Buddha hat erkannt, dass alles Geschaffene vergänglich ist und mahnte zur unablässigen Achtsamkeit. „Die Buddha-Natur ist – vor allem anderen – Achtsamkeit. Die Übung der Achtsamkeit ist die Übung, den Buddha im gegenwärtigen Moment zum Leben zu erwecken. Sie ist der wahre Buddha“.
Bereits in der ältesten überlieferten Stufe des indischen Buddhismus ist die Praxis der Achtsamkeit zu finden. Es handelt sich daher dabei keineswegs um eine neue Erfindung des Westens oder gar um ein geschütztes Patent. Achtsamkeit ist ein Ur-Element des Buddhismus, mithilfe dessen der Ausstieg aus dem unerwünschten Kreislauf der Wiedergeburten befördert werden sollte. Bis heute gilt diese Praxis in fast allen grossen Schulen des Buddhismus als wichtiger Bestandteil.
Das wissenschaftliche Interesse und die Forschung zum Thema Achtsamkeit (engl. Mindfulness) stieg während den letzten fünf Jahren exponentiell. Die Neurowissenschaft und die Psychologie bringen jedes Jahr zahlreiche neue Erkenntnisse ans Licht.
Aus der Psychotherapieforschung und psychotherapeutischen Praxis ist Achtsamkeit nicht mehr wegzudenken. Die positive Wirksamkeit von praktizierter Achtsamkeit gilt als eindeutig bewiesen.
Es stellt sich nun die Frage nach den Anwendungsmöglichkeiten von Achtsamkeit in Erziehung und Bildung und nach den Möglichkeiten einer Umsetzung an Schulen. Im Rahmen dieser Arbeit soll Achtsamkeitsschulung im schulischen Kontext diskutiert werden.
Was können achtsamkeitsbasierte Programme leisten? Ist diese buddhistische Lehre, ein neues Hoffnungsmodell für unruhige, unaufmerksame und unkon-zentrierte Schülerinnen und Schüler, die den Unterricht stören? Falls ja, wie könnte es umgesetzt werden, beziehungsweise wird es bereits umgesetzt?
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- 1. Einleitung
- 2. Achtsamkeit als Konzept
- 2.1. Was bedeutet Achtsamkeit?
- 2.2. Entstehung und Weg in die Wissenschaft.
- 3. Achtsamkeit als Bildungskonzept
- 3.1. Weshalb Achtsamkeit in der Schule?
- 3.2. „Mindfulness in Education“ in den Vereinigten Staaten..
- 3.2. Achtsamkeit im Klassenzimmer im deutschsprachigen Raum
- 4. Schlusswort.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Arbeit befasst sich mit dem buddhistischen Konzept der Achtsamkeit und dessen Anwendungsmöglichkeiten in der Erziehung und Bildung. Es wird untersucht, ob achtsamkeitsbasierte Programme ein erfolgversprechendes Konzept zur Förderung von Konzentration und Ruhe in der Schule darstellen.
- Definition und Entstehung des Achtsamkeitskonzepts
- Wissenschaftliche Erkenntnisse und Forschungsergebnisse zur Achtsamkeit
- Potenzial der Achtsamkeit im Bildungssystem
- Beispiele achtsamkeitsbasierter Programme in den Vereinigten Staaten
- Umsetzung von Achtsamkeitsprogrammen im deutschsprachigen Raum
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
- Kapitel 1 führt in die Thematik der Achtsamkeit ein und erläutert die Relevanz des Themas im Kontext von Erziehung und Bildung.
- Kapitel 2 beschäftigt sich mit der Definition und Entstehung des Achtsamkeitskonzepts. Es werden verschiedene Definitionen der Achtsamkeit beleuchtet und deren Entstehung im Buddhismus sowie deren Weg in die moderne Wissenschaft dargestellt.
- Kapitel 3 widmet sich dem Potential der Achtsamkeit im Bildungssystem. Es werden die Gründe für die Einbindung von Achtsamkeit in den schulischen Kontext diskutiert, sowie Beispiele für achtsamkeitsbasierte Programme in den Vereinigten Staaten und im deutschsprachigen Raum vorgestellt.
Schlüsselwörter (Keywords)
Achtsamkeit, Mindfulness, Buddhismus, Erziehung, Bildung, Schule, Konzentration, Ruhe, Achtsamkeitsbasierte Programme, Attention Academy, Still Quiet Place, AISCHU, Universität Bielefeld
- Arbeit zitieren
- Master of Arts UZH Sonja Gross (Autor:in), 2015, Achtsamkeit. Das buddhistische Konzept in (Erziehungs-)Wissenschaft und Schule, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/313520