In dieser kleinen Studie betrachten wir im Besonderen den Vers 6 aus dem Kapitel 34 im Buch Exodus. Wenn wir verschiedene Übersetzungsmöglichkeiten im Detail untersuchen, so soll dies dem tieferen Verständnis und der Betrachtung der dort offenbarten göttlichen Attribute dienen.
Dank der Arbeit eines befreundeten Priesters über die Bedeutung des Namens Johannes ( יוחנן ) wurde ich auf die Theophanie am Berg Sinai aufmerksam. Seitdem bearbeitet mich diese Bibelstelle von innen her. Ihre zentrale Wichtigkeit für die gesamte Offenbarung wird mir immer bewusster. Es handelt sich ganz klar um einen grundlegenden Moment in der göttlichen Offenbarung, in Wichtigkeit und Inhalt vergleichbar mit Exodus 3, 14 oder Deuteronomium 6, 4.
In unserem Seminar über das Neue Testament bearbeite ich nun, mit expliziter Erlaubnis des zuständigen Professors, einen Text aus dem Alten Testament. Dieser Umstand hat mir etwas mehr eröffnet, wie sehr der Alte Bund in den Neuen hinein genommen ist. „Denkt nicht, ich sei gekommen, das Gesetz oder die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen aufzuheben, sondern zu erfüllen.“ Matthäus 5, 17. Wenn wir bei der Untersuchung unseres Textes aus dem Buch Exodus im Hinterkopf, oder besser im Herzen bewahren, dass die gesamte Schrift über Christus spricht, so sollten wir ihm am Ende etwas näher gekommen sein.
In einer zukünftigen Arbeit möchten wir dann gerne im Detail heraus arbeiten, inwiefern dieser Text von Christus spricht und wie Christus erfüllt, was da gesagt wird.
Das Thema unseres Seminars lautet „Mich drängt´s den Urtext aufzuschlagen.“ Wir werden also diesen Text im Hebräischen und in 13 unterschiedlichen Übersetzungen lesen. Der Vergleich verschiedener Übersetzungen ist interessant, führt aber mit Bestimmtheit zu der Frage, ob es wohl eine zureichende Übersetzung gibt oder geben kann. Für das Verständnis des Urtexts versuchen wir uns, so gut uns das als Mitteleuropäer des 21. Jahrhunderts gelingen mag, in die hebräische Sprache hineinzufühlen, indem wir uns von der Bildlichkeit, ja der Körperbezogenheit der Sprache führen lassen. Nachdem wir kurz den biblischen Kontext aus dem Buch Exodus erläutert haben wollen wir ins Kapitel 34 einsteigen. Dort betrachten wir im Detail den Vers 6: den Gottesnamen und die fünf Attribute Gottes.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der biblische Kontext
- Hauptteil
- יהוה: Der Gottesname
- רַחוּם וְחַנּוּן: Rahum ve hannun
- a) Rahum
- b) Hannun
- אֶרֶךְ אַפַּיִם: Erekh appaim
- רב־חסד ואמת: Rav hesed ve emet
- a) Rav hesed
- b) Emet
- Konklusion
- Offene Fragen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese philologisch-exegetische Studie untersucht Vers 6 von Exodus 34, der den Gottesnamen und fünf göttliche Attribute offenbart. Ziel ist ein tieferes Verständnis dieser Attribute durch detaillierte Betrachtung verschiedener Übersetzungsmöglichkeiten. Die Arbeit betrachtet den Vers im Kontext des Bundes zwischen Gott und Israel, dessen Bruch und der Fürsprache Moses. Die zentrale Bedeutung dieser Bibelstelle für die göttliche Offenbarung wird hervorgehoben.
- Der Gottesname יהוה und seine Bedeutung
- Die fünf göttlichen Attribute in Exodus 34,6 und ihre Interpretation
- Der Kontext des Bundes und dessen Bruch im Buch Exodus
- Die Rolle Moses als Fürsprecher für Israel
- Der Bezug zum Neuen Testament und die Erfüllung im Christus
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und erläutert die Motivation der Arbeit. Der Fokus liegt auf Exodus 34,6 und dem tiefen Verständnis der offenbarten göttlichen Attribute durch die Untersuchung verschiedener Übersetzungen. Der Autor beschreibt die persönliche Bedeutung der Bibelstelle und deren Relevanz für die gesamte göttliche Offenbarung, vergleichbar mit Exodus 3,14 oder Deuteronomium 6,4. Er betont den Zusammenhang zwischen Altem und Neuem Testament und kündigt eine zukünftige Arbeit an, die den Bezug des Textes zu Christus detaillierter beleuchtet.
