Research Chemicals auf dem Vormarsch? Neuartige Drogen als Herausforderung für die Gesellschaft

Eine wissenschaftliche Arbeit für Sozialarbeiter/Pädagogen, User, Angehörige, Drogenberater und Suchtterapheuten


Bachelorarbeit, 2014

67 Seiten, Note: 1,8


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1.Einleitung
1.1.Strukturierung der Bachelor-Thesis: Methodik, Inhalt, Schlussfolgerungsprozess
1.2.Motivation der Arbeit

2.„Research Chemicals" & „Legal Highs“
2.1.„Research Chemicals“: Definition und Vorstellung
2.2.Definition: "Legal Highs“
2.3.Besondere toxische Gefahren in der chemischen Zusammensetzung von psychoaktivenVerbindungen am Beispiel von Fluor
2.4.Durchführung eines Bestellprozesses von „Research Chemicals“ im Onlineshop: www.rc-supply.eu

3.Hauptkapitel I: 5-MAPB:Betrachtung des subkulturellen Sozialraumes;Internet
3.1.Asservatuntersuchung des 5-MAPB
3.2.Drogen-Internetforen: Charakteristika & Bedeutsamkeit
3.3.Betrachtung der Internetshops
3.4.Woher kommen diese Chemikalien?
3.5.Schlussfolgerungen aus dem vorausgehenden Hauptkapitel im Sinne eines Zwischenfazits

4.Hauptkapitel II: 5F-PB22:Rechtlicher Bezug und wissenschaftliche Einbettung in den Bereich der Drogenarbeit
4.1.Asservatuntersuchung des 5F-PB22
4.2.Relevante Rechtsbereiche der BRD bezüglich „Research Chemicals“
4.2.1.Das Betäubungsmittelgesetz
4.2.2.Forschungschemikalien & „Legal Highs“ im Kontext des Arzneimittelgesetzes
4.2.3.Österreichs grundlegende Reformierung psychoaktiver Substanzen
4.2.4.Gesellschaftliche Konsequenzen der Gesetzesverordnung "NPSG"
4.3.Der Präventionsbegriff im drogenpolitisch, wissenschaftlichen Kontext
4.4.Drogenarbeit in Deutschland
4.4.1.Drogenpolitik in der BRD im historischen Kontext (ab dem Jahre 1900)
4.4.2.Zur „akzeptanzorientierten Drogenarbeit“
4.4.3.Vorstellung Akzept e.V.
4.5.Zwischenfazit

5.Hauptkapitel III: AB-FUBINACA: Erarbeitung der spezifischen „Safer-Use“-Ansätze für „Research Chemicals“& Abschlussbetrachtung
5.1.Asservatuntersuchung des AB-FUBINACA
5.2.Erarbeitung eines Lösungsansatzes für die Beratungsstellen und Sozialarbeiter am Beispiel neuer „Safer-Use“-Ansätze für „Research Chemicals“ und „Legal Highs”
5.3.Schlussbetrachtung

6.Abkürzungsverzeichnis

7.Quellenverzeichnis

8.Anhang
8.1.Toxikologische Untersuchung [Für die Veröffentlichung entfernt]
8.2. Infoflyer: Safer-Use-Rcs
8.3. Hilfestellung zur Aufklärung: Internetportale und Projekte zur Heranziehung von Informationen und UserInnen -Berichten von RCs

1.Einleitung

Zu Beginn meines Studiums stellte ich im Seminar "Kommunale Drogenarbeit" den Bereich der „Research Chemicals“ in einem Impulsreferat vor und kam so das erste Mal mit der Thematik von legal, erwerblichen psychoaktiven Chemikalien in Berührung.

Zu diesem Zeitpunkt wurden die ersten „Research Chemicals“, unter anderem das Mephedron, dem BtMG unterstellt. Seitdem überschwemmen zunehmend neue Substanzen den Markt, welche leicht über das Internet verfügbar sind und somit entgegen der bekannten illegalen Drogen andere Rahmenbedingungen und Konsequenzen für die Gesellschaft darstellen. Die Kräutermischung „Spice“ wurde von vielen Medien im Jahr 2008 thematisiert.

Zu Beginn war unklar, was für diesen Rausch sorgt. Die Angegeben verschiedenen pflanzlichen Inhaltsstoffe haben kein Potential, um einen derartigen psychoaktiven Rausch zu erzeugen. Es folgten Spekulationen und zunehmend wurde dieses Produkt von den Medien aufgegriffen und gelang somit in das Interesse der Gesellschaft, insbesondere der KonsumentInnen. Erst nach ein paar Monaten wurde bekannt, dass diese Kräutermischung mit synthetischen Cannabinoiden versehen ist, die das Rauschpotential erklären.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Dieses Produkt enthält drei Gramm „Kräutermischung“. Es gibt neben dem „DIAMOND“ (starker Rauschzustand), noch die Varianten „GOLD“ (schwächer in der Potenz als „DIAMOND“) & „SILVER“ (niederpotentestes „Spice“- Produkt)

Daraufhin entwickelte sich ein neuer Gewerbezweig, der weitere Kräutermischungen hervorbrachte. Kurz darauf wurden die ersten „Research Chemicals“ im großen Stil vertrieben und es entwickelte sich ein stetig wachsender Markt, der immer neue psychoaktive Stoffe hervorbrachte.

