Anhaltende Politikverdrossenheit, ausbleibende politische Reformen und eine „Entertainisierung“ der Politik haben die Diskussion um das Zusammenspiel von Massenmedien und politischem System verschärft. Während Bundeskanzler Schröder als „Medienkanzler“ (Meng 2002) betitelt, die Politik zum „Politainment“ (Dörner 2001) degradiert und das sinkende Niveau der Fernsehprogramme allgemein beklagt wird, verstehen immer weniger Menschen, was im politischen System vor sich geht. Die vorliegende Hausarbeit soll das Verhältnis von Massenmedien und Politik näher durchleuchten, wobei ich mich auf wesentliche Punkte beschränken werde. Dabei konzentriere ich mich besonders auf die Ebene, in der Politik und Medien in Deutschland direkt aufeinander treffen. Um die komplexen Zusammenhänge zwischen Politik und Massenmedien zu verstehen, müssen auch die Bedingungen erläutert werden, unter denen die Wechselbeziehungen stattfinden. Wenn man die Wechselbeziehungen von Politik und Medien als ein Geflecht von Politik, Massenmedien und Gesellschaft sieht, ist es wichtig, die Interessen und Handlungsweisen der drei Subsysteme zu erläutern. Um nur auf die für die Wechselbeziehungen von Politik und Medien relevanten Merkmale einzugehen, erörtere ich die Gesellschaft unter dem Aspekt der „Mediengesellschaft“ (Choi 1995). Anschließend erläutere ich die Intentionen der Massenmedien, als dominierende Gruppe der Medien. Zudem findet politische Kommunikation zu einem großen Teil auf der Akteursebene statt, weshalb ich näher auf die Funktionen von Journalisten und Pressesprechern eingehen werde. Im Gegensatz zu einer Theorie der einseitigen Abhängigkeit des einen Systems gegenüber dem anderen werde ich die Wechselbeziehungen unter der „Theorie der Interpenetration“ von Münch (1982) erläutern, da ich glaube, so ein realitätsnäheres Bild erzeugen zu können. Um die Unausgewogenheit der Balance in der politischen Kommunikation zu erfassen, beschreibe ich das Phänomen der Mediatisierung der Politik, sowie das der Instrumentalisierung der Massenmedien durch die Politik und schließe mit einem Fazit ab.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die "Mediengesellschaft"
- Massenmedien im politischen Kontext
- Logik der Massenmedien
- Die Rolle der Medienakteure
- Das politische System im Hinblick auf die Medien
- Die Rolle der politischen Sprecher
- Die Interpenetration von Politik und Massenmedien
- Die Mediatisierung der Politik
- Instrumentalisierung der Massenmedien durch die Politik
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht das Verhältnis von Massenmedien und Politik in Deutschland, insbesondere die Ebene, auf der beide Bereiche direkt aufeinander treffen. Sie befasst sich mit den Wechselbeziehungen zwischen Politik und Medien und analysiert die Interessen und Handlungsweisen der beteiligten Akteure. Die Arbeit verdeutlicht die Bedeutung der „Mediengesellschaft“ und die „Logik der Massenmedien“ sowie die Rolle von Journalisten und Pressesprechern.
- Die "Mediengesellschaft" und ihre Auswirkungen auf die politische Kommunikation
- Die Interpenetration von Politik und Massenmedien
- Die Mediatisierung der Politik und die Instrumentalisierung der Massenmedien
- Die Rolle der Medienakteure (Journalisten, Pressesprecher) im politischen System
- Die "Logik der Massenmedien" und ihre Auswirkungen auf die politische Berichterstattung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des Zusammenspiels von Massenmedien und Politik ein und erläutert die Zielsetzung der Arbeit. Sie beleuchtet die Problematik der Politikverdrossenheit und die „Entertainisierung“ der Politik. Die Arbeit konzentriert sich auf die Ebene der direkten Interaktion zwischen Politik und Medien in Deutschland.
- Die „Mediengesellschaft“: Dieses Kapitel beschreibt die „Mediengesellschaft“ als eine Gesellschaft, die stark von Massenmedien geprägt ist. Es werden die wachsende Bedeutung der Massenmedien, insbesondere des Fernsehens, sowie die Auswirkungen auf die Wahrnehmung der Wirklichkeit und die Konstruktion von Weltbildern beleuchtet.
- Massenmedien im politischen Kontext: Dieses Kapitel behandelt die zentrale Rolle der Massenmedien im Meinungsbildungsprozess. Es wird die Bedeutung des Fernsehens als zentrales Medium der politischen Kommunikation sowie die unterschiedlichen Interessen von Politik und Medien diskutiert. Die Arbeit beleuchtet die wechselseitige Abhängigkeit von Politik und Massenmedien und die Möglichkeiten der Einflussnahme der Medien auf die Konstruktion der Wirklichkeit.
- Logik der Massenmedien: Das Kapitel befasst sich mit der „Logik der Massenmedien“ und stellt den dualen Charakter des Rundfunksystems in Deutschland dar. Es werden die Herausforderungen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und die zunehmende Quotenorientierung im Medienbetrieb analysiert. Der Fokus liegt auf den Interessen der Medien und deren Einfluss auf die Gestaltung der politischen Berichterstattung.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Begriffen und Themen wie „Mediengesellschaft“, „Logik der Massenmedien“, „Interpenetration“, „Mediatisierung“, „Instrumentalisierung“, „politische Kommunikation“, „Massenmedien“, „Journalismus“, „Pressesprecher“, „öffentlicher Rundfunk“, „private Medien“ und „Medienmacht“. Sie analysiert die komplexen Zusammenhänge zwischen Politik und Medien und die Auswirkungen auf die politische Kultur und die Meinungsbildung in der Gesellschaft.
- Arbeit zitieren
- Jannis Mossmann (Autor:in), 2004, Die Wechselbeziehungen von Politik und Medien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/31370