In meiner Arbeit soll es darum gehen, den Verlauf von Helmut Kohls außenpolitischen Tätigkeiten und die damit verknüpften Auswirkungen darzustellen. Vorrangig soll es um seine Vision eines vereinigten Europas gehen und um die Nachwirkungen, die bis heute ihre Spuren hinterlassen haben. Ziel soll es sein, die Deutsche Einheit, Kohls Lebenswerk, zu bewerten. Sind seine Errungenschaften aus heutiger Sicht positiv oder negativ anzusehen? Seine Außenpolitik soll darüber Aufschluss geben.
Im nächsten Abschnitt meiner Arbeit möchte ich zunächst die Beziehung zu den U.S.A. und ihren Einfluss auf die Deutsche Einheit näher betrachten, da Kohl zuerst im Westen Anschluss gefunden hat, bevor er mit den Ostblockstaaten in persönlichen Kontakt getreten ist und mit ihnen fruchtbare Ergebnisse, in Bezug auf seine Ziele, erarbeiten konnte.
Helmut Kohl ist mit sechzehn Jahren Amtszeit der Bundeskanzler, der am längsten im Dienst war. Jedoch ist seine Person keinesfalls unumstritten und sie war es auch nicht während seiner aktiven Zeit als Politiker. Seine Karriere fand nach Höhen und Tiefen, alles in allem ein unrühmliches Ende. Zum Schluss wurde ihm sogar sein Ehrenvorsitz in der CDU aberkannt.
Als sein Vermächtnis hinterlässt er ein geeintes Deutschland und im Kontrast einen Berg von ungeklärten Fragen zum Thema Spendenaffäre und ominösen Geldsummen, die seine Partei und er selbst empfangen haben. Zu diesem Thema hat er sich bis heute nicht eindeutig geäußert. Man könnte behaupten, dass nur die Deutsche Einheit ihm die letzten neun Jahre an der Macht gesichert habe, da er sich davor laut Umfrageergebnissen keiner besonderen Beliebtheit erfreuen konnte. „Im November 1990 hatte […] eine Mehrheit der Befragten eine positive Meinung vom amtierenden Bundeskanzler. Während 1988 nur etwa 4 Prozent Kohl als stärkste Führungspersönlichkeit […] bezeichnete.“ Seine größte Errungenschaft war der Zehn-Punkte-Plan, er war damals das richtige Mittel zur richtigen Zeit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Beziehung zu den U.S.A.
- Kohls Verhältnis zur Sowjetunion
- Kohl und die DDR
- Der Zehn-Punkte-Plan
- Der Zwei-Plus-Vier-Vertrag
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die außenpolitischen Aktivitäten Helmut Kohls im Hinblick auf die deutsche Wiedervereinigung. Sie beleuchtet seine Beziehungen zu wichtigen internationalen Akteuren und analysiert deren Einfluss auf den Prozess der Einheit. Die Arbeit bewertet Kohls Errungenschaften aus heutiger Sicht und untersucht die langfristigen Auswirkungen seiner Politik.
- Kohls Beziehung zu den USA und deren Einfluss auf die deutsche Einheit
- Das Verhältnis Kohls zur Sowjetunion und die Herausforderungen der Entspannung
- Kohls Politik gegenüber der DDR und die Strategien zur Wiedervereinigung
- Der Zehn-Punkte-Plan als Meilenstein der Wiedervereinigungspolitik
- Die Bedeutung des Zwei-Plus-Vier-Vertrags für die internationale Anerkennung der deutschen Einheit
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt Helmut Kohls lange Amtszeit und sein umstrittenes Vermächtnis vor, das sowohl die deutsche Einheit als auch ungeklärte Fragen zur Spendenaffäre umfasst. Sie skizziert die Zielsetzung der Arbeit, die darin besteht, Kohls außenpolitische Aktivitäten und deren Auswirkungen auf die deutsche Einheit zu analysieren und zu bewerten, wobei insbesondere seine Vision eines vereinten Europas im Fokus steht. Die Einleitung begründet die Wahl der Fokussierung auf die Beziehung zu den USA als Ausgangspunkt der Analyse, da Kohl dort zunächst Anschluss fand, bevor er mit den Ostblockstaaten kooperierte.