Folgendes Zitat ist einer Pressemitteilung der Drogenbeauftragten zu entnehmen:

„Zum einen wird das Drogenangebot zunehmend um neue chemisch hergestellte psychoaktive Substanzen erweitert. Für viele dieser Substanzen gibt es keine systematische Erfassung und es ist häufig offen, welche Gesundheitsgefahren von ihnen ausgehen. Das Versorgungssystem steht hier vor der schwierigen Aufgabe, möglichst effiziente Hilfe und Unterstützung zur Verfügung stellen zu können. „Die Schwierigkeit besteht vor allem darin, neue Phänomene angemessen einzuschätzen und aufgrund objektiver Informationen Handlungsempfehlungen entwickeln zu können“1

Das Angebot ist gegenwärtig so unüberschaubar, dass nahezu täglich neue Produkte auf den Markt kommen. Nun ist jede psychoaktive Substanzgruppe in Form von „legalen“ Derivaten2 zu beziehen Allesamt stellen sie also zu den bekannten illegalen Drogen, im Falle eines Missbrauchs via Konsum, eine Alternative dar. In den letzten Jahren wurden stagnierend immer mehr Stoffe verboten, was diese Entwicklungen jedoch nicht stoppen konnte.

„Das BtMG umfasst mehr als 300 verschiedene psychoaktive Substanzen. Darunter sind Substanzen wie Cannabis, deren Gebrauch so alt ist wie die Menschheit selbst, moderne Substanzen wie Amphetamine oder die sogenannten »neuen psychoaktiven Substanzen«, Medikamente sowie exotische Stoffe, die in Europa oder zumindest in Deutschland praktisch nie eine größere Rolle spielten. Durch das Aufkommen der neuen psychoaktiven Substanzen (»Spice«, »Räuchermischen«, »Legal Highs« und »Research Chemicals«) und die staatliche Reaktion in Form von Verboten wird die Liste in den kommenden Jahren enorm anwachsen.“3

Es gibt mittlerweile hunderte Online-Shops und zunehmend Labore zur Herstellung dieser chemischen Verbindungen, welche das Sortiment täglich ausweiten. Diese Shops sind leicht im Internet zu finden, somit existiert eine neue Form des Substanzzugangs, dementsprechend auch ein neuer KonsumentInnen-Kreis, der sich in den vergangenen Jahren exponentiell vergrößert hat. Es stellt sich also die Frage, ob die politischen Entwicklungen aus jüngster Vergangenheit diesen Umstand begünstigt haben, ob Bedingungen und der bisherige Umgang mit Rauschmitteln in der Gesellschaft diese Nische für den Bezug und auch für das Vorkommen erklären. Vordergründig wird erörtert, ob und wie die Soziale Arbeit mit diesem Phänomen umgehen kann und das Arbeitsfeld der Drogenarbeit sich neuen Lösungsansätzen zuwenden muss. Zudem wird, basierend auf den Schlussfolgerungen der Hypothesen und Ergebnisse der Recherchen in dieser der Arbeit, eine hypothetische Prognose für die Zukunft erarbeitet, die sich primär auf den Umgang dieser Situation fokussiert. Es wird erörtert, ob diese Stoffe tatsächlich derart bedenklich und die Bestellungen wissenschaftlichen Charakters sind.

Welche Quellen über Charakteristika und Informationen rund um diese Thematik sind vorhanden?

Welche möglichen Informationsquellen sind in Betracht zu ziehen?

Die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen der BRD werden ebenfalls vorgestellt.

Könnte eine gänzliche, oder substanzbezogene Liberalisierung eine ernsthafte Alternative darstellen, oder gibt es Alternativen?

In der Profession der Sozialen Arbeit ist, im Kontext dieser Arbeit, die Drogenarbeit als vordergründiges Arbeitsfeld zu benennen. Die Drogenpolitik und resultierenden kulturrelativistischen Ansichten sind in der Gesellschaft stets in der Diskussion und somit der Umgang und die Verantwortung immer auch eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Insbesondere die Aufklärung und Präventionsarbeit ist somit in viele Arbeitsfelder der Sozialen Arbeit einzubeziehen.

1.1.Strukturierung der Bachelor-Thesis: Methodik, Inhalt, Schlussfolgerungsprozess

Die Erschließung von Quellen für diese Arbeit gestaltete sich als schwierig, es gibt keine relevante Literatur, Zahlen & Fakten, wissenschaftliche Beobachtungen und Texte, oder Informationsquellen anderer Art, die wissenschaftlich in Betracht zu ziehen sind.

Methodisch ist die Graufeldforschung in dieser Arbeit unausweichlich, da nur eine solche Annäherung Rückschlüsse zulässt, die eine konzeptionelle Umsetzung, via Hypothesen-Bildung, ermöglichen.

Die Beobachtung ist als wissenschaftliche Methode von großer Bedeutsamkeit und bietet die Möglichkeit sich dieser Entwicklungen anzunähern, da diese neuen Umstände in der Drogenarbeit akut thematisiert werden müssen.

In zahlreichen Gesprächen auf bundesweiter Ebene mit Fachkräften verschiedener Arbeitsbereiche zeigte sich, dass ein Aufklärungsbedarf existiert. In der Konsequenz verdeutlicht dies, dass gegenwärtig kaum Handlungsoptionen, oder Informationen über diese neue Drogenthematik existieren, wenn, nur vereinzelt.

Darüber hinaus entstehen vollkommen neue gesellschaftliche Herausforderungen, auf die, im Sinne einer postwendenden Interventionsstrategie, von den beteiligten Instanzen reagiert werden muss.

Insbesondere die Beiträge und Diskussionen von Konsumierenden müssen zur Erschließung von Informationen über diese Substanzen aus Drogen-Diskussions- Foren4 in Betracht gezogen werden und dienen dieser Arbeit zur HypothesenBildung und somit der Ableitung möglicher Lösungsansätze.

