Einkaufszentren und Shoppingmalls als Großbetriebsform

Entwicklung, Aufbau, Beispiele


Hausarbeit, 2014

16 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Begriffsklärung
2.1 Einkaufszentren und Shopping Malls
2.2 Betriebsform

3. Historische Entwicklung

4. Typologien der Einkaufscenter
4.1 Merkmale von Centern
4.2 Basistypen von Einkaufscentren
4.3 Standort und Erreichbarkeit
4.4 Das Center-Management

5. Vorteile und Nachteile

6. Nationale und internationale Einkaufscenter
6.1 CentrO Oberhausen
6.2 Mall of America
6.3 Golden Resources Mall

7. Fazit und Trends

8. Quellenverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1) Basistypen von Centern

1. Einleitung

Heutzutage kommt es bei den meisten Menschen nicht mehr nur auf den reinen Versorgungseinkauf an, wie Lebensmittel, Getränke oder Haushaltsartikel, sondern viel mehr um das Drumherum. Denn dieser Einkauf wird meist als lästige und notwendige Arbeit empfunden. Viel mehr rückt der Erlebniseinkauf in den Vordergrund. Neben den alltäglichen Dingen möchte man auch besondere Dinge kaufen können, wie Parfüm, Kleidung, Geschenke oder auch Delikatessen und nebenbei die Möglichkeit haben beispielsweise ins Kino zu gehen.[1] Um das Nützliche mit dem Spaßfaktor zu kombinieren, werden immer mehr Einkaufszentren und Shopping Malls in Deutschland erbaut. „Kaum ein Monat vergeht, in dem nicht irgendwo die Eröffnung einer neuen Mall gefeiert wird.“[2] Zunächst waren es zwar mehr die Großstädte wie Köln oder Leipzig aber zunehmend wurden auch Mittelstädte oder kleinere Regionen mit Einkaufszentren angesiedelt. Auch die verstärkte Entwicklung der Einkaufscenter in die Innenstadtlage ist deutlich in der Vergangenheit zu verzeichnen.[3] Shopping-Center verändern also bestehende Handelsstrukturen und bieten eine ganz neue Plattform für neue Konzepte und Einzelhandelstrends. „Die Verbraucher schätzen die angenehme Einkaufsatmosphäre und die Mieter finden in den Centern ein professionelles Umfeld.“[4]

Begleitend mit einigen Beispielen wird In der folgenden Arbeit zunächst näher auf die Entwicklung der Einkaufscenter und Shopping Malls speziell in Deutschland eingegangen, nachdem die Begrifflichkeiten definiert und erläutert wurden. Weiterhin wird auch darauf eingegangen, wie solche Center aufgebaut sein können und damit in Verbindung der Standort wie auch die Erreichbarkeit der Zielgruppen. Abschließend wird an einigen speziellen Beispielen sowohl in Deutschland als auch International der neue Typ der Shopping Malls erklärt. Mit einem Fazit und Hinblick auf die Zukunft schließt diese Arbeit ab.

2. Begriffsklärung

Zunächst sollte geklärt werden, was unter einem Einkaufscenter verstanden wird und in wie weit es sich von der Shopping Mall unterscheidet. Auch der Begriff Betriebsform wird definiert und in diesem Zusammenhang erläutert was unter einer Großbetriebsform zu verstehen ist.

2.1 Einkaufszentren und Shopping Malls

Unter einem Einkaufscenter wird verallgemeinert eine räumliche Konzentration von Einzelhandels- und Dienstleistungsbetrieben verstanden, deren Planung meist von öffentlichen oder privaten Trägergesellschaften übernommen wird.[5] Sowohl in Einkaufscentern und Shopping Malls wird eine gezielte Center-Politik betrieben.[6] Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Mittel- und Großbetriebe des Einzelhandels e.V. (kurz BAG) definiert Einkaufszentren verallgemeinert wie folgt: „Ein Einkaufszentrum ist eine im Zeitablauf gewachsene (dann auch als Geschäftszentrum bezeichnet) oder als Einheit geplante Ansammlung von Einzelhandels- und Dienstleistungsbetrieben, die als zusammengehörig empfunden werden.“[7] Jedoch unterscheidet sich die Shopping Mall in soweit, dass sie kein gewachsenen Geschäftszentrum ist sondern als Einheit geplant wurde. Dies ist der neue Bautyp nach amerikanischen Vorbild. Weiterhin kann man auch eine Abgrenzung zwischen innerstädtischen und nicht innerstädtischen Einkaufszentren vornehmen, laut der Handelsverbände. Die innerstädtischen nutzen die vorhandene Frequenz und sind große, überdachte Gebäudekomplexe, Passagen und Galerien oder offene Ladenstraßen. Die nichtinnerstädtischen Einkaufscenter sind meistens nur eine schlichte Ansammlung von Verkaufshallen und sind nicht zusammenhängend überdacht. Sie müssen sich also erst selbst eine Frequenz schaffen.[8] Weiterhin sind große Einkaufscenter Verkaufsanlagen mit mindestens 10.000 Quadratmeter Mietfläche. Sie haben ein großzügig bemessenes Angebot an PKW-Stellplätzen und immer ein zentrales Management.[9] Der Begriff ‚Mall‘ ist im Englischen ein ‚Schattiger Weg‘, deswegen sind Shopping Malls große überdachte Gebäudekomplexe. Wesentlich ist, dass es sich um ein zusammengehörigen Gebilde handelt, in dem große Flächen für Einzelhandels- und Dienstleistungsbetriebe vorhanden sind , und das die begrenzte erkennbare Außenhülle in städtischer Umgebung liegt.[10]