Die Beziehung zu den U.S.A.: Dieses Kapitel beschreibt Kohls Bestreben nach einem guten Verhältnis zu den Vereinigten Staaten und seiner Bekennung zur europäischen und atlantischen Zusammenarbeit. Es analysiert die Auswirkungen des NATO-Doppelbeschlusses auf die deutsch-sowjetische Beziehung und Kohls schwierigen Umgang mit dem Besuch des Soldatenfriedhofs in Bitburg. Das Kapitel hebt hervor, wie Kohl trotz einiger Rückschläge die amerikanische Unterstützung für seine Politik sichern und die deutsch-amerikanische Freundschaft pflegen konnte, wobei die enge Zusammenarbeit mit Ronald Reagan eine entscheidende Rolle spielte. Die amerikanische Führung vertraute Kohls Werten und seiner Zielsetzung, was sich auch in der Einschätzung von Henry Kissinger widerspiegelt.
Schlüsselwörter
Helmut Kohl, Deutsche Wiedervereinigung, Außenpolitik, USA, Sowjetunion, DDR, Zehn-Punkte-Plan, Zwei-Plus-Vier-Vertrag, Kalter Krieg, Atlantische Zusammenarbeit, Europäische Integration.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Außenpolitische Aktivitäten Helmut Kohls und die Deutsche Wiedervereinigung
Was ist der Fokus dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die außenpolitischen Aktivitäten Helmut Kohls im Kontext der deutschen Wiedervereinigung. Sie untersucht seine Beziehungen zu wichtigen internationalen Akteuren wie den USA und der Sowjetunion und bewertet deren Einfluss auf den Vereinigungsprozess. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf Kohls Vision eines vereinten Europas.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt Kohls Beziehungen zu den USA und deren Einfluss, sein Verhältnis zur Sowjetunion und die Herausforderungen der Entspannung, seine Politik gegenüber der DDR und die Strategien zur Wiedervereinigung, den Zehn-Punkte-Plan als wichtigen Schritt zur Wiedervereinigung und die Bedeutung des Zwei-Plus-Vier-Vertrags für die internationale Anerkennung der deutschen Einheit.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit beinhaltet Kapitel zu einer Einleitung, Kohls Beziehung zu den USA, Kohls Verhältnis zur Sowjetunion, Kohls Politik gegenüber der DDR, dem Zehn-Punkte-Plan, dem Zwei-Plus-Vier-Vertrag und einem Fazit mit Ausblick. Jedes Kapitel analysiert spezifische Aspekte von Kohls außenpolitischer Strategie.
Wie wird Kohls Beziehung zu den USA dargestellt?
Das Kapitel über die Beziehung zu den USA beschreibt Kohls Bestreben nach einem guten Verhältnis zu den Vereinigten Staaten und seiner Betonung der europäischen und atlantischen Zusammenarbeit. Es analysiert den Einfluss des NATO-Doppelbeschlusses und Kohls Umgang mit dem Besuch des Soldatenfriedhofs in Bitburg. Die enge Zusammenarbeit mit Ronald Reagan und das Vertrauen der amerikanischen Führung in Kohls Ziele werden hervorgehoben.
Welche Rolle spielte der Zehn-Punkte-Plan?
Der Zehn-Punkte-Plan wird als Meilenstein in Kohls Wiedervereinigungspolitik dargestellt. Die Arbeit untersucht seine Bedeutung und seinen Einfluss auf den weiteren Verlauf des Vereinigungsprozesses.
Welche Bedeutung hatte der Zwei-Plus-Vier-Vertrag?
Der Zwei-Plus-Vier-Vertrag wird als entscheidend für die internationale Anerkennung der deutschen Einheit betrachtet. Die Arbeit analysiert seine Bedeutung im Kontext der außenpolitischen Aktivitäten Kohls.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Helmut Kohl, Deutsche Wiedervereinigung, Außenpolitik, USA, Sowjetunion, DDR, Zehn-Punkte-Plan, Zwei-Plus-Vier-Vertrag, Kalter Krieg, Atlantische Zusammenarbeit, Europäische Integration.
Was ist die übergeordnete Zielsetzung der Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, Kohls außenpolitische Aktivitäten während der deutschen Wiedervereinigung zu analysieren und zu bewerten. Sie untersucht seine Errungenschaften aus heutiger Sicht und die langfristigen Auswirkungen seiner Politik, wobei insbesondere seine Vision eines vereinten Europas im Mittelpunkt steht.
- Arbeit zitieren
- Tom Nachtigall (Autor:in), 2010, Sind die Errungenschaften Helmut Kohls aus heutiger Sicht positiv oder negativ anzusehen? Seine Außenpolitik und die deutsche Wiedervereinigung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/316159