Zudem werden so aktuelle Entwicklungen über „Research Chemicals“ ermöglicht. Da die Beiträge teilweise sehr unterschiedliche inhaltliche Informationen beinhalten (z.B. zu Dosierungsangaben und Wirkungscharakteristika) ist die Heranziehung von Berichten im größtmöglichen Umfang erforderlich. Um solch einen Bestellprozess zu protokollieren und Rückschlüsse ziehen zu können, wurde eine Bestellung von „Research Chemicals“ durchgeführt. Hierbei wird der Fokus auf die Fragestellung gelegt, ob ein Bezug zur wissenschaftlichen Nutzung besteht, oder ob auf einen „legalen Drogenmarkt" geschlossen werden kann, wenn ein eindeutiger Missbrauch gegeben ist. Auch diese Beobachtungen werden im weiteren Verlauf dieser Thesis nahegelegt. Den Hauptteil bilden drei Basis-Kapitel die namentlich an den bestellten Produkten angelehnt sind. Die Hauptteile sind in der Konzeption so ausgerichtet, dass ein Überblick systematisch über themenrelevante Unterkapitel geschaffen wird. In jedem Hauptkapitel wird ein Zwischenfazit erörtert, um so systematisch Schlussfolgerungen ableiten zu lassen, die wiederum Lösungsansätze erschließen lassen, die aus den vorausgehenden Punkten, mittels der Methodik der Hypothesen- Bildung erschlossen werden.

Zum Ende der Arbeit werden die Ausgangsfragestellungen aufgegriffen, anhand der Inhalte resümiert und in einen Gesamtkontext gebracht. Bewusst wurde im Titel von einer Herausforderung für die Gesellschaft gesprochen, da bei näherer Betrachtung eine interdisziplinär, forschende Herangehensweise erforderlich ist und Prävention immer als Gesamtgesellschaftliche Aufgabe definiert. Darüber hinaus ist die Drogenthematik regelmäßig im öffentlichen Diskurs. Es ist eine Handlungsstrategie erforderlich, die den Menschen in ihrem Handeln mehr Eigenverantwortung überträgt, was durch eine professionelle und objektive Aufklärung ermöglicht werden kann.

Weitere Hintergründe sollte eine Laboruntersuchung nahelegen, dabei sollte vordergründig mehr über die angegebene Reinheit, oder eventuelle Beimischungen von Toxikologen herausgefunden werden.

Unter Einbezug einer interdisziplinären Forschungsstrategie, aufgrund Komplexität dieser Thematik, wurden vielen Gespräche mit verschiedenen Instanzen (Drogenberatungsstellen- bundesweit, Mediziner, Pharmakologen, Biochemiker) geführt, um die aufkommenden Fragestellungen zu erörtern. Hier ist besonders hervorzuheben, dass, nachdem das Gefahrenpotential angesprochen wurde, die Dringlichkeit von Lösungsansätzen ins Zentrum der Gespräche rückte.

Die relevanten Rechtsbezüge werden ebenfalls vorgestellt.

Des Weiteren wird die Drogenarbeit in der BRD betrachtet. Dieser Punkt dient dazu, die neuen Herausforderungen anhand der empirischen Ansätze zu erschließen. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei der „akzeptierenden Drogenarbeit" und der Risikominimierung, sowie der Prävention.

So werden beispielsweise „Safer-Use“-Ansätze für den Umgang mit „Research Chemicals“ abgeleitet, was allerdings lediglich durch die Einsicht diverser Foren- Beiträge möglich war. Diese stellen wissenschaftlich betrachtet keine Grundlage dar. Jedoch bedarf es „Insider-Wissen“ und Beiträge von KonsumentInnen, um lebensweltorientiert, individuelle Handlungsstrategien für unsere Gesellschaft abzuleiten. Die Affinität von heranwachsenden Menschen, ist im Gebrauch von Genussmitteln, besonders ausgeprägt und dementsprechend resultiert eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung im Sinne der Aufklärung und Prävention. Diese Lebensphase ist geprägt von risikobegünstigen Einflüssen in der Identitätsfindung. Primär muss diesen Menschen eine lebensweltorientierte Handlungsstrategie zur Selbstfindung gewährleistet werden. Verbote stellen einen besonderen Reiz dar. Ebenso ist eine inhaltliche Hilfestellung immer mit dem Risiko verbunden, dass diese Menschen eine Bevormundung in den Beratungs- und Aufklärungsangeboten sehen, welche sich kontraproduktiv auf das weitere Handeln auswirkt.

Die UserInnen von „Research Chemicals“ bilden eine Szene, welche sich vorwiegend im Internet bewegt. Dementsprechend müssen Lösungsansätze in Betracht gezogen werden, die sich ebenso in diesem Aktionsradius bewegen.

1.2.Motivation der Arbeit

Soziale Arbeit muss lebensweltorientiert und nachhaltig viele gesellschaftliche Entwicklungen erkennen, die eine Intervention erfordern und postwendend Lösungsansätze bieten.

Diese sind in der Drogenarbeit anzusiedeln. Bezogen auf die neuen Entwicklungen, ist dies aller kaum der Fall, was aus Gesprächen mit Drogenberatungsstellen auf bundesweiter Ebene hervorging. Vielen sind nicht einmal die Dimension und das Gefahrenpotential bekannt, was einer akuten Intervention und Aufklärung bedarf. Diese Dimensionen und das Gefahrenpotential werden in dieser Arbeit vorgestellt, konkret werden Lösungsansätze und Aufklärungsmaterialien erstellt.

