Die Zentralafrikanische Republik ist eines der ärmsten Länder dieser Erde und verfügt gleichzeitig über enorme Diamanten-Vorkommen, der wohl wertvollsten Ressource überhaupt. Die ehemalige Kolonie Frankreichs wurde im Jahr 1960 in die Unabhängigkeit entlassen und hat seitdem eine Vielzahl von Rebellionen erlebt- seit einigen Jahren versinkt das Land jedoch zusehends im Bürgerkrieg.
Diese Arbeit widmet sich der Forschungsfrage, welche Rolle die Ressource Diamanten im zentralafrikanischen Bürgerkrieg spielt. Dabei soll auch die Frage geklärt werden, ob es den Bürgerkriegsparteien um den Zugang und der Ausbeutung der Ressource an sich geht, oder ob sie damit ein politisches Ziel verfolgen. In der Literatur zur Konfliktforschung wurde diese Frage in einem größeren Zusammenhang bereits eingehend diskutiert und auch der Ressource Diamanten als Konfliktursache große Aufmerksamkeit gewidmet. Quantitative Studien können dabei aber nur größere Zusammenhänge zwischen den Variablen identifizieren. Jedoch können detaillierte Fallstudien ein differenzierteres Bild über den Zusammenhang zwischen Bürgerkrieg und einer konkreten Ressource liefern. Diese Arbeit leistet den Beitrag, dass sie qualitativ vorgeht und anhand eines Fallbeispiel und einer Ressource die zugrundliegenden, kausalen Mechanismen offenlegt. So können konkrete Aussagen darüber getroffen werden, was die Parteien des Bürgerkrieges dazu veranlasst hat in den bewaffneten Kampf zu ziehen. Erwartet wird, dass die geostrategischen und wirtschaftlichen Interessen von Großmächten einen Einfluss auf den Bürgerkrieg ausüben.
In einem ersten Schritt wird hierzu die Forschungslage diskutiert und darauf aufbauend werden die besonderen Merkmale der Ressource Diamanten vorgestellt. Dabei wird auch auf den industriellen Abbau und den Handel mit der Ressource Diamanten eingegangen. Anschließend wird das Fallbeispiel des Bürgerkriegs in der Zentralafrikanischen Republik untersucht und wiederrum ein besonderes Hauptaugenmerk auf die Ressource Diamanten gelegt. Der nächste Abschnitt ist den Interessen der ehemaligen Kolonialmacht Frankreichs und dem Tschad als direkten Nachbarn der Zentralafrikanischen Republik gewidmet. Bevor die Ergebnisse in den Schlussfolgerungen diskutiert werden, gibt diese Arbeit einen konkreten „Policy Advice“ an die entsprechenden Akteure der Diamanten-Industrie.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- THEORIE
- DIE RESSOURCE DIAMANTEN
- FALLBEISPIEL
- DIE INTERESSEN DER INTERVENIERENDEN STAATEN
- POLICY ADVICE
- SCHLUSSFOLGERUNGEN
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Rolle von Diamanten im Bürgerkrieg der Zentralafrikanischen Republik. Sie untersucht, ob der Konflikt um den Zugang und die Ausbeutung der Ressource selbst oder um ein politisches Ziel geführt wird. Die Arbeit betrachtet dabei die geostrategischen und wirtschaftlichen Interessen von Großmächten und analysiert das Fallbeispiel der Zentralafrikanischen Republik, um kausale Mechanismen aufzudecken.
- Die Rolle der Ressource Diamanten im zentralafrikanischen Bürgerkrieg
- Die Motivationen der Bürgerkriegsparteien: Zugang zu Ressourcen vs. politische Ziele
- Der Einfluss von Großmächten auf den Bürgerkrieg
- Die Besonderheiten der Ressource Diamanten und deren Ausbeutung
- Der Zusammenhang zwischen Bürgerkrieg und Ressourcenreichtum
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und den Forschungsgegenstand vor. Sie beleuchtet den Kontext des Bürgerkriegs in der Zentralafrikanischen Republik und die Relevanz der Ressource Diamanten.
- Das Kapitel "Theorie" analysiert die Ursachen von Bürgerkriegen im Kontext von "low intensity conflicts". Es befasst sich mit der Bedeutung von Ressourcen für Konfliktparteien und stellt unterschiedliche Theorien zur Erklärung der Rolle von Ressourcen in Bürgerkriegen vor.
- Das Kapitel "Die Ressource Diamanten" beschreibt die besonderen Merkmale der Ressource Diamanten und deren Ausbeutung. Es geht auf den industriellen Abbau und den Handel mit Diamanten ein.
- Das Kapitel "Fallbeispiel" untersucht den Bürgerkrieg in der Zentralafrikanischen Republik und die Rolle von Diamanten im Konflikt. Es fokussiert auf die Ausbeutung der Ressource und die beteiligten Akteure.
Schlüsselwörter
Zentralafrikanische Republik, Bürgerkrieg, Diamanten, Ressourcenkonflikt, Großmächte, Interessen, "low intensity conflicts", "proxy wars", Konfliktforschung, Fallstudie, "Lootability", "grievance", "greed", "Policy Advice", "Balaka-Milizen", "Séléka-Rebellen".
- Quote paper
- Carsten Müller (Author), 2015, Ressourcenkonflikte. Die Rolle von Diamanten im zentralafrikanischen Bürgerkrieg, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/314377