bzw. Dienstleistung an den Kunden.

Dieser Prozess ist noch einmal in Darst. 1 abgebildet.

Darst. 1: Grundprinzip Mobile Payment

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung nach Karlsson, J., Taga, K. (2006), S. 83.

Das Grundprinzip lässt sich in den unterschiedlichsten Anwendungsgebieten einsetzen, die nachfolgend vorgestellt werden.

2.2 Anwendungsgebiete

Da es eine sehr große Anzahl verschiedener Anwendungsmöglichkeiten einer Bezahlung über ein mobiles Endgerät gibt,[12] ist zunächst eine Kategorisierung nötig.

So wird allgemein zwischen Remote und Proximity Mobile Payments unterschieden. Proximity Mobile Payments charakterisiert hierbei, dass Käufer und Händler zum Zeitpunkt der Zahlung an einem Ort sind, wohingegen Remote Mobile Payments von überall und zu jeder Zeit getätigt werden können.[13] Des Weiteren gibt es die Unterscheidung zwischen sogenannten Micro Payments (Zahlung von Kleinstbeträgen) und Macro Payments (höherwertige Transaktionen), wobei die Grenze zumeist nicht eindeutig festgelegt ist.[14]

Güter mit geringem Transaktionswert im Bereich Remote Mobile Payment sind z.B. digitale Inhalte wie Klingeltöne, Musik oder Spiele.[15] Auch können Tickets wie z.B. Konzert- oder Kinotickets mobil bezahlt und am Tag der Veranstaltung auf dem mobilen Endgerät vorgezeigt werden.[16]

Zu den höherwertigen Transaktionen im Bereich Remote Mobile Payment zählt das Einkaufen in Webshops über ein mobiles Endgerät.[17] Ein weiteres Anwendungsfeld ist die mobile Geldübertragung zwischen Personen (person-to-person; P2P). Hierbei können nationale und internationale Geldübertragungen vorgenommen werden ohne dass die Kunden zwingend Zugang zu einem Bankkonto benötigen.[18]

Das größte Marktpotenzial wird jedoch im Bereich Proximity Payments gesehen,[19] worauf in der vorliegenden Arbeit daher auch der Fokus gelegt wird. Hierzu zählen z.B. Verkaufsautomaten, Tickets für öffentliche Verkehrsmittel oder Parkticket-Automaten, die eine Bezahlung über mobile Endgeräte ermöglichen. Auch teurere Güter oder Dienstleistungen können über Proximity Mobile Payment bezahlt werden – hier vor allem im stationären Handel (am Point of Sale; POS) oder auch bei mobilen Händlern (wie z.B. Taxifahrern oder Lieferservices).[20]

Darst. 2 gibt noch einmal einen Überblick über die verschiedenen Anwendungsfelder und deren Kategorisierung.

Darst. 2: Anwendungsfelder Mobile Payment

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung nach Kurt Salmon, PHB Development (Hrsg.) (2011), S. 9.

2.3 Technologien

Innerhalb der Anwendungsgebiete des Mobile Payment kommen verschiedene Technologien zum Einsatz. Da der Fokus auf Proximity Mobile Payments liegt, sollen im Folgenden nur Technologien vorgestellt werden, die v.a. in diesem Bereich genutzt werden. Hierzu gehören Near Field Communication (NFC), Short Message Services (SMS) sowie Quick-Response-Codes (QR-Codes).[21]

Bei der Vorstellung der Technologien geht es vielmehr um die grundsätzliche Funktionsweise als um technische Details.

