Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich mit der Frage, welche Rolle die Schriftlichkeit bei der Gestaltung der Grabmäler der Freigelassenen in spätrepublikanisch-frühkaiserzeitlicher Gesellschaft in diesem Kontext spielte; was sollte zum Ausdruck gebracht werden? Beantwortet werden soll auch dieFrage nach der Bedeutung der Inschriften für die Freigelassenen und ihre Präsenterhaltung in der Öffentlichkeit.
Um sich, im eingeschränkten Rahmen dieser Arbeit einer Antwort auf die gestellten Fragen annähern zu können, werden hier nur einige wenige Beispiele angeführt, die – um gegebenenfalls einen möglichen Wandel der Werte innerhalb dieser Schicht bzw. der Gesellschaft erkennbar machen zu können – aus unterschiedlichen, jedoch aufeinander folgenden Zeiten stammen.
Im Folgenden werden die ausgewählten Beispiele unter anderem sowohl im Hinblick auf ihre physische Form als auch im Hinblick auf die Frage nach dem Verfasser und den getätigten Angaben vorgestellt werden. Anschließend sollen die aus den Quellen gewonnenen Informationen, bezogen auf die hier gestellten Fragen und in die jeweils gegebenen Zusammenhänge, mithilfe einer weiteren zeitnahen Quelle sowie der entsprechenden Forschungsliteratur eingeordnet werden. Abschließend soll die Ausgangsfrage nach der Rolle der Schriftlichkeit in der Grabgestaltung der Liberti in der späten Republik und frühen Kaiserzeit beantwortet werden können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Analytische Betrachtung von Grabinschriften
- Grabinschrift des Getreidehändlers Sextus Aemilius Baro (1. Jh. v. Chr.)
- Grabinschrift des Bäckers Publius Nonius Zethus (1. Jh. n. Chr.)
- Grabinschrift des Namennenners Epaphroditus (2. Jh. n. Chr.)
- Epigraphiken mit oder ohne Aussageabsicht?
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Rolle der Schriftlichkeit in der Grabgestaltung von Freigelassenen in der spätrepublikanischen-frühkaiserzeitlichen Gesellschaft. Es wird die Frage gestellt, welche Botschaften durch die Grabinschriften vermittelt werden sollten und wie wichtig diese für die Selbstpräsentation der Freigelassenen in der Öffentlichkeit waren.
- Die Bedeutung von Grabinschriften als Mittel der Statusrepräsentation
- Die Selbstinszenierung von Freigelassenen im Vergleich zur Elite
- Die Rolle der Schriftlichkeit bei der Darstellung von sozialem Aufstieg und Beruf
- Der Einfluss der Schriftlichkeit auf die Erinnerungskultur der Freigelassenen
- Der Wandel des „epigraphic habit“ in der späten Republik und frühen Kaiserzeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die historische Entwicklung der Schriftkultur und deren Bedeutung in der Antike, insbesondere im Kontext von Grabstätten. Die zweite Sektion analysiert drei ausgewählte Grabinschriften von Freigelassenen aus verschiedenen Epochen, wobei die Inschriften sowohl in Bezug auf ihre physische Form als auch auf ihren Inhalt und ihren Verfasser untersucht werden.
Das dritte Kapitel beleuchtet die Frage, inwieweit die Inschriften bewusst als Mittel der Selbstdarstellung und Statusrepräsentation eingesetzt wurden. Dabei wird auf die Rezeption von Freigelassenen durch die Elite und deren Kritik an deren Präsentationsverhalten eingegangen.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit befasst sich mit den Schwerpunkten römische Grabgestaltung, Grabinschriften, Freigelassene, Statusrepräsentation, Schriftkultur, Epigraphik, Späte Republik, Frühe Kaiserzeit, Sozialer Aufstieg, Selbstdarstellung, „epigraphic habit“. Die Analyse der Grabinschriften im Kontext ihrer historischen Entwicklung und ihrer Funktion als Ausdruck von sozialem Wandel und Statusstreben steht im Fokus der Arbeit.
- Quote paper
- Sylvia Ellert (Author), 2015, Die gesellschaftliche Schicht der Freigelassenen. Schriftlichkeit bei der Grabgestaltung der "liberti" im antiken Rom, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/312634