In den letzten Jahrzehnten hat sich Private-Equity in Westeuropa und Nordamerika kontinuierlich zu einer an Gewicht und Einfluss wachsenden Anlageklasse entwickelt. Doch im Zuge der internationalen Finanzkrise trockneten die Zugänge zu den für Übernahmen nötigen Fremdfinanzierungen aus. In Folge des Abschwungs an den Märkten und des Konjunktureinbruchs mussten Einschätzungen über erwartete Entwicklungen revidiert werden. Daher schmelzten Werte ab und die Ausfallraten der Beteiligungsunternehmen, in die Private-Equity-Funds investiert hatten, stiegen an.
Die vorliegende Arbeit liefert einen Beitrag dazu, bei der Bewertung und Selektion von Private-Equity-Investments die Tatsache berücksichtigen zu können, dass asymmetrische Auszahlungsprofile aus einem einzelnen Investment aufgrund des Ausfallrisikos resultieren. Die vorliegende Arbeit zeigt ein Modell auf, das auf Basis des von Fischer erweiterten Optionspreismodell den finanziellen Wert der Beteiligung liefert. Im Anschluss wird das Modell für die praktische Anwendung implementiert und für die reale Fallstudie nachvollzogen – die Übernahme des griechischen Chemiekonzerns Neochimiki L.V. Lavrentiadis S.A. durch The Carlyle Group L.L.C.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- 1. EINLEITUNG
- 2. CHARAKTERISTIKA EINES PRIVATE EQUITY INVESTMENTS
- 2.1 Die Anlageklasse Private Equity.
- 2.2 Werttreiber
- 2.3 Investitionsprozess eines Private Equity-Funds.
- 3. BEWERTUNG DES BETEILIGUNGSUNTERNEHMENS
- 3.1 Grundlagen der Unternehmensbewertung.
- 3.2 Das Modell von Schwartz und Moon: Idee und Annahmen.
- Modellierung des Umsatzprozesses.
- Modellierung des Umsatzwachstumsprozesses.
- Modellierung des Kostenprozesses.
- 3.3 Modellerweiterung und Entwicklung des Cashflow-Prozesses.
- 3.4 Überführung in die risikoneutrale Welt.
- 3.5 Berechnung des Unternehmenswertes.
- 4. OPTIONSPREISTHEORETISCHE BEWERTUNG DES PRIVATE EQUITY INVESTMENTS
- 4.1 Bewertung eines Investments unter Berücksichtigung ihres Options- Charakters.
- 4.2 Erwartete interne Verzinsung des Investments.
- 4.3 Ausfallwahrscheinlichkeiten
- Risiko aus der Kapitalstruktur
- Risiken aus der Aktiva-Seite.
- Optionspreistheoretische Ausfallswahrscheinlichkeit.
- Wahrscheinlichkeit der Nichterreichung angestrebter Ziel-Verzinsungen
- 4.4 Zusammenfassung.
- 4.5 Implementierung.
- Approximation durch das diskrete Zeitmodell.
- Vorgehensweise für die Monte-Carlo-Simulation.
- Fallstudie: Carlyle kauft Neochimik.
- 5. SENSITIVITÄTSANALYSE DES WERTES DES PRIVATE EQUITY INVESTMENTS
- 5.1 Sensitivität bezüglich der Werttreiber
- 5.2 Sensitivität bezüglich des Risikos der drei Unsicherheitsquellen.
- 6. KRITISCHE WÜRDIGUNG DES MODELLS DER VORLIEGENDEN ARBEIT
- 7. ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit der optionspreistheoretischen Bewertung von Private Equity Investments. Ziel ist es, ein Modell zu entwickeln, das die spezifischen Charakteristika von Private Equity Investments berücksichtigt und eine fundierte Bewertung ermöglicht. Dazu werden die wesentlichen Werttreiber und Risiken eines solchen Investments analysiert und in ein quantitatives Modell integriert.
- Bewertung von Private Equity Investments unter Berücksichtigung ihres Optionscharakters
- Analyse der Werttreiber und Risiken von Private Equity Investments
- Entwicklung eines quantitativen Modells zur Bewertung von Private Equity Investments
- Implementierung des Modells in einer Fallstudie
- Sensitivitätsanalyse der wichtigsten Modellparameter
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Die Diplomarbeit gliedert sich in sieben Kapitel. Kapitel 1 bietet eine Einführung in das Thema und stellt die Zielsetzung der Arbeit dar. In Kapitel 2 werden die wesentlichen Charakteristika von Private Equity Investments erläutert, insbesondere die Anlageklasse Private Equity, die relevanten Werttreiber und der typische Investitionsprozess eines Private Equity-Funds. Kapitel 3 befasst sich mit der Bewertung des Beteiligungsunternehmens. Hierbei wird ein Modell von Schwartz und Moon vorgestellt, das die Entwicklung von Umsatz, Umsatzwachstum und Kosten modelliert. Dieses Modell wird anschließend erweitert und zur Berechnung des Unternehmenswertes eingesetzt. In Kapitel 4 wird die optionspreistheoretische Bewertung des Private Equity Investments behandelt. Hierbei wird der Optionscharakter des Investments berücksichtigt und die erwartete interne Verzinsung sowie die Ausfallwahrscheinlichkeiten des Investments berechnet. Kapitel 5 untersucht die Sensitivität des Modells gegenüber Änderungen der wichtigsten Parameter. Kapitel 6 bietet eine kritische Würdigung des Modells und diskutiert die Grenzen der Arbeit. Schließlich fasst Kapitel 7 die Ergebnisse der Arbeit zusammen und gibt einen Ausblick auf zukünftige Forschungsfelder.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Private Equity Investments, Optionspreistheorie, Unternehmensbewertung, Werttreiber, Risikofaktoren, Ausfallwahrscheinlichkeiten, Sensitivitätsanalyse, Monte-Carlo-Simulation.
- Arbeit zitieren
- Dr. Hans-Christian Krumholz (Autor:in), 2008, Optionspreistheoretische Bewertung von Private Equity Investments, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/313814