Seit Jahren ist zu beobachten, dass die Mieten vor allem in den Ballungszentren stärker ansteigen. Die Gründe für den Mietanstieg sind vielfältig. Zum einen steigert die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) beispielsweise die Attraktivität von Immobilien für Investoren. Zum anderen führt die Landflucht dazu, dass die Nachfrage nach Wohnungen steigt und das Angebot sinkt. Auch die Gentrifizierung ist ein Faktor, der nicht zu vernachlässigen ist. Diese Entwicklung führt dazu, dass einkommensschwächere Haushalte stärker belastet werden und bezahlbarer Wohnraum knapper wird. Dementsprechend ist der Wunsch der Bevölkerung und der Politik Gegenmaßnahmen zu ergreifen immer weiter in den Vordergrund gerückt. Die Bundes-regierung hat im Jahr 2013 auf diese Situation reagiert und ein Gesetz zur Mietrechtsnovellierung vorgeschlagen.
Das Gesetz „Dämpfung des Mietanstiegs“ beinhaltet verschiedene Instrumente zur Regulierung des Wohnungsmarktes. Neben des Bestellerprinzips bei der Wohnungsvermittlung wurde auch die Mietpreisbremse eingeführt. Die Bundesregierung möchte hierdurch eine hohe Wohn- und Lebensqualität erreichen. Damit einher geht die Sicherstellung von bezahlbarem Wohnen.
Die Mietpreisbremse ist seit dem 01.Juni 2015 in einigen Bundesländern in Kraft getreten. Hierbei wird die Mieterhöhung bei der Wiedervermietung auf maximal 10% der ortsüblichen Vergleichsmiete beschränkt. Inwieweit die Ziele der Bundesregierung in diesem kurzen Zeitraum erreicht wurden, lässt sich nicht quantifizieren. Dennoch könnten erste Auswirkungen durch die Mietpreisbremse, in Form von sinkenden oder stagnierenden Mieten, festgestellt werden. Ob die Veränderungen in diesem Zeitraum auf diese Mietpreisbegrenzung zurückzuführen ist, soll in dieser Seminararbeit untersucht werden.
Damit die Wirkungsmechanismen der Mietpreisbremse nachvollzogen werden können, ist zunächst darzulegen, woraus sich der Mietpreis ergibt. In diesem Zusammenhang wird erklärt, wie sich die Festsetzung des Mietpreises auswirkt. Im Anschluss wird der Gesetzentwurf der Bundesregierung betrachtet. Dazu werden die politischen Hintergründe, die zur Mietpreisbremse geführt haben sowie deren möglichen Folgen thematisiert. Darauf folgt der empirische Teil der Seminararbeit. Darin werden die Mietpreisdaten von neun deutschen Städten aufgeführt, ausgewertet und die Ergebnisse präsentiert. Im letzten Teil wird ein abschließendes Fazit gezogen.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Einleitung
- Theoretische Hintergründe zur Mietpreisbildung am Wohnungsmarkt
- Theorie der Mietpreisbildung
- Theorie der Mietpreisbindung
- Das Mietnovellierungsgesetz der Bundesregierung
- Politische Argumente für den Eingriff in den Wohnungsmarkt
- Umsetzung im Mietnovellierungsgesetz
- Ziel und mögliche Folgen der Mietpreisbremse
- Empirische Analyse
- Datenerhebung
- Lineare Regressionsanalyse
- Untersuchung der Wirksamkeit der Mietpreisbremse
- Ansatz 1: Zeitreihendatenanalyse
- Ansatz 2: Zeitreihendatenanalyse mit dichotomer Variable
- Ansatz 3: Paneldatenanalyse
- Ergebnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Seminararbeit untersucht die Auswirkungen der Mietpreisbremse auf den deutschen Wohnungsmarkt. Ziel ist es, die Wirksamkeit der Mietpreisbremse im Hinblick auf die Senkung der Mietpreise zu analysieren und die Auswirkungen auf Angebot und Nachfrage im Wohnungsmarkt zu beleuchten.
- Theorie der Mietpreisbildung und Mietpreisbindung
- Politische Hintergründe und Ziele der Mietpreisbremse
- Empirische Analyse der Mietpreisentwicklung
- Bewertung der Wirksamkeit der Mietpreisbremse
- Mögliche Folgen der Mietpreisbremse für den Wohnungsmarkt
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Die Einleitung gibt einen Überblick über die aktuelle Situation auf dem deutschen Wohnungsmarkt und beleuchtet die Gründe für den steigenden Mietpreis. Sie führt die Mietpreisbremse als Reaktion der Bundesregierung auf diese Entwicklung ein und skizziert den Aufbau der Seminararbeit.
Das Kapitel "Theoretische Hintergründe zur Mietpreisbildung am Wohnungsmarkt" erläutert die Grundlagen der Mietpreisbildung und -bindung. Es werden die Faktoren, die die Mietpreisbildung beeinflussen, sowie die kurz- und langfristigen Folgen der Mietpreisbindung dargestellt.
Das Kapitel "Das Mietnovellierungsgesetz der Bundesregierung" befasst sich mit der Mietpreisbremse als Instrument zur Regulierung des Wohnungsmarktes. Es werden die politischen Argumente für den Eingriff in den Wohnungsmarkt, die Umsetzung der Mietpreisbremse und die möglichen Folgen für den Wohnungsmarkt erläutert.
Das Kapitel "Empirische Analyse" analysiert die Mietpreisentwicklung in neun deutschen Städten und untersucht die Wirksamkeit der Mietpreisbremse. Die Analyse umfasst verschiedene Ansätze, wie z.B. Zeitreihendatenanalyse und Paneldatenanalyse, um die Auswirkungen der Mietpreisbremse auf die Mietpreisentwicklung zu untersuchen.
Schlüsselwörter (Keywords)
Mietpreisbremse, Mietpreisbildung, Mietpreisbindung, Wohnungsmarkt, Angebot und Nachfrage, Empirische Analyse, Zeitreihendatenanalyse, Paneldatenanalyse, Mietpreisentwicklung, Politische Regulation, Wohnungspolitik.
- Quote paper
- Jan-Bernd Sandkuhle (Author), Hauke Oltmanns (Author), 2015, Mietpreisbildung am Wohnungsmarkt. Auswirkungen der Mietpreisbremse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/315484