Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1. Einleitung
2. Hintergrundinformation zu den untersuchten Sprachen
2.1. Palula (Indoarisch)
2.2. Betta Kurumba (Dravidisch)
2.3. Tibetobirmanische Sprachen des Himalaya
2.3.1. Bantawa
2.3.2. Kurtöp
2.4. Upcountry Sri Lanka Malay
3. Die untersuchten Merkmale
3.1. SOV Wortfolge
3.1.1. Wortfolgetypologie in Palula
3.1.2. Wortfolgetypologie in Betta Kurumba
3.1.3. Wortfolgetypologie in Bantawa
3.1.4. Wortfolgetypologie in Kurtöp
3.1.5. Wortfolgetypologie in Sri Lanka Malay
3.2. Dativ Subjekt Konstruktion
3.2.1. Non-nominative Subjekte in Palula
3.2.2. Das Dativ Subjekt in Betta Kurumba
3.2.3. Non-nominative Subjekte in Bantawa
3.2.4. Das Lokativ Subjekt in Kurtöp
3.2.5. Das Dativ Subjekt in Sri Lanka Malay
3.3. Konverben (‘conjunctive participles’)
3.3.1. Konverben in Palula
3.3.2. Konverben in Betta Kurumba
3.3.3. Konverben in Bantawa
3.3.4. Konverben in Kurtöp
3.3.5. Konverben in Sri Lanka Malay
3.4. Compound Verbs
3.4.1.Compound Verbs in Palula
3.4.2. Compound Verbs in Betta Kurumba
3.4.3. Compound Verbs in Bantawa
3.4.4. Compound Verbs in Kurtöp
3.4.5. Compound Verbs in Sri Lanka Malay
3.5. Der Quotativ
3.5.1. Der Quotativ in Palula
3.5.2. Der Quotativ in Betta Kurumba
3.5.3. Der Quotativ in Bantawa
3.5.4. Der Quotativ in Kurtöp
3.5.5. Der Quotativ in Sri Lanka Malay
4. Konklusion
Quellenverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1. Einleitung
Südasien gilt als eines der am besten erforschten und belegten Sprachareale der Welt (Campbell 2006: 454). Emeneau, der als Begründer der Erforschung des Sprachareals gilt (Subbarao 2012: 18), definiert den Begriff Sprachareal folgendermaßen:
„*͙+ an area which includes languages belŽnging to more than one family but showing traits in common which are found not to belong to other members of (at least) one Žf the families.“ ((Masica 1976: 4) aus (Emenau 1956: 16 n.28))
„BŽrrŽwing“1 (Masica 1976: 1) ist verantwortlich für die Entstehung eines Sprachareals durch die allmähliche Konvergenz genetisch nichtverwandter oder entfernt verwandter Sprachen. Um Sprachkontakt und Bilingualismus zu gewährleisten müssen gewisse geographische, politische und kulturelle Rahmenbedingungen erfüllt sein (Masica 1976: 3), was in Südasien spätestens seit der vedischen Zeit der Fall ist (Ebert 2006: 561).
Es gilt zu beachten, dass Sprachareale nicht klar abgrenzbar sind, dass nicht alle Sprachen des Areals alle Merkmale erfüllen und manche Sprachen verschiedenen Arealen zugerechnet werden können (Masica 1976: 4ff.). Areale Merkmale sind auf allen linguistischen Ebenen zu finden: vor allem in den Bereichen der Phonologie, Morphologie und Syntax (Campbell 2006: 454).
Für das Areal Südasien werden von verschiedenen Autor*innen unterschiedliche Kataloge von arealen Merkmalen postuliert. Die vorliegende Arbeit wird sich mit der Realisation einiger dieser Merkmale in ausgewählten Sprachen beschäftigen. Aufgrund des begrenzten Umfangs wird sie sich nur mit einer Auswahl syntaktischer Merkmale beschäftigen, die von Subbarao (2012: 22ff.; 33f.) aufgeführt, aber auch weitgehend von Masica befürwortet und als syntaktische Merkmale eingeordnet werden2.
