Die Studienstruktur mit ihren Unterrichtsformen des Kontaktstudiums und Selbststudiums wird an vielen Universitäten und Hochschulen in die Curricula eingebaut. Die Erwartungen an die Rolle der Lernenden und Lehrenden hat sich verändert. Man erwartet von den Studierenden, dass sie sich vermehrt aktiv in die Lehrveranstaltungen einbringen und Eigenverantwortung übernehmen. Die Dozierenden sollen weniger dozieren, sondern dafür vermehrt das studentische Lernen fördern. In diesem Sinne sollen Lernende selbst über ihr Lernen bestimmen können.
Diese aus der Bolognareform der Bologna-Deklaration stammende Lernform gewinnt mehr an Bedeutung und zielt auf studentische Selbständigkeit, dem selbstorganisierten Lernen, nachhaltigen Lernprozessen und die darauf bezogene Instruktion ab. Nach Siebert ist Lernen „ein autopoietischer, selbstgesteuerter, eigenwilliger und eigensinniger Prozess, der zwar Informationen, Anregungen, Rückmeldungen als auch Lernhilfen benötigt, jedoch lässt sich Lernen nicht von außen determinieren“. Laut Teichman wird unter Selbststudium der Anteil an studentischem Workload verstanden. Hierunter fällt der Aufwand der Erarbeitung und Aneignung von Studieninhalten wie Vor‐ und Nachbereitung eines Kontaktstudiums, Prüfungsvorbereitung, Verfassen einer Hausarbeit oder einer Abschlussarbeit.
Studierende, die ihr Lernen selbst steuern, formulieren ihre Lernziele selbst und wählen angemessene Strategien zum Erreichen der gesteckten Ziele aus. Dabei kann das selbstgesteuerte Lernen als eine selbstbestimmende Form des Lernens erachtet werden. Der Fortgang des Lernprozesses wird durch die Studierenden selbst überwacht, reguliert und bewertet. Paris und Paris postulieren das selbstgesteuertes Lernen als eine Fusion von „skill and will“, von kognitiven, motivationalen und verhältnismäßigen Voraussetzungen. In der Erwachsenenbildung wird auch der Begriff des selbstorganisierten Lernens benutzt. Dieser bezieht sich auf die Auswahl und Gestaltung der äußeren, organisatorischen Bedingungen des Lernens.
Um sich im Sinne des selbstorganisierten Lernens Lerngegenstände aneignen zu können, werden folgende Unterrichtsformen angeboten: individuelles Selbststudium, Freies Selbststudium und begleitetes Selbststudium.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Abkürzungsverzeichnis
- Tabellen- und Abbildungsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Physiotherapiestudium
- 2.1 Lerntheorien
- 2.2 Lernmethoden
- 3. Begleitetes Selbststudium
- 4. Praktische Umsetzung
- 5. Zusammenfassung
- Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Anwendung von Lernbegleitung im Rahmen eines begleitenden Selbststudiums im Physiotherapiestudium. Das Ziel ist es, theoretische Grundlagen des selbstgesteuerten Lernens zu evaluieren und daraus Erkenntnisse für das Erlernen von Untersuchungs- und Behandlungstechniken im Physiotherapiestudium abzuleiten. Die Arbeit zielt darauf ab, die Frage zu beantworten, welche Lehr- und Lernmethoden für ein begleitetes Selbststudium angeboten werden sollten, um das Erlernen von Untersuchungs- und Behandlungstechniken im Physiotherapiestudium zu ermöglichen.
- Selbstgesteuertes Lernen im Physiotherapiestudium
- Lernbegleitung im Rahmen eines begleitenden Selbststudiums
- Theoretische Grundlagen des selbstgesteuerten Lernens
- Lehr- und Lernmethoden für ein begleitetes Selbststudium
- Anforderungen an das Erlernen von Untersuchungs- und Behandlungstechniken
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
- Kapitel 1: Einleitung: Diese Einleitung führt in die Thematik des selbstgesteuerten Lernens im Kontext der Bologna-Reform und im Vergleich zu traditionellen Lehrformen ein. Sie beleuchtet die Bedeutung von selbstgesteuertem Lernen und die Rolle des Dozierenden dabei.
- Kapitel 2: Physiotherapiestudium: Dieses Kapitel befasst sich mit den Lerntheorien, die im Physiotherapiestudium relevant sind, und stellt verschiedene Lernmethoden vor, die für das Erlernen von Untersuchungs- und Behandlungstechniken eingesetzt werden können.
- Kapitel 3: Begleitetes Selbststudium: Hier wird das Konzept des begleitenden Selbststudiums erläutert. Es werden die Aufgaben des Dozierenden bei der Lernbegleitung sowie die Vorteile und Herausforderungen dieser Lernform beleuchtet.
- Kapitel 4: Praktische Umsetzung: Dieses Kapitel widmet sich der praktischen Umsetzung des begleitenden Selbststudiums im Physiotherapiestudium. Es werden konkrete Beispiele für die Anwendung von Lernbegleitung im Rahmen des Erlernens von Untersuchungs- und Behandlungstechniken vorgestellt.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Hausarbeit sind: Selbstgesteuertes Lernen, Lernbegleitung, Physiotherapiestudium, Untersuchungs- und Behandlungstechniken, Lehr- und Lernmethoden, begleitetes Selbststudium, Bologna-Reform, Erwachsenenbildung.
- Arbeit zitieren
- Slavko Rogan (Autor:in), 2015, Begleitendes Selbststudium in der Hochschulausbildung "Physiotherapie". Lerntheorien und Lernmethoden, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/312004