Kleider machen Leute? Über das Kleidungsverhalten von Studenten


Hausarbeit, 2013

20 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einführung

Die Macht der Kleidung
Exkurs: Stereotypisierung durch Induktion
„Habitus“ nach Norbert Elias und Pierre Bourdieu:

Fachspezifische Studentenkleidung?
Einführung in die Studie:

Stereotypen

Interviews
Geisteswissenschaften
Naturwissenschaften
Sport
Jura
Kunst
Psychologie
Medizin
BWL/VWL
Informatik/Physik
Ethnologie/Soziologie/Philosophie

Methodenreflexion

Schlusswort

Literaturverzeichnis

Einführung

Montagmorgen in Freiburg auf dem Weg zur Universität. An der Johanneskirche steigen einige Leute in die Bahn ein. Darunter eine junge Lady, geschätzte 20 Jahre, Perlenohrringe, pink-weiß gestreiftes Hemd von Ralph Lauren, eine RayBan Hornbrille und eine Longchamp Handtasche in der Armbeuge. „Guck mal, eine Jurette“, sagt ein Freund zu mir. Eine Jura Studentin, eindeutig.

Nach einem kurzen Gespräch jedoch stellte sich heraus, sie studiert Medizin. Doch wie kam es zu dem Trugschluss, sie würde Jura studieren? Ein Produkt von Stereotypisierung? Handelt es sich dabei um alltägliches Schubladendenken? Was gibt es für Klischees bezüglich Studentenkleidung? Wie tief sind diese Stereotypen in der Gesellschaft verankert?

Kleider machen Leute, diese These wird als zutreffend vorausgesetzt. Das Grundlagenverständnis für diese Aussage soll kurz näher gebracht werden:

Die Zweideutigkeit in dieser Aussage ist nicht ganz offensichtlich. In der folgenden Arbeit spielen allerdings beide Bedeutungen durchweg eine wichtige Rolle: die Selbstwahrnehmung zum einen, zum andern die Fremdwahrnehmung. Wenn ich einen Anzug trage, fühle ich mich anders, als wenn ich eine Jogginghose trage (Innensicht – Selbstwahrnehmung), zudem habe ich eine Vorstellung von dem, wie die anderen mich wahrnehmen (ebenfalls Innensicht – Selbstwahrnehmung). Die Wahrnehmung, die andere von mir haben und die Wahrnehmung, die nach meiner Ansicht die anderen von mir haben sowie die Wahrnehmung, wie ich mich selbst sehe, unterscheiden sich meist voneinander. Deswegen finden wir manchmal ein Bild von uns unschön, das unsere Freunde als sehr treffend beschreiben.

Da wir im Alltag stets Menschen treffen, die wir nicht kennen, müssen wir sie möglichst schnell einschätzen. Wieso müssen wir sie überhaupt einschätzen? Dieser Beurteilungsprozess ist schon ziemlich alt und beruht im Kern wohl auf dem einfachen Trieb zu überleben. Stellt mein Gegenüber eine Gefahr dar oder ist er ein Freund? Ob Freund oder Feind muss so schnell wie möglich geklärt werden. Dieser Mechanismus ist so alt wie der Mensch selbst, hat aber in der heutigen Gesellschaft nicht mehr den ursprünglichen überlebensnotwendigen Sinn. Wir wissen bereits, dass unser Gegenüber uns nicht umbringen wird - es bleibt aber die Frage, ob er Freund oder Feind ist. Demnach versuchen wir zu überprüfen, ob er Gemeinsamkeiten mit uns teilt, ob wir der gleichen Gruppe angehören, wir versuchen zu kategorisieren. Jemand ist uns sympathisch, der uns ähnlich ist. Kommt jemand aus dem gleichen Ort wie man selbst, so ist er uns bereits sympathischer als eine Person, die wir vielleicht ebenso lange kennen, die aber woanders herkommt.

Was nun Kleider mit Leuten „machen“, ist von Individuum zu Individuum verschieden. Des Weiteren ist die Wahrnehmung abhängig von mindestens zwei Personen. Je nachdem wer, mit welchen Kleidern, wem gegenübertritt, weicht die Wirkung der Kleidung stark voneinander ab. Diesen Vorgang möchte ich an ein paar kleinen Beispielen erläutern (es werden bewusst Extreme verwendet):

Ein Sportler in Jogginghose begegnet einem anderen Sportler in Jogginghose.

- Diese Situation scheint völlig normal. Beide treiben Sport, sie sind auf einer Ebene, momentan der gleichen Gruppe zugehörig.