2.3.1 NFC

Die NFC-Technologie wird als eine der wichtigsten Technologien für Proximity Mobile Payments eingestuft und soll in den nächsten Jahren u.a. durch die Einigung der Endgerätehersteller, Mobilfunkbetreiber und Händler auf diesen Standard einen weiteren Schub bekommen.[22] Bei Durchführung einer Zahlungstransaktion am POS oder bei mobilen Händlern werden die Zahlungsdaten kontaktlos zwischen dem mobilen Endgerät des Kunden und dem Zahlungsterminal des Händlers über eine Entfernung von bis zu 10 cm übertragen.[23] Auch an einem Verkaufsautomaten lässt sich die NFC-Technologie anwenden.[24]

Das mobile Endgerät benötigt dafür einen NFC-Chip und ein sogenanntes Secure Element, auf dem sensible Daten wie z.B. Zahlungsinformationen gespeichert werden. Dieses Secure-Element kann entweder direkt in das mobile Endgerät eingebaut sein oder aber über eine SIM-Karte (SIM = subscriber identity module) oder Speicherkarte nachträglich in das Endgerät eingesetzt werden.[25] Auch ist es möglich, einen Sticker mit integriertem Secure Element von außen auf das Gerät zu kleben.[26]

2.3.2 SMS

Die Technologie der SMS ist schon seit 1995 flächendeckend in Deutschland verfügbar und kann für die Übertragung von Textnachrichten mit einer maximalen Größe von 160 Zeichen verwendet werden.[27]

Bei der Bezahlung über SMS im Bereich Proximity Mobile Payments sind verschiedene Modelle denkbar: Zunächst ist es möglich, dass der Kunde – nach einer Registrierung – eine SMS mit einem Kennwort an den Händler schickt, um eine Ware oder Dienstleistung zu erhalten (z.B. angewendet bei Bahntickets, die nach dem Bezahlvorgang sofort auf dem Endgerät verfügbar sind).[28] Auch kann der Kunde durch den Händler eine SMS erhalten, über die er durch Zurücksenden seiner PIN eine Zahlung bestätigt.[29]

2.3.3 QR-Codes

Eine weitere Technologie im Anwendungsfeld Proximity Mobile Payments sind sogenannte QR-Codes. Hierbei handelt es sich um „zweidimensionale[…] Barcodes“,[30] die mithilfe eines optischen Lesegerätes (wie z.B. der Kamera des Smartphones) und einem speziellen Programm gescannt und „übersetzt“ bzw. entschlüsselt werden können.[31]

Beim Bezahlvorgang zeigt z.B. der Händler einen QR-Code auf seinem Abrechnungsterminal an; der Kunde scannt diesen mit einem Programm auf seinem Smartphone und bestätigt die Zahlung durch Eingabe seiner PIN.[32]

Auch ist es denkbar, dass auf dem Gerät des Kunden (nach Auswahl der Option „Zahlen per Mobiltelefon“ über eine entsprechende App des Händlers) ein QR-Code generiert und anschließend über das Zahlungsterminal des Händlers eingescannt wird.[33]

3 Potenzialbewertung

Obwohl Studien ein sehr großes Marktwachstum im Umfeld Mobile Payment prognostizieren,[34] werden Mobile-Payment-Systeme durch den deutschen Endkundenmarkt bisher nur sehr schleppend angenommen.[35] Dieser Sachverhalt macht eine genauere Betrachtung notwendig, die im Folgenden mithilfe einer Analyse der Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken vorgenommen wird.

3.1 Stärken

Das Smartphone wird häufig als „prädestiniert“ für Bezahlvorgänge eingestuft, da es heutzutage immer und überall mitgenommen wird.[36] Und es wird schon lange nicht mehr bloß zum telefonieren genutzt.[37] Lässt sich das Smartphone in allen denkbaren Bezahl-Situationen verwenden, ist es zukünftig möglich, vollständig auf das Mitnehmen von Bargeld zu verzichten.[38]

Außerdem können bei Nutzung des Smartphones als Zahlungsinfrastruktur Zusatzservices integriert werden. Hierzu zählen z.B. auf dem Smartphone angezeigte Rabattcoupons, digitale Einkaufsbelege, Kunden-Bonusprogramme, zusätzliche Produktinformationen, Preisvergleiche, Kundenbewertungen oder eine Historie der getätigten Transaktionen.[39]

