In dieser Arbeit sollen die Begriffe der Motivation, der Führung und der Kompetenz beleuchtet und in Zusammenhang gebracht werden. Die Themenwahl begründet sich darin, dass die motivierende Führung ein wesentlicher Faktor zur Leistungssteigerung und Erhöhung der Effektivität bzw. der Erfolgschance ist. Dieses Phänomen ist im Sport und auf der Managementebene zu erkennen. Dennoch wurden diese beiden Berufsfelder bisher kaum bis gar nicht in Zusammenhang gebracht, obwohl sich das Ein-beziehen der Fähigkeiten eines Sporttrainers im Bezug auf motivierendes Handeln na-hezu aufdrängt.
Ein Trainer soll seine Sportler motivieren, sie zu selbstständigem Handeln akti-vieren und sie zu kompetenten Sporttreibenden erziehen. Der Aspekt der Motivation ist hier existenziell und somit eine mehr als wichtige Kompetenz, um dem Beruf gerecht zu werden. Ein Trainer ohne diese Befähigung würde über kurz oder lang keine Sportler haben, die freiwillig zu ihm kommen. So ist der Sporttrainer gezwungen seinem Dienst-leistungsversprechen nachzukommen. Dieses Versprechen beinhaltet die freudbetonte, gesunde Ertüchtigung und neben der Leistungssteigerung auch das Versprechen des Wohlbefindens. Um den Vergleich gut konkretisieren zu können, wird hier das Berufs-feld des Trainers auf den Breiten- und Gesundheitssport eingrenzen. Der Spitzen- und Leistungssport wird somit ausgeklammert. Dies ist notwendig, da die Eigenmotivation der Sportler in diesem Bereich sich wesentlich von den freizeit- und gesundheitsorien-tierten Sporttreibenden unterscheidet.
Im Kontrast zum Breitensport ist es auf der Ebene des Managements nicht möglich, dass die zugeteilten Mitarbeiter ohne motivierende Führung einfach dem Vorge-setzten den Rücken kehren. Dies ist eher der allerletzte Ausweg. Sie stecken fest in der Situation und erliegen ohne ausreichend Selbstmotivation einem Effektivitätsverlust. Der Manager trägt dabei die Verantwortung die Effektivität hoch zu halten und eine positive Arbeitsatmosphäre zu schaffen. Leider ist dies eine oft missachtete Aufgabe. Durch diese Feststellungen entsteht die Hypothese, dass die typischen Trainerkompetenzen in Bezug auf die motivierende Führung im Personalführungssektor der Manager zur verbesserten Arbeitsleistung bei Angestellten führen und eine optimale Ergänzung zum aktuell geprägten Berufs-Kompetenzbild des Managers darstellen würden.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Fragestellung und Zielsetzung der Arbeit
- Aufbau und Vorgehen der Untersuchung
- Konkretisierung des Kompetenzbegriffes
- Der Kompetenzbegriff
- Begriffsentwicklung
- Bedeutung des Kompetenzbegriffes in der heutigen Gesellschaft
- Abgrenzung des Kompetenzbegriffes
- Darstellung verschiedener Kompetenzgruppen
- Führung
- Begriffsbestimmungen
- Führungsmodelle
- Eigenschaftstheorien
- Verhaltenstheorien
- Kontingenztheorien
- Weg-Ziel-Theorien
- Weitere Ansätze
- Führung im Spiegel der Kompetenzen
- Motivation
- Begriffsbestimmung
- Wirkungsfeld der Motivation
- Motivationstheorien
- Inhaltstheorien
- Prozesstheorien
- Motivierende Führung
- Motivierende Führung im Unternehmen und im Sport
- Motivatoren
- Führung als Werkzeug zur Motivation
- Die Berufsprofile
- Der Sport- und Fitnesstrainer
- Der Manager
- Motivierende Führung in der Praxis
- Erhebung: Motivierende Führung und Führungskompetenzen
- Vorüberlegungen zur Erhebung
- Die Befragungsmodelle
- PANAVA-Modell
- Flow-Kurzskala
- Ergebnisse: Motivierende Führung in Theorie und Praxis
- Motivation im Sport und in Unternehmen
- Motivationale Aktivierung
- Der Flow im Zusammenhang mit Trainern und Managern
- Führungskompetenzen der Berufsprofile
- Aktivitäts- und Handlungskompetenz
- Fach- und Methodenkompetenz
- Personale Kompetenz
- Sozial-kommunikative Kompetenz
- Problembereiche
- Intervention: Sozial-kommunikative Kompetenz
- Auswirkungen und Ursprung der Berufsprofilunterschiede
- Sozial-kommunikative Kompetenz als Chance
- Der Trainer im Manager