Ein Sportler in Jogginghose begegnet einem Banker im Anzug.

- Diese Situation spiegelt ein schönes Extrem wieder. Man könnte dies nun von mehreren Blickwinkeln betrachten. Einer davon ist die Werteinschätzung. Während ein Anzug mindestens 100€ kostet, die Spanne allerdings ins scheinbar Unendliche geht, kostet eine Jogginghose ab 5€. Da die Gesellschaft die Wichtigkeit von Geld sehr hoch einschätzt – Geld ist Macht, Geld regiert die Welt – ordnet dieser rein faktische Bezug zum Geld den Anzugträger in einer höheren Gesellschaftsschicht ein als den Jogginghosenträger. Sie sind nicht auf einer Ebene, gehören nicht der gleichen Gruppe an. Der interessante Punkt an dieser Betrachtung ist, dass diese Einschätzung objektiv betrachtet ein völlig unsinniger Vergleich ist. Wenn der Anzugträger morgens seinen Dauerlauf macht, trägt er ebenfalls eine Jogginghose. Deswegen wohnt dieser rein subjektiven Einschätzung einer Person durch ihre Kleidung eine große Gefahr inne. Selbstverständlich läuft diese Einordnung meist völlig unbewusst ab.

Ein Sportstudent in Jogginghose begegnet einem Jurastudenten im Hemd.

- Diese Situation ist ähnlich wie Nr.2, allerdings mit dem klaren Unterschied, dass beide Studenten sind, demnach bereits einer gemeinsamen Gruppe angehören. Die Einordnung hängt in diesem Fall viel stärker vom Wertesystem der Individuen ab.

Diese drei Beispiele sollen lediglich verschiedene Denkansätze aufzeigen und dafür sorgen, dass für den folgenden Teil dieser Arbeit eine möglichst offene Betrachtungsweise als Grundlage geschaffen wird. Sämtliche Interpretationen sind natürlich rein subjektiv und werden keinesfalls als „richtige“ Betrachtungsweise angesehen. Vielmehr geht es darum, ein sehr breites Feld in Ansätzen besser zu verstehen und einige Sichtweisen näher zu bringen.

Die Macht der Kleidung

Wieso ist Kleidung so wichtig?

Es gibt einige Möglichkeiten, individuelle Eigenschaften nach außen zu tragen. Indianerstämme schmückten sich bei Erfolgen mit Federn, japanische Krieger ließen ihre Zöpfe wachsen - die einen malen sich an, die anderen tragen bestimmte Kleidung. All diese phänotypischen Änderungen dienen dem gleichen Zweck: Status, Eigenschaften oder Gruppenzugehörigkeit nach außen zeigen. Natürlich erfüllt Kleidung vor allem den Zweck, sich vor Kälte oder Sonne zu schützen oder den Schambereich zu bedecken. Da dieser grundlegende Zweck allerdings von sämtlicher Kleidung erfüllt wird, soll darauf im Weiteren nicht mehr eingegangen werden.

Es existiert bereits sehr viel Literatur, die sich mit der Macht der Kleidung beschäftigt. Die beiden bekanntesten Werke sind wohl „Des Kaisers neue Kleider“ von Hans Christian Andersen und „Kleider machen Leute“ von Gottfried Keller. Der Ursprung der Redewendung „Kleider machen Leute“ ist allerdings um einiges älter:

„Bereits in der Mitte des 16. Jahrhunderts wird sie in einer Erzählung verwendet. Der Inhalt: Ein Gelehrter geht in seinem Alltagsgewand über den Markt. Keiner grüßt ihn. Er macht die Probe aufs Exempel und geht denselben Weg noch einmal, aber im Festgewand. Und jeder zieht den Hut vor ihm. Wütend geht der Gelehrte heim, zieht sich aus, trampelt auf seinen Kleidern herum und beschimpft sie: ‚Bistu dann der Doctor, oder bin ich er? ‘ “1.

In der heutigen Zeit ist Kleidung eine Art der Kommunikation. Sie teilt mit, welcher Schicht wir angehören, welchen Beruf wir ausüben, welche Stellung wir in unserem Beruf haben, wie wir uns nach außen präsentieren, wie wir von anderen gesehen werden wollen und noch vieles mehr. Allerdings sind all diese Informationen lediglich durch Stereotypisierung, durch Vereinfachung möglich. An dieser Stelle möchte ich kurz aus kognitionswissenschaftlicher Betrachtungsweise den Stereotypisierungsprozess erläutern.