Die Aufklärung innerhalb unserer Profession ist von großer Bedeutung, was in dieser Arbeit deutlich wird. Soziale Arbeit ist, verglichen mit anderen Professionen, sehr praxisorientiert. Diese Praxis ist wiederum an wissenschaftlich, theoretischen Inhalten orientiert und stellt immer den Bezug zu den Erkenntnissen aus der Praxis her. Innerhalb der Profession muss stets reflektiert werden, denn die Soziale Arbeit muss Entwicklungen innerhalb der Gesellschaft deuten und eventuelle Gefahrenpotentiale erkennen, um Menschen präventiv aufzuklären, beratend zu fungieren und zu Helfen.

2.„Research Chemicals" & „Legal Highs"

Sehr oft werden diese Begrifflichkeiten im gleichen Kontext verwendet. Jedoch unterscheiden sie sich, was im Folgenden veranschaulicht wird.

2.1.„Research Chemicals“: Definition und Vorstellung

In diesem Teil wird der Begriff „Research Chemicals“ erklärt und von dem Begriff „Legal Highs" abgegrenzt und besondere Gefahrenherde aufgezeigt. Da der Markt zunehmend unüberschaubarer wird, ist es nicht möglich auf alle erwerblichen Substanzen einzugehen, da diese bereits zu hunderten existieren. Bei „Research Chemicals“ handelt es sich um psychoaktive Substanzen, welche in ihrer chemischen Struktur so verändert sind, dass sie keinen betäubungsmittelrechtlichen Gesetzen unterliegen, jedoch den nachempfundenen Stoffen in ihrer Struktur und in dem Rauschzustand gleichen. Es konnte nicht erörtert werden, in welchem Zusammenhang der Begriff „Research Chemicals" entstanden ist. Ins Deutsche übersetzt heißen sie „Forschungschemikalien" und nur mit diesem Hinweis sind sie, in der Regel, über das Internet zu erwerben. Diese Substanzen sind nicht für den Konsum bestimmt, sondern lediglich für Forschungszwecke.

Werden diese Stoffe bewusst konsumiert, können sich Konsumenten hinsichtlich des Arzneimittelgesetzes strafbar machen, was im späteren Verlauf der Arbeit näher erörtert wird. Viele der verfügbaren Substanzen wurden schon vor Jahrzehnten synthetisiert, finden allerdings erst jetzt ihre Verwendung, da dieser Markt existiert. Das mediale und öffentliche Interesse, welches in den vergangenen Jahren stetig zunahm, ließ einen „Hype" entstehen und diese Substanzen wieder in den Fokus, beziehungsweise das Sortiment der AnbieterInnen, rücken.

Einer der hervorzuhebenden Pioniere in der Synthese ist der amerikanische Chemiker und Pharmakologe Alexander Theodore Shulgin. Er hat mehr als 170 psychoaktive Verbindungen hervorgebracht und Bücher (PiHKAL & TiHKAL, d.R.) über die Eigenschaften und Wirkungscharakteristika dieser Stoffe verfasst. Es häufen sich die Funde dieser psychoaktiven Chemikalien auch in Stoffen, welche dem BtMG unterstellt sind, insbesondere in Ecstasy-Pillen, die entweder gänzlich aus diesen Chemikalien bestehen, oder gestreckt sind. Bei Ecstasy sind 84% der Pillen mit „Research Chemicals“ versetzt.5 Die Substanz von „sauberen" Ecstasy Pillen ist MDMA, ein psychoaktives Amphetamin, es ist die erste Designerdroge welche Shulgin in den 1960ern ausgiebig testete. Synthetisiert wurde MDMA ursprünglich im Jahr 1913 von dem Pharmakonzern E. Merck.6

Da es mittlerweile unzählige Anbieter in dieser Branche gibt, existiert demnach auch eine Konkurrenz innerhalb der Händler, welche versuchen ihr Sortiment stetig anzupassen und anzubieten, um sich in diesem marktwirtschaftlichen Gefüge zu behaupten und immer „up-to-date" die neusten Substanzen auf Lager zu haben, was dazu führt das dieser Bereich in der Gesellschaft mehr Bedeutung hinsichtlich des Drogenkonsums bekommt. Dies hat natürlich auch Konsequenzen in der Arbeit der Drogenberatungsstellen, den Gesetzgebenden Instanzen, der Polizei und im Gesundheitswesen, was in dieser Arbeit aufgezeigt wird.

Die Konsumierenden, die bewusst diese Stoffe konsumieren, können ihre Informationen lediglich aus Erfahrungsberichten im Internet entnehmen, jedoch sind vor allem die gesundheitlichen Risiken nicht zu kalkulieren, da es weder Kurz- noch Langzeitstudien gibt. Der genaue Wirkmechanismus, die Toxizität der Substanz und Informationen zu Überdosierungen existieren in der Regel nicht.7 Die Konsumierenden machen sich somit also zu „Versuchskaninchen".

Seit der ersten Sensibilisierung für diese Thematik hat sich diese Branche nun fest etabliert. Viele dieser Substanzen sind derart potent, das Konsumeinheiten nur mit Feinwaagen zu kalkulieren sind, welche in Laboren oder Apotheken existieren und dementsprechend im Kauf sehr teuer sind. Die Berichte lassen die Vermutung aufkommen, dass nur wenige KonsumentInnen über diese Ausstattung verfügen. Es gibt synthetische Cannabinoide, welche unter Heranziehung der Berichte, derartig potent sind, dass bereits ab einer Dosis von 0,5 mg ein starker, cannabisähnlicher, Rauschzustand zu deuten ist.

