Über Rudolf Carnap. Überwindung der Metaphysik durch logische Analyse der Sprache


Hausarbeit (Hauptseminar), 2013

11 Seiten, Note: 1,6

Anonym


Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung
Autor und Werk
Charakterisierung des Aufsatzes

2. „Überwindung der Metaphysik durch logische Analyse der Sprache“
Überblick
Schritt 1: Viele Sätze der Metaphysik sind sinnlos
Fehler in der Wortbedeutung
Fehler der Syntax
Schritt 2: Alle Sätze der Metaphysik sind sinnlos
Schritt 3: In der Metaphysik kann es niemals sinnvolle Sätze geben
Folgen für die Metaphysik
Die neue Aufgabe der Philosophie
Was bleibt von der Metaphysik?

3. Schlussbetrachtung

Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Autor und Werk

Rudolf Carnap wurde 1891 in Wuppertal Ronsdorf geboren und starb 1970 in Santa Monica, Kalifornien. In Barmen ist er zur Schule gegangen, in Jena und Freiburg studierte er Mathematik, Physik und Philosophie. Formale Darstellungen waren ihm also von Anfang an geläufig.[1]

In Carnaps Anfangszeit, vor allem in Jena, ist er philosophisch dem Neukantianismus zuzuordnen. Mit einer Dissertation über „Der Raum. Ein Beitrag zur Wissenschaftslehre“ promovierte er 1921 bei Bruno Bauch in Jena. Ab 1926 lehrte Carnap dann als Privatdozent in Wien, bis er von 1931 an als außerordentlicher Professor für Naturphilosophie in Prag tätig war. In diesem Zeitraum entwickelten sich seine Kontakte unter anderem zu Moritz Schlick, Otto Neurath und Ludwig Wittgenstein. Gegen Ende 1935 musste Carnap jedoch vor dem voran schreitenden Nationalsozialismus nach Amerika fliehen wo er letztendlich 1954 als Professor für Philosophie Nachfolger Hans Reichenbachs in Los Angeles wurde, den er bereits 1924 auf einer Tagung in Erlangen kennen gelernt hat. Bis zu seinem Tod ist er zu einem der einflussreichsten Philosophen der Vereinigten Staaten avanciert.

Der Sprachphilosoph, Logiker und Wissenschaftstheoretiker Carnap gilt als ein herausragender Vertreter des Wiener Kreises, einer Diskussionsrunde welche 1925 entstanden ist, an der bekannte Persönlichkeiten wie Schlick, Neurath, Hans Hahn, Herbert Feigl und Kurt Gödl teilnahmen. Die vorstehende Meinung ist bekannt als logischer Empirismus oder auch logischer Positivismus. Diese Denkrichtung steht in der Tradition des klassischen Empirismus, nach welchem Erkenntnis nur auf Erfahrung oder aber auf analytischen Voraussetzungen beruht. In Weiterentwicklung dazu beschäftigt sich der logische Empirismus vornehmlich mit der Sprache unter dem Ziel, durch eine logische Analyse der Sprache philosophische Probleme zu lösen und auf die empirische Wissenschaften ausweiten zu können.[2]

Carnaps eigene philosophische Tätigkeit lässt sich in drei Phasen unterteilen. Nach der Grundlegung der Positionen des logischen Empirismus ( „Der logische Aufbau der Welt“, 1928) widmet er sich der der Konstruktion formaler Sprachen mit dem Ziel, größere Klarheit bei der Formulierung wissenschaftlicher und philosophischer Probleme zu ermöglichen („Logische Syntax der Sprache“, 1934), bevor er sich mit dem Problem der Induktion beschäftigte („Induktive Logik und Wahrscheinlichkeit“, 1959).[3]

Charakterisierung des Aufsatzes

Die Abhandlung „Überwindung der Metaphysik durch logische Analyse der Sprache“, welche 1931 in der Zeitschrift „Erkenntnis“ erschien, gilt heute als eine der bedeutendsten Aufsätze Analytischer Philosophie. In ihr entwickelt Carnap das Programm des logischen Empirismus weiter, das er hauptsächlich in seiner Habilitationsschrift „Der logische Aufbau der Welt“ (1928) und in „Scheinprobleme in der Philosophie. Das Fremdpsyche und der Realismus Streit“ (1928) entworfen hat. Der „Aufbau“ stellt Carnaps ersten Versuch dar, die Position des logischen Empirismus zu realisieren. In ihm findet sich zudem seine erste Metaphysikkritik.[4] In „Scheinprobleme“ formuliert Carnap einen Vorläufer des Sinnkriteriums und stellt hier bereits seine radikale These auf, dass Sätze, die über die Empirie hinausgehen, sinnlos sind.[5]

2. „Überwindung der Metaphysik durch logische Analyse der Sprache“

Überblick

Carnap ging es in „Scheinprobleme“ noch darum die Metaphysik mithilfe von erkenntnistheoretischen Argumenten zu widerlegen, doch in der „Überwindung“ tritt er mit den Anspruch auf, diese durch die Mittel der Logik ihrer Sinnlosigkeit zu entlarven und letztendlich diese sogar zu „überwinden“

Um dies einzulösen zeigt Carnap zunächst nur beispielhaft die Sinnlosigkeit einiger metaphysischer Sätze, und schlussendlich die Sinnlosigkeit aller metaphysischen Aussagen. Als Einstieg stellt er Kriterien auf unter denen ein Satz erst sinnvoll wird und zeigt anschließend, das die Sätze der Metaphysik diese Kriterien nicht erfüllen. In seinem letzten Schritt zeigt Carnap, dass es gar keine sinnvollen metaphysischen Sätze geben kann.

Schritt 1: Viele Sätze der Metaphysik sind sinnlos

Eine Wortreihe „die […] gar keinen Satz bildet“[6] nennt Carnap Scheinsatz. Diese Sätze besitzen zwar grammatikalisch keine Fehler und doch drückt dieser „weder einen bestehenden noch einen nicht bestehenden Sachverhalt“[7] aus.

Für Carnap konstituiert sich Sprache aus Wörtern und deren Syntax. Wenn in einem Satz ein Wort vorkommt, welches keine Bedeutung hat, oder aber die Wörter auf syntaxwidrige Weise miteinander verknüpft sind, so ist dies ein Scheinsatz.[8]

[...]


[1] Vgl. Mormann (2000), 13-37, 215.

[2] Vgl. Demmerling (2003).

[3] Vgl. ebd.

[4] Vgl. Mormann, 68.

[5] Vgl. Demmerling (1999).

[6] Carnap, 220.

[7] Carnap. 228.

[8] Carnap, 220.

Ende der Leseprobe aus 11 Seiten

Details

Titel
Über Rudolf Carnap. Überwindung der Metaphysik durch logische Analyse der Sprache
Hochschule
Bergische Universität Wuppertal  (Philosophie)
Note
1,6
Jahr
2013
Seiten
11
Katalognummer
V315715
ISBN (eBook)
9783668150362
ISBN (Buch)
9783668150379
Dateigröße
826 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
über, rudolf, carnap, überwindung, metaphysik, analyse, sprache
Arbeit zitieren
Anonym, 2013, Über Rudolf Carnap. Überwindung der Metaphysik durch logische Analyse der Sprache, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/315715

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