Die Wirksamkeit von smarten Flash Mobs als Instrument der öffentlichen Meinungsäußerung

Eine Medienanalyse eines populärkulturellen Phänomens


Hausarbeit (Hauptseminar), 2015

48 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhalt

Abstrakt

Einleitung – Echo des digitalen Zeitalters

„smarter Flash Mob“ – Kreation eines kulturellen Kreislaufs

„ONE BILLION RISING“– Dance-Flash Mob in Magdeburg

Die Macht der Masse

Zusammenfassende Schlussgedanken

Literaturverzeichnis

Anlage 1 – Videoclipanalyse
1. Kontextwissen zum Videoclip
2. Äußere Daten zum Videoclip
3. Angaben zur Form
4. Filmische Gestaltungselemente
5. Verhältnis Bild-Ton
6. Inhaltliche Elemente
7. Wirkung und Wertung

Anlage 2 – Filmprotokoll (Schnittfolge)

Anlage 3 – Das Flash Mob Manifest

Keywords

# Flash Mob # Smart Mob # Macht der Masse # ziviler Ungehorsam # öffentliche politische Meinungsäußerung # Wirksamkeit # Ökonomie der Aufmerksamkeit # kreative Autorität # Popkultur # populärkulturelles Phänomen # kulturelle Zirkularität # Selbstermächtigung # Partizipation # soziale Netzwerke # Reproduktionszeitalter # digitales Echo # One Billion Rising # computergestützte Kommunikation # globale Vernetzung # Intervention im öffentlichem Raum

Abstrakt

Diese Arbeit untersucht das Phänomen „smarter“Flash Mobs, ihre Wirksamkeit und deren Fähigkeit Wissen und soziales Kapital zu generieren, sowie die Selbstbestimmtheit Einzelner durch Partizipation zu stärken. Das Auftreten von Flash Mobs, verursacht durch die zunehmende globale Vernetzung und computergestützte Kommunikation, erweiterte die traditionellen Wege der individuellen Einflussnahme und Handlungsmöglichkeiten in der Gesellschaft. Seit Howard Rheingold, vor mehr als zehn Jahren, das Phänomen Smart Mobs bzw. „smarte“ Flashmobs identifizierte, erfreut sich diese Art der öffentlichen Meinungsäußerung zunehmender Popularität und wuchs zu einer Maßnahme mit starkem Einfluss auf soziale, politische und wirtschaftliche Bereiche heran.

Aber was ist es, das einen smarten Flash Mob so wirksam macht? In den letzten zehn Jahren haben Forscher mehr oder weniger erfolgreich versucht, die wichtigsten Einflussfaktoren zu identifizieren. Klar ist bisher, dass es das Zusammenspiel folgender Eigenschaften ist, welches das Phänomen Flash Mob so populär und effektiv macht: der Wunsch nach öffentlichen Diskursen, kostengünstige (immer kleiner und leistungsfähiger werdende) Kommunikationsgeräte, die Vielzahl der Möglichkeiten eines unmittelbaren Informationsaustausches, ein gemeinsames Ziel und ein kleiner (scheinbar spontaner) Zeitrahmen.[1]

Die Arbeit beschreibt Flash Mobs als ein populärkulturelles Phänomen eines kulturellen Kreislaufes, welches durch die kreative Autorität der Kunst, Chaos in die Ordnung zu bringen, angetrieben wird. Darüber hinaus wird ein Modell für die Kategorisierung der unterschiedlichen Flash Mob Aktionen, in ihrer Ausrichtung und Erscheinungsform, vorgeschlagen, welches eine Grundlage für die Bestimmung ihrer Wirksamkeit bilden könnte. Denn die Vergangenheit hat deutlich gemacht, dass diese Form der öffentlichen Meinungsäußerung, vor allem mit politischer Ausrichtung, durchaus die Macht besitzt, Regierungen dazu zu zwingen, ebenso blitzartig auf die Stimme der „smarten Meute“ zu reagieren und ihre Rolle in der Gesellschaft neu zu definieren, wie die Meute selbst in Erscheinung trat.

Einleitung – Echo des digitalen Zeitalters

Per SMS, E-Mail oder über die sozialen Netzwerke, wie Twitter oder Facebook, verabreden sich Menschen – teilweise fremde – über die digitale Welt zu einem kurzen Abenteuer in der realen Welt. Die Akteure benötigen nur wenige Informationen und Anweisungen (wie Ort, Zeit, Kleiderordnung, Hilfsmittel oder die Abfolge der auszuführenden Aktion), denn sie folgen alle derselben Mission: Irritation, Abgrenzung und Unterhaltung. Blitzartig formiert sich kurz darauf eine Meute von Menschen auf einem öffentlichen Platz und tanzt die Choreographie von Michael Jacksons „Beat It“, haut sich Kissen um die Ohren, sodass die Federn nur so fliegen, bleibt eingefroren stehen, als hätte jemand die Zeit angehalten, oder lacht sich lauthals, aus keinem erkenntlichen Grund, kaputt. Das ganze Spektakel[2] dauert nur wenige Minuten und genauso schnell wie sie sich versammelt haben zerstreuen sich die Menschen wieder in alle Richtungen, als wäre nichts gewesen. Die Passanten spekulieren über eine Kunstperformance oder die Sinnhaftigkeit und den Zweck des eben erlebten, doch gewiss ist: sie wurden Zeugen eines Flash Mobs!