Exkurs: Stereotypisierung durch Induktion

Das menschliche Gehirn führt unendliche Operationen parallel aus. Allerdings sind einzelne Prozesse davon bereits so komplex, dass wir sie nur in ihren Ansätzen verstehen können. Da wir unsere Alltagswelt immer komplizierter und komplizierter gestalten, arbeitet unser Gehirn mit sehr vielen Vereinfachungsprozessen. Allein, was unser Auge in diesem Moment wahrnimmt bzw. was unser Gehirn durch das Auge sieht, besteht aus einer Fülle von Informationen, die nicht alle gleichermaßen behandelt werden können. Wir fokussieren, blenden unwichtige Dinge aus und richten unsere beschränkte Ressource Aufmerksamkeit auf einige, wenige Dinge. Der Kategorisierungs- oder auch Stereotypisierungsprozess funktioniert auf der Grundlage von Induktion. Induktion bedeutet, wir nehmen eine spezifische Situation wahr und bilden daraus eine allgemein gültige Regel. Das einfachste Beispiel: Sehen wir den ersten Schwan in unserem Leben, wissen wir, Schwäne sind weiß. Wird uns nun gesagt, hinter einer Mauer käme ein Schwan hervor, und wir sollten diesen beschreiben, bevor er sichtbar wird, so beschreiben wir, was wir beim ersten Schwan gesehen haben. Dies ist eine der wichtigsten Grundlagen unserer Lernfähigkeit. Sehen wir einen Banker im Anzug, tragen alle Banker einen Anzug. Da nicht jeder einzelne Fall neu durchdacht werden kann, tendieren wir sehr schnell dazu, ähnliche Dinge in die dafür vorgesehene Kategorie – oder umgangssprachlich „Schublade“ – zu „stecken“. Dieser unbewusste Verallgemeinerungs­prozess hat in der Regel eine sehr positive „Vereinfachung“ zur Folge. In wenigen Fällen (allerdings nicht gerade selten, aufgrund der enormen Anzahl an alltäglichen Zuordnungen) wird allerdings falsch zugeordnet. Allgemein lässt sich sagen: je weniger eigene Erfahrungen wir mit etwas haben, desto stärker greifen wir auf Stereotypen zurück.

Während der Sozialisation machen wir viele Erfahrungen bezüglich Kleidung. Was darf wann, wie und wo getragen werden? Täglich bekleiden wir uns, haben eine mehr oder weniger große Auswahl an Kleidung, entscheiden uns nicht grundlos für das, was wir tragen. Mit unserer Untersuchung bezüglich Studentenkleidung, konnten wir einigen Klischees auf den Grund gehen und haben festgestellt, dass es noch weitaus weitreichendere Zusammenhänge zwischen der Kleiderwahl und dem Studienfach gibt. An diesem Punkt sollte klar geworden sein, dass es nicht um die Kleidung an sich geht, sondern dass Kleidung als Symbolik zu betrachten ist, welcher eine individuelle – jedoch meist gesellschafts­konforme – Semantik innewohnt.

Zum Thema passend sollte auch der von Norbert Elias und Pierre Bourdieu geprägte Begriff des „Habitus“ erwähnt werden.

„Habitus“ nach Norbert Elias und Pierre Bourdieu:

Pierre Bourdieu hat in den 60er Jahren ein Modell der Gesellschaftsanalyse als Kulturanalyse entworfen. Dabei geht es um die Bedeutung „der Faktoren Bildung und Erziehung für die Herausbildung von Lebensstilmilieus“, so Kaschuba. Er prägte den Begriff des kulturellen Habitus: „Indem der Habitus als ein zwar subjektives, aber nicht individuelles System verinnerlichter Strukturen, als Schemata der Wahrnehmung, des Denkens und Handelns angesehen wird, die allen Mitgliedern derselben Gruppe oder Klasse gemein sind und die die Voraussetzung jeder Objektivierung und Apperzeption bilden, wird derart die objektive Übereinstimmung der Praxisformen und die Einmaligkeit der Weltsicht auf der vollkommenen Unpersönlichkeit und Austauschbarkeit der singulären Praxisformen und Weltsichten gegründet.“2 sagt, „dass die Menschen sind, was sie tun und wie sie es tun, [ … ]“. Durch das „wie sie es tun“ wird ausgedrückt „welche Rolle sie gerade spielen, zu welcher Gruppe sie gehören und von welchen anderen Identitäten, Rollen und Gruppen sie sich abgrenzen.3 In seinem Werk über die „feinen Unterschiede“ beschreibt Pierre Bourdieu eine „Strategie der „Distinktion“, der Erkennung und Identifizierung des eigenen sozialen Milieus und der bewussten, symbolischen Abgrenzung von anderen.“4 Kleidung ist ebenfalls eine Eigenschaft, die zur kulturellen Identität, zum „Habitus“ beiträgt. Meiner Meinung nach ist sie sogar eines der wichtigsten Merkmale: die Kleidung ist das erste Merkmal, das von einem Menschen wahrgenommen wird, sie bestimmt sein äußeres Erscheinungsbild.