Eine Besonderheit bei Nutzung des Smartphones zur Bezahlung ist, dass der Kunde zum Zeitpunkt der Zahlung lokalisierbar wird. Damit können Service und Angebote auf den jeweiligen Aufenthaltsort angepasst werden.[40]

So ist es z.B. denkbar, dem Kunden genau die Informationen auf seinem Mobiltelefon anzuzeigen, die er vor Ort während seiner Kaufentscheidung benötigt (z.B. Zusatzinformationen zu Produkten).[41]

Für den Kunden bietet dies alles den Mehrwert zusätzlicher Informationen, die er automatisiert erhält, und zusätzlich das Potenzial, die physische Geldbörse vollständig durch das Smartphone zu ersetzen (häufig wird hierfür der Begriff Mobile Wallet verwendet).[42]

Für den Händler eröffnen sich mithilfe von Mobile Payment neue Analysemöglichkeiten des Kaufverhaltens über die Auswertung getätigter Transaktionen. Durch diese Analyse erhofft man sich, genauer auf die Wünsche und Bedürfnisse des Kunden eingehen zu können und damit maßgeschneiderte Angebote zu schaffen.[43]

Payment-Service-Provider (häufig wird diese Rolle durch Mobilfunkbetreiber oder Banken eingenommen) können durch das Angebot eines Mobile-Payment-Systems neue Kunden gewinnen bzw. die Abwanderung von Bestandskunden verringern.[44] Durch hohe Wechselkosten steigt die Kundenbindung.[45]

Alle Mobile-Payment-Technologien vereint, dass sie über ein innovatives Image verfügen[46] und für den Kunden einfach und bequem sind.[47] Bezüglich der Sicherheit besteht für alle Technologien der Vorteil, dass das Mobiltelefon die Möglichkeit der personenbezogenen Identifikation über die Eingabe einer PIN bietet (zum Entsperren der SIM-Karte sowie bei höherwertigen Bezahlvorgängen). Es gewährt also naturgemäß eine hohe Authentizität.[48]

Wird die NFC-Technologie verwendet, so können Bezahltransaktionen besonders schnell durchgeführt werden.[49] Des Weiteren gelten mithilfe der NFC-Technologie durchgeführte Transaktionen als sicher: Die geringe Reichweite erschwert einen unerlaubten Eingriff durch Dritte (obwohl auch bei dieser Technologie kein hundertprozentiger Schutz z.B. vor dem Abhören von Daten gegeben ist).[50] Kreditkarteninformationen sind – nicht für Dritte auslesbar – im Secure Element gespeichert.[51] NFC ist vielseitig einsetzbar und kann z.B. auch zur Zugangskontrolle verwendet werden.[52]

Der Vorteil von SMS ist, dass diese Technik allgemein bekannt und akzeptiert ist.[53] Mobile Endgeräte brauchen keine besondere Ausstattung.[54] QR-Codes sind hingegen nicht mit jedem Mobiltelefon nutzbar (das Endgerät muss zumindest über eine Kamera verfügen).[55]

3.2 Schwächen

„Sicherheit und Datenschutz ist ein ,Muss‘ für jede Informations- und Kommunikationstechnologie.“[56] Aktuell gibt es jedoch für Mobile-Payment-Systeme keine einheitlichen Sicherheitsstandards,[57] weshalb einige Verfahren in diesem Aspekt mangelhaft sind.[58] So gilt z.B. die SMS-Technologie als unsicher, da sie ursprünglich nicht zur Übermittlung kritischer Daten entwickelt wurde und über keine zusätzliche Verschlüsselung verfügt.[59] Da man die Quelle beim Scannen des QR-Codes nicht kennt, besteht die Gefahr eines Betruges, indem z.B. auf gefährliche Websites verwiesen oder ein bösartiges Programm auf dem Handy installiert wird.[60]

Bei Verlust des mobilen Endgerätes besteht allgemein ein Missbrauchsrisiko und die Zahlung ist nicht anonym.[61]