2.2 Betriebsform

„Eine Betriebsform des Handels ist die Zusammenfassung realer Erscheinungsformen des Handels, die nach einem oder mehreren Merkmalen ähnlich sind und sich dadurch von anderen Betrieben deutlich unterscheiden.“[11] Die gängigsten Merkmale zur Unterschreidung der verschiedenen Erscheinungsformen sind die Handelsstrategie (Versorgungs- oder Erlebniskauf), Preise (Discounter oder Hochpreisgeschäft), Distanzüberwindung (stationärer oder ambulanter Handel), Sortiment, Anzahl der Verkaufsstätten (Filialbetriebe oder Einzelunternehmen) oder auch der Kundenkreis (Einzel- oder Großhandel).[12] Einkaufszentren bzw. Shopping Malls sind also eine spezifische Betriebsform. Und da sie eben weitaus größere Verkaufsflächen haben als beispielsweise ein Fachgeschäft oder auch Supermarkt, wird hier von einer Großbetriebsform gesprochen.[13]

3. Historische Entwicklung

Ihren Ursprung haben Einkaufszentren und Shopping Malls in den USA und sind eine Erfindung der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sie waren Folge der wachsenden Mobilität der Bevölkerung, aber auch der Industriellen Revolution und der damit verbundenen Massenproduktion.[14] Zuvor, und somit die erste Phase der Center begann mit der Entstehung von Passagen, die sogar bis ins 19. Jahrhundert zurück reichen. Die Entwicklung in Deutschland florierte aber lange nicht so wie beispielsweise in Italien oder Frankreich. Es wurden nur unter anderem in Hamburg, München oder Berlin Passagen eröffnet. Der Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg, ist auch die eigentliche Entwicklungsphase der Einkaufszentren in Deutschland. Zunächst wurden überwiegend in großen Städten Shopping-Center errichtet, aber nach einiger Zeit eröffneten auch regionale Einkaufscenter auf freien Grünflächen, der sogenannten „grünen Wiese“, ganz nach amerikanischem Vorbild. Zu den ersten dieser Zeit, welche im Jahr 1964 eröffneten, gehören das Main-Taunus-Zentrum und das Ruhrpark-Einkaufszentrum. In den folgenden Jahren entstanden dann sogenannte Innovationszentren, zu den unter anderem das Rhein-Main-Gebiet und der Raum Nürnberg/Stuttgart zählt. So konnte man bereits im Jahr 1972 eine Gesamtzahl von 282 Einkaufszentren messen.[15] Die nächste boomartige Entwicklung folgte in den 70er Jahren. Kennzeichnend für diese 2. Phase ist, dass neben peripheren Standorten auch innerstädtische Lagen gesucht werden. Auch die Center selbst sind architektonisch ansprechende als die der 1. Generation. In der nächsten Phase von ca. 1980-1992 nimmt die Bedeutung innerstädtischer Standorte zu und es gibt eine zunehmende Gewichtung der Architektur. In der letzten Phase der Entwicklung der Center ist eine weitere Verbreitung von Einkaufspassagen und -galerien besonders in den neuen Bundesländern zu verzeichnen. Dort aber zunächst vorwiegend auf der ‚Grünen Wiese‘ später aber wie in den alten Bundesländern auch zunehmend innerstädtisch zu verzeichnen. Auch die Revitalisierung älterer Einkaufscenter gewinnt bis heute an Bedeutung.[16]

4. Typologien der Einkaufscenter

Für die planerische Einordnung großer Einkaufscenter haben verschiedene Merkmale eine herausragende Bedeutung. Nachdem also zunächst die allgemeinen Merkmale noch einmal zusammengefasst wurden, wird hier speziell auf die bauliche Gestaltung, der Standort und Erreichbarkeit gegenüber den Nutzern drauf eingegangen, ebenso wie auf das Center-Management.