Fachspezifische Studentenkleidung?

Diese Arbeit soll untersuchen, ob es eine unausgesprochene fachspezifische Kleiderordnung gibt. Zudem wird versucht, durch qualitative Forschung am Subjekt in der Gesellschaft verankerte Klischees bzw. Stereotypen im ersten Schritt herauszufinden, um sie im nächsten Schritt zu überprüfen. Wie bereits festgestellt wurde, trägt die Kleiderwahl zur Identität bei und die Identität zur Kleiderwahl. Dieses reziproke Verhältnis ist noch weiter aufzufächern. Einige Thesen haben wir zu Beginn unserer Forschung aufgestellt, im hermeneutischen Verfahren allerdings wieder verworfen, und es kamen neue hinzu. Dennoch möchte ich einige Hypothesen hier nennen, um für ein möglichst erweitertes Verständnis zu sorgen:

Sind Klischees ein Produkt gesellschaftlicher Vorstellung oder die treibende Kraft, die gesellschaftliche Strukturen produziert? Da die Identität sehr stark von Fremdzuschreibungen abhängt, meine Kleidung von meiner Identität geprägt wird, ebenso meine Identität von meiner Kleidung geprägt wird, so definiert letztendlich mehr die Gruppe bzw. die Gesellschaft, was mir gefällt, was meine Idealvorstellungen und meine Schönheitsideale sind. Ein Zitat aus einem der Interviews mit einer Anglistin:

Interviewer:

„Ihr habt euch ja jetzt heute für eure Kleidung entschieden, [ … ] kleidet ihr euch weil ihr Lust habt, das für euch anzuziehen oder geht es eher darum, damit ihr eine gewisse Wirkung auf eure Mitmenschen habt, was überwiegt?“

Studentin:

„Meistens geht es mir darum, dass ich mich wohlfühle.“

Interviewer:

„Und wann fühlst du dich wohl?“

Studentin:

„Ich fühle mich wohl, wenn ich gut aussehe [ … ].“

Ein Sportstudent beschrieb dieses Verhalten, ohne mit diesem Beispiel konfrontiert zu werden, als: „Das Individuum selbst denkt, dass es die Sachen für sich selbst anzieht, aber der psychologische Effekt ist sicher, dass die Selbstzuschreibung durch die Gruppe stärker ist.“

In diesem Beispiel wird deutlich, wie stark der Einfluss durch Fremdzuschreibungen auf die Identität ist, allerdings ist dieser Vorgang meistens unbewusst. Hier stellt sich die Frage, wie groß ist unsere Freiheit nach Individualität im Kampf gegen die meist unbewussten Einflüsse durch Fremdzuschreibung? An dieser Stelle könnte man noch weiter darüber philosophieren, allerdings soll sich der folgende Abschnitt mit weiteren Interviews beschäftigen.

Einführung in die Studie:

Um einen möglichst tiefen Einblick in unser Forschungsgebiet zu bekommen, haben wir uns für das narrative Interview nach Mayring entschieden. Demnach liefern wir lediglich einige Denkanstöße und Erzählimpulse und führen ein relativ offenes und freies Interview mit den Subjekten. So erlangt man ein möglichst subjektbezogenes subjektives Verständnis und erfährt die Dinge, die dem Subjekt besonders wichtig erscheinen. Einige Informationen müssen hierbei genannt werden, um die Aussagen auf ein Niveau zu bringen. Dazu gehören:

- Studienfach
- Semester
- Studienstadt
- Alter
- Geschlecht

Zudem haben wir einen Leitfaden mit wichtigen Fragestellungen, die direkt oder indirekt im Verlauf des Interviews zur Sprache kommen sollten. Dazu zählen zum Beispiel:

- Gibt es im jeweiligen Fach einen bestimmten Stil?
- Gibt es in anderen Fächern auffällige Kleidungsstile?
- Was sagt man über das Erscheinungsbild von:
- Juristen
- Sportlern
- Ethnologen
- Informatikern
- Mathematikern
- VWLern
- Etc.

