Die Invasion von nicht-heimischen Arten infolge menschlicher Aktivitäten wie Handel, Transport und Verkehr gilt weltweit als zweitwichtigste Ursache für den Verlust biologischer Vielfalt. Die Bekämpfung invasiver Arten stellt daher eine wichtige Herausforderung für den Naturschutz dar und mündete in der internationalen Konvention über die biologische Vielfalt (Convention on Biological Diversity CBD), die im Rahmen von Forschungsprojekten zu nationalen Handlungsanweisungen und Ratgebern weiterentwickelt wurde.
Inwieweit die Beweidung als Alternative zu klassischen Methoden des Neophytenmanagements bestehen kann, soll in der vorliegenden Arbeit genauer analysiert werden.
Denn trotz aller Bemühungen der letzten Jahrzehnte, herrscht unter vielen Wissenschaftlern die Meinung, dass das Management invasiver Arten noch immer unzureichend sei. Lediglich 17 Prozent aller erfassten Projekte werden als erfolgreich eingestuft. Es stellt sich daher die Frage, warum so ein geringer Prozentsatz der Projekte als Erfolg bewertet wird, wie die einzelnen Managementmethoden zu bewerten sind und welche Parameter geändert werden müssten, um ihnen im Rahmen der Bekämpfung von invasiven Neophyten zum Erfolg zu verhelfen.
Im Zusammenhang mit den verschiedenen chemischen und mechanischen Methoden des Managements wurde in den letzten Jahren auch Beweidung als mögliche Alternative zu klassischen Methoden der Bekämpfung diskutiert. Die Beweidung gilt als älteste bekannte Form der Landschaftsnutzung mit einer weitreichenden Bedeutung für die Herausbildung der heutigen Kulturlandschaften. In diesem Zusammenhang wird insbesondere die extensive (geringer Viehbesatz/Fläche) Beweidung heutzutage als Methode zur Erhaltung und Wiederherstellung bedrohter Ökosysteme erfolgreich eingesetzt. Auch für das gezielte Management von invasiven Neophyten ist Beweidung interessant und wurde bereits in verschiedenen Projekten verwendet. Dabei konnte gezeigt werden, dass sich Weidevieharten aufgrund ihrer spezifischen Verhaltensmuster und Nahrungspräferenzen zur Reduktion bestimmter Pflanzen oder Pflanzenfamilien eignen.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Einleitung
- Ziel der Arbeit
- Neophyten: Bereicherung und Bedrohung einheimischer Arten
- Ausbreitungswege von Neophyten
- Rechtliche Grundlagen des Managements von invasiven Arten durch Beweidung und andere Maßnahmen
- Neophyten in Deutschland: Vorstellung einiger Arten
- Japanischer Staudenknöterich (Fallopia japonica, reynoutria spp.)
- Robinie (Robinia pseudoaccacia)
- Späte Traubenkirsche (Prunus serotina)
- Staudenlupine (Lupinus polyphyllus)
- Topinambur (Helianthus tuberosus)
- Riesenbärenklau (Heracleum mantegazzianum)
- Beifuß-Ambrosie (Ambrosia artemisiifolia)
- Beweidung als Methode des LandschaftsSchutzes
- Weideverfahren
- Effekte der Beweidung auf die Vegetation und den Boden
- Tierarten
- Schafe
- Ziegen
- Esel
- Schweine
- Rind
- Das Management von invasiven Arten durch Beweidung und andere Methoden
- Neophyten als Nahrungsquelle für Weidevieh
- Einfluss des Standortes auf die Wahl der Beweidung
- Vergleichende Studien von Beweidung und anderen Managementmethoden zur Bekämpfung von Neophyten
- Die Bekämpfung des Riesenbärenklaus durch Beweidung
- Die Beweidung des japanischen Staudenknöterichs
- Topinamburbekämpfung durch Schweine
- Beweidung der Staudenlupine durch Schafe, Ziegen, Pferde und Esel
- Gehölzverbiss durch Ziegen, Rinder und Pferde beim Management der spätblühenden Traubenkirsche
- Abschliessende Bewertung der Beweidung als Managementmethode für Neophyten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die Arbeit untersucht die Rolle der Beweidung im Management invasiver Pflanzenarten, auch bekannt als Neophyten. Sie analysiert die Eignung von Weidetieren zur Eindämmung des Ausbreitungspotenzials dieser Arten und bewertet die Effizienz von Beweidungsmaßnahmen im Vergleich zu anderen Bekämpfungsmethoden.
- Ausbreitung von Neophyten und deren ökologische Auswirkungen
- Rechtliche Rahmenbedingungen für das Management invasiver Arten
- Beweidungsverfahren und deren Effekte auf Vegetation und Boden
- Neophyten als Nahrungsquelle für Weidetiere und die Auswahl geeigneter Tierarten
- Vergleichende Studien zur Wirksamkeit von Beweidung im Vergleich zu anderen Managementmethoden
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Die Einleitung führt in die Thematik der invasiven Pflanzenarten und deren Management ein und stellt die Zielsetzung der Arbeit dar. Kapitel 3 beleuchtet die Ausbreitungswege von Neophyten, deren rechtliche Regulierung und stellt wichtige Arten in Deutschland vor. Kapitel 4 widmet sich der Beweidung als Methode des LandschaftsSchutzes und untersucht die Effekte von Weideverfahren auf Vegetation und Boden sowie die Eignung verschiedener Tierarten. Kapitel 5 befasst sich mit dem Einsatz der Beweidung im Management von Neophyten, analysiert die Eignung von Neophyten als Nahrungsquelle für Weidetiere und vergleicht die Effektivität von Beweidung mit anderen Managementmethoden.
Schlüsselwörter (Keywords)
Neophyten, invasive Pflanzenarten, Beweidung, Management, LandschaftsSchutz, Weideverfahren, Vegetationsentwicklung, Bodenökologie, Tierarten, Schafe, Ziegen, Esel, Schweine, Rinder, vergleichende Studien, Bekämpfung, Naturschutz.
- Quote paper
- Minou Buchweitz (Author), 2015, Das Management invasiver Pflanzen. Die Beweidung als Methode zur Bekämpfung nicht-heimischer Arten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/315230