Die Auswahl der Merkmale auf Basis dieser beider Autoren rührt daher, dass Masica sich kritisch mit den bis 1976 postulierten Merkmalen auseinandersetzt (Masica 1976: 187ff.) und Subbaraos 2012 publiziertes Buch das aktuellste in diesem Umfang auf dem Gebiet der Syntax südasiatischer Sprachen darstellt. Demzufolge werden die Sprachen in dieser Arbeit auf das Vorhandensein und die Form der folgenden Merkmalen hin untersucht: SOV Wortstellung, Dativ Subjekt Konstruktion, Konverben, Compound Verbs und Quotativ. Trotz des Umfangs an Forschung zu dem Areal Südasien gibt es verschiedene Bereiche, die in der Literatur zu dem Thema kaum berücksichtigt werden. Aufgrund der sprachlichen Vielfalt in dem Gebiet, sind noch viele Sprachen schlecht dokumentiert und wurden bisher noch nicht in Arbeiten, die sich mit dem Areal Südasien beschäftigen, einbezogen. Daher werden in dieser Arbeit fünf Sprachen untersucht, zu denen erst in den letzten Jahren eine umfassende Grammatik verfasst wurde. Das folgende Kapitel soll darüber Aufschluss geben, warum die Sprachen Palula, Betta Kurumba, Bantawa, Kurtöp und Upcounty Sri Lanka Malay für diese Untersuchung ausgewählt wurden und wichtige Informationen zur Stellung der Sprachen im Areal, zum Beispiel Sprecher*innenzahl, wichtige Sprachkontakte und genetische Klassifikation, anbringen. In den darauffolgenden Kapiteln werden die oben genannten Merkmale in den einzelnen Sprachen untersucht.
2. Die untersuchten Sprachen
2.1. Palula (IA)
Palula wird seit spätestens Mitte des 17ten Jahrhunderts (Liljegren 2008: 28) im südlichen Teil des Chitral Distrikt in der Gebirgsregion Pakistans Nordwestlicher Grenzprovinz gesprochen (Liljegren: 19). Heute wird es von ca. 10.000 Menschen beherrscht (Liljegren 2008: 19). Nach geläufiger Klassifikation wird es den Dardischen Sprachen des Indoarischen zugeordnet (Liljegren 2008: 29). Nach einem anderen Klassifikationssystem wird es als „dispersed dialect“ des Chilasi Shina des Hindu Kush InŽdarischen bezeichet (Liljegren 2008: 31f.).
Wie in den meisten Gebieten des Areals liegen eine multilinguale Situation und viel Sprachkontakt vor (Liljegren 2008: 24). Palula Sprecher*innen beherrschen meist auch Khowar und Pashto, welche mehr Prestige aufweisen. Der Einfluss von Urdu und Englisch nimmt stetig zu, da sie die offiziellen Sprachen der (höheren) Bildungseinrichtungen sind und Urdu die bedeutendsten Sprache der Medien ist (Liljegren 2008: 41f.). Aus den letzten Jahrhunderten ist der Kontakt mit Nuristani und Kohistani Sprachen und Persisch nennenswert (Liljegren 2008: 38ff.). Zwar bezieht Subbarao verschiedene Shina Sprachen in seine Untersuchung ein (Subbarao 2012: 9), dennoch ist es interessant, mit Palula eine weitere Shina Sprache zu betrachten, denn diese Arbeit bemüht sich um eine geographische Vielfalt, die durch Palula als Sprache am nordöstlichen Rand des Areals stärker gewährleistet wird.
2.2. Betta Kurumba (DR)
Die dravidische Sprache Betta Kurumba wird im Nilgiri Gebirge im südindischen Tamil Nadu, Karnataka und Kerala gesprochen (Coelho 2003: 6). Coelho (2003: 10) befürwortet eine klassifikatorische Einordung in die süddravidische Gruppe. Die Sprecher*innenzahl beläuft sich nach der Einschätzung Coelhos (2003: 6) auf etwa 1000.
Die Sprache Betta Kurumba stellt dahingehend eine Besonderheit dar - und ist daher für diese Arbeit besonders interessant - da sie erst in den letzten zwei Jahrhunderten signifikanten Sprachkontakt zu entfernter Verwandten Sprachen hat. Bis in das 19. Jahrhundert hinein bestand Kontakt fast ausschließlich nur mit weiteren indigenen (dravidischen) Sprachen (Coelho 2003: 7).
