Inwiefern dient die Erziehung dem Kind? Vorliegende Bachelorarbeit vergleicht die Auffassungen von Niklas Luhmann und Pierre Bourdieu hinsichtlich dieser Fragestellung.
Erzogen wird überall auf der Welt anders, abhängig davon, welche Religion, Wertvorstellungen und Politik in der Gesellschaft, in der man sich befindet, vorherrscht. Eltern, Familienmitglieder, Lehrer, Kindergartenpädagogen und viele mehr tragen zur Erziehung des Kindes bei. Doch nur wenige stellten sich dabei die Frage: „Inwieweit dient die Erziehung dem Kind?“ Obwohl dieses, vor allem zu Beginn, nicht einmal weiß, dass sein Verhalten durch gezielte Kommunikation verändert wird, durchlebt es so einen jahrelangen Veränderungsprozess.
Niklas Luhmann und Pierre Bourdieu beleuchteten diese Frage, aus zwei, soziologisch gesehen, völlig verschiedenen Perspektiven. In der vorliegenden Arbeit werden verschiedene Texte anhand der zusammenfassenden Inhaltsanalyse nach Mayring untersucht. Dabei wird festgestellt, dass die gewählten Soziologen sinch ergänzen: Denn gerade dadurch, dass sie so verschieden sind und immer Wert darauf gelegt haben, niemals dem anderen zu ähneln, vervollständigen sie sich.
Inhaltsverzeichnis
- Abstract
- Einleitung
- Einführung in das luhmann'sche Denken
- Niklas Luhmann
- Die Systemtheorie
- Kommunikation
- Der binäre Code
- Habitus, Feld und Kapital bei Bourdieu
- Pierre Bourdieu
- Der Habitus Begriff
- Das Feld
- Die Kapitalsorten
- Das ökonomische Kapital
- Das kulturelle Kapital
- Das soziale Kapital
- Methode
- Zusammenfassende Inhaltsanalyse nach Mayring
- Erziehung des Kindes
- Das Kind bei Luhmann
- Das Kind als „Black Box“
- Das Kind als „Medium“
- Die Erziehung bei Luhmann
- Die Erziehung in der Schule
- Das Kind bei Luhmann
- Erziehung und Schule bei Bourdieu
- Schule und kulturelles Kapital
- Reproduktion sozialer Ungleichheit
- Ungleichheit bei der Schüler-Lehrer-Beziehung
- Reproduktion der Ungleichheit in der Schule
- Schluss
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit untersucht die Frage, inwieweit Erziehung dem Kind dient, indem sie die soziologischen Perspektiven von Niklas Luhmann und Pierre Bourdieu vergleicht. Ziel ist es, die unterschiedlichen Ansätze beider Denker zu analysieren und ihre jeweiligen Beiträge zum Verständnis von Erziehungsprozessen zu beleuchten.
- Der Einfluss von Kommunikation auf die kindliche Entwicklung (Luhmann)
- Die Rolle des Habitus, des Feldes und des Kapitals in der Erziehung (Bourdieu)
- Die Bedeutung von Schule und kulturellem Kapital für die Reproduktion sozialer Ungleichheit
- Der Vergleich der soziologischen Perspektiven von Luhmann und Bourdieu
- Die Herausforderungen und Chancen der Erziehung im Kontext gesellschaftlicher Strukturen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Erziehung ein und stellt die zentrale Forschungsfrage nach dem Nutzen von Erziehung für das Kind in den Mittelpunkt. Sie unterstreicht die gesellschaftliche Relevanz des Themas und die unterschiedlichen Perspektiven von Luhmann und Bourdieu, die im weiteren Verlauf der Arbeit analysiert werden. Die Einleitung betont die Komplexität der Erziehung und die Herausforderungen für Eltern und Erzieher, sowie den interdisziplinären Charakter des Themas.
Einführung in das luhmann'sche Denken: Dieses Kapitel präsentiert die zentralen Konzepte der Luhmannschen Systemtheorie, insbesondere die Bedeutung von Kommunikation und den binären Code für das Verständnis sozialer Systeme. Es wird Luhmanns Theorie der Selbstreferenzialität von Systemen erläutert und auf die Anwendung dieser Theorie auf Erziehungsprozesse eingegangen. Die Einführung skizziert Luhmanns Ansatz, soziale Systeme als selbstreferentielle, autopoietische Einheiten zu begreifen, die ihre eigene Struktur und Organisation durch interne Prozesse aufrechterhalten.
Habitus, Feld und Kapital bei Bourdieu: Dieses Kapitel beschreibt Bourdieus soziologische Konzepte des Habitus, des Feldes und der verschiedenen Kapitalsorten (ökonomisches, kulturelles, soziales Kapital). Es wird erläutert, wie diese Konzepte zusammenwirken, um soziale Ungleichheit zu reproduzieren. Bourdieus Theorie liefert hier ein Rahmenwerk, um zu verstehen, wie soziale Positionen und Ressourcen die Möglichkeiten von Individuen und insbesondere Kindern in der Erziehung beeinflussen.