Ein halbes Gramm dieser Substanz ist schon für zehn Euro zu beziehen, was dementsprechend 1000 Konsumeinheiten ableiten lässt und wiederum eine Gefahr im Umgang darstellt, da, wie schon erwähnt, nur Feinwaagen eine quantitative Festlegung der Dosierung ermöglichen.

Immer mehr Konsumierende kommen mit einer Überdosierung in Krankenhäuser und bereiten den unwissenden Ärzten zahlreiche Probleme in der Behandlung, da Informationen, sowie Studien über die beschriebenen Substanzen nicht existieren und eine medizinische Intervention somit nicht adäquat vollzogen werden kann. Die Zahl der Anbieter und KonsumentInnen wächst stetig, was die Beobachtung der letzten Jahre zeigt. Der Zugang, beziehungsweise der Erwerb ist mit wenig Aufwand verbunden.

Somit ist eine neue Form des Substanzzugangs von psychoaktiven Chemikalien entstanden. Teilweise sind diese Produkte auch direkt in sogenannten Headshops angeboten. Headshops verkaufen Zubehör zum Konsum von Drogen und auch Artikel zur Aufzucht von Cannabispflanzen.

Sie stellen im Sinne der Potenz eine Alternative zu illegalen Drogen oder rezeptpflichtigen Medikamenten dar und sind dementsprechend auch mit diesen Risiken verbunden. Das Gefahrenpotential dieser Substanzen ist mit dem von illegalen psychoaktiven Substanzen gleichzusetzen, wobei in diesem Bereich auch völlig neue Gefahrenherde entstanden sind. Dies ist für die Drogenarbeit von Bedeutung, da es nun einer Analyse postwendend einer Umsetzung von Lösungsansätzen bedarf. Derivate von Benzodiazepinen sind in diesem Gewerbe zunehmend in die Angebotsspanne der Vertreiber gekommen. Aus medizinischer Sicht ist hier ein besonders hohes Suchtpotential vorhanden, die sich in ihrer Intensität von beispielsweise Cannabinoiden und Amphetaminen unterscheidet. Bereits nach mehrwöchigem Konsum kann in diesen Fällen eine physische und psychische Abhängigkeit entstehen. Als Forschungschemikalien zu erwerbende Benzodiazepine sind momentan das Diclazepam8 & das Flubromazepam9, welche hier zu Lande verfügbar sind, da sie noch nicht dem BtMG unterstellt sind. Das Diclazepam ist ein Analog zum bekanntesten aller Benzodiazepine, dem Diazepam. Es ist wesentlich potenter als dieses, was die angebotenen Produkte in Pillenform zeigen. Ein Milligramm Diclazepam entspricht in der Potenz zehn Milligramm Diazepam, was sowohl von den Produkten der Tabletten abzuleiten ist, als auch den Berichten. Jedoch ist auch hier keine Gewährleistung gegeben, da die Präsentation und Beschreibungen der Shops nicht empirisch anzuerkennen ist.

Bei intensiveren Recherchen sind allerdings noch weitere Derivate dieser Art zu finden. Die ersten Benzodiazepine in Form von „Research Chemicals“, die verfügbar waren, sind das Etizolam10 und das Phenazepam11, jedoch nun gesetzlich in der BRD dem BtMG. Etizolam ist ebenfalls potenter als Diazepam und in Pulverform oder Tabletten noch in vielen Länder, wie zum Beispiel Großbritannien erhältlich.12 Allerdings werden die Shops in letzter Zeit mit Preisnachlass, vermutlich ist steht eine Regulierung bevor. Dies ist allerdings auch nur hypothetisch zu sehen, wobei die Beobachtung der letzten Jahre zeigt, dass ein Rabatt, in der Regel, immer mit einer bevorstehenden Regulierung zu erklären ist, vermutlich um die Restbestände so schnell wie möglich zu dezimieren.

Die Branche reagierte schnell mit Produktplatzierungen des Flubromazepams und Diclazepams. Ersteres ist dem Bromazepam in der chemischen Struktur ähnlich und lediglich in der Synthese mit einer Fluor-Verbindung ergänzt. Dies bekräftigt zunehmend die Annahme, dass die Produkte systematisch angeboten werden, um immer postwendend auf das Verbot der Vorgänger reagieren zu können.

Jedoch ist unter Berücksichtigung der Entwicklung davon auszugehen, dass eine Aufnahme in das BtMG in naher Zukunft erfolgen wird.

Das ist allen „Research Chemicals“ in der jahrelangen Beobachtung zu entnehmen. Ein weiterer akuter Gefahrenherd im Zusammenhang mit der Einnahme von Benzodiazepinen bezieht sich auf Quantität und Potenz bei Dosierungseinheiten, was durch der Umstand bekräftigt wird, dass diese Substanzen vorwiegend in Tablettenform vertrieben werden, jedoch Bedarf es auch bei diesen Substanzen wenig Aufwand und Wissen, um Vendoren zu finden, welche diese Produkte in Pulverform anbieten, wobei bei diesem Substanzen die Abgabemenge bei 0,1 Gramm beginnt und diese, im Vergleich zu anderen „Research Chemicals“, um ein vielfaches teurer sind.