Heute sind die Zugewanderten deutlich in der Überzahl und mit ihnen nahm die Rolle der drei offiziellen Indischen Sprachen Tamil, Kannada und Malayalam zu. Auch das Englische spielt eine zunehmend Größere Rolle. So fand seit dem 19. Jahrhundert erstmals Austausch mit entfernter oder nicht verwandten Sprachen beziehungsweise mit Sprachen, die bedeutend mehr Kontakt mit nicht verwandter Sprachen hatten. Für die Betta Kurumbas ist Tamil am bedeutendsten unter diesen Sprachen, da es in der Region die dominante Sprache im Arbeitsleben und in Bildungseinrichtungen ist. Kinder lernen Betta Kurumba als Muttersprache, erreichen aber auch schnell eine gute Beherrschung des Tamils (Coelho 2003: 8).
2.3. Tibetobirmanische Sprachen des Himalaya
Die Sprachen des Himalayas werden selten in Untersuchungen des Sprachareals Südasien einbezogen (Ebert 2006: 557). Bis heute sind sie in Bezug auf das Areal am schlechtesten untersucht, obwohl durchaus schon seit Jahrtausenden ausgeprägter Kontakt zwischen Sprachen des Himalayas und dem indischen Subkontinent besteht (Hyslop 2013: 28). Die vorliegende Arbeit greift daher die tibetobirmanischen Sprachen Bantawa und Kurtöp auf, die im Himalaya gesprochen werden.
2.3.1. Bantawa
Laut Nepals 2001 Census gibt es 371.056 Bantawa (Doornenbal 2009: 5). Zwar lebt der Großteil der SprecherInnen in der Bhojpur Distrikt in der östlichsten der fünf Regionen Nepals (Doornenbal 2009: 5), jedoch wird die Sprache nicht nur in Nepal gesprochen, sondern auch in Bhutan und Sikkim (Doornenbal2009: 6).
Die Sprache kann folgendermaßen Klassifiziert werden:
Tibetobirmanisch → Bodisch → Himalayisch → Kiranti → Zentral-Kiranti →Südliches Zentral-Kiranti (Doornenbal 2009: 10f.)
Die Sprache entwickelte sich aus Proto-Kiranti, welches Einwanderer in prähistorischer Zeit nach Ost-Nepal brachten. Schon lange steht das Bantawa in Kontakt mit Indoarischen Sprachen. Politisch bedingt hat sich der Einfluss des Indoarischen auf Bantawa in den letzten zweithundert Jahren dramatisch verstärkt (Doornenbal 20009: 9).
Obwohl Bantawa heutzutage meistens noch als Muttersprache gelernt wird, sieht Doornenbal (2009: 6) die Sprache in Gefahr durch Nepali verdrängt zu werden. Die meisten Kinder lernen heutzutage spätestens bei Schuleintritt Nepali. Der Einfluss von Nepali geht laut Doornenbal (2009: 6) so weit, dass beobachtet werden kann, dass „Many Bantawa speakers switch code frequently and use many [Nepali] loans in everyday speech“.
Was Nachbarsprachen des Bantawa betrifft, so finden sich im Norden des Sprachgebiets andere himalayische Sprachen sowie tibetische Dialekte. Im Süden werden verschiedene Indoarische Sprachen gesprochen. Außerdem existieren kleinere Sprachgemeinden Austroasiatischer Sprachen in der Umgebung (Doornenbal 2009: 5).
2.3.2. Kurtöp
Die tibetobirmanische Sprache Kurtöp wird von etwa 15.000 Personen in Lhüntse, einem Distrikt in Nordosten Bhutans im östlichen Himalaya gesprochen (Hyslop 2013: 11). Hyslop (2013: 13) klassifiziert Kurtöp ferner als Ostbodische Sprache. Das Sprachgebiet erstreckt sich von südlich von Lhüntse bis knapp vor die Grenze mit Tibet (Hyslop 2013: 13). Es wird vermutet, dass das Gebiet, vor der Ankunft von tibetobirmanischsprachiger Gruppen, von austroasiatisch sprechenden Menschen Besiedelt war. Später kamen Indoarische und TaiKadai Sprachen in das Gebiet (Hyslop 2013: 28f.).
Es gibt kaum monolinguale Kurtöp Sprecher*innen. Selbst Personen mit dem geringsten Bildungsgrad beherrschen zu einem gewissen Grad („wŽrking knŽwledge“) eine weitere, meist ebenfalls eine bodische Sprache (Hyslop 2013: 30). Darüber hinaus können Kurtöp Sprecher*innen oft mindestens eine der folgenden Sprachen: Tibetisch, Nepali, Hindi oder Englisch (Hyslop 2013: 16). Ostbodische Sprachen sind bisher kaum untersucht, daher wird Kurtöp, als erste ostbodischen Sprache mit einer ausführlich vorhandenen Grammatik (Hyslop 2013: 21) in diese Arbeit einbezogen.
