Diese Hausarbeit versucht die Frage zu beantworten, ob es ethisch vertretbare Lügen gibt. Es gibt Fälle, in denen Opfer lügen, um die Täter zu decken. In einer Folge einer Krimiserie wollte ein Vater seine Tochter beschützen. Die 2-jährige Tochter ließ ein Spielzeug an der Treppe liegen und die Mutter stolperte tödlich dabei. Der Vater gab es zunächst als Unfall an, allerdings begann man nach 20 Jahren den Fall wieder zu ermitteln, so dass die alleinige Unfalltatsache unglaubwürdig war. Um Schuldgefühle bei der Tochter zu vermeiden, nahm der Vater die Schuld, und somit die Täterrolle, auf sich und erfand alle möglichen Beweise dafür. In dieser Folge weiß das ethische Herz des Zuschauers nicht, ob die Lügen des Vaters nun richtig oder falsch waren.
In diesem und vielen weiteren ähnlichen Beispielen, ist der Zweifel über ein absolutes Lügenverbot durchaus verständlich. Kann dem Lügner, bei einer Lüge aus Liebe oder anderen nicht-eigennützigen Motiven, die Lüge als sündhaft angerechnet werden? Gibt es Ausnahmesituationen, in denen Lügen sogar erwünscht wären? Müssten wir aus Liebe zum anderen oder Hilflosigkeit des Anderen überhaupt nicht erst recht lügen?
An diesen und ähnlichen Fragen setzt diese Hausarbeit an und sucht nach ethisch vertretbaren Lügen. Dazu werden zunächst der Begriff, die mögliche Motivation hinter den Lügen und deren Auswirkungen aus der gesellschaftlichen, historischen und theologischen Sicht näher betrachtet. Im weiteren Verlauf ist zu differenzieren, welche Kriterien es für ein mögliches Lügen gäbe.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Sachanalyse
- Lügen in der Gesellschaft
- Bewertung der Lüge
- Biblisch-Theologische Orientierung
- Die Lüge als Zustand
- Das Lügen als Tat
- Kann Gott lügen?
- Güterabwägung
- Die Ordnungen der Wirklichkeit
- Vertrauen
- Urteil
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Frage, ob es ethisch vertretbare Lügen gibt. Dazu wird der Begriff „Lüge“ aus verschiedenen Perspektiven betrachtet, darunter die gesellschaftliche, historische und theologische Sicht. Die Arbeit analysiert die möglichen Motivationen hinter Lügen sowie deren Auswirkungen und versucht, Kriterien für ein mögliches Lügen zu definieren.
- Die Definition von Lügen und deren gesellschaftliche Relevanz
- Die verschiedenen Arten von Lügen und deren ethische Beurteilung
- Die theologische Perspektive auf Lügen und deren Auswirkungen
- Die Abwägung von Interessen und die Suche nach ethischen Kriterien für Lügen
- Die Bedeutung von Vertrauen in der Gesellschaft und im Kontext von Lügen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung stellt die Fragestellung der Hausarbeit vor und beleuchtet die Komplexität des Themas Lügen anhand von Beispielen aus Krimiserien. Der Autor zeigt, dass es Situationen gibt, in denen die ethische Bewertung einer Lüge schwierig ist.
2. Sachanalyse
2.1. Lügen in der Gesellschaft
Dieser Abschnitt analysiert die Häufigkeit von Lügen im Alltag und stellt verschiedene Arten von Lügen vor, wie beispielsweise Alltagslügen, Notlügen und Höflichkeitslügen. Der Autor beleuchtet die Rolle von Lügen in sozialen Beziehungen und deren Auswirkungen auf das Vertrauen.
2.2. Bewertung der Lüge
Dieser Abschnitt befasst sich mit der ethischen Bewertung von Lügen und zeigt auf, dass Lügen, die bewusst zur eigenen Vorteilnahme eingesetzt werden, negative soziale Folgen haben können. Der Autor erwähnt auch den Utilitarismus und dessen Ansatz, den moralischen Wert einer Lüge an ihrem Zweck für die Gemeinschaft zu messen.
3. Biblisch-Theologische Orientierung
Dieser Abschnitt betrachtet die Lüge aus biblisch-theologischer Perspektive und untersucht, ob Gott lügen kann. Der Autor beleuchtet die moralische Bedeutung von Lügen und deren Auswirkungen auf das Verhältnis zwischen Mensch und Gott.
4. Güterabwägung
4.1. Die Ordnungen der Wirklichkeit
Dieser Abschnitt befasst sich mit der Abwägung von Interessen und versucht, ethische Kriterien für Lügen zu definieren. Der Autor betrachtet die verschiedenen Ebenen der Wirklichkeit und die Bedeutung von Wahrheit und Lüge in diesem Kontext.
4.2. Vertrauen
Dieser Abschnitt analysiert die Rolle von Vertrauen in der Gesellschaft und untersucht, wie Lügen das Vertrauen beschädigen können. Der Autor betont die Wichtigkeit von Vertrauen für das Funktionieren von sozialen Beziehungen.
Schlüsselwörter
Diese Hausarbeit befasst sich mit den zentralen Themen Lügen, Ethik, Vertrauen, Gesellschaft, Religion, Güterabwägung und Moral. Der Fokus liegt auf der Frage nach ethisch vertretbaren Lügen und den Kriterien, die für ihre Beurteilung relevant sind.
- Arbeit zitieren
- Eduard Fast (Autor:in), 2015, Gibt es ethisch vertretbare Lügen? Untersuchung der gesellschaftlichen, historischen und theologischen Sicht auf das Lügen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/317673