Die Arbeit behandelt die Bewertung von Rückstellungen in der Handels- und Steuerbilanz.
Durch das BilMoG wurde die Bewertung von Rückstellungen neu geregelt. Ausgangspunkt jeder Bewertung ist nun der Erfüllungsbetrag, wonach künftige Preis- und Kostenänderungen zu berücksichtigen sind. Folglich kommt es nun handelsrechtlich nicht mehr auf die Verhältnisse am Bilanzstichtag an. Zudem sind Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr zwingend abzuzinsen.
Die grundlegenden handelsrechtlichen Bewertungsmaßgaben für Rückstellungen finden sich in § 253 Abs. 1 S.2 (vernünftige kaufmännische Beurteilung, Erfüllungsbetrag) und Abs. 2 S. 1 HGB (Abzinsungspflicht für langfristige Rückstellungen).
Handelsrechtlich sind Rückstellungen in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags anzusetzen. Dies gilt grundsätzlich auch für die steuerrechtliche Bewertung, wenn das Steuerrecht keine eigenständige Regelung vorsieht. Rückstellungen für ungewisse Verbindlichkeiten sind mit dem als Anschaffungskosten/Herstellungskosten geltenden Erfüllungsbetrag/Rückzahlungsbetrag anzusetzen. Dies gilt nur, wenn der Teilwert nicht höher ist, ansonsten ist der Teilwert zu bilanzieren.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Einleitung
- Begriff und Auswirkungen der Rückstellungsbildung
- Bewertungskriterien für Rückstellungen der Höhe nach
- Handelsrecht
- Einzel- und Pauschalbewertung
- Vernünftige kaufm. Beurteilung
- Erfüllungsbetrag
- Schätzung und Schätzintervall
- Bestimmung der Restlaufzeit
- Berücksichtigung von Preis- und Kostenänderungen
- Vollkosten- oder Teilkostenansatz
- Wertpapiergebundene Pensionszusagen
- Abzinsung
- Auflösung von Rückstellungen
- Steuerrecht
- Rückstellungen für gleichartige Verpflichtungen
- Geldleistungsverpflichtungen
- Bewertung von Sachleistungsverpflichtungen
- Kosten- und Preisänderungen
- Restlaufzeit
- Abzinsung
- Auflösung von Rückstellungen
- Tabellarische Gegenüberstellung der Bewertungskriterien
- Handelsrecht
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die Arbeit setzt sich zum Ziel, die Bewertung von Rückstellungen im handels- und steuerrechtlichen Kontext umfassend darzustellen und zu analysieren. Dabei werden die wichtigsten Bewertungskriterien für die Höhe der Rückstellungen betrachtet und miteinander verglichen.
- Begriff und rechtliche Grundlagen der Rückstellungsbildung
- Bewertungskriterien im Handelsrecht
- Bewertungskriterien im Steuerrecht
- Gegenüberstellung der Bewertungskriterien im Handels- und Steuerrecht
- Praktische Bedeutung von Rückstellungen in der Bilanzierung
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Das erste Kapitel widmet sich der Einleitung und erläutert die historische Entwicklung des Rückstellungsbegriffs sowie seine Bedeutung in der Bilanzierung. Im zweiten Kapitel wird der Begriff der Rückstellung definiert und auf die Auswirkungen ihrer Bildung eingegangen. Das dritte Kapitel behandelt die Bewertungskriterien für Rückstellungen der Höhe nach im Handelsrecht und im Steuerrecht. Es werden die wichtigsten Unterschiede zwischen den beiden Rechtsordnungen herausgearbeitet und die relevanten Rechtsnormen erläutert. Abschließend wird im vierten Kapitel die praktische Relevanz von Rückstellungen in der Bilanzierung beleuchtet und der quantitative Umfang dieser Bilanzposten dargestellt.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die Arbeit befasst sich mit dem Thema Rückstellungen und fokussiert dabei auf die Bewertungskriterien im Handels- und Steuerrecht. Zentrale Begriffe sind Rückstellungsbildung, Bewertung der Höhe nach, handelsrechtliche Bewertungskriterien, steuerrechtliche Bewertungskriterien, Abzinsung, Restlaufzeit, Schätzung und Schätzintervall, sowie die praktische Bedeutung von Rückstellungen in der Bilanzierung.
- Arbeit zitieren
- B.A. Sebastian Lindstadt (Autor:in), 2011, Die Bewertung von Rückstellungen in der Handels- und Steuerbilanz, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/315282