An der einen oder anderen Stelle kann es für manche Unternehmen notwendig sein, Geschäfte abzuschließen, die in der Bilanz keinen Platz finden. Das ist z. B. beim Leasing, Factoring oder bei den Konsignationslagervereinbarungen oft der Fall. Wenn es keine gesetzlichen Regelungen zu diesem Thema geben würde, hätten die Bilanzadressaten nie davon erfahren, dass in dem betreffenden Unternehmen solche Geschäfte durchgeführt wurden.
Aber es gibt die Vorschriften der §§ 285 Nr. 3 sowie 314 Abs. 1 Nr. 2 HGB, die diesen Sachverhalt für den Jahres- bzw. Konzernabschluss regeln. Demnach müssen bestimmte Angaben zu diesen sog. außerbilanziellen Geschäften im Anhang des jeweiligen Abschlusses gemacht werden, wobei die Menge der geforderten Angaben je nach Größe der Kapitalgesellschaft variiert.
Das Ziel dieser Arbeit ist es darzustellen, was außerbilanzielle Geschäfte sind und welche Regelungen zu der Anhangangabe dieser Geschäfte sich im HGB befinden. Außerdem gilt es anhand einiger Beispiele aus der Praxis zu beurteilen, wie diese Problematik in den Anhängen der Jahres- bzw. Konzernabschlüsse angegangen wird und wie relevant das Thema überhaupt ist.
Dafür erfolgt im Abschnitt zwei eine ausführliche Erklärung des Begriffs „außerbilanzielles Geschäft“, indem im Detail auf die Begriffe „Geschäft“ und „außerbilanziell“ eingegangen wird. Des Weiteren werden die Regelungen der §§ 285 Abs. 2, 314 Abs. 1 Nr. 2 HGB, die das Kernstück dieser Arbeit bilden, erläutert. Außerdem wird in diesem Abschnitt der (Konzern-) Anhang als Bestandteil des Jahres- bzw. Konzernabschlusses eingeordnet, wobei insbesondere seine Funktionen, sein Inhalt, der Zweck der o. g. Vorschriften sowie mögliche Überschneidungen mit anderen Regelungen des HGB dargestellt werden.
Der Abschnitt drei widmet sich der Beurteilung der Anhangangabe für außerbilanzielle Geschäfte anhand ausgewählter Beispiele aus der Praxis, indem die Anhänge von drei großen Industrieunternehmen, einem Kreditinstitut sowie einem großen Telekommunikationsunternehmen hinsichtlich des hier betrachteten Themas analysiert werden. Zum Schluss folgen die Zusammenfassung der wichtigsten Analyseerkenntnisse sowie ein kurzer Ausblick im letzten Abschnitt dieser Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Außerbilanzielle Geschäfte und ihre Anhangangabe nach HGB
- 2.1 Außerbilanzielle Geschäfte
- 2.2 Anhangangabe außerbilanzieller Geschäfte im Einzel- und Konzernabschluss
- 2.2.1 Funktionen des Anhangs
- 2.2.2 Inhalt des Anhangs
- 2.2.3 Zweck der §§ 285 Nr. 3, 314 Abs. 1 Nr. 2 HGB
- 2.2.4 Überschneidung mit §§ 285 Nr. 3a, 314 Abs. 1 Nr. 2a HGB
- 3 Beurteilung der Anhangangabe nach HGB anhand ausgewählter Beispiele
- 3.1 ThyssenKrupp Steel Europe AG
- 3.2 Volkswagen AG
- 3.3 Phadia GmbH
- 3.4 MLP Finanzdienstleistungen AG
- 3.5 Deutsche Telekom AG
- 3.6 Sonstige Erkenntnisse
- 4 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht außerbilanzielle Geschäfte und deren Anhangangabe nach §§ 285 Nr. 3, 314 Abs. 1 Nr. 2 HGB. Ziel ist es, ein Verständnis für die Bedeutung und die korrekte Darstellung dieser Geschäfte im Jahresabschluss zu entwickeln.
- Definition und Charakteristika außerbilanzieller Geschäfte
- Anhangangabe nach HGB: Vorschriften und deren Interpretation
- Analyse der Praxis anhand ausgewählter Unternehmen
- Bedeutung der Transparenz für den Jahresabschluss
- Zusammenhang zwischen Bilanzierung und Anhangangaben
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der außerbilanziellen Geschäfte und deren Bedeutung für den Jahresabschluss ein. Sie umreißt den Aufbau der Arbeit und benennt die Forschungsfrage, die im Laufe der Arbeit beantwortet werden soll. Der Fokus liegt auf der korrekten und vollständigen Offenlegung solcher Geschäfte im Anhang des Jahresabschlusses gemäß den Vorschriften des HGB.
2 Außerbilanzielle Geschäfte und ihre Anhangangabe nach HGB: Dieses Kapitel definiert zunächst den Begriff „außerbilanzielle Geschäfte“ und erläutert ihre verschiedenen Erscheinungsformen. Es wird detailliert auf die Vorschriften des HGB zur Anhangangabe eingegangen, wobei die Funktionen des Anhangs im Allgemeinen und die spezifischen Anforderungen an die Darstellung außerbilanzieller Geschäfte im Einzelnen analysiert werden. Die §§ 285 Nr. 3 und 314 Abs. 1 Nr. 2 HGB werden im Detail untersucht, einschließlich ihrer Bedeutung für die Transparenz und die Vergleichbarkeit von Jahresabschlüssen. Der Zusammenhang mit den §§ 285 Nr. 3a und 314 Abs. 1 Nr. 2a HGB wird ebenfalls beleuchtet.
