Die weltweite Nachfrage nach Ackerland nimmt stetig zu. Zumindest scheinen verschiedene Entwicklungen dafür zu sprechen. Zum einen der Anstieg der Weltbevölkerung, bei dem bis 2050 ein Wachstum von jetzt sieben Milliarden auf 9,2 Milliarden Menschen prognostiziert wird. Da die weltweit verfügbare Fläche jedoch begrenzt ist, wird sie damit bereits zum wertvollen Gut. Die Sicherstellung der Bevölkerung mit Nahrungsmittel, die Veränderung der Ernährungsgewohnheiten sowie die Produktion von Agrotreibstoffen trägt ihr übriges bei. Innerhalb der Debatte um Landinvestitionen scheinen sich die Befürworter und Gegner unversöhnlich gegenüber zu stehen.
Auf der einen Seite wird argumentiert, dass es sich lediglich um eine neue Art des Kolonialismus handelt, bei dem wohlhabende Länder sich auf Kosten der ärmeren Länder bereichern. Die andere Seite stellt die Vorteile für die Entwicklungsländer hervor, die durch Wissenstransfer und langfristigen Kapitalzufluss erreichtwerden können.
Ziel dieser Arbeit ist es, die Chancen und Risiken, die sich aus großflächiger Landakquise ergeben, näher zu betrachten. Dabei soll die Frage beantwortet werden, ob Entwicklungsländer davon profitieren können oder ob es sich einfach nur um Land Grabbing handelt. Ein Begriff der in den letzten Jahren stark negativ konnotiert mit Landnahme einhergeht.
Dazu ist es notwendig, sich zuerst mit dem Begriff des Land Grabbing näher zu beschäftigen. Auch müssen, für ein besseres Verständnis der Sachlage, die Gründe für die seit 2007/2008 stark zugenommene internationale Landakquise von Ackerland herausgearbeitet werden. Dazu dienen verschiedene Studien der Stiftung Wissenschaft und Politik, von Oxfam, der International Land Coalition (ILC), Weltbank u.a. sowie die Daten des Land Matrix Projektes. Des Weiteren sollen die in diesem Zusammenhang tätigen Akteure identifiziert werden. Kapitel drei beschäftigt sich eingehend mit den Chancen und Risiken der Landakquise. Dabei liegt der Fokus unverändert auf den Entwicklungsländern. In dem abschließenden Kapitel wird versucht herauszufiltern, ob es sich bei den durch Landakquise getätigten Investitionen in Entwicklungsländern, um eine entwicklungspolitische Chance handelt oder ob der lokalen Bevölkerung ohne Mehrwert großflächig Land entzogen wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Was ist Land Grabbing?
- Begriffsklärung
- Warum steigt die Nachfrage nach Ackerland?
- Die Akteure in der internationalen Landakquise
- Chancen und Risiken der Landakquise
- Chancen
- Risiken
- Bewertung und Fazit
- Bibliographie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den Chancen und Risiken der großflächigen Landakquise in Entwicklungsländern. Sie untersucht, ob Entwicklungsländer von Landinvestitionen profitieren können oder ob es sich um Land Grabbing handelt, ein Begriff, der in den letzten Jahren stark negativ mit Landnahme assoziiert wird. Die Arbeit analysiert die Gründe für die steigende Nachfrage nach Ackerland und identifiziert die Akteure, die an der internationalen Landakquise beteiligt sind.
- Steigende Nachfrage nach Ackerland durch Bevölkerungswachstum, veränderte Ernährungsgewohnheiten und die Produktion von Agrotreibstoffen
- Risiken für Entwicklungsländer durch Landnahme, Verlust von Lebensgrundlagen und sozialen Konflikten
- Chancen für Entwicklungsländer durch Investitionen, Wissenstransfer und langfristigen Kapitalzufluss
- Analyse der Akteure und ihrer Interessen in der internationalen Landakquise
- Bewertung der Auswirkungen der Landakquise auf die Entwicklung von Entwicklungsländern
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Landakquise ein und stellt die Relevanz der Thematik dar. Kapitel zwei beschäftigt sich mit der Definition von Land Grabbing und analysiert die Gründe für die steigende Nachfrage nach Ackerland. Es identifiziert die Akteure, die an der internationalen Landakquise beteiligt sind. Kapitel drei beleuchtet die Chancen und Risiken der Landakquise für Entwicklungsländer. Das Kapitel vier bewertet die Auswirkungen der Landakquise auf die Entwicklung von Entwicklungsländern und versucht, die Frage zu beantworten, ob es sich bei den Investitionen um eine entwicklungspolitische Chance oder um Land Grabbing handelt.
Schlüsselwörter
Landakquise, Land Grabbing, Entwicklungsländer, Ackerland, Nahrungsmittelproduktion, Agrotreibstoffe, Investitionen, Wissenstransfer, Kapitalzufluss, Risiken, Chancen, Akteure, internationale Landakquise, Entwicklung, Nachhaltigkeit, soziale Auswirkungen, Landrechte, Landnutzung.
- Arbeit zitieren
- Jens Ullrich (Autor:in), 2015, Internationale Landakquise oder Land Grabbing? Chancen und Risiken für Entwicklungsländer, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/317364