Ein kurzer, spontaner, themenbezogener Menschenauflauf auf öffentlichen Plätzen, ein sogenannter Flash Mob [3] – eine populäre Erscheinung unseres 21. Jahrhunderts. Flash Mobs gelten als spezielle Ausprägungsform der virtuellen Gesellschaft (der Online-Community), die, mit Hilfe neuer Medien, kollektive direkte Aktionen [4] organisiert. Doch handelt es sich hier um ein Trendphänomen einer Jugendkultur oder spiegeln Flash Mobs die Verschmelzung von digitaler und realer Welt wieder?

Die Volkskundlerin Katrin Bauer untersuchte Flash Mobs als Trendphänomen einer jugendkulturellen Szene und beschreibt wie aus einem Generationskonflikt ein Identitätskonflikt einer, in einer „entgrenzten Gesellschaft“ lebenden, Jugendkultur wurde.[5] Die Jugend der 1960er ist medien- und musikbezogen und auf Widerstand gegen die Erwachsenenwelt ausgelegt – durch die Zugehörigkeit in Burschenschaften und Jugendkulturszenen wird ein starkes Gemeinschafts- und Identitätsgefühl erzeugt. Dies findet eine Steigerung, durch das Auftreten des privaten Fernsehens und der Computer bzw. des Internets, in einer neuen digitalen Kultur. Als Tim Berners-Lee, 1989, das Internet mit elektronischen Hypertext-Dokumenten verknüpft, legt er den Grundstein für eine weltweit vernetze, offene und computergestützte Zusammenarbeit im World Wide Web. Begünstigt durch die sinkenden Herstellungskosten und der zunehmenden Rechenleistung von Mikroprozessoren, erfahrt unsere gegenwärtige Gesellschaft erneut eine Medienrevolution.

When you piece together these different technological, economic, and social components, than you receive an infrastructure that makes certain kinds of human actions possible that were never possible before. [6]

Diese computergestützte Kommunikation ermächtigt die Menschen auf ganz neue Art, verändert das Zusammenleben auf dem gesamten Globus und schafft neue Wege wie Personen aufeinander treffen, zusammen arbeiten, spielen, Geschäfte abwickeln, Wissen teilen und die Welt in der sie leben gestalten und verwalten. Neue Bedingungen wurden geschaffen: Eine enorme Masse an Daten steht jedem mit einem Internetzugang auf der ganzen Welt zur Verfügung, jeder kann weitere hinzufügen und schier alles ist auf unbestimmte Zeit speicherbar und reproduzierbar.

Kritiker bezweifeln, ob die Menschen bereit waren (bzw. es gegenwärtig schon sind) das neue Medium für sich zu nutzen – es als Selbstermächtigung der Bevölkerung zu verstehen und verantwortungsvoll einzusetzen – und sich nicht in der Informationsflut zu verlieren. Der Neoliberalismus fand im World Wide Web endlich ein Werkzeug, um die Privatisierung der Welt voranzutreiben. Der Fokus wurde auf die Individualisierung gesetzt, starke Bündnisse aufgebrochen und der gnadenlose Wettbewerb in alle Lebensbereiche injiziert – jeder ist sich selbst der Nächste, so das Kredo.

Traditionelle Identifikationsangebote wie Familie, Arbeitsplatz aber auch wertevermittelnde Institutionen, wie Kirche oder Parteien verlieren in der pluralisierten Gesellschaft an Bedeutung. [7]

1997 erreicht die gesellschaftliche Krise die Jugend – die Erlebnisgesellschaft [8], eine gegenwartsorientierte (geduldfeindliche) Konsumgesellschaft, übernahm die Oberhand. Der Hedonismus hat sich verselbstständigt und der Spaß wird zum Arbeitgeber, ja zur Berufung erkoren.[9] Anschließend löst das Web 2.0 in den 2000er Jahren eine Revolution des sozialen Zusammenhalts aus. Postmaterialistische Werte stehen im Mittelpunkt – das Leben in allen Zügen genießen, auch mit den Mitteln des Konsumsystems – die Populärkultur erreicht neue Ausmaße, antikonventionelle Spannungsschemata des Selbstverwirklichungsmilieu[10] bäumen sich gegen den Kapitalismus auf, es wird Gleichberechtigung für alle gefordert und für Basisdemokratie gekämpft: Die Geburt der Urban Playground Movements konstruiert eine Brücke von der virtuellen in die reale Welt, in ungeahnten Dimensionen.

Das Web 2.0 und soziale Plattformen, wie Newsblogs oder soziale Netzwerke machen noch keine Revolution, aber es sind Werkzeuge, welche die Bürger zu ihrem Vorteil nutzen. Das Web 2.0 ist kostenarm und bietet somit niedrige Zugangsschwellen – jedoch ist es noch lange nicht barrierefrei. Die Ungefiltertheit der Informationen, sind gleichzeitig Fluch und Segen, sie bildet jedoch die Grundlage für eine große Meinungsvielfalt. Globale „Live News Channels“ mit 24/7[11] Berichterstattung ermöglichen es, jederzeit über das globale Geschehen informiert zu sein. Und persönliche sowie wirtschaftliche Beziehungen bestehen losgelöst von Zeit- und Raumgrenzen. Es sind folgende drei Kriterien, welche zum Erfolg aller sozialen Netzwerke beitragen: der Wunsch der Menschen nach öffentlichen Diskursen, kostengünstige (immer kleiner und leistungsfähiger werdende) Kommunikationsgeräte und die Vielzahl der Möglichkeiten eines unmittelbaren Informationsaustausches.[12]

