„Botschaft an alle adoptierten Kinder:
Es waren einmal zwei Frauen, die sich nie zuvor begegnet sind.
Die eine, an die du dich nicht erinnerst und die andere, die du Mama nennst, zwei verschiedene Leben, zusammen eines, das deinige. Die eine war dein guter Stern, die andere ist deine Sonne. Die erste gab dir das Leben, die zweite lehrte dich, zu leben.
Die erste schuf in dir das Bedürfnis nach Liebe, die zweite war da, um es zu füllen. Die eine gab dir deine Wurzeln, die andere gab dir deinen Namen. Die erste übertrug dir ihre Gaben, die zweite wies dir ein Ziel.
Die eine erweckte in dir die Gefühle, die andere beruhigte deine Ängste. Die eine gab dir dein erstes Lächeln, die andere trocknete deine Tränen. Die eine betete, um ein Kind zu bekommen, die andere adoptierte dich.
Das ist alles, was sie für dich tun konnte. Und wenn du jetzt weinend stellst die ewige Frage: natürliches Erbe oder Erziehung – wessen Frucht bin ich? Weder von der einen, noch von der anderen, mein Kind.
Es sind einfach zwei verschiedene Formen der Liebe.“
unbekannter philippinischer Verfasser
Diese Arbeit widmet sich der in dieser Botschaft formulierten doppelten Elternschaft, die sich aus Adoptiveltern und biologischen Eltern zusammensetzt. Sehr viele Adoptierte befinden sich auf der Suche nach ihrer Herkunft und somit nach ihrer Identität.
Dabei sind zunächst im zweiten Gliederungspunkt der Arbeit rechtliche Fragen zu beantworten: Inwieweit erlaubt das Gesetz, dass Adoptierte an Informationen über ihre leiblichen Eltern gelangen und welche Grenzen sind dabei der Adoptionsvermittlungsstelle gesetzt?
Im dritten Gliederungspunkt soll erklärt werden, wie die Adoption als Tatsache Adoptierte im Leben begleitet und wie sie die Identitätsfindung- und -bildung beeinflusst.
Seit 1999 werden in Deutschland Babyklappen eingerichtet, die die Suche nach den Wurzeln ins Leere laufen lassen. Dies wird im vierten Punkt der Arbeit erörtert sowie aus rechtlicher Sicht beleuchtet.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Recht auf Kenntnis der Abstammung
- III. Identitätsproblematik Adoptierter
- IV. Anonyme Geburt: Babyklappe
- V. Schluss
- VI. Fragenkatalog
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Problematik der Identitätsfindung bei Adoptierten, insbesondere im Kontext des Rechts auf Kenntnis der eigenen Abstammung und der Praxis anonymer Geburten (Babyklappen). Die Arbeit beleuchtet die rechtlichen Rahmenbedingungen, die Herausforderungen der Identitätsbildung für Adoptierte und die ethischen Implikationen der anonymen Abgabe von Kindern.
- Rechtliche Aspekte des Zugangs zu Informationen über die biologischen Eltern
- Einfluss der Adoption auf die Identitätsentwicklung
- Ethische und soziale Implikationen anonymer Geburten
- Spannungsfeld zwischen dem Recht auf Kenntnis der Abstammung und dem Schutz der Adoptivfamilie
- Möglichkeiten und Grenzen der Unterstützung für Adoptierte bei der Suche nach ihrer Herkunft
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der doppelten Elternschaft bei Adoptionen ein und stellt die zentrale Forschungsfrage nach dem Recht auf Kenntnis der Abstammung und dessen Auswirkungen auf die Identitätsbildung von Adoptierten in den Mittelpunkt. Sie betont die Bedeutung der Suche nach der Herkunft und kündigt die rechtlichen und sozialpädagogischen Aspekte an, die im weiteren Verlauf der Arbeit behandelt werden. Der Bezug auf ein Zitat eines unbekannten philippinischen Verfassers verdeutlicht die universelle Bedeutung des Themas und die emotionalen Herausforderungen für Betroffene.