3 Beurteilung der Anhangangabe nach HGB anhand ausgewählter Beispiele: Dieses Kapitel analysiert die Praxis der Anhangangabe außerbilanzieller Geschäfte an ausgewählten Beispielen von Unternehmen wie ThyssenKrupp Steel Europe AG, Volkswagen AG, Phadia GmbH, MLP Finanzdienstleistungen AG und Deutsche Telekom AG. Die Analyse untersucht die Art und Weise, wie diese Unternehmen die gesetzlichen Anforderungen erfüllen und welche Unterschiede in der Darstellungspraxis erkennbar sind. Zusätzliche Erkenntnisse aus der Untersuchung anderer Unternehmen werden ebenfalls erörtert, um ein umfassendes Bild der aktuellen Praxis zu liefern. Der Fokus liegt auf der Qualität und Vollständigkeit der Offenlegung.
Schlüsselwörter
Außerbilanzielle Geschäfte, Anhangangabe, HGB, §§ 285 Nr. 3, 314 Abs. 1 Nr. 2 HGB, Jahresabschluss, Transparenz, Rechnungslegung, Einzelabschluss, Konzernabschluss, Unternehmenspraxis.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Außerbilanzielle Geschäfte und ihre Anhangangabe nach HGB
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht außerbilanzielle Geschäfte und deren korrekte Darstellung im Jahresabschluss nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB), insbesondere §§ 285 Nr. 3 und 314 Abs. 1 Nr. 2 HGB. Der Fokus liegt auf der Bedeutung und der vollständigen Offenlegung dieser Geschäfte im Anhang.
Welche Themen werden in der Seminararbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Definition und Charakteristika außerbilanzieller Geschäfte, die Vorschriften des HGB zur Anhangangabe und deren Interpretation, eine Analyse der Praxis anhand ausgewählter Unternehmen (ThyssenKrupp Steel Europe AG, Volkswagen AG, Phadia GmbH, MLP Finanzdienstleistungen AG, Deutsche Telekom AG und weitere), die Bedeutung der Transparenz für den Jahresabschluss und den Zusammenhang zwischen Bilanzierung und Anhangangaben. Die Arbeit umfasst eine Einleitung, eine detaillierte Erläuterung der rechtlichen Grundlagen, eine empirische Analyse ausgewählter Unternehmen und ein Fazit.
Welche konkreten Paragraphen des HGB werden untersucht?
Die Seminararbeit konzentriert sich insbesondere auf §§ 285 Nr. 3 und 314 Abs. 1 Nr. 2 HGB, die die Anhangangabe außerbilanzieller Geschäfte regeln. Der Zusammenhang mit §§ 285 Nr. 3a und 314 Abs. 1 Nr. 2a HGB wird ebenfalls beleuchtet.
Welche Unternehmen werden in der Analyse berücksichtigt?
Die Arbeit analysiert die Praxis der Anhangangabe anhand ausgewählter Beispiele von Unternehmen wie ThyssenKrupp Steel Europe AG, Volkswagen AG, Phadia GmbH, MLP Finanzdienstleistungen AG und Deutsche Telekom AG. Zusätzlich werden Erkenntnisse aus der Untersuchung weiterer Unternehmen präsentiert.
Was ist das Ziel der Seminararbeit?
Ziel der Arbeit ist es, ein umfassendes Verständnis für die Bedeutung und die korrekte Darstellung außerbilanzieller Geschäfte im Jahresabschluss zu entwickeln und die Praxis anhand konkreter Beispiele zu analysieren. Es soll ein Einblick in die Bedeutung der Transparenz und Vergleichbarkeit von Jahresabschlüssen durch korrekte Anhangangaben gegeben werden.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Seminararbeit?
Schlüsselwörter sind: Außerbilanzielle Geschäfte, Anhangangabe, HGB, §§ 285 Nr. 3, 314 Abs. 1 Nr. 2 HGB, Jahresabschluss, Transparenz, Rechnungslegung, Einzelabschluss, Konzernabschluss, Unternehmenspraxis.
Wie ist die Seminararbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Definition und rechtlichen Einordnung außerbilanzieller Geschäfte und deren Anhangangabe nach HGB, ein Kapitel zur Analyse der Praxis anhand ausgewählter Unternehmen und ein Fazit. Ein Inhaltsverzeichnis und eine Zusammenfassung der Kapitel sind ebenfalls enthalten.
Für wen ist diese Seminararbeit relevant?
Diese Seminararbeit ist relevant für Studierende der Wirtschaftswissenschaften, insbesondere im Bereich der Rechnungslegung und des Wirtschaftsrechts, sowie für alle, die sich mit der Erstellung und Interpretation von Jahresabschlüssen beschäftigen.
- Arbeit zitieren
- Doris Belz (Autor:in), 2015, Außerbilanzielle Geschäfte. Was sind sie und wie ist ihre Anhangangabe nach §§ 285 Nr. 3, 314 Abs. 1 Nr. 2 HGB zu beurteilen?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/313415