Soziale Netzwerke, wie Myspace, Twitter und Facebook etc., machen es möglich, ob politisch oder unpolitisch, dass die gleichen Personen, die sich gestern noch zum bloßen Vergnügen die Kissen vor dem Kölner Dom um die Ohren gehauen haben, sich heute an virtuellen Sitt-Ins, so genannten Flash Crowds [13], gegen ein Unternehmen auf einem anderen Kontinent beteiligen, und morgen in einem großen Einkaufszentrum, mit hunderten aus ihrer Umgebung und Millionen auf der ganzen Welt zusammen tanzen, um Gewalt gegen Frauen und Mädchen zu stoppen. Dieses Leben und Wirken zwischen Regionalismus und Globalität [14] zeichnet die Popkultur unserer Postmoderne aus: Identität wird durch die Inszenierung von Differenz hergestellt, dem Wecken der Sehnsucht nach Andersheit.[15] Als Individuum regional ein bisschen globalen Esprit verstreuen – und dies nicht nur in der digitalen Welt, sondern direkt in Form eines Smart Mob, eines Flash Mobs mit politischer oder weltanschaulicher Botschaft. Der von Howard Rheingold geprägte Begriff bezeichnet eine Form der Selbststrukturierung der sozialen Organisation durch technologievermitteltes, intelligentes und emergentes Verhalten; laut Rheingold, ein Indiz für die Entwicklung der Kommunikationstechnologien.[16] Verbunden durch ein gemeinsames Ziel – der Kampf der Popkultur gegen eine „Kultur der Mächtigen“, um Aufmerksamkeit für die „Kultur der beherrschten Klassen zu erhalten“[17] – und inspiriert von dem kleinen (scheinbar spontanen) Zeitrahmen – welcher zu einer von Flexibilität, Dynamik und Effizienz getriebenen Lebenszeit passt – erlaben sich die Mobber am kurzweiligem zivilen Ungehorsam: dem Smart Mob im Politischen und dem Flash Mob im Allgemeinen.[18]

Aktuelle Messungen der zivilgesellschaftlichen Aktivitätsstruktur belegen, dass nichts mehr im Trend liegt, als individuell zu partizipieren.[19] Es birgt Suchtpotential, fest konstituiert, für nur einen Moment, ein Teil einer Gemeinschaft zu sein und sich dem beliebig wieder entziehen zu können – „das Netz knüpft Gemeinschaft auf Zeit“[20], das wiederum gehorcht der zeitgemäßen Ästhetik des Flüchtigen.[21] Nach Thomas Hecken ein Pop-Konzept mit einer „linken bzw. radikaldemokratischen Auffassung […], die Pop als Ausdruck oder Werkzeug von Subkulturen ansieht, die zwar nicht politisch organisiert sind, aber durch ihren Hedonismus und ihre eigenständige Aneignung kulturindustrieller Erzeugnisse der herrschenden Ordnung alltäglichen Widerstand entgegensetzten.“[22]

Aus der gegenwärtig existierenden Literatur zu der Thematik Flash Mob und Smart Mob, ergibt sich die Frage, ob es sich dabei in der Tat um zwei voneinander abgrenzbare popkulturelle Phänomene handelt: Flash Mobs, als Entertainment, als Abenteuer im städtischen Raum einer spaßorientierten Gesellschaft und Smart Mobs, als eine postmoderne Form der Demonstration, der öffentlichen politischen Meinungsäußerung in einer innovativen, kreativen Form? Oder ob der Begriff ‚Flash Mob‘ an sich ein Spektrum verschiedener Ausführungsformen bietet und je nach Bedarf mit einer politischen oder weltanschaulichen Botschaft aufgeladen werden kann? Gleichfalls liegt die Vermutung nahe, dass der Begriff Smart Mob nur ein Euphemismus ist, eine beschönigende Umschreibung, zur Abgrenzung von sinnfreien und negativen Erscheinungen des Flash Mobs. Viel prekärer ist jedoch die Frage nach (der Bestimmung) der Wirksamkeit dieser blitzartigen, oft schwer deutbaren, Form der öffentlichen Meinungsäußerung.

Mit Hilfe der Medienanalyse eines Praxisbeispiels und einem Vorschlag für eine Kategorisierung der unterschiedlichen Erscheinungsformen des Flash Mobs, wird versucht diese Fragen zu beantworten, oder zumindest wird ein Ansatz für die Lösung der Fragestellung erarbeitet. Zu hoffen aber bleibt, dass dieses Phänomen ein erster Schritt aus bzw. in eine Neudefinition unseres Reproduktionszeitalters sein kann – einem grundsätzlich unrevolutionärem Zeitalter[23] des Massenkonsums und der Spaßkultur!

„smarter Flash Mob“ – Kreation eines kulturellen Kreislaufs

Flash Mobs sind Erscheinungen des 21. Jahrhunderts – der 2000er Jahre, daher lässt sich kaum von einer historischen Entwicklung sprechen, vielmehr ist das populärkulturelle Phänomen, die Kreation eines kulturellen Kreislaufes – wie es Karin M. Hofer 2012 in ihrem Artikel „Fluxus, Event, Flash Mob und res publica“[24], beschreibt.

