Gegenstand dieser Hausarbeit sind die aufgrund von sich ändernden soziokulturellen, wirtschaftlichen und technischen Rahmenbedingungen zuspi tzenden Strukturprobleme von Verbänden. Das Hauptaugenmerk gilt dabei dem sich durch diese veränderten Rahmenbedingungen verschärfenden Spannungsverhältnis der zwei zentralen Verbandsumwelten. Namentlich stellt sich dieses Spannungsverhältnis in Form der Mitgliedschaftslogik auf der einen sowie der Einflusslogik auf der anderen Seite dar. Interessenverbände sind von einem essentiellen gesellschaftlichen Wandel betroffen und müssen darüber hinaus in einem Umfeld mit technisch und wirtschaftlich sich dynamisch veränderten Grundvoraussetzungen agieren. Dabei wirken sich alle drei Phänomene wechselseitig aufeinander aus und b edingen einander. Aufgrund dieses Wandels müssen sich die Verbände organi-satorisch anpassen, um auch zukünftig eine wichtige Rolle als Scharnier zwischen Staat und Gesellschaft einnehmen zu können. Diese Position bzw. Funktion hat den Verbänden bisher ihr starkes Gewicht innerhalb des Gesellschaftssystem gegeben.
Seit Jahren ist ein Trend beobachtbar der zeigt, dass Verbände aufgrund eines immer weiter fortschreitenden Verlustes ihrer traditionell starken Bindungskraft in Bezug auf seine Mitglieder an Bedeutung verlieren. Dieser Verlust muss durch andere Leistungen verbunden mit einer strategischen Neuausrichtung kompensiert werden, um nicht die Existenzgrundlage einzubüßen. Welche Strategien die Verbände verfolgen, um dem Trend entgegenzuwirken, dass soll im Verlauf dieser Arbeit herausgestellt werden. Um die oben genannten Sachverhalte erläutern zu können, wird neben zahlreichen theoretischen Beiträgen eine Umfrage herangezogen, die von der Berliner Public Affairs-Beratung PLATO Kommunikation unter führenden Vertretern der deutschen Unternehmerverbände durchgeführt worden ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Verbände: Einordnung und Eigenschaften
- Gesetzliche Grundlagen
- Regelungen im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland
- Regelungen im Bürgerlichen Gesetzbuch
- Eigenschaften von Verbänden
- Die Organisation – ein vielschichtiger Begriff
- Verbände sind intermediäre Organisationen
- Das Dilemma der Verbände
- Mitgliedschaftslogik
- Einflusslogik
- Kopplung der gegensätzlichen Logiken
- Ansprüche der Verbandsmitglieder im Wandel
- Verbandliche Basisressourcen
- Konsequenzen von Ressourcenverlusten
- Auswirkungen des soziokulturellen, wirtschaftlichen und technischen Wandels
- Belege für Handlungsbedarf
- Soziokulturelle Entwicklungen bedingen den Verlust der Bindungsfähigkeit
- Gewinnmaximierung verdrängt die traditionelle Unternehmensphilosophie
- Folgen der räumlichen Verflechtung
- Auf der Suche nach Wegen aus der Krise
- Dienstleistungsmentalität als Instrument des Gegensteuerns
- Einsparpotenziale bei den Kosten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die Strukturprobleme von Verbänden im Kontext des sich verändernden soziokulturellen, wirtschaftlichen und technischen Umfelds. Der Fokus liegt auf dem Spannungsverhältnis zwischen der Mitgliedschaftslogik und der Einflusslogik, das sich durch diese Veränderungen verschärft.
- Die Auswirkungen des gesellschaftlichen Wandels auf Verbände
- Die Bedeutung von Mitgliedschafts- und Einflusslogik für Verbände
- Die Herausforderungen für Verbände im Zuge der Veränderung der Rahmenbedingungen
- Strategien von Verbänden zur Bewältigung der Herausforderungen
- Die Rolle von Verbänden als Scharnier zwischen Staat und Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik der Strukturprobleme von Verbänden im Wandel dar. Sie betont das Spannungsverhältnis zwischen Mitgliedschafts- und Einflusslogik als zentralen Aspekt der Untersuchung. Kapitel 2 befasst sich mit der Einordnung und den Eigenschaften von Verbänden, wobei insbesondere die rechtlichen Grundlagen und die Rolle von Verbänden als intermediäre Organisationen im Gesellschaftssystem beleuchtet werden. Kapitel 3 analysiert das Dilemma der Verbände, das aus der Spannung zwischen den gegensätzlichen Logiken der Mitgliedschaft und des Einflusses resultiert. Kapitel 4 untersucht den Wandel der Ansprüche der Verbandsmitglieder und die Auswirkungen von Ressourcenverlusten. Dieser Abschnitt beleuchtet die soziokulturellen, wirtschaftlichen und technischen Entwicklungen, die den Handlungsbedarf für Verbände deutlich machen. Kapitel 5 geht der Frage nach, wie Verbände den Herausforderungen durch den Wandel begegnen können, indem es Strategien wie die Dienstleistungsmentalität und Einsparpotenziale bei den Kosten diskutiert.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen der Arbeit sind Verbände, gesellschaftlicher Wandel, Strukturprobleme, Mitgliedschaftslogik, Einflusslogik, Ressourcenverlust, strategische Neuausrichtung, Dienstleistungsmentalität, Einsparpotenziale.
- Quote paper
- Dennis Brömlage (Author), 2004, Verbände und die Folgen des gesellschaftlichen Wandels auf seine zentralen Umwelten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/31664