Medien, Ethik und Moral. Essay zum Thema Medienethik


Essay, 2011

5 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe

Was meinen wir, wenn wir von Medienethik sprechen?

Um diese Frage beantworten zu können, bedarf es erst einer Erklärung der Begriffe Medien, Ethik und Moral.

Medien sind Kommunikationsmittel, meistens als Massenmedien bezeichnet. Es gibt alte und neue Medien und während zu den alten Medien Print- und Druckmedien gehören, wie Zeitungen, Bücher, Zeitschriften, audio-visuelle Medien, wie Film oder Fernsehen und audio-technische Medien, wie Radio, Kassetten, CDs, zählen zu den neuen Medien Computer, Internet, Satellit, Mobiltelefone, etc. (vgl. http://www.netzthemen. de/dachtler-watchblogger/3-von-der-medienethik-zum-ethik-kodex-fur-blogger). Diese beiden Gruppen sind die klassischen Massenmedien, doch heutzutage können nicht nur Journalisten, Reporter, Regisseure, etc. durch diese Medien mit der Gemeinschaft kommunizieren, sondern auch einfache Menschen, wie z.B. durch Websites, wie Facebook, Twitter oder diverse Blogs.

Also sind Medien Vermittler und Kommunikationsmittel zwischen allen Menschen und so erfüllen sie eine soziale Funktion (vgl. http://www.sign-lang.uni-hamburg.de/projekte/slex/seitendvd/konzepte /l52/l5289.htm).

Die Ethik ist eine Lehre vom Handeln bezüglich dem Verständnis und der Unterscheidung von gut und böse und ist weder eine Weltanschauungstheorie noch ein Religionsansatz und ist das Gegenteil von Moral (vgl. http://www.netzthemen.de/dachtler-watchblogger/3-von-der-medienethik-zum-ethik-kodex-fur-blogger).

Die Moral ist demnach ein Werte- und Normensystem mit Hilfe dessen wir entscheiden, ob etwas gut oder schlecht ist (vgl. http://www.netzthemen.de/dachtler-watchblogger/3-von-der-medienethik-zum-ethik-kodex-fur-blogger).

Die Medienethik ist also eine Reflexionstheorie der Moral, welche die Bedeutung der Medien für die Gesellschaft und die Gemeinschaft in Hinsicht auf moralische Werte und Normen hinterfragt (vgl. http://www.hdm-stuttgart.de/medienethik/definition/). Wiegerling zufolge ist die Medienethik eine Fachrichtung, die den „Zusammenhang zwischen medialem Ausdruck und menschlichem Verhalten untersucht“ und versucht „medienbedingtes Verhalten auf seine Verantwortbarkeit hin“ zu analysieren (vgl. http://www.hdm-stuttgart.de/medienethik/ definition/).

Wozu ist die Medienethik gut? Brauchen wir diese Disziplin? Ist das nicht eine gewisse Einschränkung? Wenn sich jemand äußern will, aber durch bestimmte, in der Gesellschaft etablierte, Werte davon abgehalten wird, ist das dann nicht eine Verletzung seiner demokratischen Rechte? Darf man denn alles sagen und zeigen was man denkt, oder gibt es bestimmte Grenzen, die man nicht überschreiten darf? Die Zensur wurde zwar in den meisten Ländern abgeschafft, doch es gibt immer noch einige Richtlinien nach denen sich die Produzenten richten, wie z.B. dass man einige Filme und Computerspiele Kindern nicht vermitteln darf.

Und genau dafür ist die Medienethik da. Diese Disziplin setzt sich mit den menschlichen und gesellschaftlichen Werten und Normen in Bezug auf die Medien auseinander und mit Hilfe dieser Lehre kann man entscheidet ob etwas ethisch vertretbar ist und in den Medien gezeigt werden darf oder nicht. Diese Werte und Normen halten die Produzenten davon ab bestimmte Inhalte dem Publikum zu vermitteln und agieren wie sog. Tabus. Diese Richtlinien sind nirgendwo festgehalten, weder schriftlich noch mündlich, noch in irgendeiner anderen Form, sie existieren nur in dem Werte- und Normensystem jedes einzelnen Menschen. Und die Medienethik benutzt dieses System, um die Menschen vor möglichen unethischen Inhalten zu schützen.