2.4. Upcountry Sri Lanka Malay
Sri Lanka Malay ist nicht, wie der Name vermuten lässt, ein Dialekt des Standard Malaiischen, sondern eine eigenständige Sprache. Die beiden Sprachen sind nicht untereinander verständlich (Nordhoff 2009: 3). Nordhoff untersucht in seiner Dissertation die Upcountry Varietät des Sri Lanka Malay. Die Varietäten unterscheiden sich jedoch nur geringfügig (Nordhoff 2009: 4), daher wird im Folgenden von Sri Lanka Malay die Rede sein.
Untersuchungen des Areals Südasien konzentrieren sich bisher auf die vier Sprachfamilien Indoarisch, Dravidisch, Tibetobirmanisch und Austroasiatisch (Munda). Dennoch sind nicht alle Sprachen, die im Gebiet des Areals gesprochen werden, eindeutig diesen Sprachfamilien zuzuordnen. So auch die Kontaktsprache Sri Lanka Malay (Nordhoff 2009: 7), welche aus dem Malaiischen (Austronesisch), Tamil (Dravidisch) und Sinhala (Indoarisch) hervorgegangen ist3.
Nordhoff (2009: 3) beschreibt die genetische Herkunft der Sprache indem er angibt, Sri Lanka Malay habe anders als andere Sprachen drei Eltern: Malay, von welchem mit 68% der Großteil der Lexik stammt und Tamil (Dravidisch) und Sinhala (Indoarisch) als Kontaktsprachen, welche die grammatische Struktur stark beeinflusst haben. Dieser Umstand macht die Sprache zur Untersuchung arealer Merkmale besonders interessant.
Der Zensus von 2001 zählte 48.000 ethnische Malaien in Sri Lanka wovon jedoch nicht alle Sri Lanka Malay sprechen. Genaue Sprecher*innenzahlen können nicht ermittelt werden (Nordhoff: 3). Die Mehrheit der Bevölkerung auf Sri Lanka spricht Sinhala (Nordhoff 2009: 64), jedoch spielte Tamil durch die Plantagenarbeit und die teils gemeinsame Religion (Islam) mit den Malaien vermutlich eine größere Rolle in der Entwicklung des Sri Lanka
Malay (Nordhoff 2009: 65f.). Heutzutage ist der Status der Sprache gering und Sinhala und Englisch ersetzten sie allmählich als Sprache der Kindererziehung (Nordhoff 2009: 3).
3. Die untersuchten Merkmale
3.1. SOV-Wortstellung
Das erste Merkmal, auf das die fünf im vorausgehenden Kapitel genannten Sprachen untersucht werden, ist ihre Wortfolgetypologie, ein zentral bedeutendes Merkmal. SOV als unmarkierte Wortfolge ist das im Areal am weitesten verbreitete Merkmal. Es gibt nur wenige Ausnahmen, von denen die bekanntesten Khasi (AA, verbmedial) und Kashmiri (IA, V2) sind (Subbarao 2012: 18; Ebert 2006: 558). Problematisch in der Bewertung als areales Merkmal ist allerdings die Tatsache, dass die SOV Wortstellung, wenn auch nicht im selben Maße, auch in Zentral- und Nordostasien verbreitet ist (Ebert 2006: 558).
Das Merkmal ist für die Untersuchung des Areals von besonderer Bedeutung, da es auf verschiedene Weisen syntaktische Ähnlichkeiten zwischen Sprachen bedingt. Zum einen führt die Tatsache, dass die Sprachen Südasiens die Wortfolge SOV aufweisen dazu, dass sie gemäß Greenbergs word order universals noch weitere syntaktische Ähnlichkeiten aufweisen, z.B. Postpostionen, GEN-N; Adj-N (Masica 1976: 13). Zum anderen kann die Tatsache, dass sie die gleiche Wortfolge besitzen, eine weitere syntaktische Annäherung erleichtern. Ein Indiz für letzteres stellt Khasi dar: Es weicht von der SOV Wortstellung ab und weist trotz Sprachkontakt kaum syntaktische Konvergenz auf (Subbarao 2012: 33).