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Kompetenzen, die Manager und Sporttrainer nutzen, um ihre Mitarbeiter bzw. Trainingsteilnehmer zur Erreichung gesetzter Ziele zu motivieren. Die Studie analysiert Defizite und zeigt Handlungsbedarf auf. Sie zeigt anhand einer bundesweiten Befragung (n=688) mittels der Flow-Kurzskala nach Rheinberg (2004) und dem PANAVA-Modell nach Schallberger (2000) neben unzulänglichen Aktivitäts- und Handlungskompetenzen einen deutlichen Mangel im Bereich der sozial-kommunikativen Kompetenzen bei Managern. Außerdem liegen die Manager in Bezug auf positiv motivierende Einflussnahme mit 11% hinter den Sporttrainern, die sich bei 69% positionieren. Dies zeigt, dass Mitarbeiter im Vergleich zu Sportlern unzureichend motiviert werden und Unternehmen ein hohes Maß an wirtschaftlichem Potenzial vergeuden. Diese Negativentwicklung prägt sich bereits bei der Berufsbildung, da im Management kaum Augenmerk auf die sozial-erzieherische Komponente gelegt wird. Künftig muss an diesem Punkt für Veränderungen angesetzt werden.
- Untersuchung der Kompetenzen von Managern und Sporttrainern in Bezug auf motivierende Führung
- Analyse von Defiziten und Handlungsbedarf im Bereich der motivierenden Führung
- Vergleich von Motivationslevel und Kompetenzprofil zwischen Managern und Sporttrainern
- Betrachtung der Auswirkungen mangelnder motivierender Führung auf Unternehmen und Mitarbeiter
- Erläuterung der Bedeutung sozial-erzieherischer Kompetenzen in der Führung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung, die die Fragestellung und Zielsetzung der Arbeit sowie das Vorgehen der Untersuchung erläutert. Im Anschluss wird der Kompetenzbegriff detailliert dargestellt, seine Bedeutung in der heutigen Gesellschaft beleuchtet und verschiedene Kompetenzgruppen aufgezeigt. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit dem Begriff der Führung, definiert ihn und beschreibt verschiedene Führungsmodelle. Dabei werden Eigenschaftstheorien, Verhaltenstheorien, Kontingenztheorien und Weg-Ziel-Theorien erläutert. Das vierte Kapitel untersucht den Begriff der Motivation, seine Bedeutung und verschiedene Motivationstheorien, darunter Inhaltstheorien und Prozesstheorien. Anschließend wird motivierende Führung im Unternehmen und im Sport beleuchtet, die Bedeutung von Motivatoren und die Rolle der Führung als Werkzeug zur Motivation beschrieben. Das sechste Kapitel stellt die Berufsprofile von Sport- und Fitnesstrainern und Managern dar, einschließlich ihrer Kompetenzprofile. Das siebte Kapitel fokussiert auf motivierende Führung in der Praxis, mit einer detaillierten Beschreibung der Erhebungsmethode und den gewonnenen Ergebnissen. Es zeigt anhand einer bundesweiten Befragung die Unterschiede in der motivationalen Einflussnahme von Trainern und Managern und analysiert die Kompetenzdefizite von Managern. Das achte Kapitel befasst sich mit der Intervention im Bereich der sozial-kommunikativen Kompetenz, untersucht die Auswirkungen und Ursprünge der Berufsprofilunterschiede und betont die Bedeutung von sozial-kommunikativen Kompetenzen als Chance für Unternehmen und Manager. Abschließend werden im neunten Kapitel die wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst und ein Ausblick auf mögliche weitere Forschungsansätze gegeben.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Motivation, Führung und Kompetenz im Kontext von Management und Sport. Die Untersuchung fokussiert auf die Bedeutung von sozial-kommunikativen Kompetenzen für motivierende Führung, insbesondere im Vergleich zwischen Managern und Sporttrainern. Wichtige Begriffe sind: - Motivation - Führung - Kompetenz - Sozial-kommunikative Kompetenz - Mitarbeitermotivation - Flow-Erleben - PANAVA-Modell - Flow-Kurzskala - Human Resource - Personalführung - Sporttrainer - Manager - Berufsprofil
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- Lisa Scherbaum (Author), 2015, Motivierende Führung. Kompetenzvergleich von Managern und Sporttrainern, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/313674