Das Personalcontrolling in ambulanten Pflegediensten sieht sich in Zukunft mit mehreren Herausforderungen konfrontiert. Die demographische Entwicklung sorgt für mehr Pflegebedürftige und einen höheren Pflegeaufwand. Die Erhöhung des Renteneintrittsalters (§ 235 SGB VI) und die stagnierende Anzahl an Nachwuchspflegekräften sorgt für eine alternde und knappe Belegschaft. Durch eine regelmäßige, standardisierte Erhebung und korrekte Interpretation von Personalkennzahlen können Risiken und negative Entwicklungen frühzeitig erkannt und Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Erreichte Ziele (zum Beispiel die Reduktion von Fehlzeiten) werden einfacher erkannt, wenn Kennzahlen implementiert wurden. Der wirtschaftliche Erfolg eines ambulanten Pflegedienstes ist von der optimalen Steuerung des Personals abhängig, da es den größten Teil der Kosten verursacht und somit vielfältige Optimierungsmöglichkeiten bietet. Der planvolle Einsatz von Mitarbeitern und ein effizientes Personalmanagement durch das Personalcontrolling wird in der Mehrzahl größerer Unternehmen bereits durch einen Mitarbeiter oder einer Abteilung durchgeführt. In kleineren und mittelständischen Unternehmen steht es bisher weniger im Fokus. Bei der Vorbereitung strategischer Entscheidungen leistet das Personalcontrolling durch die Ermittlung von Kennzahlen einen großen Beitrag zur Optimierung der Effizienz in der Personalarbeit. Der Zusammenhang von Ursache und Wirkung ist meist nicht direkt sichtbar. Die Veränderung einer Kennzahl kann eine oder mehrere Ursachen haben. Es lassen sich zwar Motivationsdefizite der Belegschaft anhand der Fluktuationszahlen ablesen, doch ist es dann bereits zu spät für wirksame Gegenmaßnahmen. Die Entwicklung von Beurteilungsgrößen ist das Ziel dieser Arbeit. Mitarbeiterzufriedenheit, Führungsverhalten, Motivation, Weiterbildungsmöglichkeiten und Einstellungen der Mitarbeiter sind schwer messbare Faktoren, die einen erheblichen Einfluss auf den Erfolg von Pflegediensten haben. Diese weichen Faktoren werden bisher selten in der Personalarbeit genutzt. Die vorliegende Arbeit versucht mit einer validen Umfrage, die bisher nur in der Unternehmenspsychologie Anwendung fand, weiche Faktoren zu messen, um die Ergebnisse im Personalcontrolling zu Steuerungszwecken zu verwenden. Um pflegedienstspezifische Faktoren zu erheben, wird der Fragebogen weiterentwickelt. [...]
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- 1 Einleitung
- 1.1 Untersuchungsdesign
- 1.2 Zusammenfassung
- 2 Charakteristika ambulanter Pflegedienste
- 2.1 Rolle des Personals in ambulanten Pflegediensten
- 2.2 Controlling in ambulanten Pflegediensten
- 2.3 Zusammenfassung
- 3 Personalcontrolling ambulanter Pflegedienste
- 3.1 Ziele und Aufgaben des Personalcontrollings
- 3.2 Rechtliche Bedingungen des Personalcontrollings
- 3.3 EDV-Systeme zur Unterstützung des Personalcontrollings
- 3.4 Kennzahlen des Personalcontrollings
- 3.5 Weiche Faktoren des Personalcontrollings
- 3.6 Integration weicher Faktoren in einen Pflegedienst
- 3.7 Zusammenfassung
- 4 Material und Methoden der Umfrage
- 4.1 Vorstellung des Fragebogens
- 4.2 Auswertungsverfahren
- 4.3 Zusammenfassung
- 5 Ergebnisse
- 5.1 Ergebnisse Umfrage Teil 1
- 5.2 Ergebnisse der salutogenetischen subjektiven Arbeitsanalyse
- 5.3 Zusammenfassung
- 6 Diskussion - Material und Methoden
- 6.1 Diskussion - Ergebnisse
- 6.2 Zusammenfassung
- 7 Abweichungsanalyse
- 8 Fazit und Ausblick: Controllingkonzept und Handlungsempfehlungen
- 9 Gesamtzusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Arbeit befasst sich mit der empirischen Untersuchung der Messung weicher Faktoren im Personalcontrolling ambulanter Pflegedienste. Sie zielt darauf ab, ein tieferes Verständnis für die Bedeutung dieser Faktoren in der Personalarbeit zu gewinnen und ein Instrumentarium zur Messung und Integration dieser Faktoren in ein Controllingkonzept zu entwickeln.
- Die Bedeutung des Personals in ambulanten Pflegediensten und dessen Einfluss auf den Erfolg der Einrichtungen.
- Die Herausforderungen und Chancen des Personalcontrollings in einem sich wandelnden Pflegeumfeld.
- Die Rolle weicher Faktoren wie Mitarbeiterzufriedenheit, Motivation und Führungsverhalten in der Personalarbeit.
- Die Entwicklung und Anwendung von Instrumenten zur Messung und Analyse weicher Faktoren.
- Die Integration dieser Faktoren in ein Controllingkonzept, um die Effizienz und Qualität der Personalarbeit zu verbessern.
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Die Einleitung führt in die Thematik des Personalcontrollings in ambulanten Pflegediensten ein. Sie beleuchtet die Herausforderungen durch die demografische Entwicklung und den Fachkräftemangel und unterstreicht die Bedeutung von Kennzahlen für die frühzeitige Erkennung und Abwendung von Risiken.
Kapitel 2 beleuchtet die Rolle des Personals in ambulanten Pflegediensten sowie das Controlling in diesem Sektor.
Kapitel 3 konzentriert sich auf das Personalcontrolling in ambulanten Pflegediensten. Es behandelt Ziele und Aufgaben des Personalcontrollings, rechtliche Rahmenbedingungen, EDV-Systeme zur Unterstützung und relevante Kennzahlen.
Kapitel 4 beschreibt die verwendeten Materialien und Methoden der durchgeführten Umfrage, einschließlich des Fragebogens und des Auswertungsverfahrens.
Kapitel 5 präsentiert die Ergebnisse der Umfrage, unterteilt in Ergebnisse des ersten Teils der Umfrage sowie Ergebnisse der salutogenetischen subjektiven Arbeitsanalyse.
Kapitel 6 diskutiert die Ergebnisse der Umfrage und geht auf Material und Methoden sowie die Ergebnisse der Analyse ein.
Kapitel 7 analysiert Abweichungen zwischen den erhobenen Daten und den Erwartungen.
Schlüsselwörter (Keywords)
Personalcontrolling, ambulante Pflegedienste, weiche Faktoren, Mitarbeiterzufriedenheit, Motivation, Führungsverhalten, Kennzahlen, SALSA (Salutogenetische Subjektive Arbeitsanalyse), Controllingkonzept, Handlungsempfehlungen, demografische Entwicklung, Fachkräftemangel, Effizienzsteigerung, Qualitätsmanagement.
- Arbeit zitieren
- Simon Tröder (Autor:in), 2015, Kennzahlen des Personalcontrollings, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/311570