Erziehung des Kindes: Dieses Kapitel konzentriert sich auf Luhmanns Betrachtung des Kindes. Es wird analysiert, wie Luhmann das Kind als „Black Box“ und als „Medium“ in Kommunikationsprozessen versteht. Der Fokus liegt auf der Kommunikation als zentralem Element des Erziehungsprozesses, der das Kind in ein System sozialer Erwartungen und Interaktionen einbindet, ohne dessen innere Prozesse vollständig zu verstehen. Die unterschiedlichen Rollen und Einflüsse im Erziehungsprozess werden analysiert.
Erziehung und Schule bei Bourdieu: In diesem Kapitel wird Bourdieus Analyse der Schule und ihrer Rolle in der Reproduktion sozialer Ungleichheit dargestellt. Es wird beleuchtet, wie das kulturelle Kapital der Familie den Schulerfolg von Kindern beeinflusst. Der Fokus liegt auf der Untersuchung der Mechanismen, durch die die Schule bestehende soziale Ungleichheiten verstärkt anstatt sie zu reduzieren, besonders im Hinblick auf die Schüler-Lehrer-Beziehung und die unterschiedlichen Ressourcen, die von den Schülern zur Verfügung stehen.
Schlüsselwörter
Erziehung, Kind, Niklas Luhmann, Pierre Bourdieu, Systemtheorie, Habitus, Feld, Kapital, soziale Ungleichheit, Kommunikation, Schule, kulturelles Kapital, Reproduktion.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Bachelorarbeit: Erziehung aus soziologischer Perspektive (Luhmann & Bourdieu)
Was ist der Gegenstand dieser Bachelorarbeit?
Die Bachelorarbeit untersucht, inwieweit Erziehung dem Kind dient, indem sie die soziologischen Perspektiven von Niklas Luhmann und Pierre Bourdieu vergleicht. Der Fokus liegt auf der Analyse der unterschiedlichen Ansätze beider Denker und deren Beiträge zum Verständnis von Erziehungsprozessen.
Welche Forschungsfrage wird bearbeitet?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Inwieweit dient Erziehung dem Kind, betrachtet aus den soziologischen Perspektiven von Luhmann und Bourdieu?
Welche Theorien werden verglichen?
Die Arbeit vergleicht die soziologischen Theorien von Niklas Luhmann (Systemtheorie) und Pierre Bourdieu (Habitus, Feld, Kapital). Es werden die jeweiligen Konzepte analysiert und auf den Erziehungsprozess angewendet.
Welche Konzepte der Luhmannschen Systemtheorie werden behandelt?
Die Arbeit behandelt zentrale Konzepte der Luhmannschen Systemtheorie, darunter Kommunikation, binäre Code, Selbstreferenzialität von Systemen und die Betrachtung des Kindes als "Black Box" und "Medium" im Kommunikationsprozess.
Welche Konzepte von Bourdieu werden behandelt?
Die Arbeit behandelt Bourdieus Konzepte des Habitus, des Feldes und der verschiedenen Kapitalsorten (ökonomisches, kulturelles, soziales Kapital) und deren Rolle in der Reproduktion sozialer Ungleichheit im Kontext von Erziehung.
Wie wird das Kind in den jeweiligen Theorien betrachtet?
Luhmann betrachtet das Kind als „Black Box“ und „Medium“ in Kommunikationsprozessen. Bourdieu betrachtet das Kind im Kontext von Habitus, Feld und Kapital, wobei das kulturelle Kapital der Familie den Schulerfolg beeinflusst.
Welche Rolle spielt die Schule in der Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Rolle der Schule in der Reproduktion sozialer Ungleichheit nach Bourdieu. Der Einfluss von kulturellem Kapital auf den Schulerfolg und die Schüler-Lehrer-Beziehung werden analysiert.
Welche Methode wird angewendet?
Die Arbeit verwendet eine zusammenfassende Inhaltsanalyse nach Mayring.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit umfasst Kapitel zu Einleitung, Luhmanns Systemtheorie, Bourdieus Theorie (Habitus, Feld, Kapital), Erziehung des Kindes (Luhmann), Erziehung und Schule (Bourdieu), Schlussfolgerungen und Ausblick.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Erziehung, Kind, Niklas Luhmann, Pierre Bourdieu, Systemtheorie, Habitus, Feld, Kapital, soziale Ungleichheit, Kommunikation, Schule, kulturelles Kapital, Reproduktion.
- Quote paper
- Verena Pichler (Author), 2015, Inwiefern dient die Erziehung dem Kind? Die Erziehungskonzepte von Niklas Luhmann und Pierre Bourdieu im Vergleich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/311713