Das Maß der allgemeinen Lebenszufriedenheit ist von einer Vielzahl an Einflussfaktoren abhängig, die wiederum von weiteren Faktoren beeinflusst werden können. Neben dem Alter und dem Geschlecht stellen vor allem das subjektive Wohlbefinden und der Gesundheitszustand relevante Einflussfaktoren dar. In Bezug auf das Gesundheitsverhalten hält Weyer (vgl. 2008: 262f.) die Auswirkungen sozialer Beziehungen in Form des Modells sozialer Vergleichsprozesse und des Modells der soziokulturellen Benachteiligung fest.
Des Weiteren verweist Pfaff (vgl. 1989: 34ff.) auf die Auswirkungen sozialer Unterstützung auf das Wohlbefinden sowie die Gesundheit und erklärt diese anhand der Präventions-, der Direkteffekt- und der Pufferthese. Auch Wagner und Wolf (vgl. 2001: 543) weisen einen Zusammenhang zwischen der Gesundheit und der Netzwerkgröße nach. Die Konzepte der sozialen Unterstützung, der sozialen Beziehungen und der Netzwerkgröße stellen demnach Einflussfaktoren für die Gesundheit und das Wohlbefinden dar. Da die allgemeine Lebenszufriedenheit eine umfängliche Bewertung der derzeitigen Lebenssituation darstellt, die auch die Gesundheit und das subjektive Wohlbefinden miteinbezieht, sollen im Folgenden die Auswirkungen sozialer Netzwerke auf die allgemeine Lebenszufriedenheit untersucht werden.
Einerseits ergibt sich die gesellschaftliche Relevanz der Analyse der Auswirkungen sozialer Netzwerke auf die allgemeine Lebenszufriedenheit, aus der Wirkungsweise sozialer Netzwerke: Das Konzept des sozialen Netzwerks kann als Ressource dienen um Stress (vgl. Niepel 1994: 41ff.) und alltägliche Probleme (vgl. Huxhold et al. 2010: 215) zu bewältigen, welche sich auf die allgemeine Lebenszufriedenheit auswirken können. Andererseits nehmen Diewald und Lüdicke (vgl. 2001: 23) eine generell entlastende Funktion sozialen Kapitals an. Aufgrund dessen ist eine Erhöhung der allgemeinen Lebenszufriedenheit durch soziale Netzwerke vorstellbar.
Um diese Fragestellung zu untersuchen werden im nachfolgenden die verschiedenen Konzepte sozialer Unterstützung von sozialen und persönlichen Netzwerken abgegrenzt (2.1) bevor die Erklärungsansätze des Netzwerkkonzepts erläutert werden (2.2). Anschließend erfolgt auf dieser Grundlage die Ableitung der für die Untersuchung relevanten Hypothesen (2.3). Nach einer Erläuterung des zugrundeliegenden Datensatzes (3.1) sowie der genutzten Variablen und Methoden (3.2), erfolgt die Darstellung der Ergebnisse der empirischen Analyse (4).
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theoretische Einbettung
- 2.1 Definitionen
- 2.2 Theorie und Forschungsstand
- 2.3 Hypothesenableitung
- 3. Daten, Variablen, Methoden
- 3.1 Daten
- 3.2 Variablen & Methoden
- 4. Empirische Analyse
- 5. Diskussion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht den Einfluss sozialer Netzwerke auf die allgemeine Lebenszufriedenheit. Sie analysiert ausgewählte Einflussfaktoren anhand des Deutschen Alterssurveys (DEAS) 2008 und zielt darauf ab, die Relevanz sozialer Netzwerke für das subjektive Wohlbefinden zu beleuchten.
- Definition und Abgrenzung verschiedener Konzepte sozialer Netzwerke
- Theorien und Forschungsstand zum Einfluss sozialer Netzwerke auf die Lebenszufriedenheit
- Hypothesenbildung zur Untersuchung des Zusammenhangs zwischen sozialen Netzwerken und der Lebenszufriedenheit
- Empirische Analyse anhand des DEAS 2008
- Diskussion der Ergebnisse im Kontext der theoretischen Vorannahmen
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Diese Einleitung stellt die Forschungsfrage nach dem Einfluss sozialer Netzwerke auf die allgemeine Lebenszufriedenheit vor und skizziert die Relevanz der Untersuchung. Sie erläutert die Bedeutung von sozialen Netzwerken als Ressource zur Bewältigung von Stress und Problemen und verweist auf die entlastende Funktion sozialen Kapitals.
- Kapitel 2: Theoretische Einbettung: Dieses Kapitel definiert das Konzept sozialer Netzwerke und differenziert zwischen verschiedenen Arten von Netzwerken. Es beleuchtet die verschiedenen Aspekte der Charakterisierung sozialer Netzwerke und erläutert die Konzepte der sozialen Unterstützung und der sozialen Kontrolle.
- Kapitel 3: Daten, Variablen, Methoden: Dieses Kapitel beschreibt den Datensatz des Deutschen Alterssurveys (DEAS) 2008, die verwendeten Variablen und die methodischen Ansätze der Analyse.
- Kapitel 4: Empirische Analyse: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der empirischen Untersuchung des Einflusses sozialer Netzwerke auf die allgemeine Lebenszufriedenheit.
Schlüsselwörter
Soziale Netzwerke, Lebenszufriedenheit, soziale Unterstützung, soziale Kontrolle, Deutscher Alterssurvey (DEAS), Wohlbefinden, Gesundheitsverhalten, sozio-emotionale Selektivitätstheorie, empirische Analyse.
- Quote paper
- Martin Achterberg (Author), 2015, Die Auswirkung sozialer Netzwerke auf die allgemeine Lebenszufriedenheit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/311539