Kriege werden seit Jahrtausenden aus den unterschiedlichsten Gründen und mit verschiedenen Methoden geführt. Es gab Kriege um Wohlstand und um Land, aus religiösen Gründen oder der Vergeltung. Krieg wurde als kurzfristiges Mittel zum Zweck gesehen. Tatsache ist aber, dass Kriege eines immer benötigten: Soldaten, Waffen, Ausrüstung und Verpflegung, zumindest, wenn man den materialistischen Aspekt betrachtet. Man kann das Ganze auch kürzer formulieren: Um Krieg führen zu können braucht man Geld. Die Frage ist nur, woher nimmt man dieses, oder um es ökonomisch auszudrücken, wie finanziert man Kriege ohne am Ende selbst finanziell ruiniert zu sein?
Die „gängigen“ Finanzinstrumente zur Finanzierung sind eine stärkere Besteuerung der Bevölkerung, Kriegsanleihen und die Geldschöpfung. Aus Kriegsfinanzierungen entwickelten sich mehrfach ganze Kriegsökonomien, wo das Wirtschaften einzig und allein zur Kriegsführung ausgerichtet war. Historisches Beispiel für diese Entwicklung ist Deutschland im ersten und zweiten Weltkrieg.
Es hat sich aber in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und mit dem Übergang in das neue Jahrtausend gezeigt, dass die Kriegsfinanzierung zunehmend „andere“ Wege geht, die sich anderer Faktoren bedienen als die herkömmlichen, oben geschilderten. Eingebettet in den Kontext der „Neuen Kriege“ ist von einer Ökonomisierung des Krieges stärker denn je die Rede. Doch was versteht man unter „neuen“ Kriegsökonomien und unter welchen Bedingungen entstehen diese? Dieser Frage widme ich mich in dieser Ausarbeitung. Die Analyse soll an dem Fallbeispiel Kolumbien durchgeführt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition Gewalt- und Kriegsökonomie
- Die Geschichte Kolumbiens und der Weg in die Kriegsökonomie
- Wo Gewalt angewendet wird...
- ...da wird Gewalt geweckt
- Die Bedingungen für die Entstehung der Gewalt- und Kriegsökonomie in Kolumbien
- Externe Akteure – Der Umgang der USA mit Kolumbien
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Ausarbeitung befasst sich mit der Frage, unter welchen Bedingungen eine Gewalt- und Kriegsökonomie entsteht. Am Beispiel Kolumbiens werden die verschiedenen Faktoren, die zur Entstehung einer solchen Ökonomie führen, analysiert und dargestellt.
- Definition der Gewalt- und Kriegsökonomie
- Historische Entwicklung Kolumbiens im Kontext der Kriegsökonomie
- Bedingungen für die Entstehung der Gewalt- und Kriegsökonomie in Kolumbien
- Bedeutung externer Akteure, insbesondere der USA
- Zusammenfassende Analyse der gewonnenen Erkenntnisse
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die These auf, dass Kriege, insbesondere in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, zunehmend durch "neue Kriegsökonomien" finanziert werden. Diese Ausarbeitung untersucht dieses Phänomen am Beispiel Kolumbiens.
- Definition Gewalt- und Kriegsökonomie: Dieses Kapitel definiert die Begriffe "Gewaltökonomie" und "Kriegsökonomie", wobei die enge Verknüpfung beider hervorgehoben wird. Es werden die Hauptakteure, die Finanzierungsmöglichkeiten und die Rolle von illegalen Ökonomien beleuchtet.
- Die Geschichte Kolumbiens und der Weg in die Kriegsökonomie: Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die Geschichte Kolumbiens und zeigt auf, wie die Bedingungen für die Entstehung der Kriegsökonomie in der Vergangenheit angelegt wurden.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Arbeit sind Gewalt- und Kriegsökonomie, Kolumbien, Bürgerkrieg, illegale Ökonomien, Drogenhandel, externe Akteure, USA, Finanzierung von Kriegen. Die Arbeit befasst sich mit der Entstehung und den Bedingungen für die Entstehung einer Kriegsökonomie in einem Konfliktgebiet, mit einem Fokus auf die Rolle externer Akteure und die Interaktion zwischen legalen und illegalen Wirtschaftssystemen.
- Arbeit zitieren
- Jan Körner (Autor:in), 2015, Unter welchen Bedingungen entsteht eine Kriegs- und Gewaltökonomie? Das Beispiel Kolumbien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/313771