Des Weiteren müssen bei Anwendung eines Mobile-Payment-Systems durch den Anbieter die einschlägigen Datenschutzbestimmungen beachtet werden. Um nicht den Rahmen zu sprengen, sollen hierzu nur ein paar Beispiele genannt werden: So dürfen z.B. zu Marktforschungs- oder Werbezwecken nur anonymisierte Nutzerprofile verwendet werden und der Nutzer kann dem widersprechen.[62] Die Verarbeitung von Standortdaten für die Bereitstellung von Diensten mit Zusatznutzen ist nur anonymisiert und zweckgebunden oder mit ausdrücklicher Erlaubnis des Betroffenen erlaubt. Hierbei ist der Betroffene jedes Mal über die Erhebung des Standortes zu informieren.[63] Zum Thema Datenschutz lässt sich zusammenfassend sagen: Nicht alles, was technisch möglich ist, ist auch legal. Und: Nicht alles, was legal ist, wird auch durch die Nutzer akzeptiert. So wird z.B. Werbung oft als störend empfunden, auch wenn diese personalisiert und auf die Bedürfnisse des Nutzers abgestimmt ist.

Abschließend sind noch ein paar weitere Nachteile von Mobile Payment – abhängig von der jeweiligen Technologie – zu nennen: NFC-fähige Endgeräte sind sowohl bei Kunden als auch bei Händlern noch nicht sehr weit verbreitet bzw. akzeptiert. Außerdem sind mit der erstmaligen Ausstattung mit NFC-fähigen Geräten Zusatzkosten verbunden.[64] Ein Nachteil bei der Nutzung von SMS hingehen ist, dass Zahlungen bei hoher Netzbelastung fehlschlagen oder sich verzögern können.[65] Für den Versand von SMS wird Handyempfang benötigt, der vielleicht nicht immer gegeben ist;[66] ein Bezahlvorgang dauert relativ lange[67] und schließlich sind SMS je nach Vertrag des Kunden mit Zusatzkosten verbunden.[68]

3.3 Chancen

Es gibt aktuell einige Trends, die die flächendeckende Durchsetzung von Mobile Payment begünstigen könnten. Diese werden im Folgenden vorgestellt.

Insbesondere in den Entwicklungsländern sowie im asiatischen Raum wurden schon einige Marktpotenziale im Geschäftsfeld Mobile Payment realisiert – vor allem in Entwicklungsländern mit bedeutend positiven betriebswirtschaftlichen und gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen.[69]

Auch wenn sich die Rahmenbedingungen in Entwicklungsländern nicht mit denen in europäischen Märkten vergleichen lassen,[70] gibt es noch weitere Trends, die der Verbreitung von Mobile-Payment-Technologien zugutekommen könnten: Aktuell bieten einige marktbeherrschende Unternehmen wie z.B. google oder VISA mobile Zahlungstechniken an und fördern deren Verbreitung.[71]

Ebenfalls förderlich für die Verbreitung von Mobile Payment ist die Tatsache, dass sich beinahe alle Mobilfunkbetreiber auf den NFC-Standard geeinigt haben.[72] So wurde z.B. schon im Jahr 2004 von einer großen Anzahl bedeutender Firmen das NFC-Forum gegründet, mit dem Ziel, die NFC-Technologie weiter zu verbreiten und zu standardisieren,[73] Hierzu zählen auch Spezifikationen, die die NFC-Technologie sicherer machen sollen.[74]

Mittlerweile sind Smartphones in der breiten Masse der Bevölkerung verbreitet.[75] Auch wenn diese noch nicht durchgängig mit NFC-Technologie ausgestattet sind: Die Verbreitung von NFC bei Händlern und Kunden nimmt zu[76] – und die Technologie wird zunehmend erschwinglicher.[77] Hinzu kommt ein allgemeiner Trend, dass Technologien immer schneller von neuen Nutzergruppen akzeptiert werden.[78]

Neue gesetzliche Regelungen werden ebenfalls nach und nach erlassen. Hier ist z.B. die Payment Services Directive der Europäischen Union zu nennen, die zum einen standardisierte und transparente Regeln für Bezahlvorgänge innerhalb der europäischen Union zur Verfügung stellen und zum anderen neuen Teilnehmern den Markteintritt erleichtern soll.[79]

Alles in allem wird in Deutschland bis zum Jahr 2020 ein enormes Marktwachstum vorhergesagt.[80]

[...]