Eine weitere Stoffklasse die zunehmend in das Interesse der KonsumentInnen rückt, sind die synthetischen Opiate. Es gibt eine Substanz namens Methopholine13, welches ein hochpotentes Schmerzmittel aus der Reihe der synthetischen Opiate ist. Es besitzt die dreifache Potenz von Codein.14 Sogar Analoge von Fentanyl sind erhältlich,15 diese sind derartig potent, dass schon bei Hautkontakt eine Wirkung erzielt werden kann. Fentanyl wird in der Medizin verwendet und ist als verschreibungs- und verkehrsfähiges Betäubungsmittel eingestuft und nur mit einem Betäubungsmittel-Rezept zu bekommen. Aufgrund der enormen Potenz ist es vorwiegend als transdermales Pflaster erhältlich, welches in bestimmten Abständen eine geringe Dosis freisetzt.16 Es sind Fälle bekannt, dass Opiat-Abhängige in Mülltonnen von Altersheimen nach benutzten Pflastern suchen, um den Restgehalt des Wirkstoffes zu extrahieren.17 Viele Todesfälle sind in der BRD auf Fentanyl zurückzuführen.18 Todesfälle häufen sich auch im Zusammenhang mit „Research Chemicals“,19 was auch auf die zunehmende Verbreitung und das Bekanntwerden zurückzuführen ist und dementsprechend ein Zuwachs in den Todeszahlen widerspiegelt. Weitere mögliche Risiken bestehen aufgrund einer Unverträglichkeit im Sinne einer allergischen Reaktion die immer besteht, da diese Substanzen nicht erforscht sind. Bezogen auf die Bestellung, bei der die Plastiktüten, welche die Stoffe beinhalteten, nicht beschriftet waren, sondern lediglich die Ummantelung, besteht auch immer eine Gefahr der unbewussten Verwechslung, seitens der Shops, oder des Konsumierenden. Wenn zum Beispiel eine Substanz im Missbrauch versehentlich verwechselt wird, die ein Vielfaches der Konsummenge erfordert, kann eine Intoxikation schnell erfolgen.

Ein weiterer Risikobereich bezieht sich auf Chemikalien in der chemischen Struktur, die in der chemischen Verbindung von „Research Chemicals“ bei der Synthese benutzt werden und gesundheitlich in der Toxizität eine Gefahr im Verzehr darstellen.

Ein Unterpunkt wird ein konkretes Beispiel diesbezüglich aufzeigen. Jedoch ist die Neurotoxizität nur von Neurowissenschaftlern genauer zu bestimmen. Damit ist gemeint, dass die Stoffe 2-FA & 4-FA unterschiedlich neurotoxisch wirken, dementsprechend geht auch hier wieder eine weitere Gefahrenquelle hervor. Laut Berichten und Recherchen soll das 4-FA neurotoxischer sein, als das 2-FA. Die Neurowissenschaft beschäftigt sich mit Nervensystemen von Lebensformen.

2.2.Definition: "Legal Highs"

„Legal Highs“ stellen Produkte dar, welche entweder mit Rauschmitteln versetzt sind, oder gänzlich aus ihnen bestehen, jedoch aus den Produktinformationen keine Angaben über die psychoaktiven Inhaltsstoffe hervorgehen. Das „Spice“ ist nachweislich eine Mixtur, die mit synthetischen Cannabinoiden versetzt ist. „Legal Highs“ können auch pflanzliche Erzeugnisse sein, wie zum Beispiel die Samen der hawaiianischen Holzrose, mit dem LSD-ähnlichen Wirkstoff LSA20. Es stellt, ebenfalls wie das LSD, ein Halluzinogen dar. Auch hier ist ein Konsum nicht legal.

Diese Substanzen werden beispielsweise als Räuchermischungen, Badesalze, Raumlufterfrischer, oder Düngemittel deklariert und angeboten.

"Oftmals werden die Produkte in bunten Verpackungen angeboten mit exotischen Namen, wie z.B. Explosion-Raumlufterfrischer, Rush-Hour Badesalz, Chill-Out-Räuchermischung. "21

Das vorliegende Beispiel zeigt eine Darstellung eines Badesalzes; Es gibt verschiedene Verpackungen, was diese beiden Bilder veranschaulichen. dies könnte auch bedeuten, dass dieses Produkt von anderen Produzenten kopiert wurde und somit die Frage bezüglich des psychoaktiven Inhaltsstoffes noch unklarer wird, was ohnehin der Fall ist, da die enthaltenen Substanzen an neue rechtliche Bestimmungen angepasst werden, jedoch der Name erhalten bleibt.

(Badesalz: „Ivory Wave“, das linke Produkt enthält 1000 Milligramm, das rechte Exemplar ist ohne Angabe der quantitativen Menge versehen, jedoch ist „single dose pack“ zu lesen)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die Konsumierenden wissen nicht, welche Substanz/en tatsächlich in dem vorliegenden Präparat enthalten ist/sind, da diese nicht explizit im Zusammenhang mit diesem Produkt genannt werden, also nicht auf der Verpackung angegeben sind. Nur via Laboranalysen ist zu bestimmen, welcher Inhaltsstoff zu einem „High" führen kann. Es kann durchaus sein, dass z.B. Eine Räuchermischung ein bereits verbotenes Betäubungsmittel enthält, welches bereits in der BRD verboten ist, im Herstellungsland jedoch keinen gesetzlichen Bestimmungen unterliegt. In der BRD rückten „Legal Highs“ in den Fokus, nachdem diverse Medien über die Räuchermischung „Spice" berichtet hatten. Auch in diesem Fall war zunächst unklar, wieso der Missbrauch cannabisähnliche Rauschzustände erzeugt. Nach Analysen wurde die Substanz JWH-018 entdeckt. Die Analysen des „Spice“ ergaben auch, dass die Menge des psychoaktiven Stoffes variiert.22 Am 22. Januar 2009 wurde JWH-018 verboten.23

Es gibt ein Internetportal, welches sich mit den Inhaltsstoffen dieser „Legal Highs“ beschäftigt. Dort wird Eltern, KonsumentInnen und Fachkräften Hilfestellung geboten. Dies ist eine Initiative von „BAS!S“ - Beratung, Arbeit, Jugend & Kultur e.V..24

