Der Fall von Akkon 1291 – nicht nur bei Historikern ein diskutiertes Thema, sondern auch im Rahmen des Hauptseminars „Das Ende der Kreuzfahrerherrschaften im Orient. Die Eroberung von Akkon 1291 und die Erinnerung daran“, stellten sich viele Fragen zum epischen Ereignis.
Unter der Berücksichtigung zahlreicher Chronisten wurde sich dem Thema unter den Aspekten, wie man an den Fall Akkons erinnert, wie man darüber berichtet und wie dieser folgenschwere Vorfall sowohl von mittelalterlichen als auch von zeitgenössischen Historikern wahrgenommen wurde, angenähert. Trotz intensiver Forschung und Beschäftigung mit diesbezüglicher Literatur blieben einige brisante Fragen offen und werden es wohl auch noch zukünftig bleiben.
Um diesem Defizit entgegenzuwirken, soll sich die folgende Arbeit mit einer dieser Fragen beschäftigen: „Der Fall Akkons 1291: Gebrochene Moral der Verteidiger oder Genialität der Belagerer?“ Diese Frage mag einerseits provokant und überspitzt klingen, bietet aber auch genug Spielraum, um sich einer Antwort oder einer Erklärung bezüglich der Eroberung der letzten christlichen Kreuzfahrerstätte zu nähern.
Um die folgende Arbeit zu gliedern, werde ich mich bezüglich der Forschung besonders auf Erwin Stickel, Reinhold Röhricht, David Nicolle und Steven Runciman stützen. Da es im Rahmen der Seminarsitzungen unter anderem aus zeitlichen Gründen nicht möglich war, auf gesonderte Einzelpunkte einzugehen, wie zum Beispiel die Vorgeschichte der Mameluken und ihrem Verhältnis zu Akkon, soll dies innerhalb dieser schriftlichen Hausarbeit nachgeholt werden.
So möchte ich, unter besonderer Berücksichtigung Erwin Stickels, die Situation der Mameluken von ca. 1260 – das ehemalige Aiyubidenreich fällt fast ganz an die Mameluken – bis 1291 – Al-Ashraf Kalil wird als Kalawuns Sohn dessen Nachfolger – darstellen, um damit zu versuchen, den Fall Akkons zu begründen. Anschließend soll der Fall Akkons detailliert geschildert werden, jedoch soll hier der Schwerpunkt auf den militärischen Aktionen beider Seiten – sowohl der Christen als auch der Mameluken – und auf dem Zeitraum des 5. April bis 28. Mai 1291 liegen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Eroberung Akkons – Gebrochenen Moral der Verteidiger oder Genialität der Belagerer?
- Die Mameluken 1260-1291
- Der Fall Akkons - Rekonstruktion des Geschehens
- Die Belagerung
- Die Eroberung
- Marino Sanudo als Zeitzeuge
- Reaktionen auf den Verlust Akkons
- Gründe für den Fall Akkons
- Reaktionen im Westen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht den Fall von Akkon im Jahr 1291 und analysiert die Faktoren, die zu dieser Niederlage der Kreuzfahrer führten. Dabei wird die Frage gestellt, ob die moralische Schwäche der Verteidiger oder die militärische Überlegenheit der Mameluken den entscheidenden Faktor darstellten. Die Arbeit betrachtet die Entwicklung der Mameluken in den Jahrzehnten vor der Belagerung, analysiert die militärische Strategie der Belagerung, untersucht die Rolle von Marino Sanudo als Zeitzeugen und beleuchtet die Reaktionen auf den Verlust von Akkon im Westen.
- Die Rolle der Mameluken und ihre militärische Macht
- Die strategischen und taktischen Aspekte der Belagerung von Akkon
- Die Ursachen für den Fall von Akkon, einschließlich der Moral der Verteidiger
- Die Auswirkungen des Verlustes von Akkon auf die Kreuzfahrerbewegung im Westen
- Die Bedeutung des Verlustes von Akkon für die Geschichte des Heiligen Landes
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den historischen Kontext des Falls von Akkon dar und führt die Forschungsfrage ein. Kapitel 2.1 beleuchtet die Entwicklung der Mameluken in den Jahrzehnten vor der Belagerung von Akkon und stellt die militärische Macht der Mameluken dar. Kapitel 2.2 konzentriert sich auf die Belagerung und Eroberung von Akkon, wobei die militärischen Aktionen beider Seiten und die Rolle von Marino Sanudo als Zeitzeuge beleuchtet werden. Kapitel 3 untersucht die Reaktionen auf den Verlust von Akkon im Westen und analysiert die Gründe für das Fehlen von Unterstützung für die Rückeroberung des Heiligen Landes. Das Fazit fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Begriffen der Kreuzzugsgeschichte: Akkon, Mameluken, Kreuzfahrer, Belagerung, Eroberung, Moral, Militärstrategie, Zeitzeugen, Reaktionen im Westen, Verlust des Heiligen Landes. Weitere wichtige Begriffe sind: Hethum von Armenien, Bohemund von Antiochia, Johann von Jaffa, Johann von Beirut, Tempelritter, Hospitaliter, Baibar, Kalawun, Al-Ashraf Khalil, Marino Sanudo, Liber Secretorum Fidelium Crucis.
- Quote paper
- Eva Sailer (Author), 2015, Der Fall Akkons im Jahr 1291. Gebrochene Moral der Verteidiger oder Genialität der Mameluken?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/316554