Doch das Problem ist, dass nach dem Veröffentlichen der Inhalte die Menschen selbst dafür verantwortlich sind, ob sie diese Inhalte empfangen wollen, wie z.B. im Fall von Filmen mit Jugendschutz: Die Herausgeber setzten einen Stempel auf die DVD, dass Jugendliche unter 16 Jahren den Film nicht schauen dürfen, aber es liegt in der Verantwortung von den Verkäufern und den Eltern, ob sie ihren Kindern erlauben diesen Film zu schauen.

Dazu kommt noch das Problem, dass Medien sich sehr schnell entwickeln und je schneller ein Medium ist, desto schwieriger ist es dieses zu kontrollieren, wie z.B. im Fall von Live-Reportagen: Die Reporter, die die Reportage senden müssen ihre Moral und ihre Ethik befragen, bevor sie etwas senden, doch bei Live-Events handelt man oft spontan und blendet seine Werte und Normen manchmal aus, so kommt es dann, dass durch das Senden dieser Inhalte Empfänger möglicherweise in negativer Hinsicht beeinflusst werden könnten.

Es gibt beinahe keine Grenzen was veröffentlicht werden darf, diese Grenzen müssen sich die Produzenten selber aufstellen und genau dazu bedarf es der Medienethik. Jeder Journalist, jeder Autor, jeder Regisseur, usw. muss sich dessen bewusst sein was er an seine Zuhörer und Zuschauer sendet und welche Wirkung diese Inhalte auf die Empfänger haben könnten und aus diesem Grund muss jeder Produzent sich mit der Theorie der Medienethik bekannt machen. Denn wenn man erst im Nachhinein merkt, dass etwas Unethisches gesendet wurde ist es dann meistens schon zu spät.

Die Medienethik ist nur eine systematische Skizze einer Theorie die sich mit der Frage des guten und schlechten Handelns beschäftigt und hat somit die Aufgabe den Bereich Medien in Bezug auf Werte und Normen zu untersuchen.

Medienethik soll also die Medieninhalte erkennen, beschreiben, definieren, ordnen, verstehen und bewerten und in Hinsicht auf die Gesellschaft steuern (vgl. http://luhmann.uni-trier.de/index.php?title=Normative_Grundlagen:_Medienethik_und_ Medienqualit%C3%A4t).

Dahingegen stellt sich die Frage nach der Verantwortung – wer ist verantwortlich, wofür ist er verantwortlich, wem gegenüber ist er verantwortlich und warum ist er verantwortlich?

Die Antwort ist im Prinzip einfach – der Produzent ist verantwortlich für die Inhalte, die er produziert gegenüber seinem Publikum in Bezug auf die gesellschaftlichen Werte und Normen.

Um auf die Frage zurückzukommen, ob wir die Medienethik brauchen, dann lautet die Antwort Ja. Wir brauchen die Medienethik, denn mit Hilfe dieser Disziplin lässt sich klären wer wem gegenüber und wofür die Verantwortung trägt und weiterhin lassen sich möglicherweise die Medieninhalte in Hinsicht auf gesellschaftliche Werte und Normen etwas einschränken.

Bibliographie:

http://www.mediaculture-online.de/Medienethik-allgemein.97.0.html

http://www.hdm-stuttgart.de/medienethik/definition/

http://www.netzthemen.de/dachtler-watchblogger/3-von-der-medienethik-zum-ethik-kodex-fur-blogger

http://www.sign-lang.uni-hamburg.de/projekte/slex/seitendvd/konzepte/l52/l5289.htm

http://luhmann.uni-trier.de/index.php?title=Normative_Grundlagen:_Medienethik_und_ Medienqualit%C3%A4t

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Ende der Leseprobe aus 5 Seiten

Details

Titel
Medien, Ethik und Moral. Essay zum Thema Medienethik
Hochschule
Universität Hildesheim (Stiftung)  (Kultur- und Medienwissenschaften)
Veranstaltung
Medientheorie
Note
1,3
Autor
Jahr
2011
Seiten
5
Katalognummer
V315038
ISBN (eBook)
9783668142411
ISBN (Buch)
9783668142428
Dateigröße
358 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
medien, ethik, moral, essay, thema, medienethik
Arbeit zitieren
Yevgeniya Marmer (Autor:in), 2011, Medien, Ethik und Moral. Essay zum Thema Medienethik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/315038

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