2.3.Besondere toxische Gefahren in der chemischen Zusammensetzung von psychoaktiven Verbindungen am Beispiel von Fluor

Die gesundheitlichen Risiken und Langzeitfolgen sind nicht zu kalkulieren, dennoch existieren auch bei diesen Substanzen bedenkliche Inhaltsstoffe, welche in der chemischen Verbindung enthalten sind. Beispielhaft wurde für diese Arbeit eine Chemikalie ausgewählt, welche medizinisch als äußert bedenklich und toxisch eingestuft wird. Dieses Element, welches in der chemischen Verbindung von diversen Derivaten enthalten ist, ist Fluor. Dieser Aspekt ist für die Aufklärung von Bedeutung; Konsumierende von Forschungschemikalien sollten dringend angehalten werden, Produkte mit diesem Inhaltsstoff, nicht zu missbrauchen. Aus medizinischer Sicht heißt es:

"Wenn Fluoride eingenommen werden, wirken sie besonders giftig. Die Symptome reichen von vermehrtem Speichelfluss, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Bauchschmerzen über Schwäche, Zittern, Atemnot, Herzinfarkt, Krämpfe, bis hin zum Koma. Außerdem wird das Gehirn und die Nieren beeinflusst“ Die tödliche Dosis für einen durchschnittlichen Erwachsenen liegt bei 32-64 mg Fluorid/kg Körpergewicht. Bei Kindern wird die tödliche Dosis auf 5 mg Fluorid/kg Körpergewicht geschätzt. Nach Berührung mit der Haut kommt es zu Reizungen, Rötungen und Schmerzen, da Fluoride eine ätzende Wirkung aufweisen. Bei einem Kontakt mit den Augen kommt es zu Reizungen und schweren Augenschäden. Bei lang anhaltenden, hohen Dosen von Fluoriden treten Schäden an den Zähnen und Knochen auf. Die Knochen werden spröde. Außerdem kommt es zu Gewichtsverlust, Blutarmut und es tritt eine Verkalkung von Bändern und eine erhöhte Steifigkeit der Gelenke auf. Besonders anfällig für Schäden durch Natriumfluorid sind Menschen mit Diabetes und Niereninsuffizienz. Bei mehr als 30 Untersuchungen an Tieren stellte sich heraus, dass Fluorid als Nervengift wirkt und die kognitiven Fähigkeiten reduziert. Fluorid macht dumm!“25

Dieses Zitat verdeutlicht die Gefahr dieser Chemikalie.

Das Medikament „Rohypnol“ enthält den Wirkstoff „Flunitrazepam“26, eine Abwandlung des bekannten Benzodiazepins Diazepam. Neben den Fluoriden gibt es eine Vielzahl solcher bedenklicher Stoffe, welche in den „Research Chemicals“ und „Legal Highs“ in ihrer chemischen Struktur zu finden sind. Auch die bestellten Cannabinoide enthalten Fluoride. Wie bereits erwähnt, ist jedoch die neurotoxische Gefahr nicht zu pauschalisieren, was anhand des 2-FA & des 4-FA verdeutlicht wurde.

2.4.Durchführung eines Bestellprozesses von „Research Chemicals“ im Onlineshop „www.rc-supply.eu“

Laut eigenen Angaben ist dies der größte Vertreiber in Europa. Jedoch geht aus dem Impressum hervor, dass der Firmensitz in Shanghai (China) ist. Allerdings ist der Absender in Deutschland, was dem Paketbrief zu entnehmen ist.

Zwischen Bestellung und Lieferung vergingen drei Tage. Es ist möglich, ohne Nutzer-Account, als Gast, eine Nachnahmesendung bis 50 Euro zu tätigen. Somit ist keine Vorauszahlung notwendig und erleichtert den Bezug.

Im Moment umfasst das Sortiment 35 Substanzen, jedoch kommen regelmäßig neue hinzu. Davon sind jedoch nur 21 Substanzen aktuell (01.02.2014) verfügbar, davon zwölf Phenylethylamine27 und neun synthetische Cannabinoide. Gegenwärtig (08.02.2014) sind nur fünf Artikel lieferbar. In Verlauf der letzten Monate zeigte sich, dass Produkte in der Regel schnell vergriffen sind. Jedes Produkt kann in einer Klassifizierung bewertet werden (von null bis zu fünf Sternen), außerdem können Berichte zu dem jeweiligen Produkt geschrieben werden. Jedoch nimmt sich der Betreiber das Recht, selbst zu entscheiden, welche Bewertungen tatsächlich veröffentlicht werden, mögliche negative Bewertungen würden in der Konsequenz, marketingstrategisch gesehen, den Absatz minimieren.

Die Bewertungen und das Bewertungssystem lassen keinen Anhaltspunkt für den Vertrieb von Forschungschemikalien erahnen. In diesem Punkt ist eindeutig zu entnehmen, für welche Art des Gebrauchs die UserInnen diese Stoffe verwenden; als Rauschmittel. Der gleiche Shop hat außerdem eine Sektion, welche ehemals zu beziehende Stoffe beinhaltet, die nun dem BtMG unterliegen.

Bestellt wurden:

- 5-MAPB28 (1 Gramm = 23 Euro)
- 5F-PB2229 (0,5 Gramm = 11 Euro)
- AB-FUBINACA30 (0,5 Gramm = 10 Euro)

Die Stoffe werden alle angegeben mit einem Mindestreinheitsgrad von mindestens 98%.Die Substanzen wurden in einem qualitativ minderwertigen Plastiktütchen versendet und in einem kleinen Couvert eingeschlossen. Der Versand erfolgt in einer DINA5 Briefsendung. In dem Brief waren lediglich diese drei Briefchen, keine Rechnung und sonst keine weiteren Erläuterungen.

