Einleitung
1.1 Repräsentative Demokratie und außerparlamentarische Opposition - Gegensatz oder Ergänzung?
Diese Fragestellung ist der Gegenstand dieser Hausarbeit. Welches
Verständnis haben wir heute von politischer Opposition in der parlamentarischen Demokratie? Was kann man aus den Anfängen und
dem Verlauf der „Außerparlamentarischen Opposition“ der sechziger
und siebziger Jahre im Hinblick auf die Bedeutung einer außerparlamentarischen Opposition lernen? Dazu ist es notwendig, zu
Beginn einige Begriffe zu klären bzw. zu definieren.
Demokratie wird schlagwortartig meist mit „Volksherrschaft“ oder
Volkssouveränität“ umschrieben. Das Volk, also jeder Bürger, ist
Inhaber und Träger der Staatsgewalt. Alle Staatsgewalt geht vom
Volke aus (Art. 20 II S.1 GG). Der Grundgedanke liegt darin, daß
das Volk als „Urquell“ aller staatlichen Macht und so alle Staatsbürger als gleichberechtigt angesehen werden1. Demokratie ist
demnach ihrem Wesen nach gleichberechtigte Teilnahme „aller an
allem“.
Eine Demokratie kann unmittelbar oder mittelbar sein. Das Grundgesetz
hat sich im Artikel 20 II S.2 (inWahlen und Abstimmungen)
für die mittelbare (repräsentative) und hier für die parlamentarische
Demokratie entschieden. Kennzeichnend für diese ist, daß das Parlament stellvertretend für das Volk (die Volksvertretung) Einfluß
auf Bildung und Tätigkeit der Regierung hat (parlamentarisches
Prinzip)2. Der Bundestag wählt den Bundeskanzler gemäß Art.63 I
GG mit der Mehrheit seiner Abgeordneten. Anschließend bildet
dieser die Regierung. Die anderen in den Bundestag gewählten Parteien
bilden die parlamentarische Opposition (Oppositionsfraktionen).
[...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Repräsentative Demokratie und außerparlamentarische Opposition – Gegensatz oder Ergänzung?
- Geschichtliche Entwicklung der APO
- Der Beginn
- Die große Koalition
- Die Formierung der „APO“
- Niedergang und Folgen der APO
- Der neue Aufbruch
- Konklusion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der außerparlamentarischen Opposition in Deutschland und untersucht deren historische Entwicklung, insbesondere im Kontext der 1960er und 1970er Jahre. Ziel ist es, das Verhältnis zwischen repräsentativer Demokratie und außerparlamentarischer Opposition zu analysieren und die Bedeutung einer außerparlamentarischen Opposition im Rahmen der parlamentarischen Demokratie zu erforschen.
- Die Entwicklung und die Rolle der außerparlamentarischen Opposition in Deutschland
- Der Zusammenhang zwischen repräsentativer Demokratie und außerparlamentarischer Opposition
- Die Bedeutung von Protest und Gewalt im Kontext der außerparlamentarischen Opposition
- Die Integration von außerparlamentarischen Bewegungen in den politischen Prozess
- Die historische Bedeutung der APO für die deutsche Politik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Fragestellung der Hausarbeit vor und definiert die Begriffe Demokratie und parlamentarische Opposition.
Das Kapitel über die geschichtliche Entwicklung der APO beginnt mit den ersten Protestbewegungen der 1950er Jahre und beleuchtet den Einfluss der „Ohne Mich“-Bewegung und der Paulskirchenbewegung. Es analysiert die Entstehung der APO im Kontext der „Großen Koalition“ und die Bedeutung der APO für die deutsche Politik der 1960er und 1970er Jahre.
Das Kapitel „Der neue Aufbruch“ behandelt die Relevanz und die Herausforderungen der außerparlamentarischen Opposition in der heutigen Zeit.
Schlüsselwörter
Außerparlamentarische Opposition, APO, Repräsentative Demokratie, Protest, Gewalt, Integration, politische Opposition, parlamentarische Demokratie, Bürgerrechte, Grundgesetz, Meinungsfreiheit, Studentenbewegung, 68er-Bewegung, Politische Kultur, Deutschland
- Quote paper
- Lutz Zimmermann (Author), 2001, Außerparlamentarische Opposition in Deutschland ´Zwischen Protest, Gewalt und Integration´, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/3152