Hofer spricht von der „Zyklizität vieler vergangener und gegenwärtiger kultureller Prozesse“[25],

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Kultureller Kreislauf

[…] wie etwas einst kulturell oder künstlerisch Innovatives, dessen Bedeutung durch langjährige epigonale Wiederholung verblasst. Um dann allmählich ‚ganz abgekühlt‘, als laues triviales, sinnentleertes Dekor im Alltag des Mainstreams zu landen. Wiederum nach Jahren in diesem Kontext ist das ‚kalte‘ Sujet so bedeutungs- und inhaltsleer, dass es für einen bildnerisch oder gestalterisch Arbeitenden ein gut brauchbares, neutrales Material geworden ist. Aus welchem dann oft – in Form eines Innovationssprunges – das avanciert Neue entstehen kann, das jetzt wieder mit Bedeutung aufgeladen ist. [26]

Angewandt auf das Phänomen Flash Mob, beginnt, laut Hofer, der kulturelle Kreislauf „in den späten 1950er Jahren […] mit innovativen Happening- und Fluxus-Aktionen“[27] – Künstler in den USA, Deutschland und Japan schafen etwas Neues, Aufregendes für ein rein elitäres Kunstpublikum. In den 1990er Jahren wird dieses, einst Avantgardistisches, von „Kultur-Animateuren“ in Form von „Partizipations-Events“, für eine „vergnügungswillige juvenile aber nicht wirklich kunstaffine Zielgruppe“, epigonal (sprich unschöpferisch, nachahmend) wiederholt.[28] Beispiele hierfür finden sich in der Techno und Rave Kultur als unterhaltsame und leicht konsumierbare „Neue-Medien-Kunst“. „Nach 2000 traten [dann] unangekündigte Flash Mob-Aktionen im Gewühl der Großstädte in Erscheinung“[29], die gestalterisch trivial erscheinen, jedoch ein breites Interpretationsspektrum bieten – oder, nach Stuart Hall: Medienangebote wie diese, halten stets abweichende Lesarten bereit.[30]

Getarnt als geistlose „Freizeitaktivitäten einer Fun-Gesellschaft“ erobern sich die Flash Mobber mit ihren Aktionen den öffentlichen Raum zurück: Hofer erklärt, dass im Zuge sehr raffinierter neoliberaler Mechanismen jeder bewusste Widerstand sofort verdrängt bzw. unterdrückt wird; folglich bedarf es Strategien der Widerstandsbewegungen, die unter der Wahrnehmungsschwelle möglicher Gegenreaktionen agieren[31] – Hofer bezeichnet diese als sogenannte „smarte Flash Mobs“[32]. In der Literatur ist diese politisch motivierte Form des Flash Mobs auch als Smart Mob geführt. Begriffsprägend für das Konzept Smart Mob war das Buch Smart Mobs: The Next Social Revolution des Soziologen und Medientheoretikers Howard Rheingold aus dem Jahr 2002. Inspiriert war Rheingold besonders von den Ereignissen in Manila auf den Philippinen im Januar 2001 – der Beginn der Generation Txt[33], wo Hunderttausende von Bürgern den korrupten Präsidenten Joseph Estrada aus dem Amt jagten, indem sie sich, mittels SMS, immer wieder zu gewaltigen Anti-Estrada-Demonstrationen zusammenriefen.[34]

Amerikanische Soziologen nannten diesen Vorgang Adhocracy (Ad-hoc-Demokratie) oder Pager Revolution, sie priesen die Demonstranten als kluge Thumb Tribes[35] (‚Daumen-Stämme‘, denn SMS-Botschaften werden mit den Daumen geschrieben) und nannten die Ereignisse von Manila einen verblüffenden Ausbruch ‚symbiotischer Intelligenz‘. [36]

Die Critical Mass, ähnliche politisch motivierte Aktionen zur Stärkung der nicht motorisierten Verkehrsteilnehmer (hauptsächlich Fahrräder), erlebt mit dem Aufkommen des Phänomens Smart Mob eine neue Dimension: wo 1992 in San Francisco erstmals rund 20 Teilnehmer für den Individualverkehr der Radfahrer protestierten, trafen sich 2004 in New York mehrere zehntausende, um mit ihrer Fahrradtour gegen den Parteitag der Republikaner und US-Präsident George W. Bush zu protestieren.[37]

You are invited to take part in MOB, the project that creates an inexplicable mob of people in New York for ten minutes or less. Please forward this to other people you know who might like to join. [38]

Als Namensgeber und Erfinder des Flash Mobs gilt der Journalist Bill Wasik. Ferngesteuert via SMS, rekrutierte und koordinierte Wasik eine junge Meute durch die Geschäfte eines Einkaufszentrums für „ein paar hochgradig schwachsinnige Taten“ – was, für Wasik am 3. Juni 2003 in einem Kaufhaus in New York als satirisches Experiment beginnt, zog eine Welle der Begeisterung und Nachahmung nach sich.[39] Beispiellos sind vor allem die Flash Mob-Aktionen der New Yorker Impro-Gruppe Improv Everywhere, welche für einen der ersten großen Freeze-Mobs in der New Yorker Grand Central-Station[40] Verantwortung tragen.