Des Weiteren gilt: Je freier die Wortstellung in Bezug auf S, V und O, desto leichter ändert sich die unmarkierte Wortfolge durch Sprachkontakt. Elemente, die einen niederen Rang in der Konstituentenhierarchie einnehmen, sind nicht so schnell durch Sprachkontakt in ihrer Wortfolge wandelbar, wie die Konstituenten, die weit oben in der Konstituentenhierarchie liegen (Masica 1976: 15). So sind einige südasiatische IA Sprachen typologisch gesehen disharmonisch, wenn sie z.B. trotz SOV Wortfolge beispielsweise Präpositionen besitzen (Subbarao 2012: 19).
Im Folgenden wird neben der unmarkierten Wortfolge auf Satzebene auch auf die Wortfolge von Genitivkonstruktionen und Adjektivattributen sowie auf Adpositionen in den Sprachen eingegangen. Auf die Stellung des Quotativs wird im entsprechenden Kapitel eingegangen werden.
3.1.1. Wortfolgetypologie in Palula
Palula ist fast ausschließlich Kopffinal. (Liljegren 2008: 55ff.) und weist dementsprechend als Adpositionen nur Postpositionen auf (Liljegren 2008: 161). Beispiel 1 weist die unmarkierte Wortfolge SOV auf und beinhaltet die Postposition díi, das sich auf das oblique Nomen dhiiá bezieht.
(1) muṣṭúk-a xálak-a dhii -á díi na khooǰ-óon de of.past -MPL people -PL daughter-OBL from NEG ask -3PL PST “PeŽple in the Žld days were nŽt asking their daughter *whŽ she wanted tŽ marry+.” (Liljegren 2008:57) Genitiv sowie Adjektivattribute gehen ebenfalls ihrem Kopf voraus, wie Beispielen 2 (Genitiv) und 3 (Adjektivattribut) zu entnehmen ist.
(2) khanɡar-íi -e záxum lab sáas bh -áan-u sword -OBL-GEN wound quickly whole become-PRS -MSG “The wŽund Žf a swŽrd heals quickly.” (Liljegren 2008: 94)
(3) líi bíiḍ -i ɡéeḍ-i rusóx léed -i he.ERG very -F big -F power find.PFV-F “He gained very much pŽwer.” (Liljegren 2008: 130)
3.1.2. Wortfolgetypologie in Betta Kurumba
Auch Betta Kurumba ist eine SOV Sprache, deren Wortfolge für Diskurszwecke abweichen kann (Coelho 2003: 138). Beispiele 4-6 zeigen die unmarkierte Wortfolge. Wie zu erwarten weist Betta Kurumba Postpositionen (Beispiel 4: ) auf sowie die Reihenfolge Adj-N (Beispiel 5) und GEN-N (Beispiel 6) (Der Possessor wird bei regelmäßigen Nomen nicht markiert ).
(4) a maggi abbi -iya a kə:ɭ-t -a that child mother-ACC about ask -RLF-3SG ‘That child asked abŽut (her) mŽther’ (CŽelhŽ 2003: 190)
(5) ə kiri bokkə bəyr-ənu ban -t -a 1SG.RPN.NOM small book bring -ACVB come -RLF-3SG “She brŽught a small bŽŽk.” (Coelho 2003: 186)
(6) na:yə ba:lə -ənaɖ -a dog tail black -STAT.DUR-3SG “The dŽg’s tail is black.” (Coelho 2003: 143)
[...]
1 „bŽrrŽwing“ kann sich in diesem Zusammenhang auf verschiedene Linguistische Ebenen beziehen. Bilinguale Personen neigen neben lexikalischen und phonetischen Entlehnungen auch dazu Morpheme und Syntaktische Strukturen einer ihrer Sprachen in die andere zu übertragen. (Masica 1976: 1f.; Nordhoff 2009: 49ff.)
2 Masica (1976: 189) zögert den Quotativ eindeutig als areales Merkmal zu bezeichnen.
3 Bezüglich der Entstehung der Sprache gibt es drei TheŽrien: die „Rapid CŽnversiŽn HypŽthesis“, die „Tamil Substrate HypŽthesis“ sŽwie die „Metatypy HypŽthesis“ (NŽrdhŽff 2009: 49-64).