In dieser Arbeit wird daher beschrieben, wie sich die transkulturelle Politische Theorie zusammensetzt und welche theoretischen sowie praktischen Implikationen mit ihr generiert werden können. In Abschnitt 2.2 werden zunächst einzelne Methoden erläutert, um in Abschnitt 2.3 aufzuzeigen, welche neuen Perspektiven durch diese eingenommen werden können. Anschließend wird das Leitbild der Good Governance des BMZ unter diesen neuen Blickwinkeln analysiert. Es wird geprüft, inwieweit die universalistischen Ideen der Demokratie und der Menschenrechte mit partikularistischen Legitimationsgrundlagen vereinbart werden. Des Weiteren wird kontrolliert, ob eurozentrische Einflüsse hierbei wirken. In Abschnitt 3.4 werden schließlich die praktischen Implikationen zu einer Handlungsempfehlung zusammengefasst.
Wie können in Zukunft globale politische Ideengeschichten skizziert werden, die universalistische Ansprüche besitzen, jedoch partikularistische Legitimationsgrundlagen benötigen? Die Globalisierung bietet neben ihren Chancen auch Risiken, wie beispielsweise durch die Folgen der globalen Erwärmung. In Anbetracht dieses globalen Phänomens wurde innerhalb der Vereinten Nationen ein Leitbild der nachhaltigen Entwicklung proklamiert und diesem einen institutionellen Rahmen gesetzt. Nun gilt es, im Rahmen der Vereinten Nationen, dieses Bild zu zeichnen.
Doch welches ideelle Farbspektrum liegt einem solchen oder sonst einem globalen (Leit-)Bild zugrunde und wie lange kann es haltbar gemacht werden? Aus der Sicht des Relativismus kann dieses Bild nur von jeder Kultur mit der eigenen Farbe gezeichnet werden, da kulturelle Werte sich gegenüberstehen und niemand es vermag, den kulturellen Standpunkt seines Gegenübers einzunehmen. Dem entgegen steht die universalistische Perspektive, welche davon ausgeht, dass sehr wohl gemeinsame Werte existieren und somit jeder Pinselstrich allgemeine Gültigkeit beanspruchen kann. Die transkulturelle Politische Theorie erweitert diese Perspektive und betont, dass zum einen eine kulturrelativistische Übersetzung der einzelnen Werte nötig ist und zum anderen jede ethnozentrische Dominanz das Bild farbloser und instabiler werden lässt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Implikationen
- Einführung
- Methodik
- Relativierung
- Historisierung
- Empirie
- Neue Perspektiven
- Praktische Implikationen
- Das Good Governance Konzept des BMZ
- Relativierung
- Historisierung
- Empirie
- Das Good Governance Konzept des BMZ
- Fazit und Ausblick
- Zusammenfassung der Analyse und Handlungsempfehlungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der transkulturellen Politischen Theorie und ihren Implikationen für die globale Gestaltung von politischen Ideengeschichten. Sie untersucht, wie die transkulturelle Perspektive zur Überwindung eurozentrischer Denkweisen beitragen kann und welche neuen Perspektiven sie für die Analyse von Governance-Konzepten eröffnet.
- Die transkulturelle Politische Theorie als Erweiterung des westlichen politiktheoretischen Kanons
- Die Bedeutung von Kulturrelativismus und Historisierung für die Analyse politischer Konzepte
- Die Anwendung der transkulturellen Perspektive auf das Good Governance Konzept des BMZ
- Die Suche nach einer Balance zwischen universalistischen Ideen und partikularistischen Legitimationsgrundlagen
- Die Herausforderungen und Chancen des interkulturellen Dialogs in der globalisierten Welt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der globalen politischen Ideengeschichten ein und stellt die transkulturelle Politische Theorie als einen neuen Ansatz zur Analyse dieser Prozesse vor. Der zweite Abschnitt befasst sich mit den theoretischen Implikationen der transkulturellen Politischen Theorie, wobei die Methodik der Relativierung, Historisierung und Empirie im Detail erläutert werden. Der dritte Abschnitt analysiert das Good Governance Konzept des BMZ unter dem Blickwinkel der transkulturellen Perspektive.
Schlüsselwörter
Transkulturelle Politische Theorie, Kulturrelativismus, Historisierung, Good Governance, Eurozentrismus, interkultureller Dialog, globale politische Ideengeschichten, Politische Theorie, Comparative Political Theory, Governance Konzepte.
- Arbeit zitieren
- Nicola Koch (Autor:in), 2016, Transkulturelle Politische Theorie. Praktische Analyse des Good Governance Konzepts des BMZ, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/316419