Gibt es einen neuen Positivismusstreit, wie er bereits in den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts aufflammte? Hat dieses Thema in der heutigen Zeit des einundzwanzigsten Jahrhunderts überhaupt Relevanz? Zumal der Positivismusstreit im letzten Jahrhundert ausgetragen wurde. Der junge Adorno kritisierte im 20. Jahrhundert die Konzeption der reinen Logik des Wiener Kreises. Adorno wie auch Habermas, um zwei wichtige zu nennen, vertraten die Seite der Frankfurter Schule und der damit in Verbindung stehenden kritischen Theorie. Auf der anderen Seite waren die Vertreter des Positivismus, unter anderem Popper und Albert, welche den kritischen Rationalismus repräsentieren. Auf deren Argumentationen werde ich bei der Begriffsklärung im nächsten Kapitel näher erläutern.
Dazu ist zu sagen, dass dieser Streit nicht zu einem gemeinsamen Konsens geführt hat. Es war eher eine Offenlegung der Argumentation, was wissenschaftlich ist und was nicht. Was spricht für den kritischen Rationalismus und was für die kritische Theorie. Seitdem ist der Streit beigelegt worden, aber auch heute gibt es Anlässe an denen es sich lohnt anzuknüpfen. Ein Beispiel, an dem ich versuche beide Positionen des Positivismusstreites in heutiger Sicht darzustellen, wird die Pisa-Studie sein. Ist der Reduktionismus ausreichend, um wissenschaftlich verifizierbare Aussagen zu erhalten? Hat des Szientismus gesiegt? Ist ein neuer Positivismusstreit fällig? Diese Fragen werden im Folgenden Gegenstand meiner Hausarbeit sein.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- I. Einleitung in die Thematik.
- II. Kritischer Rationalismus und kritische Pädagogik.
- 1. Reduktionismus und Wertzuschreibung
- 2. Methodik: Objektivität und Subjektivität
- III. Neuer Positivismusstreit?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die Hausarbeit befasst sich mit dem Positivismusstreit und untersucht, ob dieser in der heutigen Zeit noch relevant ist. Dabei werden die Argumentationen des kritischen Rationalismus und der kritischen Pädagogik beleuchtet. Ziel ist es, die beiden Positionen anhand der PISA-Studie zu diskutieren und zu bewerten, inwiefern der Reduktionismus für wissenschaftlich verifizierbare Aussagen ausreichend ist.
- Kritische Analyse des Positivismusstreits im Kontext aktueller wissenschaftlicher Debatten
- Vergleich der Argumentationslinien des kritischen Rationalismus und der kritischen Pädagogik
- Bewertung des Reduktionismus in Bezug auf die wissenschaftliche Aussagekraft
- Diskussion der PISA-Studie im Lichte der beiden Positionen
- Exploration der Frage, ob ein neuer Positivismusstreit notwendig ist.
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
- I. Einleitung in die Thematik: Die Einleitung führt in die Thematik des Positivismusstreits ein und erläutert dessen Bedeutung für die heutige Zeit. Sie stellt die zentrale Frage nach der Relevanz des Streits und greift die PISA-Studie als Beispiel für die Anwendung der beiden Positionen auf.
- II. Kritischer Rationalismus und kritische Pädagogik: Dieses Kapitel beschreibt die zentralen Argumente des kritischen Rationalismus und der kritischen Pädagogik. Es geht insbesondere auf den Reduktionismus und die Wertneutralität der Wissenschaft ein sowie auf die Methodik beider Positionen in Bezug auf Objektivität und Subjektivität.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die zentralen Themen der Arbeit sind der Positivismusstreit, kritischer Rationalismus, kritische Pädagogik, Reduktionismus, Wertneutralität, Objektivität, Subjektivität, Falsifikationsprinzip, PISA-Studie, Szientismus.
- Arbeit zitieren
- Norman Groth (Autor:in), 2013, Gibt es einen neuen Positivismusstreit?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/315740