Lessings "Emilia Galotti" gilt als der Prototyp des bürgerlichen Trauerspiels. Inwieweit jedoch ist es möglich, das Schema des Trauerspiels auch auf Goethes "Clavigo" anzuwenden?
Dazu soll zunächst erläutert werden, was unter einem bürgerlichen Trauerspiel zu verstehen ist und welche Entwicklungen es vollzogen hat. Anschließend soll das Drama "Emilia Galotti" in seiner Qualität als bürgerliches Trauerspiel untersucht werden, um abschließend die eingangs gestellte Frage zu beantworten.
Der Name des bürgerlichen Trauerspiels ist Programm: ‚bürgerlich‘ sind die Protagonisten und die Probleme, die in tragischer Form dargestellt werden. Bislang war die Tragödie für den Adel reserviert, für die Darstellung der Bürger war die Komödie vorgesehen. Im Zusammenhang mit dem aufstrebenden Bürgertum im 18. Jahrhundert sollte sich dies nun ändern. In dieser ersten Phase war das bürgerliche Trauerspiel geprägt von der moralischen Selbstvergewisserung des Bürgertums, von bürgerlichen Tugendproklamationen und der Darstellung adliger Willkür. Die zweite Phase wandte sich mehr den Konflikten innerhalb des Bürgertums selbst zu.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Einleitung
- Die Theorie des bürgerlichen Trauerspiels
- Entstehung des bürgerlichen Trauerspiels
- Die Dramentheorie Lessings
- Definition des Begriffs „Bürgerlich“
- Entwicklung des bürgerlichen Trauerspiels
- Lessings Emilia Galotti
- Der Ständekonflikt: „Bürgerlich versus Adlig“
- Der Ständekonflikt anhand der Figurenkonstellation
- Der Ständekonflikt anhand der Handlungsorte
- Goethes Clavigo
- Die Figurenkonstellationen im Vergleich zu Emilia Galotti
- Clavigo und dessen innerer Konflikt
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die vorliegende Arbeit untersucht die Tragödien „Emilia Galotti“ von Lessing und „Clavigo“ von Goethe im Kontext des bürgerlichen Trauerspiels. Ziel ist es, zu erforschen, inwieweit das Schema des bürgerlichen Trauerspiels auf beide Werke anwendbar ist und welche Besonderheiten sich bei der Anwendung des Schemas auf „Clavigo“ ergeben.
- Das bürgerliche Trauerspiel als Genre
- Die Dramentheorie Lessings und ihre Anwendung auf „Emilia Galotti“
- Der Ständekonflikt in „Emilia Galotti“ und „Clavigo“
- Die Charakterisierung der Figuren in beiden Dramen
- Die Entwicklung des bürgerlichen Trauerspiels im 18. Jahrhundert
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Die Einleitung führt in die Thematik des bürgerlichen Trauerspiels und die beiden untersuchten Dramen, „Emilia Galotti“ und „Clavigo“, ein. Es wird die Fragestellung formuliert, ob das Schema des Trauerspiels auf beide Werke anwendbar ist.
Kapitel 2 befasst sich mit der Theorie des bürgerlichen Trauerspiels. Es werden die Entstehung des Genres, Lessings Dramentheorie und die Definition des Begriffs „Bürgerlich“ erläutert. Zudem wird die Entwicklung des bürgerlichen Trauerspiels in verschiedenen Phasen beschrieben.
Kapitel 3 untersucht Lessings „Emilia Galotti“ als Beispiel für das bürgerliche Trauerspiel. Der Fokus liegt auf dem Ständekonflikt zwischen „Bürgerlich“ und „Adlig“ sowie dessen Darstellung durch die Figurenkonstellation und die Handlungsorte.
Kapitel 4 befasst sich mit Goethes „Clavigo“. Die Figurenkonstellationen werden im Vergleich zu „Emilia Galotti“ betrachtet, und Clavigos innerer Konflikt wird analysiert.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem bürgerlichen Trauerspiel, der Dramentheorie Lessings, dem Ständekonflikt, der Figurenkonstellation, dem inneren Konflikt und der Entwicklung des Genres im 18. Jahrhundert. Die beiden untersuchten Dramen sind „Emilia Galotti“ von Lessing und „Clavigo“ von Goethe.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2011, Das bürgerliche Trauerspiel. Lessings "Emilia Galotti" und Goethes "Clavigo", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/315270