Die sinnbefreiten Performances entblößen die nach Kriterien der Funktionalität und Effektivität durchgeplanten Verhaltensweisen und den auf Nutzen und Verwertung ausgerichteten Ablauf des Lebens in einer durch und durch warenförmigen Gesellschaft – und vermögen damit über den Interventionsbereich der gewohnten politischen Aktionsformen hinaus zu weisen. [41]

Der Flash Mob, sowohl in seiner unpolitischen als auch politischen Erscheinung, besitzt zwar Elemente der Happening- und Fluxusbewegung sowie der Performanceart, ist, laut Hofer, jedoch wegen des geringen Innovationspotentials nicht eindeutig der Kunst zuzuordnen.[42] Dennoch teilen beide Konzepte die Faszination an der Inszenierung des Alltäglichen und der Konfrontation der „an den Alltag Gewöhnten“[43] damit – dem Spiel mit Erwartungsbrüchen, um Aufmerksamkeit für andere Qualitäten zu erregen.[44] Ergänzend vermag der smarte Flash Mob, gleich der Aufgabe der Kunst: „Chaos in die Ordnung zu bringen“[45], mit einem ästhetischen Ereignis[46] die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf einen Makel im vorherrschenden System zu lenken und somit darin zu intervenieren. Es ist das Ereignis, das Spectaculum, so wie es Nancy beschreibt, welches mit der Unterbrechung spielt, ja mit Irritationen provozieren will, um eine Botschaft zu vergegenwärtigen.[47] Flash Mobs, als Ereignisse phänomenologisch betrachtet, hegen somit das Potenzial „die Kultur des Menschen, um ein Minimum oder ein Maximum“[48] zu verändern, was befriedigend aber auch beklemmend erscheinen kann. Der Ausgang des Ereignisses ist stets unkalkulierbar, jedoch eröffnet die „Unterbrechung […] die Möglichkeit eines neuen Verlaufs.“[49]

Rob Zazueta, ein Web-Entwickler aus San Francisco meint, dass die unpolitischen Flash Mobs eher als eine Art „Proof of Concept“ genutzt werden, um zu testen wie wirksam ein späterer politischer Mob sein könnte.[50] Den wesentlichen Unterschied zwischen beiden Erscheinungen beschreibt Peter Kümmel, indem er konstatiert: „Der Smart Mob will Zukunft fassen, der Flash Mob will bloß die Gegenwart feiern.“[51] – eine Kritik an der unpolitischen Spaßgesellschaft eines Reproduktionszeitalters[52].

Die technologisierte Spaßgesellschaft des gegenwärtigen Zeitalters, bespickt mit einer Prise kritischen Bewusstseins, kreiert „neue Formen mobiler anonymer Kooperationen“[53], welche ein progressives Potential bergen – ein Garant für populärkulturelle Phänomene. Es sind die vom Kapitalismus Unterdrückten, die versuchen, ihren vom power bloc eingeengten Bewegungsspielraum durch mikropolitischen – wenn auch nicht revolutionären – Widerstand auszubauen, was primär über die ihnen eigenen Vergnügungen und Bedeutungszuschreibungen geschehen soll.[54] Flash Mobs können als taktische Vorgehensweisen beschrieben werden, bei denen (fremde) Ressourcen zu eigenen Zwecken genutzt werden und deren Ausgang nicht vorhersehbar ist.[55]

Paradebespiele für bürgerschaftliches Engagement und positive Konsumentenaktivierung mit Hilfe populärkultureller Praktiken, sind die, 2008 (ebenfalls in San Francisco) ins Leben gerufenen, Carrotmobs[56]. Über soziale Netzwerke wird zu einem Masseneinkauf in einem auserwählten Biomarkt aufgerufen. Der im Rahmen des Carrotmobs erzielte Umsatz wird vom Ladenbesitzer zu einem festgesetzten Teil in eine klimagerechte Sanierung seines Ladens investiert. „The power oft the mobile many“[57]: die Taktik der Populärkultur. Auf diese Weise wird zwar dem Status Quo in die Karten gespielt und das System durch Konsum gestärkt, jedoch nutzen die Akteure dessen Ressourcen in einem oppositionellen Sinne, d.h. sie leisten semiotischen Widerstand, der den Individuen helfen soll, „die Kontrolle über die Bedeutungen in ihrem Leben auszuüben“[58]. Carrotmobs sind proaktive Verbraucherproteste, welche die Mission verfolgen, das Gute zu fördern und nicht nur das Schlechte zu boykottieren – für etwas einstehen, anstatt einfach nur dagegen zu sein!

Die Wirksamkeit der Flash Mob Aktionen ist zusätzlich besonders geprägt durch die Dokumentation in traditionellen Medien und die Verbreitung von Aufzeichnungen der Aktionen in den sozialen Netzwerken, was wiederum die Ansprache einer breiteren Öffentlichkeit ermöglicht. Der Flash Mob kann somit als ein Phänomen zweier Welten beschrieben werden – der realen und der virtuellen Welt. Folglich unterliegt das Phänomen „zwei unterschiedlichen Aufmerksamkeitsökonomien und Kontextbedingungen: jenen ‚der Straße‘ und [denen] der online-community.“[59] Oftmals ist der Nachhall durch die Online-Community weitaus größer als das Feedback der Passanten auf der Straße – was durchaus erwünscht ist. Der YouTube-Effekt[60] macht es nicht nur möglich, so genannte Klick-Stars [61] zu erschaffen, sondern auch Botschaften mit einem höheren Bedeutungsgrad zu versehen, was wiederum globale Aufmerksamkeit erzeugt. Teilweise gelingt es Berichten des Graswurzel-Journalismus [62] sogar Teil traditioneller Nachrichtenformate zu werden – es ist die Glaubwürdigkeit, die durch die Authentizität der unmittelbaren zivilen Zeugen produziert wird: Ohne die Hilfe von aufwendiger Technik, vermitteln die Amateur-Journalisten dem Betrachter das Gefühl von unverfälschter Berichterstattung.[63] Für die Flash Mob Aktionen gilt, dass je besser die Aufmerksamkeitsökonomien und Kontextbedingungen der realen Welt mit denen der virtuellen Welt abgestimmt sind, desto (medien-)wirksamer bzw. populärer die Aktion.

