Wissenschaft, Wirtschaft und Politik thematisieren seit längerer Zeit die Risiken der Moderne. Die negativen Auswirkungen der Zivilisationsrisiken, die eine in vielen Bereichen fortschreitende technische Entwicklung mit sich brachten. Eine Sichtweise richtet den Fokus auf örtlich begrenzte, gegebene und in natürlichen Katastrophen vorkommende ökologische Risiken. Ein anderer Fokus richtet sich auf die zunehmend als Bedrohung der menschlichen Gesellschaft und jedes Einzelnen wahrgenommenen ökologischen Risiken, die als Folgen der wissenschaftlich-technischen Weiterentwicklung auftreten. Im Unterschied zu ersteren Risiken sind diese, aus der Kombination von technischem Wissen und wirtschaftlicher Nutzenrechnung, von Menschen geschaffene Zivilisationsrisiken.
Diese Arbeit möchte die Perspektive auf die von Menschen gemachten ökologischen Risiken richten und diese in zwei soziologischen Theorien, der Systemtheorie von Niklas Luhmann und der Modernisierungstheorie der Risikogesellschaft von Ulrich Beck, analysieren. In den Kapiteln zwei und drei sollen die beiden Theorien beleuchtet und jeweils die relevanten Aussagen zu ökologischen Risiken herausgearbeitet werden. Dabei sollen insbesondere die gesellschaftlichen Bereiche Politik, Wirtschaft und Wissenschaft im Fokus stehen. In einem weiteren Schritt folgt die Gegenüberstellung der Aussagen, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu verdeutlichen.
Die Begrifflichkeit der Ökologie ist nicht eindeutig definiert. Mit einem ersten Versuch einer Definition von HAECKEL wird unter Oecologie, die gesamte Wissenschaft von Beziehungen des Organismus zur umgebenden Außenwelt bezeichnet. Daraus könnte sich als Definition für Ökologie in der Soziologie, die Lehre von Wechselbeziehung zwischen Mensch und seiner umgebenen Außenwelt oder als Interaktionen zwischen Gesellschaft/ Mensch zur Umwelt/Natur, ergeben.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- 1. Einleitung
- 2. Ökologische Risiken: Die Perspektive von Niklas Luhmann
- 2.1 Risiken der speziellen Kommunikation
- 2.2 Eingeschränkte Resonanzfähigkeit
- 2.2.1 Wissenschaft
- 2.2.2 Wirtschaft
- 2.2.3 Politik
- 2.5 Umgang mit ökologischen Risiken
- 3. Ökologische Risiken: Die Perspektive von Ulrich Beck
- 3.1 Die Zwangslage der zweiten Moderne
- 3.2 Teilsysteme in der Gefahrengesellschaft
- 3.2.1 Wissenschaft zur Erklärung
- 3.2.2 Politik zur Entscheidung
- 3.2.3 Wirtschaft zur Vollstreckung
- 3.3 (Un-)Verantwortlichkeiten
- 3.4 Umgang mit ökologischen Risiken
- 4. Zusammenfassung
- 4.1 Theoriegemeinsamkeiten
- 4.2 Theorieunterschiede
- 4.3 Fazit
- 5. Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die Arbeit untersucht die Perspektive auf ökologische Risiken in der Systemtheorie von Niklas Luhmann und der Modernisierungstheorie der Risikogesellschaft von Ulrich Beck. Sie analysiert die relevanten Aussagen beider Theorien und betrachtet die gesellschaftlichen Bereiche Politik, Wirtschaft und Wissenschaft im Fokus. Der Text zielt darauf ab, Gemeinsamkeiten und Unterschiede beider Theorien zu verdeutlichen.
- Ökologische Risiken in der Systemtheorie von Niklas Luhmann
- Ökologische Risiken in der Risikogesellschaftstheorie von Ulrich Beck
- Die Rolle von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft im Umgang mit ökologischen Risiken
- Gemeinsamkeiten und Unterschiede beider Theorien
- Die Bedeutung von Kommunikation und Komplexität im Kontext ökologischer Risiken
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Kapitel 2 beleuchtet die Perspektive von Niklas Luhmann auf ökologische Risiken. Es wird die Funktionsweise der Systemtheorie und die spezielle Kommunikation in Teilsystemen erläutert. Die begrenzte Resonanzfähigkeit von Teilsystemen im Hinblick auf ökologische Risiken wird diskutiert. Das Kapitel beschreibt den Umgang mit ökologischen Risiken aus Luhmanns Sicht.
Kapitel 3 konzentriert sich auf die Risikogesellschaftstheorie von Ulrich Beck. Es wird die Zwangslage der zweiten Moderne und die Ausdifferenzierung von Teilsystemen in der Gefahrengesellschaft analysiert. Das Kapitel beleuchtet die Rolle von Wissenschaft, Politik und Wirtschaft im Umgang mit ökologischen Risiken und die Frage nach (Un-)Verantwortlichkeiten.
Schlüsselwörter (Keywords)
Systemtheorie, Risikogesellschaft, ökologische Risiken, Kommunikation, Komplexität, Teilsysteme, Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Modernisierung, Gefahrengesellschaft, Umwelt, Natur, Zivilisationsrisiken, Autopoiesis, Resonanzfähigkeit, (Un-)Verantwortlichkeiten.
- Arbeit zitieren
- Gerhard S. Müller (Autor:in), 2008, Systemtheorie und Risikogesellschaft. Ein Vergleich mit Perspektive auf ökologische Risiken, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/315491