4.1 Merkmale von Centern

Ein wichtiges Kriterium ist zunächst die Größe eines Centers. Dabei kann man zwischen der Verkaufsfläche oder der Gesamtfläche unterscheiden. Meist wird ab einer Größe von 10.000 m² bis 15.000 m² von einem kleinen Einkaufscenter gesprochen, große Einkaufscenter haben eine Größe von 25.000 m² und mehr.[17] Center können für den Verbrauchen verschiedene Funktionen haben. Zum einen natürlich die Einkaufsmöglichkeit, aber beispielsweise auch Parkmöglichkeiten, Freizeitgestaltung, Bildung, Unterhaltung sowie auch den Arbeitsplatz. Gerade in den Anfangsjahren waren Einkaufscenter mehr für den reinen Verkauf ausgelegt doch zunehmend rückt der Erlebnisfaktor in den Vordergrund.[18] Ein weiteres wichtiges Merkmal ist die Angebotsstruktur in den Centern. Ca. 86% der Geschäftsfläche nimmt der Einzelhandel ein, an zweiter Stelle folgt der Freizeit- und Entertainmentbereich mit 6,0% und an dritter Stelle der Gastronomiebereich mit rund 4,2%, der Rest von 3,6% geht an den Dienstleistungsbereich. Den größten Anteil unten den Einzelhandelsgeschäften machen dabei die Bekleidungs-, und Schuhwarenbranche aus. Zu den Filialisten die am häufigsten vertreten sind gehören unter anderem Vodafone Shop, Deichmann, Ernsting’s family oder dm.[19] Man unterscheidet dabei noch zwischen Gütern des kurzfristigen, mittelfristigen und langfristigen Bedarfs. Güter des kurzfristigen Bedarfs sind unter anderem Lebensmittel oder auch Kosmetika. Sie wollen von den Kunden ohne großen Aufwand möglichst in der Nähe erreichbar sein. Güter des mittelfristigen Bedarfs, wie z.B. Schuhe, Bücher, Wohnungseinrichtung oder Haushaltsgeräte, werden hingegen unregelmäßiger von den Nutzern gekauft und weisen ebenso eine längere Nutzungsdauer auf. Und dann gibt es noch Güter des langfristigen Bedarfs, welche vorwiegend in Regionalzentren angeboten werden. All diese Gütertypen kann man in Shopping Center einkaufen.[20] Als sogenannten Kundenmagnet oder auch Leitbetrieb gelten Anbieter, die Verbraucher aufgrund seiner Bekanntheit oder Attraktivität anziehen soll. Somit sind diese Betriebe für das ganze Center von Bedeutung. Es können sowohl ganze Warenhäuser, Kaufhäuser oder Supermärkte als Leitbetriebe eingesetzt werden.[21]

[...]


[1] Vgl. homberger-hingucker.de (2011)

[2] Junker, R. (2008), S. 15

[3] Vgl. Junker, R. (2008), S. 15

[4] Falk, B. (2007), S. 6

[5] Vgl. wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/einkaufszentrum, (o.J.)

[6] Vgl. Bühler, T. (1991), S. 14

[7] Dörhöfer, K. (2008), S. 12

[8] Vgl. Dörhöfer, K. (2008), S. 12-13

[9] Vgl. Junker, R. (2008), S. 5

[10] Vgl. Dörhöfer, K. (2008), S. 14

[11] wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/betriebsformen, (o.J.)

[12] handelswissen.net/data, (o.J.)

[13] Vgl. Glöckner-Holme, I. (1988), S. 18

[14] Vgl. Dörhöfer, K. (2008), S. 29

[15] Vgl. Bühler, T. (1991), S. 50-51

[16] Vgl. Junker, R. (2008), S. 18

[17] Vgl. Junker, R. (2008), S. 21

[18] Vgl. Bühler, T. (1991), S. 16

[19] Vgl. Falk, B. (2007), S. 8

[20] Vgl. Bühler, T. (1991), S. 17-18

[21] Vgl. Dörhöher, K. (2008), S. 13

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Einkaufszentren und Shoppingmalls als Großbetriebsform
Untertitel
Entwicklung, Aufbau, Beispiele
Hochschule
Fachhochschule Erfurt
Note
1,3
Autor
Jahr
2014
Seiten
16
Katalognummer
V311477
ISBN (eBook)
9783668106338
ISBN (Buch)
9783668106345
Dateigröße
460 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
einkaufszentren, shoppingmalls, großbetriebsform, entwicklung, aufbau, beispiele
Arbeit zitieren
Lara Kube (Autor:in), 2014, Einkaufszentren und Shoppingmalls als Großbetriebsform, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/311477

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