Durch die fortschreitende Mediatisierung und Modernisierung treten soziale Netzwerke und das Internet per se immer weiter in den Vordergrund und in den Alltag. Noch vor einigen Jahren waren Internet und die darin implementierten sozialen Netzwerke nur ein weiteres Medium, mit dem Kommunikation und das Beziehen von Informationen möglich und erleichtert wurden.
Jedoch verdeutlicht zum Beispiel die Mobilisierung von großen Menschenmassen während den Revolutionen in den arabischen Ländern, welche Wirkung das Internet auf die Menschen besitzen kann. Es konnte nicht nur durch wenig Aufwand eine große Menschenmasse mobilisiert werden, es wurde auch die Aufmerksamkeit vom Ausland auf diesen, für die arabischen Länder, wichtigen Transformationsprozess gelenkt.
Es profitieren nicht nur Bürger von diesem technologischen Wandel, sondern auch die Politiker. Durch die große Reichweite des Internets benutzen politische Akteure dieses Medium als günstige Wahlkampfvariante.
Beispiele dafür finden sich im amerikanischen Wahlkampf im Jahr 2008 und im deutschen Bundestagswahlkampf 2009 wieder. Der derzeitige US-Präsident Barack Obama erkannte das Potential des Internets und vor allem jenes der Sozialen Netzwerke, wie z.B. Facebook, Twitter und Youtube. Circa 30 Millionen Menschen nutzten im Jahr 2008 während der amerikanischen Präsidentschaftswahlen das soziale Netzwerk Facebook. Damit hatte der damalige Präsidentschaftskandidat Barack Obama die Möglichkeit mit kostengünstigen Mitteln große Teile der amerikanischen Bevölkerung, und die für seinen Wahlkampf wichtigen Zielgruppen zu erreichen.
Nicht nur die politische Kommunikation zwischen politischen Akteuren und Wählern wurde erleichtert, auch das Wählerverhalten und die unterschiedlichen Stimmungen in der Gesellschaft konnten aufgefasst und analysiert werden.
Diese Thematik wird in der Bachelorarbeit aufgegriffen. Dabei soll die Nutzbarkeit des Internets und der sozialen Netzwerke für die politische Kommunikation und die damit zusammenhängenden demokratischen Veränderungen analysiert werden.
Es lässt sich folgende Fragestellung formulieren: Welche Auswirkungen haben die neuen Medien – die sozialen Netzwerke – und die fortschreitende Digitalisierung der Bevölkerung auf die Demokratie? Dafür wird das gewählte Themengebiet eingegrenzt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung.
- 1.1. Begriffsdefinition.
- 2. Entwicklung des E-Campaigning.
- 2.1. Entwicklung in Amerika
- 2.2. Entwicklungen in Deutschland
- 2.3.1. Amerikanisierungsthese...
- 2.3.2. Modernisierungsthese
- 2.3.3. Vergleich beider Thesen
- 3. E-Campaigning im deutschen Wahlkampf.
- 3.1. E-Campaigning während der Bundestagswahl 2009.
- 3.2. E-Campaigning während der Landtagswahl Niedersachsen 2013.
- 4. Bürgerpartizipation im Web 2.0..
- 5. Fazit..
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit untersucht die Auswirkungen des Internets und der sozialen Netzwerke auf die politische Kommunikation und die damit verbundenen demokratischen Veränderungen. Sie konzentriert sich auf den Einsatz neuer Medien im Wahlkampf, wobei sowohl die Aktivitäten von Politikern als auch die Partizipation der Bürger im Fokus stehen.
- Analyse der Nutzung des Internets und sozialer Netzwerke für politische Kommunikation.
- Bewertung der Auswirkungen der Digitalisierung auf die Demokratie.
- Untersuchung der Möglichkeiten der Bürgerpartizipation und Mobilisierung im Web 2.0.
- Beurteilung der Einflussfaktoren auf die Zugänglichkeit und Nutzung neuer Medien in unterschiedlichen Bevölkerungsschichten.
- Vergleich der Entwicklung des E-Campaigning in den USA und Deutschland.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung definiert die zentralen Begriffe der Arbeit und stellt die Forschungsfrage nach den Auswirkungen der neuen Medien auf die Demokratie. Sie skizziert den Aufbau der Arbeit und die verwendeten Methoden.
Kapitel 2 beleuchtet die Entwicklung des elektronischen Wahlkampfes, beginnend mit den frühen Anfängen in Amerika. Es werden sowohl die Amerikanisierungsthese als auch die Modernisierungsthese im Kontext des deutschen E-Campaigning analysiert.
Kapitel 3 befasst sich mit dem Einsatz des E-Campaigning während der Bundestagswahl 2009 und der Landtagswahl Niedersachsen 2013. Es werden die Aktivitäten der Parteien in den sozialen Netzwerken, die genutzten Medien und die Nutzerzahlen analysiert.
Kapitel 4 untersucht die Möglichkeiten der Bürgerpartizipation im Web 2.0 und betrachtet die Bedeutung der neuen Medien für die demokratische Debatte.
Schlüsselwörter
E-Campaigning, soziale Netzwerke, politische Kommunikation, Digitalisierung, Demokratie, Bürgerpartizipation, Wahlkampf, Mediatisierung, Amerikanisierungsthese, Modernisierungsthese.
- Quote paper
- Alexander Kerbs (Author), 2013, Wahlkampf in sozialen Netzwerken. E-Campaigning der Parteien und die demokratische Veränderung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/314637