Fakt ist, die Praxen der öffentlichen Meinungsäußerung haben sich verändert – nicht nur einzelne künstlerisch Arbeitende schaffen aus Alltäglichem, Praktiken mit politisch kritischer Bedeutung, sondern eine breite Masse äußert ihre politische Meinung über künstlerische Interventionen im städtischen Raum. Laut Hofer existiert gegenwärtig nach dem Flash Mob, als „triviales Dekor im Alltag des Mainstream“[64], kein weiterer Innovationssprung im beschriebenen Kreislauf des kulturellen Prozesses. Betrachten wir jedoch die Dynamik des smarten Flash Mobs und ihre Wirkung auf die Teilnehmer, so steigt etwas Neues auf, dass als Innovationssprung aus dem trivialen unpolitischen Flash Mob begriffen werden kann – je smarter, sprich politisch und aufmerksamkeitserregender ein Mob, desto innovativer.

Da die Begriffskonstruktion bzw. die Unterscheidung zwischen ‚Flash‘ und ‚Smart‘ Mob nicht eindeutig geklärt ist, ist es schwierig die unterschiedlichen Erscheinungsformen dem einen oder anderen Begriff eindeutig zu zuordnen. Die verschiedenen Formen des Flash Mobs und der Grad der politischen Motivation, sprich der Smartness-Faktor, soll nachstehend an einem Praxis-Beispiel verdeutlicht und fokussiert werden.

„ONE BILLION RISING“– Dance-Flash Mob in Magdeburg

Samstag, 14. Februar 2015, 15 Uhr im Allee-Center Magdeburg. Es ist ein sonniger Nachmittag am Valentinstag, an dem viele Verliebte durch die Stadt flanieren und Familien sich zu einem Einkaufsbummel verabredet haben. Mindestens genauso viele Menschen versammelten sich an diesem Tag im Allee-Center, um sich mit allen Frauen und Mädchen der Welt zu solidarisieren, die Opfer von Gewalt sind. Doch nicht einfach nur so – nein modern und kreativ muss die Aktion sein, damit sie den Passanten auch im Gedächtnis bleibt – ein Dance-Flash Mob wurde organisiert, wie ebenso in rund 200 weiteren Ländern der Erde. Inspiriert von der globalen Kampagne „ONE BILLION RISING“[65] der V-Day [66] Bewegung, welche 2012 ins Leben gerufen wurde, um sich für Frauen und Mädchen stark zu machen, die unter häuslicher Gewalt leiden. Was als ein Aufruf für ein Bewusstsein gegenüber der Thematik begann, wuchs zu einer Bewegung mit weltweiten Anhängern und Unterstützern, die, jedes Jahr zum Valentinstag zusammen zu einer, bereits in mehrere Sprachen übersetzten, Kampagnenhymne sich erheben, trommeln und tanzen! [67] Nach dem Vorbild des Musikvideoclips zur Kampagnenhymne „Break The Chain“, wird jede Dance-Flash-Mob-Aktion medial begleitet und bei YouTube häufen sich die Videoclips von überall aus der Welt, in denen Menschen zum gleichen Titel die gleiche Choreographie tanzen.

So, oder so ähnlich, ist es auch in Magdeburg abgelaufen; nur dass zur deutschen Version der Kampagnenhymne, eine teilweise abgewandelte Version der Choreographie getanzt wurde. Aufgenommen wurde die Aktion im Allee-Center von einer Fotoagentur, die das Material zu einem repräsentativen Videoclip verarbeitete und über die Videoplattform YouTube für Interessierte aus aller Welt zur Verfügung gestellt hat.[68] Doch wie lässt sich diese Aktion einordnen in die Begriffswelt der Flash und Smart Mobs. Zum einen handelt es sich um einen Dance-Mob, was für einen Flash Mob typisch wäre. Zum anderen ist diese Aktion politisch motiviert, was wiederum der Charakteristik eines Smart Mobs entspricht.

Hofer stellt in ihrem Artikel folgende Kategorien des Flash Mobs heraus:

1. Freeze-Mob: das plötzliche Erstarren von Personen inmitten sich bewegender Passanten.[69]
2. Comedy-Mob: mit Hilfe eines gewissen nachdenklichen Humors, den Passanten ein Lachen entlocken, das vielleicht auch zur Reflexion führt.[70]
3. Barrier-Mob: das bilden einer Barriere der Entschleunigung (Bsp. Kreisverkehr durch Fahrräder – Critical Mass).[71]
4. Alienation-Mob: durch die Zweckentfremdung (alienation) von Objekten des täglichen Gebrauchs oder gewohnter Zusammenhänge, die übliche Rationalität umdrehen und hinterfragen.[72]
5. Dance-Mob: häufig im Zusammenhang mit der Nachahmungssucht einer Fan-Kultur (vgl. Michael Jackson Tributes), aber vor allem genutzt zu Marketing-Zwecken, als Marketing-Dance-Mob, welcher einen Vorgeschmack auf Theater- und Konzertaufführungen geben soll, oder schlicht Telekommunikationsanbieter bewirbt.[73]
6. Agitation-Mob: politisch intendierte Aktionen, die teilweise vorangekündigt sind und auch länger als ein paar Minuten andauern (vgl. Aktionen der Bewegung „Femen“ oder der Gruppe Pussy Riots).[74]