Bei dieser Kategorisierung stellten wir bereits fest, dass nicht nur nach spezifischen Fächern sortiert wird, sondern es auch größere Kategorien gibt, denen bereits bestimmte Eigenschaften zugewiesen werden. Dazu zählen beispielsweise: Geisteswissenschaftler, Naturwissen­schaftler, etc. Nach den Interviews, die meistens zu dritt stattfanden, zwei Forscher – Mostafa, Daniel – und das Subjekt, folgte - sofern die Beforschten damit einverstanden waren - ein Foto mit aktuellem Kleidungsstil:

Um ein möglichst breites Feld abzudecken und mögliche weitere Erkenntnisse zu sammeln, wollten wir die Interviews an drei verschiedenen Plätzen durchführen:

1. Auf dem Campusgelände: mit der Annahme, dass diese Studenten gerade eine Vorlesung besuchten oder im Anschluss besuchen werden. Diese Kategorie stellt in der Theorie die „100% Berufssituation“, „0% Freizeit“ dar.
2. Auf dem Universitätsbibliotheksgelände: hier sind sie aus freien Stücken, arbeiten allerdings für ihren Beruf in der Freizeit. Diese Kategorie stellt die „50% Berufssituation“, „50% Freizeit“ dar.
3. Am Seepark: hier wird meist nur ein Buch gelesen oder die Sonne genossen, Sport getrieben etc. Diese Kategorie soll für die „0% Berufssituation“, „100% Freizeit“ stehen.

Da allerdings die Kleiderwahl von Student zu Student extrem unterschiedlich ausfallen kann, auch in Fächern in denen „starke“ Klischees existieren, und wir nicht die gleichen Studenten auf allen drei Feldern in einer normalen Alltagssituation interviewen können, sehen wir darin zu starke Abweichungen und zu wenig Möglichkeiten diese Interviews auf einen Nenner zu bringen. Wir haben uns deswegen für den Mittelweg entschieden und unsere Interviews lediglich auf dem Gelände der Universitätsbibliothek geführt.

Was denken Studenten über Studentenkleidung?

Im Verlauf des Interviews beschreiben unsere Gesprächspartner verschiedene Situationen. Dabei ist besonders auf deren subjektive Sichtweisen zu achten. So wird der Stil des eigenen Faches in den meisten Beispielen grundlegend anders wahrgenommen als jener der anderen Fächer. Zum einen, weil mehr persönliche Erfahrungen vorhanden sind und demnach weniger auf Stereotypisierung zugegriffen wird, zum anderen, weil man selbst dieser Gruppe angehört. So kommt es leicht zu abweichenden Vorstellungen über das gleiche Fach, je nachdem, ob man dieses Fach selbst studiert oder eben über andere berichtet. Im Weiteren möchte ich einige Kategorien und Beschreibungen der Interviews näher bringen:

Stereotypen

Bei den folgenden Kategorien, welche die häufigsten Vorkommnisse widerspiegeln, ist es häufig so, dass für den einen mehr der Schmuck entscheidend ist, für den anderen eher die Kleidung oder gar die Handtasche. Da es also keine spezifischen „Richtlinien“ gibt, kommt es häufig auch vor, dass ähnliche Beschreibungen für verschiedene Gruppen auftreten. Diese Zusammenhänge näher zu analysieren weicht vom eigentlichen Thema ab: gibt es stereotypisierte Studentenkleidung? Gibt es einen Standard, den man garantiert antreffen wird? Nachdem die ganzen Kategorien vorgestellt wurden, werde ich noch ein paar mögliche Analyseblickwinkel aufzeigen:

[...]


1 Stefan Reusch o. S.

2 siehe Kaschuba S. 155f

3 Vgl. Kaschuba S. 156

4 Vgl. Kaschuba ebd.

Ende der Leseprobe aus 20 Seiten

Details

Titel
Kleider machen Leute? Über das Kleidungsverhalten von Studenten
Hochschule
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg  (Institut für Volkskunde)
Veranstaltung
Seminar aus dem Bereich Grundbedürfnisse: Leute machen Kleider/Kleider machen Leute - Textilmarkt und Modebranche im Fokus der Kulturanalyse
Note
1,3
Autor
Jahr
2013
Seiten
20
Katalognummer
V316793
ISBN (eBook)
9783668163553
ISBN (Buch)
9783668163560
Dateigröße
544 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Kleider, Kleidung, Kleider machen Leute, Studenten, Mode, Kleidungsverhalten, Gesellschaftsanalyse
Arbeit zitieren
Daniel Armbrüster (Autor:in), 2013, Kleider machen Leute? Über das Kleidungsverhalten von Studenten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/316793

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