Es kann besonders bei Kindern und Jugendlichen dazu kommen, dass sich die Entwicklung nicht auf dem für das kalendarische Alter eigentlich zu erwartenden Stand befindet. Das biologische Alter – also der tatsächliche Zustand der körperlichen Leistungsfähigkeit – kann sich vom kalendarischen Alter unterscheiden. Dabei gibt es sowohl Fälle, in denen Retardierungen (Verzögerungen) in der Entwicklung vorliegen, als auch solche mit Akzelerationen (Beschleunigungen).
Entsprechende resultierende Fragen nach dem Ermitteln des biologischen Alters und den daraus entstehenden Schwierigkeiten im Hinblick auf deren Anwendung und Zuverlässigkeit wurden in diversen Artikeln, Aufsätzen und Büchern gestellt, diskutiert und beantwortet.
In dieser Arbeit werden diese Punkte aufgegriffen, wobei zunächst verschiedene Theorien über das Altern und die Auswirkungen des Alterungsprozesses auf den Körper dargestellt werden. Anschließend wird eine Definition des Begriffs des biologischen Alters im Unterschied zum kalendarischen erstellt. Eine Erklärung, warum diese beiden Termini voneinander zu differenzieren sind, wird in diesem Zusammenhang auch gegeben. Darauf folgen die verschiedenen Methoden zur Feststellung des biologischen Alters, die in Bezug auf ihre Merkmale erörtert werden.
Anschließend wird der Frage nachgegangen, in welchem Bereich und aus welchem Grund das biologische Alter bedeutsam für die Trainingswissenschaft ist und wie es vor allem im Sportunterricht in der Schule biologisch-sensibel berücksichtigt werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theorien zum Altern
- Stochastische Theorien
- Deterministische Theorien
- Auswirkungen des Alterns
- Biologisches Alter – ein Konstrukt
- Entwicklungspsychologie
- Anthropometrie
- Methoden zur Bestimmung des biologischen Alters
- Reifungszeichenalter
- Körperbauentwicklungsindex
- Ossifikation
- H-Scan
- Diskussion der Methoden
- Messgenauigkeit
- Notwendigkeit wiederholter Messungen
- Asymmetrische Entwicklungsverläufe
- Populationsspezifische Unterschiede
- Anpassung der Normtabellen
- Beachtung des biologischen Alters im Schulsporttraining
- Gründe für die Notwendigkeit von Training im Schulsport
- Anwendung bei Trainingsprozessen im Schulsport
- Koordinationstraining
- Theorie
- Praxis
- Rhythmusfähigkeit
- Differenzierungsfähigkeit
- Kopplungsfähigkeit
- Gleichgewichtsfähigkeit
- Krafttraining
- Theorie
- Praxis
- Ausdauertraining
- Theorie
- Praxis
- Training in der vorpubertären Phase
- Training in der puberalen Phase
- Koordinationstraining
- Relative Age Effect
- RAE – Was bedeutet das?
- Wie entwickelt sich ein RAE?
- Inwiefern ist der RAE von Bedeutung?
- Selektion
- Alter
- Geschlecht
- Sportart
- Wie kann der RAE bei der Trainingsselektion beachtet werden?
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit befasst sich mit dem Einfluss des biologischen Alters auf Trainingsprozesse im Schulsport. Ziel ist es, die Bedeutung des biologischen Alters im Vergleich zum kalendarischen Alter aufzuzeigen und konkrete Handlungsempfehlungen für einen biologisch-sensibeleren Sportunterricht zu entwickeln.
- Theorien zum Altern und deren Auswirkungen auf den menschlichen Körper
- Definition und Bestimmung des biologischen Alters
- Bedeutung des biologischen Alters für die Trainingswissenschaft
- Praktische Anwendung des biologischen Alters im Schulsporttraining
- Der Relative Age Effect (RAE) und seine Folgen für die Talentsichtung und -förderung
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt das Thema „biologisches Alter im Schulsporttraining“ vor und erläutert die Relevanz des Themas.
- Kapitel 2 beleuchtet verschiedene Theorien zum Altern, differenziert zwischen stochastischen und deterministischen Theorien und geht auf die Auswirkungen des Alterns ein.
- Kapitel 3 behandelt das Konstrukt „biologisches Alter“ und erläutert die Notwendigkeit, das biologische Alter neben dem kalendarischen Alter zu betrachten. Die verschiedenen Methoden zur Bestimmung des biologischen Alters werden vorgestellt und diskutiert.
- Kapitel 4 beschäftigt sich mit der Beachtung des biologischen Alters im Schulsporttraining und erläutert die Gründe für die Notwendigkeit von Training im Schulsport. Es werden verschiedene Trainingsarten (Koordination, Kraft, Ausdauer) und konkrete Trainingsübungen vorgestellt.
- Kapitel 5 widmet sich dem Relative Age Effect (RAE) und dessen Einfluss auf die Talentsichtung und -förderung. Die Entstehung, Bedeutung und Problematik des RAE werden beleuchtet.
Schlüsselwörter
Schulsport, biologisches Alter, Training, Koordination, Kraft, Ausdauer, Relative Age Effect (RAE), Talentsichtung, Talentförderung.
- Arbeit zitieren
- Nicolai Rühmann (Autor:in), 2015, Zum Einfluss des biologischen Alters auf Trainingsprozesse im Schulsport, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/313384