[1] Entenmann, M. (2001), S. 280.

[2] Vgl. Scheer, A., Feld, T., Göbl, M., Hoffmann, M. (2001), S. 28.

[3] Vgl. Lerner, T. (2013), S. 1.

[4] Vgl. Statista (Hrsg.) (2015), S. 1.

[5] Vgl. Federal Reserve Bank of Boston (Hrsg.) (2007), S. 1.

[6] Vgl. Lerner, T. (2013), S. 1 f.

[7] PricewaterhouseCoopers AG (Hrsg.) (2014), S. 10.

[8] Vgl. National Retail Federation (Hrsg.) (2011), S. 8.

[9] Vgl. Diederich, B., Lerner, T., Lindemann, R., Vehlen, R. (2001), S. 158.

[10] Vgl. Karlsson, J., Taga, K. (2006), S. 83.

[11] Vgl. Smart Card Alliance (Hrsg.) (2011), S. 9.

[12] Vgl. Kurt Salmon, PHB Development (Hrsg.) (2011), S. 7

[13] Vgl. National Retail Federation (Hrsg.) (2011), S. 86.

[14] Vgl. Henkel, J. (2001), S. 343.

[15] Vgl. Federal Reserve Bank of Boston (Hrsg.) (2007), S. 3.

[16] Vgl. Kurt Salmon, PHB Development (Hrsg.) (2011), S. 10.

[17] Vgl. Federal Reserve Bank of Boston (Hrsg.) (2007). S. 3.

[18] Vgl. Kurt Salmon, PHB Development (Hrsg.) (2011), S. 10.

[19] Vgl. Henkel, J. (2002), S. 349.

[20] Vgl. Kurt Salmon, PHB Development (Hrsg.) (2011), S. 10 f.

[21] Vgl. Smart Card Alliance (Hrsg.) (2011), S. 9.

[22] Vgl. Lerner, T. (2013), S. 11.

[23] Vgl. Lerner, T. (2013), S. 48.

[24] Vgl. National Retail Federation (Hrsg.) (2011), S. 98.

[25] Vgl. Smart Card Alliance (Hrsg.) (2009), S. 14.

[26] Vgl. National Retail Federation (Hrsg.) (2011), S. 112.

[27] Vgl. Arnold, U., Eßig, M., Kemper, H. (2001), S. 106.

[28] Vgl. National Retail Federation (Hrsg.) (2011), S. 96 f.

[29] Vgl. Consumers Union (Hrsg.) (2011), S. 3.

[30] Lerner, T. (2013), S. 41.

[31] Vgl. National Retail Federation (Hrsg.) (2011), S. 105.

[32] Vgl. National Retail Federation (Hrsg.) (2011), S. 105.

[33] Vgl. Lerner, T. (2013), S. 97.

[34] Vgl. z.B. PricewaterhouseCoopers AG (Hrsg.) (2014), S. 20.

[35] Vgl. z.B. KPMG AG (Hrsg.) (2014), S. 2.

[36] Vgl. Zobel, J. (2001), S. 12.

[37] Vgl. Federal Reserve Bank of Boston (Hrsg.) (2007), S. 1.

[38] Vgl. National Retail Federation (Hrsg.) (2011), S. 3.

[39] Vgl. PricewaterhouseCoopers AG (Hrsg.) (2014), S. 30.

[40] Vgl. Petersmann, T., Nicolai, A. (2001), S. 14.

[41] Vgl. Albers, S., Becker, J. (2001), S. 82.

