Shakespeare wird als der erfolgreichste Bühnenautor aller Zeiten bezeichnet. Er wurde wahrscheinlich 1564 in Stratford-upon-Avon geboren und starb 1616, ebenfalls in Stratford. Seine Schaffenszeit war das „Elizabethan Age“. Er galt als Genie, da er eine unglaubliche Fülle an Tragödien und Komödien in der kürzesten Zeit schrieb (z.B. schrieb er Viel Lärm um Nichts, Das Leben von König Heinrich V., Die Tragödie von Julius Cäsar, Wie es Euch gefällt und Hamlet innerhalb von 24 Monaten). Er war Schriftsteller, Schauspieler und Regisseur zugleich. Oft probte er morgens ein Stück und führte am Nachmittag ein anderes auf.
Die Genialität seiner Kunst lag außerdem in seiner Sprache und im Stil seiner Werke.
Die Stürmer und Dränger betrachteten Shakespeare „als das Genie schlechthin, das sich selber Gesetze macht und Kunstregeln in der unverwechselbaren Individualität fundiert“
Auch Goethe hat dies erkannt und nutzte Shakespeare als Vorbild, was sich inhaltlich, stilistisch und sprachlich deutlich in der Erstfassung des „Götz von Berlichingen“ („Geschichte Gottfriedens von Berlichingen mit der eisernen Hand - dramatisiert“) widerspiegelt .
Inwiefern shakespearischer Inhalt, shakespearischer Aufbau, sowie Stil von Goethe übernommen wurde, wird im folgenden betrachtet.
Besonders aber wird Goethes Übernahme und Orientierung an der shakespearischen Sprache untersucht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Goethes erste Shakespeare Impression
- „Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand“
- Die Epoche des Sturm-und-Drang und ihre Orientierung an Shakespeare
- „Shakespearismen“
- Allegorien
- Hyperbeln
- Negative Metaphorik
- Quibbles
- Sonstige
- Nachwort
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht den Einfluss von William Shakespeare auf die sprachliche Gestaltung von Johann Wolfgang von Goethes „Götz von Berlichingen“. Die Analyse konzentriert sich auf die Übernahme und Adaption von Shakespearischen Sprachelementen, die in der Erstfassung des Dramas, dem „Urgötz“, besonders deutlich werden.
- Goethes erste Begegnung mit Shakespeare und dessen Einfluss auf seine frühe literarische Entwicklung
- Die Rolle Shakespeares in der Epoche des Sturm-und-Drang und die Bedeutung der „Shakespearismen“
- Analyse der sprachlichen Elemente in Goethes „Urgötz“ im Vergleich zu Shakespeares Werken
- Die Auswirkungen von Herders Kritik auf die Entwicklung des Dramas und Goethes Umgang mit der „Überfülle der Shakespearismen“
- Die Bedeutung der sprachlichen Adaption und der Verbindung von Shakespearischer Sprache mit dem historischen Kontext des „Götz von Berlichingen“
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung gibt einen Überblick über William Shakespeare als den erfolgreichsten Bühnenautor aller Zeiten und die Besonderheiten seiner Schaffenszeit. Sie stellt die Bedeutung der shakespearischen Sprache und dessen Einfluss auf die deutsche Sturm-und-Drang-Bewegung dar. Die zweite Sektion behandelt Goethes erste Begegnung mit Shakespeare und die daraus resultierende Bewunderung für den englischen Dichter. Sie beleuchtet Goethes eigene Worte, die seine tiefe Faszination für Shakespeare zum Ausdruck bringen.
Das dritte Kapitel befasst sich mit der Erstfassung von „Götz von Berlichingen“, dem sogenannten „Urgötz“, und beleuchtet die Entstehung des Dramas in der sechs Wochen dauernden Niederschrift. Die Bedeutung des „Urgötz“ liegt in der deutlichen Verwendung von Shakespearischen Sprachelementen, die in der zweiten Fassung des Dramas von Goethe teilweise revidiert werden.
Die Epoche des Sturm-und-Drang und ihre Orientierung an Shakespeare werden im vierten Kapitel erörtert. Shakespeare wird hier als Vorbild für eine neue Form der dramatischen Gestaltung angesehen, die sich von traditionellen Konventionen abhebt.
Der Abschnitt „Shakespearismen“ behandelt die spezifischen sprachlichen Elemente, die von Shakespeare übernommen und in Goethes „Götz von Berlichingen“ verwendet werden. Dies umfasst allegorische Sprache, Hyperbeln, negative Metaphorik, Quibbles und andere sprachliche Besonderheiten, die die typischen Merkmale von Shakespeares Stil ausmachen.
Schlüsselwörter
Shakespeare, Sturm-und-Drang, „Urgötz“, „Götz von Berlichingen“, Shakespearismen, Sprache, Stil, Allegorien, Hyperbeln, Metaphorik, Quibbles, Herder, Goethe.
- Arbeit zitieren
- Imke Sander (Autor:in), 2001, Goethes Sprache - Shakespeares Sprache, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/3158