Aufgabe 1
Geben Sie Johann Wolfgang Goethes Gedicht „Dauer im Wechsel“ in metrischer Umschrift wieder. Fügen Sie Kadenzschema und Reimschema bei.
Goethes Dauer im Wechsel [1] (1806) besteht aus 5 Strophen. Eine jede Strophe hat acht Verse. Der Versanfang ist jeweils ohne Auftakt. Das Versmaß ist vierhebiger Trochäus durchgehend in den fünf Strophen. Die Versfüllung ist also streng alternierend. Der letzte Versfuß ist in den geraden Verszeilen allerdings jeweils verkürzt, d.h. es bleibt nur eine Silbe übrig (anders ausgedrückt: es wechseln sich akatalektische und katalektische Verse ab). Folglich sind die Verse paarweise gefugt: 1.-2.; 3.-4.; 5.-6.; 7.-8.
- Metrische Umschrift (einer jeden Strophe)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
- Kadenzschema (einer jeden Strophe)
Versende: bei ungeraden Verszeilen weibliche Kadenz; bei geraden Verszeilen männliche Kadenz.
- Reimschema (einer jeden Strophe)
Endreime: Kreuzreime, und zwar streng alternierend nach Geschlecht:
a(weiblich)b(männlich)a(weiblich)b(männlich)c(weiblich)d(männlich)c(weiblich)d(männlich)
Es kommen oft konsonantisch unreine Endreime vor: z.B. da von – schon, Regen gusse – Flusse, Tal – zweiten mal.