[...]


1 Bundesministerium für Gesundheit, Zitat: Pfeiffer-Gerschel 2013, http://drogenbeauftragte.de/presse/pressemitteilungen/2013-04/jahresbericht-dbdd.html

2 Im chemischen Kontext ist ein Derivat ein Abkömmling einer chemischen Verbindung. Demnach stellt die Struktur, via Synthese, eine neue chemische Verbindung dar, die in ihrer Klassifizierung (z.B. Opiate) und Charakterisierung dem Ausgangsstoff in seiner Grundstruktur gleicht. (vgl. Duden, 2001, S.210)

3 Plenert/ Stöver 2013, http://library.fes.de/pdf-files/iez/10159.pdf, S. 7

4 Siehe Anhang: Zusammenstellung von Internetportalen zur Heranziehung von Informationen

5 Vgl. Mindzone (o. J.), http://mindzone.info/drogen/research-chemicals/

6 Vgl. Jungblut, 2004, S. 108

7 Vgl. Projekt Mindzone 2011, http://mindzone.info/_pdf/fachtagung-partydrogen- 2011/FACTSHEET-Legal-Highs-und-Research-Chemicals.pdf, S.2

8 Vgl. Megachems.com 2012, http://www.megachems.com/85-buy-diclazepam-pellets

9 Vgl. Megachems.com 2012, http://www.megachems.com/99-buy-flubromazepam-pellets

10 Vgl. Megachems.com 2012, http://www.megachems.com/69-etizolam

11 Vgl. Annette Mende 2011, http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=38687

12 Vgl. Megachems.com 2012, http://www.megachems.com/69-etizolam

13 Vgl. BuyResearchChemicalz.com 2013, http://buyresearchchemicalz.com/4- nitromethopholine.html, IUPAC: 6,7-Dimethoxy-2-methyl-1-(4-nitrophenethyl)-1,2,3,4- tetrahydroisoquinoline

14 Vgl. BuyResearchChemicalz.com 2013, http://buyresearchchemicalz.com/4- nitromethopholine.html

15 Vgl. Research chemicals opioids 2013, http://syntheticopiods.webs.com/

16 Vgl. Pfizer Pharma GmbH 2012, http://www.pfizer.de/fileadmin/pfizer.de/documents/gi/Fentanyl_25_GI.pdf, s.1

17 Vgl. Shortnews 2011, http://www.shortnews.de/id/897219/schmerzpflaster-sind-neue-drogenquelle- fuer-junkies

18 Vgl. Krause/ Ostermeier 2012, http://www.sueddeutsche.de/muenchen/dachau/fentanyl-toedliche- ersatzdroge-1.1381495

19 Vgl. Streetwork Zürich + Partner von www.safer-clubbing.ch (o. J.), http://www.saferparty.ch/download/file/aktuelles_2010/Research_Chemicals_April_2010.pdf , s.2

20 Vgl. Projekt Mindzone (o. J.), http://mindzone.info/drogen/hawaiianische_holzrose/

21 Projekt Mindzone (2011) http://mindzone.info/_pdf/fachtagung-partydrogen-2011/FACTSHEET- Legal-Highs-und-Research-Chemicals.pdf, S. 1

22 Vgl. Stockrahm 2008, http://www.zeit.de/online/2008/51/spice-wirkstoff-gefunden

23 Vgl. Focus online 2009, http://www.focus.de/gesundheit/ticker/recht-modedroge-spice-ist-ab- sofort-verboten_aid_363916.html

24 Vgl. BAS!S e.V. 2014, www.legal-high-inhaltsstoffe.de

25 Vgl. Doroshkevich 2012, http://www.gesundheitlicheaufklaerung.de/fluorid-und-der-grosse- zahnbetrug

26 Vgl. Schmidt 2002, S. 119

27 Vgl. RC-Supply.eu (o. J.), http://www.rc-supply.eu/chemikalien.htm

28 RC-Supply.eu (o. J.) http://www.rc-supply.eu/5_mapb.htm

29 RC-Supply.eu (o. J.) http://www.rc-supply.eu/5f_pb22.htm

30 RC-Supply.eu (o. J.) http://www.rc-supply.eu/ab_fubinaca.htm

Ende der Leseprobe aus 67 Seiten

Details

Titel
Research Chemicals auf dem Vormarsch? Neuartige Drogen als Herausforderung für die Gesellschaft
Untertitel
Eine wissenschaftliche Arbeit für Sozialarbeiter/Pädagogen, User, Angehörige, Drogenberater und Suchtterapheuten
Hochschule
HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst - Fachhochschule Hildesheim, Holzminden, Göttingen  (Fakultät: Gesundheit & Soziales)
Veranstaltung
Arbeit in der Drogenhilfe, Kommunale Drogenarbeit
Note
1,8
Autor
Jahr
2014
Seiten
67
Katalognummer
V317426
ISBN (eBook)
9783668206687
ISBN (Buch)
9783668206694
Dateigröße
1526 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
research, chemicals, vormarsch, neuartige, drogen, herausforderung, gesellschaft, eine, arbeit, sozialarbeiter/pädagogen, user, angehörige, drogenberater, suchtterapheuten
Arbeit zitieren
Marius Nagel (Autor:in), 2014, Research Chemicals auf dem Vormarsch? Neuartige Drogen als Herausforderung für die Gesellschaft, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/317426

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