II. Recht auf Kenntnis der Abstammung: Dieses Kapitel analysiert die rechtlichen Rahmenbedingungen des Zugangs von Adoptierten zu Informationen über ihre biologischen Eltern. Es beleuchtet § 1758 BGB und die Einschränkungen des Offenbarungs- und Ausforschungsverbots, die den Schutz der Adoptivfamilie gewährleisten sollen. Die Arbeit erörtert die Handlungsspielräume der Adoptionsvermittlungsstellen und die Bedeutung der Einwilligung von Adoptierten und Adoptiveltern. Dabei werden die gesetzlichen Regelungen zum Informationszugang in Abhängigkeit vom Alter des Adoptierten und die Rolle des Datenschutzes detailliert dargestellt. Die Gegenüberstellung des Offenbarungsverbots mit dem verfassungsrechtlich geschützten Recht auf Kenntnis der eigenen Abstammung (Art. 6 Abs. 1 GG) bildet den zentralen Konfliktpunkt des Kapitels.
Schlüsselwörter
Adoption, Identitätsfindung, Abstammung, Anonyme Geburt, Babyklappe, Adoptionsgeheimnis, Recht auf Kenntnis der Herkunft, § 1758 BGB, Art. 6 Abs. 1 GG, Identitätsproblematik, Adoptionsvermittlung, Datenschutz.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Identitätsfindung bei Adoptierten
Was ist der Hauptfokus dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Herausforderungen der Identitätsfindung bei Adoptierten, insbesondere im Kontext des Rechts auf Kenntnis der eigenen Abstammung und der Praxis anonymer Geburten (Babyklappen). Sie beleuchtet rechtliche Rahmenbedingungen, Identitätsbildung und ethische Implikationen.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Arbeit behandelt rechtliche Aspekte des Zugangs zu Informationen über biologische Eltern, den Einfluss der Adoption auf die Identitätsentwicklung, ethische und soziale Implikationen anonymer Geburten, das Spannungsfeld zwischen dem Recht auf Kenntnis der Abstammung und dem Schutz der Adoptivfamilie sowie Möglichkeiten und Grenzen der Unterstützung für Adoptierte bei der Suche nach ihrer Herkunft.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es darin?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: I. Einleitung: Einführung in die Thematik und die zentrale Forschungsfrage. II. Recht auf Kenntnis der Abstammung: Analyse der rechtlichen Rahmenbedingungen (§ 1758 BGB, Art. 6 Abs. 1 GG) und des Offenbarungsverbots. III. Identitätsproblematik Adoptierter: (Details fehlen in der Vorschau). IV. Anonyme Geburt: Babyklappe: (Details fehlen in der Vorschau). V. Schluss: (Details fehlen in der Vorschau). VI. Fragenkatalog: (Details fehlen in der Vorschau).
Welche gesetzlichen Grundlagen werden behandelt?
Die Arbeit analysiert § 1758 BGB (Bürgerliches Gesetzbuch) bezüglich des Zugangs zu Informationen über biologische Eltern und das verfassungsrechtlich geschützte Recht auf Kenntnis der eigenen Abstammung (Art. 6 Abs. 1 GG). Der Konflikt zwischen Offenbarungsgebot und Schutz der Adoptivfamilie wird detailliert erörtert.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Adoption, Identitätsfindung, Abstammung, Anonyme Geburt, Babyklappe, Adoptionsgeheimnis, Recht auf Kenntnis der Herkunft, § 1758 BGB, Art. 6 Abs. 1 GG, Identitätsproblematik, Adoptionsvermittlung, Datenschutz.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Adoptierte, Adoptivfamilien, Wissenschaftler, Sozialarbeiter, Juristen und alle, die sich mit den rechtlichen, ethischen und sozialen Aspekten der Adoption auseinandersetzen.
- Quote paper
- Katja Potrykus (Author), 2003, Identitätsproblematik Adoptierter und anonyme Geburten (Babyklappe), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/31636