„Nichts als Lyrik und Chichi“ , „nichtssagendes Giveaway“ oder „unnötige Bürokratie“ tönt es bisweilen, wenn von der Erteilung von Arbeitszeugnissen die Rede ist. Keine arbeitsrechtliche Pflicht scheint in der heutigen Zeit mit weniger Interesse erfüllt zu werden, als die Erteilung eines Arbeitszeugnisses.
Die vorliegende Arbeit soll aufzeigen, worin dieser Missmut gründet und warum insbesondere Arbeitgeber ein Interesse an der wahrheitsgemäßen Abfassung von Arbeitszeugnissen haben sollten.
Im Folgenden werden zunächst die gesetzlichen Grundlagen und der Zweck des Arbeitszeugnisses kurz skizziert (I.). Sodann werden die beiden themenrelevanten Zeugnisarten, das qualifizierte Arbeitszeugnis und das Zwischenzeugnis dargestellt (II.)
Hiernach wird der Inhalt dieser Zeugnisse erörtert, wobei insbesondere der Zeugnisgrundsatz der Wahrheit, sein Zusammenwirken mit dem Grundsatz des Wohlwollens und die Bindung des Arbeitgebers an den Zeugnisinhalt tiefere Betrachtung verdienen werden (III.).
Den Abschluss des Hauptteils bilden die Ansprüche, die den einzelnen Parteien als auch Dritten bei Vorliegen von Mängeln im Arbeitszeugnis erwachsen. Besonders eingehend wird der Zeugnisberichtigungsanspruch des Arbeitnehmers zu beleuchten sein, da seine Rechtsnatur und die daraus folgenden Grundsätze der Darlegungs- und Beweislast in Rechtsprechung und Literatur unterschiedlichsten Auffassungen begegnen (IV.).
Im Fazit werden sodann, unter kritischer Würdigung der jüngsten Rechtsprechung, die Zusammenfassung der Ergebnisse erfolgen und der Versuch einer Lösung unternommen (C.).
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung
- B. Hauptteil
- I. Allgemeines zu Arbeitszeugnissen
- 1. Gesetzliche Grundlagen
- 2. Zweck des Arbeitszeugnisses
- II. Arten von Arbeitszeugnissen
- 1. qualifiziertes Arbeitszeugnis
- a) Verhalten
- b) Bewertung der Leistung
- 2. Sonderform Zwischenzeugnis
- 1. qualifiziertes Arbeitszeugnis
- III. Inhalt des qualifizierten Arbeitszeugnisses
- 1. Zeugnisgrundsätze
- a) Zeugnisklarheit
- b) Vollständigkeit
- c) Wahrheit
- d) Wohlwollen
- 2. Zeugnisinhalt zwischen Wahrheit und Wohlwollen
- a) Beurteilungsspielraum des Arbeitgebers
- b) Anspruch auf Inhalt oder Formulierungen
- 3. Bindungswirkung eines Arbeitszeugnisses
- a) Zwischenzeugnis und Endzeugnis
- b) Gefälligkeitszeugnisse und Pflichtverletzungen
- 1. Zeugnisgrundsätze
- IV. Ansprüche bei Vorliegen eines unrichtigen Arbeitszeugnisses
- 1. Unrichtigkeit des Zeugnisses
- 2. Widerruf des Arbeitszeugnisses
- 3. Ansprüche des Arbeitnehmers
- a) Zeugnisberichtigung
- b) Schadensersatz des Arbeitnehmer
- aa) Verzögerte Zeugniserteilung
- bb) Zeugnismängel
- cc) Schaden
- 4. Ansprüche Dritter
- I. Allgemeines zu Arbeitszeugnissen
- C. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, welche Folgen unrichtige Arbeitszeugnisse haben und welche rechtlichen Möglichkeiten Arbeitnehmer und Arbeitgeber in einem solchen Fall haben. Dabei wird insbesondere das Spannungsfeld zwischen dem Grundsatz der Wahrheit und dem Grundsatz des Wohlwollens beleuchtet.- Die gesetzlichen Grundlagen und den Zweck des Arbeitszeugnisses
- Die verschiedenen Arten von Arbeitszeugnissen
- Die Bedeutung des Wahrheits- und des Wohlwollensgrundsatzes für den Inhalt des Arbeitszeugnisses
- Die Ansprüche des Arbeitnehmers bei Vorliegen eines unrichtigen Arbeitszeugnisses, insbesondere der Anspruch auf Zeugnisberichtigung und Schadensersatz
- Die Möglichkeiten des Arbeitgebers, ein unrichtiges Arbeitszeugnis zu widerrufen und seine Haftung gegenüber dem Arbeitnehmer und Dritten
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung beleuchtet den Bedeutung der Arbeitszeugnisse und gibt einen Überblick über die Themen der Arbeit.
- Der Hauptteil beschäftigt sich zunächst mit den gesetzlichen Grundlagen und dem Zweck des Arbeitszeugnisses. Anschließend werden die verschiedenen Arten von Arbeitszeugnissen, insbesondere das qualifizierte Arbeitszeugnis und das Zwischenzeugnis, dargestellt. Im weiteren Verlauf wird der Inhalt des qualifizierten Arbeitszeugnisses und die Bedeutung der Zeugnisgrundsätze (Klarheit, Vollständigkeit, Wahrheit und Wohlwollen) erörtert. Dabei wird besonders auf das Spannungsfeld zwischen Wahrheit und Wohlwollen und die Bindungswirkung des Arbeitszeugnisses eingegangen. Den Abschluss des Hauptteils bilden die Ansprüche des Arbeitnehmers und Dritter bei Vorliegen eines unrichtigen Arbeitszeugnisses.
Schlüsselwörter
Arbeitszeugnis, Zeugnisrecht, Wohlwollensgrundsatz, Wahrheitsgrundsatz, Zeugnisberichtigung, Schadensersatz, Bindungswirkung, Gefälligkeitszeugnis, Beweislast, Betriebsübergang, Kündigung, Ansprüche Dritter- Quote paper
- Fernando Koch (Author), 2015, Folgen unrichtiger Arbeitszeugnisse im Spannungsfeld von Wohlwollens- und Wahrheitsgrundsatz, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/312472