[42] Vgl. PricewaterhouseCoopers AG (Hrsg.) (2014), S. 30.

[43] Vgl. Möhlenbruch, D., Schmieder, U. (2002), S. 80.

[44] Vgl. Smart Card Alliance (Hrsg.) (2007), S. 13.

[45] Vgl. Henkel, J. (2002), S. 342.

[46] Vgl. Lerner, T. (2013), S. 28.

[47] Vgl. Lerner, T. (2013), S. 10 f.

[48] Vgl. Zobel, J. (2001), S. 264. Zu anderen Teilaspekten der Sicherheit gehören Vertraulichkeit,Integrität und Verbindlichkeit vgl. Böhm, A., Felt, E. (2001), S. 41.

[49] Vgl. Smart Card Alliance (Hrsg.) (2007), S. 5.

[50] Vgl. Lerner, T. (2013), S. 56.

[51] Vgl. Smart Card Alliance (Hrsg.) (2011), S. 14.

[52] Vgl. Lerner, T. (2013), S. 52.

[53] Vgl. Smart Card Alliance (Hrsg.) (2011), S. 34.

[54] Vgl. Böcker, J., Quabeck, S. (2002), S. 210.

[55] Vgl. Lerner, T. (2013), S. 47.

[56] Scheer, A., Feld, T., Göbl, M., Hoffmann, M. (2002), S. 101.

[57] Vgl. PricewaterhouseCoopers AG (Hrsg.) (2014), S. 34.

[58] Vgl. Hamzehloe, P. (2014), S. 12.

[59] Vgl. Mustafa, N., Oberweis, A., Schnurr, T. (2002), S. 359.

[60] Vgl. Lerner, T. (2013), S. 47.

[61] Vgl. Henkel, J. (2002), 330.

[62] Vgl. § 15 Abs. 3 TMG.

[63] Vgl. § 98 Abs. 1 TKG.

[64] Vgl. National Retail Federation (Hrsg.) (2011), S. 98.

[65] Vgl. Mielke, B. (2002), S. 189.

[66] Vgl. Smart Card Alliance (Hrsg.) (2011), S. 35.

[67] Vgl. National Retail Federation (Hrsg.) (2011), S. 89.

[68] Vgl. Lerner, T. (2013), S. 45.

[69] Vgl. Lerner, T. (2013), S. 70.

[70] Vgl. Kurt Salmon, PHB Development (Hrsg.) (2011), S. 41.

[71] Vgl. Lerner, T. (2013), S. 17.

[72] Vgl. Lerner, T. (2013), S. 135.

[73] Vgl. Smart Card Alliance (Hrsg.) (2009), S. 33; für weitere Standardisierungsorganisationenvgl. Smart Card Alliance (Hrsg.) (2009), S. 9 f.

[74] Vgl. Smart Card Alliance (Hrsg.) (2009), S. 27.

[75] Vgl. Statista (Hrsg.) (2015), S. 1.

[76] Vgl. Lerner, T. (2013), S. 134.

[77] Vgl. Smart Card Alliance (Hrsg.) (2007), S. 12.

[78] Vgl. Zobel, J. (2001), S. 16.

[79] Vgl. Kurt Salmon, PHB Development (Hrsg.) (2011), S. 44.

[80] Vgl. PricewaterhouseCoopers AG (Hrsg.) (2014), S. 20.

Ende der Leseprobe aus 22 Seiten

Details

Titel
Mobile Payment. Eine Bewertung des Potenzials
Hochschule
FOM Hochschule für Oekonomie & Management gemeinnützige GmbH, Bonn früher Fachhochschule
Note
1,3
Autor
Jahr
2015
Seiten
22
Katalognummer
V311341
ISBN (eBook)
9783668100978
ISBN (Buch)
9783668100985
Dateigröße
471 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Mobile Payment, NFC, QR-Code
Arbeit zitieren
B.A. Mareike Thamer (Autor:in), 2015, Mobile Payment. Eine Bewertung des Potenzials, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/311341

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