Unterdessen extrahierte eine Untersuchung der Wake Forest University fünf Arten von Flash Mobs[75]:

1. Den „ zerstreuenden “ Flash Mob, die natürlichste Variante, die nicht politisch motiviert ist und den Schwerpunkt auf das blitzartige Versammeln und Auflösen der Menge legt.
2. Den „ interaktiven “ Flash Mob, welcher einen längeren Handlungsteil hat, der beispielsweise auf Kinderspielen wie Kissenschlachten basiert.
3. Den „ performten “ Flash Mob, welcher eine ausgearbeitete Choreographie vorweist, die meist (aber nicht zwingend) von Schauspielern, Kabarettisten oder Chören entworfen und vor Ort dargeboten wird.
4. Den „ politischen “ Flash Mob, welcher seinem Namen nach politisch motiviert und ebenfalls unter dem Begriff „Smart Mob“ geführt wird.
5. Den „ werbenden “ Flash Mob, welcher zu kommerziellen Zwecken produziert wird und somit in der Szene nicht zum eigentlichen Begriff Flash Mob zählt oder zumindest verpönt ist – auf der Videoplattform YouTube jedoch zu den am häufigsten vertretenen zählt.

Die von Hofer aufgestellten Kategorien können teilweise jenen der Wake Forest University zugeordnet werden; so sind der Dance-, sowie der Comedy- und der Freeze-Mob eindeutig als performter Flash Mob zu deklarieren. Die von Hofer als Barrier-Mobs bezeichneten Erscheinungsformen des Flash Mobs können, sowohl mit, als auch ohne, politischer Motivation organisiert werden. Das Praxisbeispiel aus Magdeburg zeigt jedoch, dass selbst die Kategorisierung der Wake Forest University keine eindeutige Zuordnung ermöglicht, da es sich einerseits um einen Dance-Mob, sprich einen performten Flash Mob handelt, und andererseits die Kampagne im Hintergrund eine Kategorisierung als politischen Flash Mob zu lässt. Hofer selbst schreibt, dass die in den 90er Jahren getroffene Unterscheidung zwischen spaßorientiertem Flash Mob und sozialpolitisch wirksamem Smart Mob wohl nicht mehr haltbar ist, da die Grenzen fließend sind.[76]

Um dieses Dilemma zu umgehen, bietet sich eine Kategorisierung an, die die Aktionen aus zwei Perspektiven bewertet – zum einen nach Erscheinungsform und zum anderen nach Inhalt bzw. politischer Intension, dem so genannten Smartness-Faktor. Die nachfolgende Darstellung soll dies verdeutlichen:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2: Kategorisierung Flash Mob nach Erscheinungsform und Smartness-Faktor (Entwurf)

[...]


[1] Vgl. Hubbard Harmon & Metaxas 2010, S. 2.

[2] Vgl. Nancy 2003, S. 325: das Spectaculum, als sich in Sicht bringen; vgl. Seel 2003, S. 5: das Spektakel als Ereignis, als Störung der Ordnung.

[3] englisch: Flash mob; flash = Blitz; mob [von mobilis beweglich] = aufgewiegelte Volksmenge, Pöbel, Meute (vgl. Bathen 2009).

[4] Direkte Aktion beschreibt den Versuch des direkten und unvermittelten Eingreifens in ökonomische und politische Zusammenhänge. Hier wird keine Macht an Interessenvertreter, etwa Parlamentarier oder Gerichte delegiert: Betroffene werden unmittelbar zur Durchsetzung ihrer Interessen tätig. Auch Flash/Smart Mobs sind diesem Oberbegriff zu zuordnen. (vgl. Graeber 2013).

[5] Vgl. Bauer 2010.

[6] Rheingold 2003, S. xi.

[7] Bauer 2010, S. 43.

[8] Vgl. Schulze 2005.

[9] Vgl. Bausinger 2014, S. 52; 56.

[10] Vgl. Schulze 2005, S. 153ff.

[11] Abkürzung für: 24 Stunden an 7 Tagen der Woche.

[12] Vgl. Hubbard Harmon & Metaxas 2010, S. 2.

[13] Demonstrationen im Netz, die (ähnlich wie Streiks) eine Nachteilszufügungsabsicht verfolgen.

[14] Wyss 2004.

[15] Vgl. Wyss 2004, S. 38.

[16] Vgl. Rheingold 2003.

[17] Hecken 2012, S. 102.

[18] Vgl. Klatt 2012.

[19] Ebd.

[20] Brückerhoff 2005, S. 3.

[21] Vgl. Hecken 2012, S. 88.

[22] Hecken 2012, S. 90.

[23] Vgl. Günther Anders (1980) zitiert in Klein 1999, S. 94.

[24] Hofer 2012.

[25] Ebd., S. 2.

[26] Ebd. [Hervorhebung im Original].

[27] Ebd. [Hervorhebung im Original], S. 3.

[28] Vgl. ebd.

[29] Ebd.

[30] Vgl. Hall 1999.

[31] Vgl. Hofer 2012, S. 1.

[32] Hofer 2012, S. 7.

[33] Vgl. Rheingold 2002, S. 157ff.

[34] Vgl. Kümmel 2003, S. 1.; vgl. Rheingold 2002, S. xi, xvii, 20ff.

[35] Vgl. Rheingold 2002, S. 1ff.

