Gegenstand der vorliegenden Arbeit, die im Rahmen eines Seminars im Völkerrecht zum Thema „Internationale Organisationen“ an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster verfasst wurde, ist der 1944 in Bretton Woods (New Hampshire) gegründete Internationale Währungsfonds (IWF), der eine Ordnungsfunktion innerhalb der internationalen Finanzbeziehungen wahrnimmt.
Nach einer kurzen Einleitung folgt im zweiten Teil der Arbeit ein Überblick über Organisationsstruktur und Aufgaben des IWF. Daran schließt sich ein geschichtlicher Rückblick an, welcher das Verständnis grundlegender wirtschaftlicher und geldpolitischer Zusammenhänge erleichtern soll. Der Autor geht dabei anhand von Beispielen auf die Modelle von Hume und Cunliffe ein und erklärt, wie sich der zwischenstaatliche Geldfluss vollzieht und welche Auswirkungen Ein- und Ausfuhren auf die jeweilige Wirtschaft haben. Schließlich widmet sich die Arbeit der Darstellung des Bretton-Woods-Systems, seiner ursprünglichen Funktionsweise sowie seiner späteren Modifikation. Der vierte Teil geht näher auf die heutige Arbeitsweise des IWF und seine Handlungsinstrumentarien, namentlich die Kreditvergabe, ein. Der Autor beendet seine Ausführungen mit einer kritischen Schlussbetrachtung und diskutiert im Rahmen dessen einige Thesen zur Reform des Internationalen Währungsfonds.
Inhaltsverzeichnis
- I. EINLEITUNG
- II. ORGANISATION UND AUFGABEN
- 1. Aufbau/Organe
- a) Gouverneursrat (Art. XII Abschn. 2 Übk IWF)
- b) Exekutivdirektorium (Art. XII Abschn. 3)
- c) Geschäftsführender Direktor (Art. XII Abschn. 4)
- d) Internationaler Währungs- und Finanzausschuss
- e) Entwicklungsausschuss
- 2. Hauptaufgaben und Arbeitsweise
- a) Ziele des Fonds
- b) Mittel zur Zielerreichung
- aa) Analyse und Überwachung
- bb) Kreditvergabe
- cc) Technische Hilfeleistung
- dd) Forumsfunktion
- III. HISTORISCHE ENTWICKLUNG. FUNKTIONSWEISE DES INTERNATIONALEN FINANZSYSTEMS
- 1. Internationaler Goldstandard
- a) Ursprüngliche Funktionsweise
- aa) Das price-specie-flow-Modell Humes
- bb) Die Version des Cunliffe-Komitees
- b) Gründe für den Zusammenbruch
- c) Keynes- und White-Plan
- 2. Das System von Bretton Woods
- a) Ursprüngliche Funktionsweise
- b) Grund für die Einführung von SZR: Das Triffin-Dilemma
- c) Gründe für den Zusammenbruch
- 3. Das Währungssystem nach Bretton Woods
- IV. HANDLUNGSINSTRUMENTARIEN: ARBEITS- UND FUNKTIONSWEISE DES IWF HEUTE
- 1. Finanzierung des IWF: Quoten
- 2. Kreditvergabe
- a) Kredittranchen
- b) Erweiterte Fondsfazilitäten
- c) Sonderziehungen
- V. KRITIK UND REFORMVORSCHLÄGE
- 1. Thesen
- a) Der IWF ist undemokratisch. Die Entwicklungsländer haben auf Grund des Quotenstimmrechts praktisch fast keinen Einfluss
- b) Der IWF ist ein bürokratischer Apparat mit mangelnder Transparenz
- c) Durch sein Verhandeln über Konditionen verzögert der IWF ein schnelles Einspringen und verschärft damit Krisen
- d) Der IWF fördert unsolide Wirtschaftspolitik
- e) Der IWF meistert Finanzkrisen auf dem Rücken der Armen. Die Verantwortlichen werden nicht zur Verantwortung gezogen
- f) Die Auflagenpolitik des IWF wirkt krisenverschärfend. Er bietet "Standardrezepte" und geht nicht genügend auf den jeweiligen Einzelfall ein
- g) Der IWF betreibt Entwicklungs- und Strukturpolitik, wofür er gar keine Kompetenz hat. Überhaupt hat der IWF mit dem Zusammenbruch des Bretton-Woods-Systems seine Existenzberechtigung verloren; er sollte daher abgeschafft werden
- 2. Fazit / Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF), einer Sonderorganisation der Vereinten Nationen, die 1944 in Bretton Woods gegründet wurde. Die Arbeit analysiert die Organisation und Aufgaben des IWF, beleuchtet dessen historische Entwicklung sowie die Funktionsweise des internationalen Finanzsystems und geht auf die aktuellen Arbeits- und Funktionsweisen des IWF im Bereich der Kreditvergabe ein. Darüber hinaus werden Kritikpunkte am IWF und Reformvorschläge diskutiert.
- Die Organisation und Aufgaben des IWF
- Die historische Entwicklung des Internationalen Währungsfonds und des internationalen Finanzsystems
- Die Funktionsweise des IWF im Rahmen der Kreditvergabe
- Kritikpunkte am IWF und Reformvorschläge
- Die Bedeutung des IWF für das internationale Finanzsystem
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Internationalen Währungsfonds (IWF) und seine Gründung im Kontext der Weltwirtschaftskrise und der Nachkriegszeit vor. Sie skizziert den Aufbau der Arbeit, die sich nach einem Überblick über die Organisation und Aufgaben des IWF mit dessen historischer Entwicklung befasst, anschließend auf die operativen Tätigkeiten des IWF im Rahmen der Kreditvergabe eingeht und schließlich mit einer kritischen Beleuchtung schließt.
Im zweiten Kapitel werden die Organisation und Aufgaben des IWF detailliert dargestellt. Dies umfasst den Aufbau des IWF mit seinen Organen wie dem Gouverneursrat, dem Exekutivdirektorium und dem Geschäftsführenden Direktor. Zudem werden die Hauptaufgaben des IWF, wie die Stabilisierung der Weltwirtschaft, die Förderung der internationalen Zusammenarbeit und die Bereitstellung von Finanzmitteln für Entwicklungsländer, erläutert.
Das dritte Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung des Internationalen Währungsfonds und des internationalen Finanzsystems. Dabei werden der Goldstandard, das System von Bretton Woods und die Entwicklung des Währungssystems nach Bretton Woods behandelt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Funktionsweise und den Gründen für den Zusammenbruch der einzelnen Systeme.
Schlüsselwörter
Internationale Finanzbeziehungen, Weltwirtschaftskrise, Internationaler Währungsfonds (IWF), Sonderorganisation der Vereinten Nationen, Bretton Woods, Goldstandard, System von Bretton Woods, Währungssystem nach Bretton Woods, Kreditvergabe, Finanzhilfe, Entwicklungshilfe, Kritikpunkte, Reformvorschläge, Quotenstimmrecht, Transparenz, Auflagenpolitik, Entwicklungs- und Strukturpolitik.
- Arbeit zitieren
- Matthias Geipel (Autor:in), 2004, Der Internationale Währungsfonds, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/31157