Der biblische Kontext: Dieses Kapitel beschreibt den historischen Kontext von Exodus 34,6. Es schildert den Bundesschluss am Berg Sinai, dessen Bruch durch das goldene Kalb und die darauffolgende Fürsprache Moses für das Volk Israel. Der Abschnitt beschreibt Gottes Zusage, seinen Reichtum an Mose vorbeizulassen und den Namen des Herrn vor ihm auszurufen. Die Unterscheidung zwischen Herrlichkeit (kabod) und Güte (tub) im Hebräischen und der Septuaginta wird erläutert, wobei hervorgehoben wird, dass Gott hier einzig von seiner Güte spricht, die Mose zugänglich macht. Das Kapitel betont somit den Kontext von Bund, Bruch und Vergebung als entscheidend für das Verständnis von Exodus 34,6.
Schlüsselwörter
Exodus 34,6, Gottesname, göttliche Attribute, Rahum, Hannun, Erekh appaim, Rav hesed, Emet, Bund, Moses, Fürsprache, göttliche Offenbarung, Altes Testament, Neues Testament, Hebräisch, Bibelübersetzung.
Häufig gestellte Fragen zu: Philologisch-exegetische Studie zu Exodus 34,6
Was ist der Gegenstand dieser Studie?
Diese philologisch-exegetische Studie analysiert Vers 6 von Exodus 34, der den Gottesnamen יהוה und fünf göttliche Attribute (רחום וחנון, אֶרֶךְ אַפַּיִם, רב־חסד ואמת) offenbart. Ziel ist ein tieferes Verständnis dieser Attribute durch die detaillierte Betrachtung verschiedener Übersetzungsmöglichkeiten und deren Kontext.
Welche Themen werden behandelt?
Die Studie untersucht den Gottesnamen יהוה und seine Bedeutung, die fünf göttlichen Attribute und ihre Interpretation, den Kontext des Bundes zwischen Gott und Israel und dessen Bruch, die Rolle Moses als Fürsprecher, und den Bezug zum Neuen Testament. Der historische Kontext des Bundesabschlusses am Berg Sinai, dessen Bruch durch das goldene Kalb und die Fürsprache Moses werden detailliert beschrieben.
Welche Kapitel umfasst die Studie?
Die Studie gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zum biblischen Kontext, einen Hauptteil mit der Analyse der einzelnen göttlichen Attribute, eine Konklusion und einen Ausblick auf offene Fragen. Die Einleitung erläutert die Motivation und den Fokus der Arbeit. Der Hauptteil untersucht die einzelnen Attribute (רחום, חנון, אֶרֶךְ אַפַּיִם, חסד, אמת) detailliert.
Wie wird der biblische Kontext behandelt?
Das Kapitel zum biblischen Kontext beschreibt den Bundesschluss am Berg Sinai, dessen Bruch durch das goldene Kalb und die Fürsprache Moses. Es erläutert die Bedeutung von Gottes Zusage, seinen Reichtum an Mose vorbeizulassen und seinen Namen vor ihm auszurufen. Die Unterscheidung zwischen Herrlichkeit (kabod) und Güte (tub) im Hebräischen und der Septuaginta wird beleuchtet.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Exodus 34,6, Gottesname, göttliche Attribute, Rahum, Hannun, Erekh appaim, Rav hesed, Emet, Bund, Moses, Fürsprache, göttliche Offenbarung, Altes Testament, Neues Testament, Hebräisch, Bibelübersetzung.
Was ist die Zielsetzung der Studie?
Die Zielsetzung ist ein tieferes Verständnis der fünf göttlichen Attribute in Exodus 34,6 durch die detaillierte Betrachtung verschiedener Übersetzungsmöglichkeiten und deren Kontext im Bund zwischen Gott und Israel. Die zentrale Bedeutung dieser Bibelstelle für die göttliche Offenbarung wird hervorgehoben.
Wie wird der Bezug zum Neuen Testament hergestellt?
Die Studie erwähnt den Bezug zum Neuen Testament und die Erfüllung der göttlichen Attribute in Christus, kündigt aber eine zukünftige Arbeit an, die diesen Aspekt detaillierter beleuchten wird.
Welche Sprachen werden verwendet?
Die Studie verwendet hauptsächlich Hebräisch (mit Transliteration) und Deutsch. Der hebräische Text von Exodus 34,6 wird analysiert und in seinen verschiedenen Übersetzungsmöglichkeiten interpretiert.
- Quote paper
- Jonas Kislich (Author), 2015, Der Gottesname und die göttlichen Attribute in Exodus 34,6. Eine philologisch-exegetische Studie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/312372