[36] Kümmel 2003, S. 1, [Hervorhebung und Anmerkung durch Verfasser].

[37] Vgl. Leibetseder 2009.

[38] Wasik 2009: “The MOB Project“.

[39] Vgl. Patalong 2008. Laut Wasik war es der Blogger Sean Savage, der dem „MOB Project“ auf seinem Blog „Cheesebikini“ den Namen „Flash Mob“, in Assoziation zu der Sience-Fiction-Kurzgeschichte „Flash Crowds“ von Larry Niven (1973), gab. (vgl. Wasik 2009, S. 21).

[40] Vgl. Improv Everywhere 2008: http://improveverywhere.com/2008/01/31/frozen-grand-central/ (Zugriff am 15.05.2015).

[41] Amann 2005, S. 190.

[42] Vgl. Hofer 2012, S. 1.

[43] Hofer 2012, S. 15.

[44] Vgl. Franck 2007.

[45] Theodor W. Adorno (1980): Minima Moralia.

[46] Es ist die Besonderheit in der Art des Bemerkbarmachens, die die Aktion zu einem ästhetischen Ereignis macht. „Vorgänge, die wegen der irregulären Prozesse ihres Erscheinens zu Ereignissen werden.“ (Seel 2003, S. 7).

[47] Vgl. Nancy 2003, S. 325ff.; vgl. Seel 2003, S. 5f.

[48] Seel 2003, S. 4.

[49] Nancy 2003, S. 328.

[50] Vgl. Sixtus 2003.

[51] Kümmel 2003, S. 2.

[52] Vgl. Günther Anders (1980): Die Antiquiertheit des Menschen, zitiert in Klein 1999, S. 94.

[53] Neef 2003, S. 2.

[54] Vgl. Fiske 2003, S. 24.

[55] Vgl. De Certeau 1988, S. 23.

[56] Vgl. Carrotmob Akademie (o. J.); vgl. hierzu auch Brent Schulkin 2008, Erfinder der Carrotmobs.

[57] Rheingold 2002.

[58] Fiske 2003, S. 22.

[59] Hofer 2012, S. 7.

[60] Vgl. Naim 2009: “It is the phenomenon whereby video clips, often produced by individuals acting on their own, are rapidly disseminated throughout the world thanks to video-sharing Web sites such as YouTube, Google Video, and others. […]This phenomenon is amplified by a double echo chamber: One is produced when content first posted on the Web is re-aired by mainstream TV networks. The second occurs when television moments, even the most fleeting, gain a permanent presence thanks to bloggers or activists who redistribute them through Web sites like YouTube.”

[61] Vgl. Gramer & Vogel 2012: Der Erfolg von Internetstars, wie YouTuber, Blogger und Profi-Gamern, wird an der Anzahl ihrer Klicks gemessen. Die Online-Community macht sie zu „Einkommensmillionäre in Sachen Aufmerksamkeit“ (Franck 2007, S.10).

[62] Dieser partizipativer Journalismus ist eine Form des Journalismus, bei der Bürger durch eigene Medien am gesellschaftlichen Diskurs teilnehmen können. Die neuen Publikationsmöglichkeiten im Internet, besonders Weblogs und Video-Plattformen wie YouTube, haben zur Verbreitung des Graswurzel-Journalismus beigetragen.

[63] Vgl. Schrape 2011, S. 16 (422).

[64] Hofer 2012, S. 2.

[65] Vgl. offizielle Webseite der Kampagne: http://www.onebillionrising.org.

[66] Smith, Ivana (o. J.). Über V-Day. URL: http://www.onebillionrisingdeutschland.org/v-day-deutschland.html (Zugriff am 28.04.2015).

[67] Vgl. deutsche Webseite zur Kampagne: http://www.onebillionrisingdeutschland.org.

[68] Eine ausführliche Analyse, sowie die Schnittfolge des Videoclips sind der Anlage 1 und 2 zu entnehmen.

[69] Vgl. Hofer 2012, S. 8.

[70] Ebd.

[71] Ebd.

[72] Ebd.

[73] Ebd.

[74] Ebd.

[75] Vgl. Wolfson et al. 2011, S. 1295f.

[76] Vgl. Hofer 2012, S.15.

Ende der Leseprobe aus 48 Seiten

Details

Titel
Die Wirksamkeit von smarten Flash Mobs als Instrument der öffentlichen Meinungsäußerung
Untertitel
Eine Medienanalyse eines populärkulturellen Phänomens
Hochschule
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Veranstaltung
Erschließung und Analyse signifikanter Inhalte, Themen und Formen symbolischer Zeitkommentierung (Popular Culture)
Note
1,0
Autor
Jahr
2015
Seiten
48
Katalognummer
V313424
ISBN (eBook)
9783668121911
ISBN (Buch)
9783668121928
Dateigröße
763 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Flash Mob, Smart Mob, Macht der Masse, ziviler Ungehorsam, öffentliche politische Meinungsäußerung, Wirksamkeit, Ökonomie der Aufmerksamkeit, kreative Autorität, Popkultur, populärkulturelles Phänomen, kulturelle Zirkularität, Selbstermächtigung, Partizipation, soziale Netzwerke, Reproduktionszeitalter, digitales Echo, One Billion Rising, computergestützte Kommunikation, globale Vernetzung, Intervention im öffentlichen Raum
Arbeit zitieren
Dörte Jacobi (Autor:in), 2015, Die Wirksamkeit von smarten Flash Mobs als Instrument der öffentlichen Meinungsäußerung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/313424

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